Weiß nicht weiter

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von JuleR, 24. Februar 2019.

  1. JuleR

    JuleR Neues Mitglied

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    24. Februar 2019
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    Hallo Zusammen,

    ich bin neu hier und dachte ich könnte mich mal ein wenig austauschen..
    Ich weiß so langsam nicht mehr wo mir der Kopf steht.. ich hab täglich Schmerzen, so stark, dass ich kaum was machen kann. Ich wurde eine Zeit nicht ernst genommen und hatte dementsprechend nur Schmerzmittel bekommen, die nicht wirklich helfen. Jetzt soll ich Enbrel bekommen, aber das wird noch dauern, bis es wirkt.
    Ich frage mich einfach, wie ich das beruflich noch vereinbaren soll.. ich kann nicht mehr :( und habe gleichzeitig so ein schlechtes Gewissen.
    Wie handhabt ihr das?

    Vielen Dank.
     
  2. Luna-Mona

    Luna-Mona Bekanntes Mitglied

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    Hallo Jule!

    Von mir ein herzliches Willkommen hier im ro.
    Ich weiß nicht, ob es Dir weiterhilft, wenn ich sage: bei mir war es ein sehr langer Prozess bis ich meine Erkrankung akzeptieren konnte. Dazu gehörte sowohl Reha, wie auch die Reduzierung meiner Arbeitszeit und Anschaffung verschiedene Hilfsmittel. Es war auch sehr wichtig, das richtige Schmerzmittel zu erhalten.
    Aber ein schlechtes Gewissen kannst Du nicht auch noch gebrauchen, ab ins Klo damit! :pftroest:

    Liebe Grüße
    Luna-Mona
     
  3. JuleR

    JuleR Neues Mitglied

    Registriert seit:
    24. Februar 2019
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    7
    Vielen Dank für deine Antwort liebe Luna-Mona! :1drink:
    Darf ich fragen was für Hilfsmittel du benutzt?:)
    Ich denke auch es wird lange dauern es zu akzeptieren..
    Leider gibt es oft Unverständnis:(
     
  4. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    Ort:
    an einem fluss
    @JuleR ,
    erst ein mal willkommen.
    so mancher hier hat ein ähnlichen verlauf. mit allen höhen und tiefen die es gibt. problem in der behandlung es
    dauert u.u.lang bis man eine adäquate therapie gefunden hat. wovor hast du ein schlechtes gewissen?
    die krankheit hast du dir nicht ausgesucht, geschweige denn das du sie haben wolltest. wenn du damit deine "kollegen"meinst, dass du ihnen gegenüber ein schlechtes gewissen hast, so bedenke das andere auch krank werden können. dann sind die anderen gefragt ggf.müssen andere für ihn mitarbeiten. das ist nun mal so. das machst du doch nicht mit absicht.
    deine krankheit, dafür muss etwas getan werden und ggf. wird das auch eine weile dauern.
    von daher packe dein schlechtes gewissen beiseite. versuche nach vorn zu blicken und das positive zu sehen. es wird sich eine therapie finden.
    sicher haben die ärzte erst einmal ver-sucht dir zu helfen. aber sie haben nicht immer sofort die beste lösung parat, weil sich doch komplizierteres dahinter verbirgt.
    alles gute und hoffentlich kann man dir
    bald helfen.
    sauri
     
    #4 24. Februar 2019
    Zuletzt bearbeitet: 24. Februar 2019
  5. Luna-Mona

    Luna-Mona Bekanntes Mitglied

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    Mittelhessen
    Liebe Jule!

    Ja, Du darfst hier alles fragen.
    Ich habe für meinen Bürojob eine Tageslichtlampe sowie einen sehr großen Monitor bekommen, später ein sog. Fernsehlesegerät, denn meine Beschwerden betrafen hauptsächlich die Augen. Dazu kam auch eine "Kantenfilterbrille". Alles wurde komplett bezahlt. Inzwischen bin ich aber in Rente und zu Hause geht es mir wirklich besser als auf der Arbeit. Es macht viel aus, wenn man sich den Tag frei einteilen kann und nicht mit Gesunden konkurrieren muss.

    Liebe Grüße
    Luna-Mona
     
    Pasti, teamplayer und saurier gefällt das.
  6. JuleR

    JuleR Neues Mitglied

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    Ihr habt wirklich recht.. ein schlechtes Gewissen hat da nichts zu suchen.
    Danke für die ganzen Tipps:1blue1:

    Dieses Konkurrieren ist Horror
     
  7. Savi

    Savi Bekanntes Mitglied

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    1.239
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    Bayern
    Als meine Erkrankung richtig ausbrach, nahm mich zuerst auch keiner ernst. Da es etwas dauert bis das Medikament auch wirkt, würde ich mich zumindest am Anfang immer notfalls Krankschreiben lassen. Wenn die Arbeit aufgrund der Schmerzen nicht ausreichend erledigt werden kann, zum großen Teil, dann auch noch Erschöpfung mitspielt, ist die Arbeit mehr in Gefahr als bei Krankschreibung.
    Dazu kommt, dass du dir selbst nicht gutes tust, wenn du dich damit überforderst, das kannst du dann erst recht nicht mehr kompensieren. Wenn du krank bist, bist du krank. Das ist keine Faulheit. Sondern gelinde gesagt, einfach dein Recht. Andere haben Grippe und du eben Rheuma.
    LG
    Savi
     
