seronegative Arthritis? MTX ohne klare Diagnose?

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Nina82, 30. Juni 2022.

  1. Nina82

    Nina82 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. Juni 2022
    Beiträge:
    14
    Hallo zusammen, ich habe bisher nur mitgelesen aber heute möchte ich auch mal einige Fragen loswerden...

    Meine Vorgeschichte:
    -weiblich, 40 Jahre alt
    -Colitis Ulcerosa seit 2010 (Momentan Remission, Behandlung mit Mesalazin)
    -väterlicherseits rheumatoide Arthritis
    -Schmerzen in beiden Händen erstmals 10/2020, kurz nach Ende eines Colitis-
    Schubs (konnte die Schmerzen anfangs nicht deuten, eher nicht die Gelenke sondern gefühlt eher Handrücken. Mittlerweile klar beide Handgelenke und alle Fingergelenke, z.T. auch Sehnen)
    -Prednisolon 5 mg half ca 3 Monate, dann wirkungslos
    -Sulfasalazin versucht, Allergische Unverträglichkeit
    -MRT Hand 05/2021: deutliche Gekenkergüsse lt. Radiologe (jedoch nicht dort, wo ich damals die Schmerzen hatte)
    -Rheumafaktor und HLAB27 negativ, CRP erhöht
    -Szintigraphie und Röntgen Mitte 2021 ohne Befund
    -ambulante Rheumaklinik: ausführliche Untersuchungen, kein Befund, Beurteilung des MRT ohne Befund (entgegen des Berichts vom Radiologen)
    -Gastroenterologe: keine Colitis-Arthritis, da die Schübe nicht zeitgleich auftraten sondern eher im Wechsel (entweder Darm oder Gelenke)
    -orthopädischer Rheumatologe: keine Arthritis
    -internistischer Rheumatologe 1: keine Idee
    -internistischer Rheumatologe 2: evtl. seronegative Arthritis (da familiäre Vorbelastung), jedoch atypisch, da keine Morgensteife, keine Überwärmung, Schmerzen im Tagesverlauf zunehmend, sichtbare Schwellungen nur manchmal minimal. Weitere Diagnostik würde nichts bringen.

    Ich habe seit 1,5 Jahren diverse Cortisonstöße gemacht, die jedoch nur kurz Linderung brachten. Das, sowie ständig Ibu, ist keine Dauerlösung. Ich soll nun MTX 15 mg Tabletten ausprobieren, ob es wirkt.

    Habe davor aufgrund der Nebenwirkungen und auch des Lymphom-Risikos ehrlich gesagt ziemlich Angst. Es ist zwar lt. Arzt der Goldstandard bei Arthritis, aber ich weiß ja noch nicht mal ob ich wirklich Arthritis habe....

    -hat jemand Erfahrung mit "atypischer Arthritis "?
    -hat jemand ein anderes Einstiegsmedikament als MTX bekommen, und wenn ja, warum?
    -gibt es evtl. "harmlosere" Alternativen?
    -hat sonst noch jemand Ideen oder einen Rat?

    Erst einmal vielen Dank fürs lesen, ich bin für jede Antwort sehr dankbar!

    LG in die Runde, Nina
     
  2. tintintin

    tintintin Aktives Mitglied

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    6. März 2021
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    Hallo , habe auch die Seronegative und MB
    Spritze mtx 20mg und Benepali 50 dazu Etoricoxib 120mg und teilweise Prednisolon
     
  3. Guten Morgen @Nina82,
    entscheiden kannst nur du ganz allein, ob du MTX "probieren" möchtest. So wie du es schilderst und vor allem, da in der Rheumaklinik und in der Szintigraphie nichts rausgekommen ist, käme es für mich nicht in Frage. Wirkliche Entzündungen hätte man in der Szintigraphie gesehen. Daher wäre mir die Risiko - Nutzen - Rechnung hier zu unausgewogen.... Für mich ist MTX kein Medikament zum Ausprobieren. Das ist nur meine persönliche Meinung, die Entscheidung kann dir niemand abnehmen....

    Alles Gute und viele Grüße
     
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  4. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    Hallo Nina,
    ich glaube,ich würde versuchen die Schmerzen mit Ergotherapie,Wärme oder Kälte versuchen zu beeinflussen.
    Ibuprofen ist auch nicht so die gute Lösung,wegen deiner Colitis.
    Es gibt einige Ernährungsempfehlungen bei Arthritis,da weiß ich aber nicht ob und wie weit es hilft...aber in diese Richtung würde ich mal gucken.
    Evt.könnten auch Enzyme ( mir haben mal Phlogenzyme vom Orthopäden verschrieben) gut geholfen.
    Einfach so auf Verdacht,würde ich das Mtx auch nicht nehmen wollen.
    Liebe Grüße von Katjes
     
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  5. Nina82

    Nina82 Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    14
    Hallo, erst einmal vielen Dank für eure Antworten!

