Zu sehr an den Zustand gewöhnt - Angst vor dem Reset nach der OP

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Memoriath, 1. Juli 2023.

  1. Memoriath

    Memoriath Neues Mitglied

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    Hallo zusammen

    ich gebe zu, der Titel wirkt seltsam, aber mir fiel nichts besseres ein :all:

    Folgendes: Ich werde demnächst am Knie operiert, eine offene Arthrolyse, hab 3 Osteophyten, die sich wohl gebildet haben und was auch immer die sonst finden, sollen die machen, wie sie lustig sind, solange sie keinen Mist bauen.

    Was mich beschäftigt ist das, was danach kommt. Ich habe mich durch Corona und damit verbundene Verschiebungen meiner OP und Reha dem Schmerz angepasst und ja leider eine Schonhaltung eingenommen, ich nehme keine Schmerzmittel und wollte unter den Umständen mit meinem Knie irgendwie einig werden.

    Ich kenne seine Grenzen, ich weiß was geht und nicht, ich bin mit dem Knie soweit im Einklang, dass ich fluchen kann, es verteufeln kann :azdevil: ohne dass ich eine Retour erwarten muss, gleichzeitig hab ich Fortschritte gemacht, konnte wieder Rad fahren, weil ich kaum laufen kann und das hat echt was gebracht, hätte ich nicht gedacht, fahre mit einem Kurbelarmverkürzer und einem Ebike.

    Nun macht mir dieser Neustart sorgen, ich weiß dass eine Fehlstellung und die Schonhaltung sich auch auf andere Gelenke auswirkt, das spüre ich und ich weiß, dass ich die OP brauche, ich will laufen, stehen können, Treppen steigen können nur fühlt es sich an, als würde ich etwas das in sich geschlossen als Notwendigkeit begann nun aufgeben und ohne Ansatz beginnen. Ich hab Angst, meinem Knie wieder zu vertrauen, diesen Gedanken und das Gefühl abzubauen, das Knie schützen zu müssen, mit dem wie ich mich verhalte, mein Kopf und mein Gefühl es fühlt sich manchmal so an, als wäre mir das was möglich ist nicht genug, denn ich ging an Krücken, dann konnte ich sie weg lassen, ich konnte keine Mobilisation reinbringen, jetzt fahre ich Rad.

    Wie schaffe ich es mich zu überwinden nach der OP und nicht mehr das zu sehen, fühlen was mich bisher so lang begleitet hat, ich weiß aus dem Vorgespräch, dass ich ein Defizit beibehalte, was okay ist für mich ehrlich, ich wünsche mir Erleichterung im Alltag, nichts weltbewegendes, nur wenn ich mir das Knie ansehe, die Fehlstellung dann ist da dieser Zwist zwischen Zuversicht und Angst, dieses Dilemma zwischen was ich kenne und was ich neu kennenlernen muss und ich will mir selbst nicht im Weg stehen mit der Reha, der Ergo- und Physiotherapie. :clown:

    Danke im voraus für hilfreichen Input :dance:
     
  2. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    Hallo Memoriath,
    ich hatte ähnliche Gedanken ( und doch anders ) vor meiner Schulter OP......( ich hatte sehr lange Schmerzen und Einschränkungen,und ja man arrangiert sich irgendwie )
    Mir hat ein Gespräch mit meinem Physiotherapeuten und meiner sehr guten Hausärztin schnell die erforderliche Klarheit gebracht.
    Vielleicht ist das auch eine Option für dich ?
     
  3. Mieze1960

    Mieze1960 Gonarthrose, RA u. Fibro

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    Hallo,

    mach Dir im Vorfeld nicht zu viele Sorgen und Gedanken, das ist verlorene Zeit, es kommt meist eh ganz anders.

    Warte ab und schau, was Reha und Ergotherapie bringt und mach dann das Beste draus. An eine Verbesserung der Situation gewöhnt man sich leichter, als an eine Verschlimmerung.

    Ich drück die Daumen, dass alles gut wird und Du dann wieder leichter durchs Leben kommst...
     
  4. Birte

    Birte Bekanntes Mitglied

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    Ja, man arrangiert sich. Trotzdem ist das Gefühl nach einer gelungenen Operation großartig und man merkt erst dann, wie sehr man eingeschränkt war. Ich habe nach meiner Knie-TEP nicht mehr sehr oft an die Zeit vorher gedacht. Man lernt, seinem Körper wieder zu vertrauen und viele Verhaltensweisen, die man sich angewöhnt hatte, verschwinden von allein wieder. Es gibt ja noch die Übergangsphase nach der OP, bis das Knie seinen vorgesehenen Bewegungsgrad wieder erreicht hat.
    Ich hatte eine Achsabweichung von 15 Grad und ein erhebliches Streckdefizit - daher war meine Reha deutlich länger, weil ich erst wieder gehen lernen musste.
     
  5. Memoriath

    Memoriath Neues Mitglied

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    Mein Hausarzt ist super und schwingt fleißig die Motivationsflagge, der sagte auf meine Sorgen wegen der Schmerzmittel: "Bei jemandem wie Ihnen, da werden sie nicht einmal die super harten brauchen, sie nehmen 1 Tag Novaminsulfon und dann sind sie oben auf" Der ist die Positivität und der Optimismus in Person denn ich möchte so wenig Schmerzmittel wie möglich, ich mag dieses dämpfende Gefühl nicht, da hab ich keine Ahnung welche Grenzen ich habe. Das hat ihn durchgehend immer beeindruckt und er hat mich bei allen nicht medikamentösen Methoden zur Schmerzlinderung immer unterstützt, hat nie gesagt: "Ach nehmen sie Schmerzmittel" sondern wir haben immer überlegt, was man versuchen kann, TENS, Kältebehandlungen, Bandagen, Orthesen, Zinkleimverbände nicht nur beim Knie auch bei allen anderen Gelenken, er meinte das ungewohnte wäre für mich der Wundschmerz, aber auch da hat er mit Ratschläge gegeben und die werde ich noch einmal durchgehen.

    Zu einem Psychiater oder Psychologen wollte ich gehen, aber ich kam nicht durch. Hänge seit Jahren in der Warteschleife fest, die KK und die Ärzte hatten als Begründung dass ich ja nicht wegen meiner Essstörung die ich einst hatte zu einem Therapeuten will sondern wegen meinem Knie und meinen Sorgen, damit verbundenen Ängsten. Aber ich hab eine Reha die Psychologie anbietet und das mit integriert in die Reha das werde ich auf alle Fälle nutzen und sollte ich danach weiter Bedarf haben, werde ich noch einen Versuch starten, einen Platz zu kriegen, ich weiß, dass meine psychische Verfassung wichtig ist für das was kommt und durch meine Vergangenheit mit Stress und dem was dazu gehört habe ich für mich selbst schon vorgesorgt, hab mein Stresslevel die letzten Wochen und Monate im Auge behalten, schön brav meine Uhr dran gehabt und bin stolz auf mich, dass ich mich da nicht wegen der OP stresse.
     
  6. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    Memoriath,ich hatte Physiotherapeut geschrieben;)
     
  7. Memoriath

    Memoriath Neues Mitglied

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    Oh dann bin ich müder als ich dachte na gut zu wissen aber Hey die Psychologie ist bei sowas nicht außer Acht zu lassen
     
  8. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    Ort:
    wo es schön ist :-)
    Nein, natürlich nicht!:)
     
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