Wichtige Frage: Erhöhter CRP - Arzt verweigert Behandlung!

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von AnnisAnatomy, 16. Dezember 2011.

  1. AnnisAnatomy

    AnnisAnatomy Neues Mitglied

    Registriert seit:
    1. Oktober 2010
    Beiträge:
    20
    Liebe 'Mitleidenden'!

    Ich hab eine wichtige Frage an's Forum, da ich mich derzeit bei meinem Rheumatologen nicht mehr gut beraten fühle. Ich musste vor einiger Zeit meine Enbrel Behandlung unterbrechen, da ich einen aktiven Infekt mit einem CRP von 300 (!) hatte. Ich habe darauf hin 4 Wochen Amoxi (Antibiotikum) bekommen, der CRP sank auf 35. Trotzdem wollte mein Rheumatologe nicht mit Enbrel fortfahren obwohl ich sehr unangenehmen Bechterew Schmerz hatte und Enbrel und MTX meine einzige Hoffnung sind (Ibuprofen wirkt nicht wirklich und schlägt mir auf den Magen). Dann hat er mich zur Knochenszinti geschickt, die logischerweise Entzündungen im Kreuzdarmbein und der Wirbelsäule aufwiesen (klar, ich hab ja auch einen Schub!) außerdem eine Entzündung im Kiefer. Nun hat er mich zum Zahnarzt geschickt, Zahn wurde gezogen, wieder Amoxi, Entzündung ist weg. Nun war ich gestern voller Hoffnunf zur Blutentnahme beim Rheumatologen. Ich dachte nun wäre der CRP sicher so weit gesunken, dass ich ENDLICH wieder mit Enbrel und MTX starten kann und was ist? Der CRP liegt noch immer bei 30 und der Rheumatologe ist 'ratlos'.

    Aber jetzt mal ehrlich? Ich habe Bechterew/Sapho und einen starken Schub mit den üblichen Schmerzen. Ist es da nicht 'normal' dass man einen erhöhten CRP hat? Kommt das nicht einfach eben von dieser Krankheit? Warum sucht der denn immer weiter nach anderen Entzündungsherden statt mir endlich meine Rheumamedikamente (Enbrel/MTX) zu geben? Ich verstehe das nicht. ICH würde einfach denken: 'Ja, ich hab Sapho und Bechterew und einen aktiven Schub, der CRP ist erhöht also brauche ich Enbrel und MTX um das in den Griff zu kriegen!' Aber er schickt mich immer wieder weg und von Arzt zu Arzt und sucht nach irgendwelchen Entzündungsherden. DAS RHEUMA IST DOCH DER ENTZÜNDUNGSHERD?

    Es macht mich wahnsinnig dass nichts für mich getan wird und überlege schon mir einen neuen Rheumatologen zu suchen (was in HH echt schwierig ist...). Seht Ihr das wie ich oder ist mein Arzt im Recht wenn er mir 1.) das Enbrel/MTX verweigert und 2.) den Entzündungswerd woanders statt beim Rheuma zu suchen?

    Für Meinungen, Erfahrungen, Tipps & Hilfe wär ich soooo dankbar.
    Eine schöne Weihnachtszeit für alle wünscht

    Anni
     
  2. Bundesliga

    Bundesliga Mitglied

    Registriert seit:
    24. Januar 2011
    Beiträge:
    646
    Ort:
    Leoben Steiermark
    Liebe Anni!

    Deine geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor. nur etwas anders. ich habe cp, aber seit einen jahr so hohe entzündungswerte das meine ärzte immer nach einen anderen herd suchen, weil sie meinen das kommt nicht von rheuma.
    so, seit 5 tagen habe ich eine entzündung an den beinen, die wie sich herausgestellt hat von einer streptokkoken-infektion im blut kommt. so, ich nehme jetzt seit 5 tage hochdosiertes antibiotika, und was soll ich sagen meine schmerzen in den handgelenken, die ich seit 1 jahr habe, sind weg.
    jetzt habe ich nachgelesen, es gibt auch ein strebtokkoken-rheuma, ob das jetzt bei mir so ist keine ahnung.
    mein HA ist sehr froh endlich einen grund gefunden zu haben.
    ich habe auch immer gedacht es kommt von rheuma, vielleicht auch eine alternative für dich.
    wünsche dir vor allen baldige hilfe.
    eine schöne weihnachtszeit wünscht herzlichst moni
     
  3. luke

    luke HYLO-VFKQHJJHULVFK

    Registriert seit:
    28. August 2009
    Beiträge:
    396
    Ort:
    evil-hausen
    Hallo,

    also das ist schon seltsam. viele bei denen keine entzündungszeichen im blut zu finden sind haben die probleme einer diagnose findung oder adäquaten behandlung das es auch so herum geht soll man nicht glauben. soweit ich weiss wirkt laut studien enbrel bei patienten mit hohem crp wert besser als bei patienten ohne oder geringe entzündungszeichen. ich kann deinen arzt nicht verstehen, du solltest dir vielleicht eine zweitmeinung einholen bzw. den arzt wechseln. ich hatte ohne enbrel und unter cortison immer einen crp bei ca. 20.

    gruß

    luke
     
  4. oleco90

    oleco90 Mitglied

    Registriert seit:
    25. August 2011
    Beiträge:
    166
    Hallo

    Ich finde auch das ein CRP mit 30 kein Grund ist eine Basis abzusetzen im Gegenteil. Mein CRP liegt immer in ähnlichen Bereichen, teilweise höher oder niedriger, aber nie normal. Auch ich hatte schon einen CRP von 300 mg/l und selbst da wollten die Ärzte das MTX nicht so richtig absetzen.. Aber durch die hohen Fieberwerte dürfte ich dann 1x aussetzen.. Aber die Ärzte haben leider zu unterschiedliche Meinungen :-(
     
  5. Electricblue

    Electricblue Neues Mitglied

    Registriert seit:
    11. Mai 2011
    Beiträge:
    46
    Ort:
    Thüringen
    Liebe AnnisAnatomy,

    an deiner Stelle würde ich mich einfach mal von einem anderen Rheumatologen beraten lassen (du musst ja nicht gleich wechseln) ... dem anderen einfach die komplette Geschichte erläutern und auch dazu sagen, dass ich seinen Rat brauche, weil der behandelnde Rheumatologe momentan leider etwas "ratlos" ist.