    Es sind seit längerem schon starke Gelenkschmerzen und erhöhte Entzündungswerte. Cortison hilft sofort, nur eben in hoher Dosis die nicht dauerhaft gegeben werden kann. Von daher liegt laut Ärzten schon ein entzündlich-rheumatisches Geschehen vor.

    Rheumaklinik und Szintigraphie waren vor einem Jahr, da waren die Schmerzen noch nicht annähernd so schlimm und ich war auch unter Cortisontherapie. Vielleicht hat man dort deshalb nichts festgestellt?

    Wärme und Kälte haben leider nichts gebracht, meine Frage nach Alternativen ging eher in die Richtung anderes Basismedikament - anstatt MTX?

    Mir ist gerade noch etwas eingefallen: Muss der Impfstatus vor Beginn mit MTX zwingend vollständig sein? Bei mir wäre jetzt die Auffrischung mit Tetanus, Diphtherie und Grippe fällig, möchte aber nicht noch mehr Zeit verlieren... Kann man da wohl drauf verzichten? (Hatte vergessen den Doc zu fragen)

    Liebe Grüße in die Runde!
     
  6. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    29. November 2016
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    Ort:
    Nähe Ffm
    Ich hab auf die Impfungen verzichtet.
    Aber trotz MTX dürfte es kein Problem sein, denn nur Lebendimpfstoffe gehen nicht.
     
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  7. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Ort:
    Bayern
    Hallo Nina ,
    herzlich willkommen bei rheuma-online.
    Ich würde das MTX jetzt versuchen, du hattest ja schon ein anderes Basismedikament, nämlich das Sulfasalazin und das nicht vertragen. Es gibt dann auch noch Quensyl, eigentlich ein Antimalariamittel, was aber auch in der Rheumatherapie zum Einsatz kommt. Das wäre dann noch ein "milderes" Mittel, kann aber auch Nebenwirkungen machen, so wie alle Medikamente. Und fraglich ist auch, ob das ausreicht. MTX ist viele Jahre erprobt in der Rheumatherapie und es wird da ja viel niedriger dosiert, als in der Krebstherapie.

    Wenn du bei Untersuchungen unter Cortisontherapie warst, dann kann das durchaus die Untersuchungsergebnisse verfälschen. Und es gibt seronegatives Rheuma, dabei sind Rheumafaktoren und Antikörper negativ.
    Du hast eh schon Zeit verloren und ehe es zu bleibenden Schäden kommt, würde ich das vom Rheumatologen empfohlene MTX versuchen.
     
    #7 2. Juli 2022
    Zuletzt bearbeitet: 2. Juli 2022
  8. Hallo @Nina82, bin eigentlich grad auf dem Sprung.... Möchte dir aber trotzdem noch schnell antworten. So wie du habe ich auch mal gedacht und eine regelrechte Abneigung /Phobie gegen MTX entwickelt und es nicht genommen. Dafür habe ich große Schmerzen in Kauf genommen.... Erst bei einem Akutaufenthalt im KH habe ich verstanden, dass ich es versuchen muss. Und was soll ich sagen... Es passierte nichts von meinem schlimmen Kopfkino, es hilft mir neben Quensyl und Prednisolon. Würdest Du die Beipackzettel der Biologika (welch irreführender Name) lesen, würdest Du auch diese niemals nehmen wollen. Ich spare mir das auf, wenn MTX usw. nicht mehr wirkt....
    So traurig es ist, wir haben nur die Wahl zwischen Pest und Cholera....
    Ich verstehe dich total gut und wünsche dir deine richtige Entscheidung.

    Liebe Grüße von mir
     
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  9. Tiger1279

    Tiger1279 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    3. April 2011
    Beiträge:
    3.864
    Hallo,
    ich habe Morbus Crohn und Psoriasis Arthritis. MTX war bei mir nur gegen das Rheuma wirksam. Gegen den Crohn hat es nicht geholfen, im Gegenteil.
    Bei jedem ist das anders, es gibt sicher auch welche bei denen es gegen beide Krankheiten gut hilft.
    Mir hat Humira 3 Jahre lang super geholfen, dann hatte ich drei Jahre lang Infliximab. Seit Februar spritze ich Cimzia.
    TNF Alpha verliert bei mir leider mit der Zeit an Wirkung. Das sei allerdings häufig so. Nicht nur bei mir.

    Alles Gute
    Tiger

    Kleiner Nachtrag: Vor MTX hatte ich zuerst Sulfasalazin und dann Quensyl.
     
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