In der Sendereihe "W wie Wissen" gibt es eine Folge zum Thema "Blut". Dort wird u.a. gezeigt, wie stark Blutwerte abweichen können, jenachdem von welchem Labor sie stammen. Insbesondere für alle mit einer Kollagenose dürfte dies interessant sein, denn man lässt in dem Versuch das Blut auf ANAs testen. Fünf Labore haben dabei sehr unterschiedliche Werte ermittelt. Ich bin doch etwas entsetzt über die Streubreite der ANAs von 1:320 bis 1:5120 bei der einen Frau. So groß hätte ich die Unterschiede nicht erwartet. Aber es erklärt mir im nachhinein das Phänomen, dass ich vor Jahren innerhalb kurzer Zeit zwei sehr unterschiedliche Werte (Differenz von 4 Verdünnungsstufen) hatte, die aber von verschiedenen Labors stammten. Und warum bei meinem Rheumatologen die Werte immer ähnlich ausfallen, aber manchmal sehr unterschiedlich, wenn andere Praxen/Kliniken ANAs abnehmen. http://mediathek.daserste.de/W-wie-Wissen/Die-Sendung-vom-18-Mai-2019/Video?bcastId=427262&documentId=62984298
Ich weiss nicht wie hoch bei dem Parameter die Analysentoleranzen sind und wie stark unterschiedliche Ergebnisse je nach Analysenmethode ermittelt werden, weiss ich nicht. Ich gehe aber davon aus, daß die Laboratorien akkreditiert sin. Wenn sie das sind, müssen sie an regelmäßigen Ringversuchen=Laborvergleichsuntersuchungen teilnehmen und bestehen. Das heißt, sie können (sind in der Lage) innerhalb der erlaubten Toleranzen, Ergebnisse liefern. Ich schreibe mit Absicht "können", da man nicht sagen kann, ob sie das immer tun. Gruss
Ich habe die Erfahrung gemacht das sich in einem Labor, wo meine Parameter vorher bereits getestet wurden, stets gleichbleibende Resultate geliefert wurden. Habe ich das Labor gewechselt gab es signifikante, nicht auf den jeweiligen Laborreferenzwert festzumachen Ergebnisse! Hinzu kommt die Frage der eingesetzten Untersuchungsmethode.. Sprich.. Handelt es sich um einen sensitive und oder spezifischen Test?Auch hier gibt es wiederrum Unterschiede! Leider lässt sich das alles nicht verallgemeinern, weil man sonst Äpfel mit Birnen vergleichen müsste. Aber nach längerer unklarer Krankheitsgeschichte kann ein klug gewählter Wechsel des jeweiligen Labors interessantes zutage fördern!
Das hatte Prof. Peter Seelig (der aus dem kürzlich in einem anderen Thread auftetauchten Link mit den Autoantikörpern....) schon immer gesagt; sein ehemaliges Labor (heute Labor Volkm.nn, Karlsruhe) hatte an den Ringversuchen teilgenommen, und sein Fazit damals - ich habe ihn persönlich in einem Vortrag 2006 erlebt - war so kurz wie deutlich: "Je nachdem, in welchem Bundesland z. B. die antinukleären Antikörper bestimmt werden, können Sie gesund oder krank werden" - will sagen: ein einzelner Wert eines Titers ist nur sehr beschränkt aussagekräftig und unterliegt methoden- und personenabhängig starken Schwankungen.
Hi! Da kann ich auch ein Lied von singen. Ich bin in drei Laboren p-ANCA und MPO-3 -positiv getestet worden. Das ergab in Zusammenschau mit meinen sonstigen Werten und Symptomen die Diagnose Vaskulitis. Unter Therapie mit Prednisolon und Rituximab waren diese Werte in einem anderen Labor negativ. Das Fazit einer mir bisher unbekannte Rheumatologin in der klinikeigenen Rheuma-Ambulanz in der auch die initiale Diagnose gestellt wurde: Ich habe keine Vaskulitis.... Mein Gefühlschaos schwankte von Verzweiflung über Wut bis hin zur Verunsicherung. Ich soll jetzt in einer Uniklinik eine neurologische Erkrankungen ausschließen lassen. Nicht, dass ich in den letzten zwei Jahren fünfmal beim Neurologen (unterschiedliche Praxen)war, der dies immer ausschloss... Mir hat dieser ARD-Beitrag geholfen, meine Selbstzweifel zu entkräften. Liebe Grüße!
@Steffi1984 Da bist Du nicht die einzige, der man in der Klinik erklärt hat, die Blutwerte wären negativ und man hätte die Erkrankung nicht. Ist mir auch passiert, ich sollte alle Medikamente absetzen. Zum Glück sah man das bei meinem Rheumatologen anders, die kennen mich da schon lange und es wurde nichts abgesetzt. Und die angeblich verschwundenen ANAs haben sie auch wieder gefunden.
Ist mir auch passiert. Ich habe in der Klinik klipp und klar gesagt, dass ich Etanercept spritze und außerdem hat mir kurz zuvor die Klinik-Assistenzärztin Arcoxia 90mg verschrieben. Und dann haben sie Blutwerte abgenommen und "nur" einen leicht erhöhten CRP-Wert festgestellt. Absolut gesund, leicht erhöhte CRP´s kann jeder haben. Als ich dann nochmals auf die Medikamente hingewiesen habe, und das der CRP davor 4fach so hoch war, meinten die tatsächlich, ach so, na ja müsste man trotzdem was im Blut sehen. ANA´s hatte ich nur vor Etanercept. Und Rheumafaktor immer nur Grenzwert. Außerdem habe ich diese dummen AMA´s, worauf man mich immer wieder zum Hepatologen schicken will, der mich dann wieder postwendend zurückschickt. Das habe ich jetzt schon mehrfach erlebt. Für den Hepatologen sind die AMA´s auch nur aussagekräftig wenn die anderen Leberwerte nicht stimmen. lg