Hallo zusammen, seit einigen Tagen surfe ich verzweifelt durchs Netz auf der Suche nach einer Antwort... Ich bin 40 Jahre alt, habe Zöliakie, eine Fruktose- und Laktoseintoleranz und verschiedene andere Lebensmittelunverträglichkeiten (alles erst vor vier Jahren festgestellt). Seit ca. 10 oder 11 Jahren nun habe ich zunehmend starke Beschwerden im unteren Rücken bzw. im gesamten Beckenbereich. Es begann damit, daß mir nach langen Autofahrten oder nach einer heftigen Grippe mit vier Tagen Flachliegen das Steißbein weh tat. Das hielt ein paar Wochen an und verging dann wieder, bis es irgendwann wieder auftauchte, wieder einige Zeit anhielt und wieder verschwand. So schleichend im Lauf der Jahre wurden die Schmerzperioden immer länger und die schmerzfreien Intervalle immer kürzer. Vor ca. 4 Jahren kam zu den Steißbeinschmerzen auch noch heftiger Schmerz im Sitzbein, dann breitete sich der Schmerz über das ganze Kreuzbein aus. Seit der Schmerz im Sitzbein vor 4 Jahren hinzukam werde ich häufig morgens sehr früh von Schmerzen im unteren Rücken wach, und ich bin total steif, bis ich mich eine Zeitlang bewegt habe. Manchmal sind auch meine Finger steif und geschwollen, so daß ich den Ehering gar nicht mehr ab bekomme. Vor ca. 2 Jahren hatte ich ein paar Schmerzphasen, die so heftig waren, daß ich zum Orthopäden ging. Der meinte, na klar tut Ihnen das Sitzbein weh, Sie haben da ja auch keine Polsterung bei Ihrem Untergewicht. Super - ich habe mein Leben lang starkes Untergewicht gehabt, als Teenager mehr als jetzt, aber das Sitzbein tut mir erst seit vier Jahren weh und das auch nicht immer, sondern nur anfallsweise. Jedenfalls war der Orthopäde absolut nicht hilfreich. Bei einer neuen akuten Schmerzwelle Anfang des Jahres kam zu Steiß-, Sitz- und Kreuzbein nun auch noch der große Rollhügel hinzu, und seit drei Wochen nun auch noch der Beckenkamm. Zudem bin ich vor einigen Wochen morgens steif aus dem Bett gekrochen und hatte beim Gehen heftige Schmerzen in einem Mittelzeh - als ich nachsah, war da am Gelenk ein äußerst druckempfindlicher Knoten. Der Knoten ist nicht weggegangen, er tut nur nicht immer beim Auftreten weh, ist aber immer druckempfindlich. Als ich bei meinem Hausarzt vorsichtig anfragte, ob all diese Probleme rheumatischer Natur sein könnten, meinte der, das wäre Unsinn, weil ich keine Entzündungszeichen im Blutbild aufweise. Nur meine Lymphozyten sind grenzwertig (25, also genau unterste Grenze). Allerdings habe ich auch schon Infekte gehabt, die sich überhaupt nicht im Blutbild dargestellt haben. Nun stehe ich also relativ ratlos da. Wenn sich das weiterhin bei jeder neuen akuten Welle so ausbreitet, tu mir ja irgendwann alles weh - ich würde das schon gern irgendwie aufhalten, aber dazu muß ich ja erstmal wissen, was es ist. Im übrigen habe ich den Eindruck, daß die Schmerzschübe und meine Magen-Darmprobleme jeweils gleichzeitig schlimmer werden. Sorry für den langen Erguß, aber so langsam bin ich echt verzweifelt. Nachdem ich 36 Jahre lang Magen-Darm-Probleme gehabt habe, die keiner ernst genommen hat, bis die Zöliakie rauskam - also, wenn das mit den Schmerzen weiterhin immer schlimmer wird, kann ich mir da nächstens auch mit Yoga nicht mehr helfen. Ach ja, ich bin sehr sportlich, laufe viel, wandere gern, mache Yoga. Aber obwohl der Schmerz bei Bewegung grundsätzlich besser wird und die Steifigkeit auch, scheint das allmählich zu kippen, d.h. beim Laufen wird der Schmerz besser, feinmotorische Bewegungen aber sind dann eher beeinträchtigt. Ich wäre wirklich für jede Antwort dankbar Tony
Von den Beschwerden her könnte es zu einem Bechterew od. einer Spondarthrits passen. Da können tatsächlich auch mal die Entzündungswerte im Blut fehlen. Bildgebende Verfahren können da mehr Aufschluß geben. Du solltest zu einem internistischen Rheumatologen. http://www.rheuma-online.de/a-z/m/morbus-bechterew-kurzinformation.html
Vielen Dank, Witty und Bonsai! Ich war wirklich verunsichert. Also einen internistischen Rheumatologen. Dann werde ich mich mal auf die Suche machen! Einen schönen Tag, Tony
Hallo Marie Antoinette, Bis auf den Knoten am Zeh, liest sich das so, als wäre es mein Bechti. Laß nicht locker, meine Entzündungswerte waren auch nicht immer erhöht. Schau, daß du so bald als möglich einen Termin beim intern. Rheumatologen bekommst. L.G. Thea
Hi Thea, danke für Deine Antwort! Kann vermehrte Müdigkeit und Erschöpfbarkeit auch daher kommen? Und kann es auch sein, daß die Beschwerden in der zweiten Zyklushälfte zusammen mit PMS schlimmer werden? Es fällt mir manchmal schwer, diesen Klump von Symptomen auseinanderzudröseln, Müdigkeit, Magen-Darm-Probleme, Rückenschmerzen... Scheint sich alles gegenseitig zu beeinflussen. L.G. Tony
Sicher kann es Zusammenhänge geben. Du solltest dir auch eine Symtomenliste machen und zum Arztbesuch mitnehmen. Hier auf der linken Seite unter Selbsthilfe gibt es Liste mit empfehlenswerten Ärzten. Termine dauern leider immer lange.
Das mit der Müdigkeit ist bei mir auch so. Anfangs konnte ich die PMS auch nicht von den anderen Symtomen trennen. Ziemlich am Beginn der Krankheit, dachte ich sogar ich hätte Nierenschmerzen. Beim Nierenröntgen wurde dann zufällig die Sakroiliitis entdeckt. Denk daran je früher du eine Diagnose hast desto besser die Chance der Behandlung. Liebe Grüsse Thea
Vielen Dank Ihr alle! Das ist so ermutigend - nachdem ich mehr als 20 Jahre lang andauernd von Ärzten gehört habe, meine Probleme seien psychosomatisch, traue ich mich kaum noch zum Arzt. Aber jetzt traue ich mich doch LG Tony