  8. CSZ

    CSZ Aktives Mitglied

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    16. August 2018
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    167
    Kopf hoch du bist nicht allein hier ist sicher immer ein offenes Ohr fuer dich. Es dauert bis man seine neuen Grenzen erkennt und nicht mehr dagegen ankämpft, das hilft nicht und ist nur schmerzhaft und frustrierend. Innerhalb der Familie und im Freundeskreis ganz offen mit der Krankheit umgehen und viel erklären hilft dir und dem Umfeld mit dem neuen DU umzugehen. Langfristige Pläne immer mit der Einschränkung "wenn es mir gut geht' machen und am Tag der Verabredung zu-oder Absagen. Die anderen gewöhnen sich schon dran oder ziehen sich zurück ( solche Leute braucht man sowieso nicht).
    Echte Freunde bleiben und helfen auch.

    Bei mir hat es 10 Monate gedauert bis ich damit klar gekommen bin. Also nim dir die Zeit die du brauchst und lade den Frust und Fragen hier bei uns ab.

    Ich bin mir sicher das viele hier eine grosse Stütze für dich seien werden
     
  9. JuleR

    JuleR Neues Mitglied

    Registriert seit:
    24. Februar 2019
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    7
    Danke an euch alle! Das gibt mir wirklich sehr viel Mut!
    Ich treffe oft auf Unverständnis besonders wegen der Arbeit.. aber von der familiären Seite :(
    Jetzt am Anfang ist es alles unerträglich, obwohl ich schön Enbrel bekomme. Aber es geht halt nicht so schnell..
     
  10. Kittie

    Kittie Bekanntes Mitglied

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    668
    Ich kann sdich gut verstehen udn nach 6 Jahren in denen ich auch mehr als einmal als Hypochonder hingestellt wurde fällt es mir auch heute noch schwer kein schlechtes gewissen zu haben, wenn ich mich krankmelden muss.
    Mein Chef weiß um meine Erkrankung und hat da zum Glück Verständnis, aber das Wissen, dass meine Kollegin das alles dann anfangen muss bereitet mir eben Unruhe.
     
  11. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    25. Februar 2019
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    Ort:
    östliches Ruhrgebiet
    Hallo Jule,

    mit einer chronischen rheumatischen Erkrankung gibt es Zeiten in denen die Krankheit etwas mehr Raum im Leben beansprucht. Wer Rheuma hat, den wird diese Krankheit wahrscheinlich bis zum Ende begleiten und in den meisten Fällen wird es mit der Zeit nicht unbedingt besser, es sei denn die Medizin findet noch ganz neue Lösungen. Aber die Pharmaindustrie verdient so gut an uns, dass echte Lösungen wohl noch nicht so schnell kommen werden. Es gilt also das Fortschreiten und Verschlimmern der Krankheit so gut wie möglich aufzuhalten und so lange wie möglich einen halbwegs normalen Alltag zu leben.
    Ich lebe jetzt seit gut 14 Jahren mit rheumatoider Arthritis und habe zur Zeit wegen einer Medikamentenumstellung starke Schübe und musste auch für ein paar Tage in eine Rheumaklinik.
    Meinem Arbeitgeber und Kollegen gegenüber gehe ich damit recht offen um, in der Hoffnung, dass sie meine Situation verstehen und nicht meinen ich würde mir nur eine Auszeit nehmen. Immer wenn die Krankheit mir mal wieder massive Probleme bereitet, versuche ich mich gedanklich von allem anderen zu lösen und mich soweit es geht nur noch auf mich selber zu konzentrieren. Das tut mir gut und ich kann besser an der Verbesserung meiner Situation arbeiten.

    Es geht um mein Leben und um meine aktuelle und besonders um meine zukünftige Lebensqualität. Ein schlechtes Gewissen anderen gegenüber kann ich mir dabei einfach nicht leisten.

    Liebe Grüße und gute Besserung g wünscht Manoul :)
     
  12. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    22. August 2009
    Beiträge:
    8.176
    Jule, du schreibst nicht, welche Erkrankung du hast.

    Aber wenn dir die Schmerzmittel nicht helfen, kann dir der Arzt bestimmt etwas Anderes bzw. Stärkeres verschreiben.

    Ich habe in schlimmen Phasen auch immer Cortison dazu bekommen, gerade auch wenn Medikamente erst noch anfangen müssen zu wirken.

    Ich habe so immer arbeiten können. Allerdings nicht Vollzeit, sondern Teilzeit und das ist ja schon ein Unterschied.
    Nach einer Operation am Fuß war ich vor zehn Jahren mal zwei Wochen krankgeschrieben und das völlig ohne schlechtes Gewissen. Es ging nicht anders und das hatten meine Kollegen vorher ja auch gesehen.

    Schnelle Besserung mit dem Enbrel wünsche ich dir!
     
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