Schlechtere Zeiten für chronische Schmerzpatienten

Dieses Thema im Forum "Sonstige Medikamente und Schmerztherapie" wurde erstellt von Soschn, 8. April 2014.

  1. Soschn

    Soschn Dr. Hinkebein

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    eine kleine Kreisstadt an einem mittelgroßem Fluß
    Ich zitiere hier einen Artikel, welcher auf der Hauptseite von R-O entdeckt habe.
    Wenn man das ließt kann man es mit der Angst bekommen, dass man in ZUkunft wieder schmerzen haben wird und andere dadurch jetzt schon Probleme haben, bei einem Arzt, welcher auf solche Sachen einstellen will. In der Praxis für Schmerztherapie in Burghausen wollten's mich auch gleich inne Klinik für "Entzug" schicken, meinen Kumpel auch und anscheinend machen die das mit jedem, der auf starke, sprich Btm-Medikamente oder Sachen wie Tramal, Codein, Tilidin retard Tabletten... Ich denke nur dran, wie ich hier eine echte Änderung der Versorgungsqualität erlebte: In einer mir persönliche bekannten Praxis, sagte der Arzt zu mir (ich kenne ihn persönlich, wir ratschen einfach nur kurz und da meinte er auf einmal mit dem Tilidin, dass die Tropfen jetzt Btm-pflichtig sein. Er erzählte mir auch von einer Studie (komisch, mit was sich Ärzte oft verallgemeinernd befassen, ist komisch),.

    Diese Studie besagt, dass Leute, die auf Tilidin retard eingestellt sind, nebenbei aber das Tilidin flüssig, also Tropfen halt auf Bedarf bei Schmerzspitzen haben, zum größten Teil sich dadurch bewusst oder unbewusst einen Kick holen, wenns die Tropfen in einer Situation eingenommen werden, die auch ohne Bedarfsmedikatuion auszuhalten ist. Deshalb habe er die Tilidin Tropfen bei allen seinen Patienten abgesetzt. Auf meine Frage, was die Patienten denn dann als Ausgleichen machen sollen, meinte er: "
    ZUdem sagte er, dass er in nächsten Quartal keine Schmerzmitteldosierungen ändern wird und dann mal vergleiche, ob sich mit den Patienten was geändert habe und ob#s noch Schmerzen haben und so weiter. Die meisten nehmen das ja als Kick und sowieso werde er jetzt alles überprüfen und abssetzen wo es nur ginge.

    Wie ich später von einem Mitarbeiter des Pflegeheims, dass er mit betreut, erfahren habe, hat er bei alten Menschen, die Durogesic, also Fentanyl transdermales Schmerzpflaster von der kleinsten Größe bekommen, er das alles versucht hat mit dem Pflegeperssonl versucht hat, dies abzusetzen, "weil die Leute bekämen es ja lang genug und irgendwann muss der Schmerz auch mal bekämpft oder "ausgebrannt sein. Die Pflegekräfte haben sich zu größten Teil dagegen gewehrt, aber auf einer Station haben die Schwestern alles mit dem Arzt abgesetzt und den Leuten ging es nicht gut..."

    Wenn sich also solche fachausarbeitungen, welche nur auf den allgemein dadrauf auf alle patienten schließen und dies dann so vermitteln, dass es zum neuen "Wissenstand" gilt.

    Schaut mal bitte nach und gebt mal bitte gern an, ob bei euch in letzter Zeit (6 Monate) versucht worden ist, abzusetzen und mit welchem Erfolg.


    Übrigens hier noch der Artikel mit der Studie des Berliner Charite:


     
  2. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Das kann auch nur von Schlauschwätzern kommen, die von Schmerzzuständen keine Ahnung haben.
    Es kann ja vom Doc gut gemeint sein und bei einigen Patienten mag eine Reduzierung auch sinnvoll sein, aber die Leute pauschal 'auf Entzug' zu setzen, finde ich auch sehr bedenklich.
     
  3. Mupfel

    Mupfel seropositive RA u. Fibro

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    zu Hause
    Das macht mich einfach nur wütend.

    Ich möchte wetten, es geht nicht vordergründig ums Patientenwohl. Ich wittere wirtschaftliche Interessen für den Ausgang dieser Studie.
     
  4. Clara07

    Clara07 Aktives Mitglied

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    Stopp! Das ist vom Campus Benjamin-Franklin. Das sagt mir schonmal alles. :rolleyes: Ich meine, wissen wir doch, dass Rheuma in der Regel trotz Behandlung meistens im Laufe der Jahre heftiger wird, .... Was soll die dämliche Statistik ohne Einbeziehung der Realität?

    Jaccobsen, Feldenkreis, Pilates usw. kann man heute fast überall machen. Vorher kann man sich erkundigen, ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Volkshochschulen haben teilweise solche Kurse. Die TKk zahlt etwa 2 Kurse im Jahr, sofern der Kursleiter von ihr anerkannt wurde. Verordnung braucht man dafür nicht.

    Mein Problem ist, dass ich für solche Aktivitäten immer eine gehörige Portion Schmerzmedikament brauche. Wer verschreibt mir die? :vb_redface:

    Außerdem sind auch anerkannte Fittnesstrainer oft nicht in der Lage Einschränkungen zu akzeptieren, geschweige denn zu verstehen. Wir schweben auf der Wolke "gesund ist trumpf, das kann jeder, der will". Ich muss mich mit Gewalt zur VHS schieben, weil sich die ganzen Vorurteile dieser Trainerin vor mir auftürmen. Blöde Ziege, halt.:(

    Rheumaliga ist sowohl voll, als auch teuer. Fahrgeld kommt auch noch dazu. Da sind auch die wenigsten Physiotherapeuten. Verordnung für Physiotherapie bekomm ich nicht. Ich kann ja zur VHS.

    Bleibt noch die Diagnostik. Woher kommt der Schmerz? Entzündungen sind es bei mir zur Zeit nicht. Nur Arthrosen, Spinalgangverengung, Bandscheiben, Darmlähmung blablabla. Wie wäre es aber mit dem BZ zwischen 159 und 219, morgens nach 10 Stunden Karrenz und täglichem BE-Zählen? Cheiropathie mit frozen Schulter beginnt nicht erst bei unwiederbringlich verbogenen Fingern. Oder vor einem Jahr kam es beim Langzeit-EKG zu bedenklichen Auffälligkeiten(MCTD!). Und nun kommt die plötzliche Ohnmacht vom Hyperventilieren? Warum merk ich nicht, dass ich jappse?

    Ach ja, wenn wir schon dabei sind, dass die Schlange sich in den Kopf beißt. Das ist ein Symbol von Einheit und Wiederkehr. Sterben und Wiedergeboren werden. Theorie heute und morgen das Gegenteil. Reg ich mich mal nicht auf. Auch die These von "Schmerzmittel muss weg", ist irgendwann überholt. Vielleicht lach ich in meiner nächsten Inkarnation über kranke Ärzte und ohnmächtig auf der Matte liegende Pilates-Künstler. Ich werde wiederkommen, auch wenn die Statistik etwas anderes sagt. :vb_cool:
     
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