    Fragen wie "Warum jetzt dieses oder jenes ..." kannst und solltest du auch deinem behandelnden Rheumatologen stellen. Dafür ist er (unter anderem) da und dass er sich Zeit für dich nimmt ist dein gutes Recht.

    Gute Besserung :top:
     
  6. arielle

    arielle Neues Mitglied

    Registriert seit:
    16. März 2009
    Beiträge:
    470
    Ort:
    Schweiz
    Es kommt ja nicht nur auf die erhöhten CRP Werte an. Da kommen noh andere Werte wie Leukozyten und wie die alle heissen, die der Arzt berücksichtigen muss.
    Wenn man letzten Herbst nach meinem Gefühl und nur nach dem erhöhten CRP gegangen wäre, dann
    würde ich nicht mehr leben. Ich dachte es sei ein Rheumaschub, dabei war es eine Nierenbeckenentzüdung und
    eine Blutvergiftung.
    Ich musste auch die Immunsuppressiva unterbrechen, damit der Körper sich gegen die Lebensgefährliche
    Entzündung wehren und das Antibiotikum richtig wirken konnte.
    Als die Leukozyten wieder im Normalbereich waren konnte ich mit der Rheumatherapie weitermachen.
    Immunsuppressiva verändern die Blutwerte und oft auch Symptome. So hatte ich vor zwei Jahren eine Lungenentzündung
    ohne Fieber und eben im Herbst einen Harnwegsinfekt den ich erst gespührt habe als die Bakterien schon im Blut waren.
    Durch das viele AB war dann die Darmflora hin und so habe ich mir dann dort auch noch einen neuen Infekt eingehandelt. Da war der CRP zwar "nur" nocht auf 17, die Leukos waren aber erhöht und ich musste trotzdem mit einem speziellen AB noch einmal behandelt werden bis es in Ordnung war. "Clostridium difficile" sind ganz schön anhänglich, da muss das Immunsystem einfach mithelfen können.

    Es lohnt sich wirklich, alles andere auszuschliessen und sich in der Zeit mit Schmerzmitteln zu behelfen.
    Also mir hat es schon ziemlich Angst eingejagt, dass diese Medikamente die Werte und Sympome so vertuschen
    können dass es einen das Leben kosten kann.
    Ich wünsche Dir dass es bald besser wird
    Arielle
     
  7. Grenzwolf

    Grenzwolf Mitglied

    Registriert seit:
    17. Juni 2009
    Beiträge:
    232
    Ort:
    an der Küste, wo es wunderschön ist
    @ AnnisAnatomy


    Hole Dir eine zweite Meinung ein.
    Im UKE HH-Eppendorf ist eine rheumatologische Station.
    Termin vereinbaren und hin.
     
  8. Trixi

    Trixi (vor)laut

    Registriert seit:
    25. Februar 2004
    Beiträge:
    642
    Ort:
    Wien
    Hallo,

    wow - ich kann deinen Ärger, deine Wut und Verzweiflung sehr gut nachvollziehen.

    Mir ging es vor ca. 2 Jahren ähnlich. Ich hatte eine schwere, lebensbedrohliche Sepsis und wurde über Monate sehr aggressiv mit Antibiotika behandelt. Meine Basistherapie wurde logischerweise ausgesetzt. Als ich nach einigen Wochen deutlicher gesünder fühlte und ich die Antibiotika absetzen und die Basis erneut aktivieren wollte, wurde ich auch daran gehindert. Ich hatte einen ständigen CRP-Wert von 90, den alle Ärzte auf einen noch bestehenden Infekt schließen liesen. Dass sich aber alle meine Gelenke mittlerweile schwer entzündet und geschwollen waren, hat man dabei - wissentlich oder nicht - übersehen (wollen).

    Ich hab mir einige Zeit sehr viel einreden lassen, hab mich dann aber begonnen zu wehren. Ich hab die behandelnden Ärzte darauf hingewiesen, dass sie hier Rheuma mit Antibiotika behandeln wollen und das wir nie auf einen grünen Zweig kommen werden. Irgendwann war ich dann so wütend, dass ich Antibiotika eigenmächtig abgesetzt habe und die Basis wieder einsetzte. Es war sofort eine Besserung zu spüren und nach 6 Wochen hatte ich einen CRP von 13 !!

    Ich kann dir jetzt auch nur dazu raten, eine weitere Meinung eines anderen Rheumatologen einzuholen. Ich weiß, das Thema Infekt und Basistherapie ist ein sehr heißes Eisen und es auch extrem viel Kraft kostet, andere Menschen von deiner Meinung überzeugen zu müssen. Aber ich fürchte, da musst da durch. Irgendwann muss dir ja mal jemand zuhören.

    Alles Gute!

    Trixi
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden