Rheuma und kranke Zähne

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von ODI, 13. Oktober 2002.

  1. ODI

    ODI Guest

    Rheuma und kranke Zähne

    Doch zunächst möchte ich allen sagen: Welch eine Freude habt ihr mir bereitet – der so netten Willkommensworte. Danke, vielen Dank.
    Eine Bitte und Hinweis: Auf Fragen zur Antwort oder Chat-Beteiligung – bitte lasst mir ein bissel Zeit. Jede Handlung ist für mich ist sehr anstrengend geworden und brauche meine Zeit dazu. Habt Geduld mit mir, bitte.

    Ich bin 52 J. alt, verh., wir haben einen 17-Jähr. Sohn, der noch zur Schule geht.

    Bis zu meinem 41.Lebensjahr war ich ein gesunder Mensch, sportlich sehr aktiv und brauchte ca. 15 Jahre keinen ärztl. Rat. Aber Zahnarztbesuche waren regelmäßig erforderlich. 15 Jahre zuvor wurden 7 Zahn-Ersatzkronen notwendig, die mir keinerlei Beschwerden bereiteten.

    1991 - im Einschulungsjahr des Jungen, traf mich die Erkrankung wie ein Blitzschlag, hart und heftig. Voraus gingen wochenlang ungewöhnliche aber kurzweilige Fieberanfälle mit Schüttelfrost. In Folge und das für mich noch viel weniger erklärbar, eine schmerzhafte Kiefergelenkblockade und ich tagelang Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme feststellte. Gleichzeitig sehr aggressive Schulter- und Fußschmerzen. Es war an der Zeit, einen Arzt aufzusuchen, der schnell Rheuma diagnostizierte. Es viel mir schwer, dies zu glauben, doch bald verstand ich die Zusammenhänge.

    Nur kurze Zeit später machte ich eine entsetzliche Entdeckung, die mir unvergessen bleibt, - weil auch folgenschwer. Urplötzlich lösten sich meine sämtlichen Zahn-Ersatzkronen und die ureigenen kurz geschliffenen Zähne wurden sichtbar. Was ich da im Spiegel sah, hatte allerdings nichts mehr mit einem Zahn gemein, denn alle Zahnreste waren schwarz verfault und weich in seiner Masse. Was mich noch mehr schockierte; dass ich keine Zahnschmerzen hatte, absolut keine, - aber nachträglich hörte, dass beim Abschliff die Nerven durchtrennt werden und der Kronenträger wissen sollte, diese Zähne zur Kontrolle regelmäßig geröntgt werden müssen, weil Schmerzen nicht mehr spürbar sind. Diese, für mich neueste Information und meine Zähne 15 Jahre lang nicht geröntgt wurden, war für mich eigentlich logisch genug und diese Misere mit den rheumatischen Beschwerden zu tun hat, was mir der Zahnarzt bestätigte.
    So seine Worte: Alle 7 Zähne sind wurzelvereitert und müssen schnell entfernt werden, außerdem rate ich Ihnen eindringlich, Ihren Hausarzt um eine Blutuntersuchung auf Bakterien zu bitten. Sie haben mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bereits Bakterien in der Blutbahn.

    Trotz misslicher Lage war ich so froh drum, die Ursache dieser Arthritis zu kennen und erleichtert teilte ich meinem Hausarzt sämtliche Neuigkeiten mit. Nun traf mich der zweite Schock und musste erleben, wie mich dieser Arzt laut auslachte und die Blutuntersuchung mit den Worten verweigerte: So einen Blödsinn mache ich nicht und bringt nichts !
    Bis ein Rheumatologe für solch einen Notfall Zeit hatte ( wie bekannt dauert das Wochen bis Monate ) bekam ich Schmerzmittel, z.T. injiziert, cortisonhaltig – mehr nicht.
    Explosionsartig wurde mein gesamter Körper von Kopf bis Fuß hochgradig entzündet und dem Leser der BSG-Wert von 93/105 meinen Schmerzgrad deutlich macht.

    Der Rheumatologe allseits bekannt als unfähig, wollte mir MTX rezeptieren und wartete auf weitere Erklärung, die ausblieb und lehnte dankend ab, mit der Bemerkung: Ich hab schon genug Schmerzmittel. Es blieb beim einmaligem Besuch und dieser Arzt kurze Zeit später auch nicht mehr praktizierte. Erst Jahre später erfahre ich, was MTX und Basistherapie eigentlich darstellt.

    Bis zum körperlichen Zusammenbruch dauerte es nur Wochen, mit akuter Atemnot und Blaufärbung der Hände, wegen Wasseransammlung im Herzbeutel und bekam die ärztl. Empfehlung, mich schnellstens um ein Bett in einer Rheumaklinik zu bemühen. Stundenlang kämpfte ich darum telefonisch mit der Rheumaklinik Herne. Erfuhr die Gnade, zwei Tage später kommen zu dürfen.

    Der schlechte Ruf unter ehem. Chefarztleitung zu diesem, meinem Zeitpunkt 1991 als Cortisonklinik bekannt, durfte ich das hautnah kennen lernen, mit Null-Ahnung, was Cortison überhaupt bewirkt. Vertraute noch immer der Ärzteschaft, - aber nicht mehr lange. Spät den Unverstand der Klinik-Ärzte erkannte, wo mir bei einem Körperuntergewicht von 43 kg zeitweise tägl. satte 80 mg Cortison gegeben wurde. Ich stand kurz vor Ausbruch einer Gelbsucht und die Bauchspeicheldrüse war schwer angegriffen. Eine Basistherapie war mir noch immer ein Fremdwort und nun auf lange Sicht auch nicht möglich.

    Aber auch in dieser Klinik wiederholt auf meine Zahngeschichte hinwies und mit der Bemerkung vom Tisch gefegt wurde; das sei eine veraltete Meinung und bedeutungslos.
    Ich entwickelte ein gestörtes Verhältnis zu Ärzten.

    4 Jahre nach meiner Erkrankung war ich auf den Rollstuhl angewiesen und wurde zum Pflegefall der höchsten Stufe.
    6 Jahre nach meiner Erkrankung, mir Chefärzte unterstellten, meine Knochenstruktur betrachtend, muss ich mindestens 25 Jahre rheumakrank sein.

    In 10 Jahren 20 Operationen absolvierte, z.T. lebensrettend und fast sämtlich orthopädisch. Hatte in 12 verschiedenen Kliniken die Gelegenheit, gezielt rheumakranke zu befragen und sehr oft hörte: Vor der rheumatischen Erkrankung entweder Zahnprobleme oder deutlich mehr Nasennebenhöhlen-Vereiterungen aufgetreten sind.

    10 Jahre nach meiner Erkrankung mehr und mehr nachlese; schwere Infektionskrankheiten, im schlimmsten Falle unbehandelte Vereiterungsprozesse, rheumatische Erkrankungen auslösen können.

    Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, meine kranken Zähne war die Ursache meiner cP und die schwere Verlaufsform provokant erscheint.

    Ich habe meinen Frieden gefunden und doch staut sich ein Zorn bei dem Gedanken, dass die Ursachenforschung noch immer so wenig Beachtung für die Wissenschaft findet.

    Entschuldigt den Rattenschwanz von Info, dabei ist das nur ein kleiner Auszug meiner Odyssee. Eines ist gewiss - ich habe dazu gelernt und um des Lebens willen viel Verständnis aufbringen kann. So manchen Arzt außerordentlich bedaure um seinen Wissenstand

    Zum Schluss ein Wort an Nixe:
    Ich schlage dich zum Ritter, wenn du künftig jede Woche ein paar Witze rüberbringst ! Hab lange keinen gelesen und so herzlich gelacht. Danke für die Freude.

    Es grüßt Euch alle ganz ganz herzlich, insbesondere die Kranken in der Klinik und alle Geburtstagskinder in diesem Monat

    0di
     
  2. Hallo Odi!

    Hast ja einiges mitgemacht in den letzten Jahren. Aber immer daran denken,
    es geht immer wieder bergauf.
    Ich kenne auch jemand der Probleme mit den Zähnen gehabt hat.
    Hat auch einige verloren, ihm geht es aber wieder besser. Er hat viel Calcium zu sich genommen und Meridol-Mundspüllösung. Hat sehr geholfen.
    Immer gut ist eine internistische Rheumatologin, die immer wieder Blut abnimmt und alles kontrolliert. Bin auch in Behandlung habe cp. Ich denk mir immer da kann ja dann gar nichts schiefgehen. Ich nehme auch viel Calcium zu mir, trinke auch viel Milch. Vielleicht hattest du wirklich die falschen Ärzte. Ich habe auch lange suchen müssen, um den richtigen zu finden.
    Wünsche Dir noch alles Gute und machs gut bis demnächst,

    Melanie (Teasy)
     
  3. Hallo Odi!

    Hast ja einiges mitgemacht in den letzten Jahren. Aber immer daran denken,
    es geht immer wieder bergauf.
    Ich kenne auch jemand der Probleme mit den Zähnen gehabt hat.
    Hat auch einige verloren, ihm geht es aber wieder besser. Er hat viel Calcium zu sich genommen und Meridol-Mundspüllösung. Hat sehr geholfen.
    Immer gut ist eine internistische Rheumatologin, die immer wieder Blut abnimmt und alles kontrolliert. Bin auch in Behandlung habe cp. Ich denk mir immer da kann ja dann gar nichts schiefgehen. Ich nehme auch viel Calcium zu mir, trinke auch viel Milch. Vielleicht hattest du wirklich die falschen Ärzte. Ich habe auch lange suchen müssen, um den richtigen zu finden.
    Wünsche Dir noch alles Gute und machs gut bis demnächst,

    Melanie (Teasy)
     
  4. Hallo Odi!

    Hast ja einiges mitgemacht in den letzten Jahren. Aber immer daran denken,
    es geht immer wieder bergauf.
    Ich kenne auch jemand der Probleme mit den Zähnen gehabt hat.
    Hat auch einige verloren, ihm geht es aber wieder besser. Er hat viel Calcium zu sich genommen und Meridol-Mundspüllösung. Hat sehr geholfen.
    Immer gut ist eine internistische Rheumatologin, die immer wieder Blut abnimmt und alles kontrolliert. Bin auch in Behandlung habe cp. Ich denk mir immer da kann ja dann gar nichts schiefgehen. Ich nehme auch viel Calcium zu mir, trinke auch viel Milch. Vielleicht hattest du wirklich die falschen Ärzte. Ich habe auch lange suchen müssen, um den richtigen zu finden.
    Wünsche Dir noch alles Gute und machs gut bis demnächst,

    Melanie (Teasy)
     
  5. phoebe

    phoebe Guest

    Hallo ODI,

    ich nehme dich jetzt mal ganz vorsichtig aber liebevoll in den Arm. Mich hat das alles sehr berührt was du geschrieben hast. Auch ich bin mir sicher, dass ich nach einer sehr schlimmen Beckenentzündung Rheuma gekriegt habe. Ich bin auch jahrelang von Arzt zu Arzt gelaufen um herauszufinden warum ich solche Schmerzen habe. Als ich in tiefsten Depressionen endlich einen Arzt fand, der mich dann endlich verstand. Es war meine Therapeutin, die auch Rheuma hatte. Vielleicht wäre ich sonst heute auch noch unwissend. Ich hatte im Gegensatz zu dir, ein wahnsinniges Glück mit der Rheumaklinik in Herne. Ich fahre fast jedes Jahr , wenn mein Körper völlig am Ende ist, dorthin um mich wieder aufpäppeln zu lassen. Ich glaube auch daran, dass das mit den Entzündungen im Körper zu Rheuma führen kann. Das bestätigte mir auch damals meine Therapeutin, die sich eingehend mit ihrer Krankheit beschäftigt hatte. Ist nur schlimm, dass so viel passieren musste und du so viel Leid erfahren musstest. Unsere Nixe ist tatsächlich ein Wunder und ich finde ihre Editionen auch immer so schön, dass es mir hinterher immer besser geht. Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass du wieder ein Stück Lebensfreude erhälst, und deine Lebensqualität eine bessere wird.
    Liebe Grüße

    [%sig%]
     
  6. Hallo Odi,

    :troest: und :knuddel: - ich weiss, was Zahnprobleme bedeuten. Seit meiner Kindheit habe ich Zahnprobleme und war bislang eine *Goldgrube für Zahnärzte*. Ich bin auch der Ansicht, dass die Zähne mich eigentlich krankgemacht haben. Allerdings hatte ich kaum vereitere Zähne, sondern schön viele Almalgamfüllungen gemischt mit Goldkronen.
    1992 hatte ich das Glück - es war wie ein Gewinn im Lotto - hier in Schweden an der Uniklinik in Uppsala in ein Forschungsprojekt für Amalgam zu kommen und dort wurde ganz schnell festgestellt, dass ich Metallallergiker bin. Die Zähne wurde in einem Zeitraum von 2 Jahren alle saniert und seit ein paar Jahren geht es mir besser, wenn auch nicht gut. Das Wissen, dass ich Titandioxyd meiden muss, was in den meisten Medikamenten enthalten ist und ausserdem in Hautcremes, Zahncremes und Seifen, ist für mich unendlich wertvoll.
    Ich teile Deine Meinung, was die Ärzte betrifft, aber manchmal hat man Glück - es gibt auch andere. Und nur diese Ärzte wünsche ich Dir für die Zunkunft!

    Alles Gute und liebe Grüsse,

    [%sig%]
     
  7. Hallo Odi!
    Eben lass ich Deine Geschichte, erinnerte Sie mich doch stark an die meine!
    Ich möchte Dir mitteilen, Du bist nicht allein mit Deinen Gedanken (Zahnkronen und Rheuma) Lass Dir mal meine Mail hier: helga1007@hotmail.com
    Das Leben geht weiter, ich wünsch Dir das allerbeste! Gruss Helga

    [%sig%]
     
  8. Angie Opitz

    Angie Opitz Guest

    Hi Odi,
    habe seit über 30 Jahren chron. NNH-Vereiterung, zig mal punktiert, zig mal mit Antibiotika behandelt, 2x große OP und keine Veränderung. Auch mit den Zähnen habe ich kleine Probleme, weil sich nach einem herausgebrochenen Frontzahn der Kieferknochen zurückbildet (Cortison?). Die chronische NNH-Vereiterung ist bestimmt einer der Auslöser meiner heutigen Pso-Arthritis, aber ganz bestimmt nicht nur diese. Schubauslöser sind bei mir nämlich fast nur psychischer/physischer Stress und Hitze.
    Ich werde demnächst 47 Jahre, brauchte rd. 10 Jahre, bis ich endlich eine halbwegs gesicherte Diagnose hatte und habe seit einiger Zeit mit Cortison und MTX eine Behandlung, die mir hilft (nur meinen blöden Zähnen nicht).
    Wenn Du willst, kannst Du mich gern privat anmailen.
    Alles Liebe für Dich aus dem grad wieder sonnig werdenden Tirol
    Monsti
     
  9. Hi Odi
    Eine leider sehr dramatische Krankheitsentwicklung und dazu mal eine Bemerkung von mir, sicher laienhaft, da ich keine Arzt bin, aber......:
    "Eine Erkrankung der Kiefergelenke kann ein nicht seltenes und sehr frühes Zeichen für eine c.P. sein! Länger andauernde Schmerzen in diesen Gegenden sollten nicht ungeklärt als "normale" Schmerzsympthome abgetan werden, da sie signalisieren, daß sich Entzündungen in diesem Bereich festgesetzt haben. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr, da über den Zahnboden und das Zahnfleisch der direkte Kontakt zum Blut und damit allen Körperregionen vorhanden ist."
    Also somit einer der sensibelsten Bereiche und damit auch stark gefährdet. Viele Krankheiten und besonders Infektionen können ihre Ursache in kranken Zähnen und Zahnfleisch haben. Mal simpel gesagt, es würde doch niemand mit einer "faulenden"und entzündeten Wunde herumlaufen. Man säubert desinfiziert und versorgt diese. Aber mit was für Zähnen mancher rumrennt.....und viel schlimmer, wie unbeachtet in diesem Bereich bestimmte Anzeichen bleiben und wie "unbesorgt" sogar Ärzte damit verfahren.
    Eine rheumatische Erkrankung läßt sich in den meisten Fällen aus Gesprächen mit den Betroffenen heraus vermuten und sollte dann durch weitergehende medizinische Untersuchungen bekräftigt oder ausgeschlossen werden. Aber dazu brauche ich ja nichts weiter zu kommentieren...
    Sicher habe ich in letzter Zeit Glück mit meinen Ärzten, aber ich sehe mehr und mehr, daß das die Ausnahme zu sein scheint, was mich irgendwie sehr traurig aber auch wütend macht. Es kann doch nicht sein, daß ich jemandem einen Rat gebe, eigentlich nur vermute, was er haben könnte, und nach Konsultation mit meinem Arzt sich der Verdacht bestätigt? 3 Jahre hin und hervertröstet und dann einen Bechterew? Was haben denn die anderen alle gemacht?
    Aber gut, schön daß Du zu uns gefunden hast und wir uns auch bald einmal im Chat sehen werden. Eine dufte Truppe eigentlich hier und wenn es mehr werden, ist doch prima!
    Und "starke Frauen" hier, nicht wahr Mädels.
    Einen schönen Gruß aus dem schneeverregneten Berlin Helmut(merre)
     
  10. Nixe

    Nixe Guest

    @ ODI

    Na sicher werde ich auch künftig für lustigen und auch besinnlichen
    Lesestoff im Kaffeeklatsch sorgen und mich darüber freuen, wenn
    er Euch gefällt *lächel*.

    Wir haben übrigens einen Sohn, der nur ein Jahr jünger ist als deiner :o)

    Liebe Grüsse
    Nixe
     
  11. Nixe

    Nixe Guest

    nochmal @ ODI

    Passend zum Alter unserer Söhne noch was für Dich ;o)

    Die oder der Pubertierende, kurz Pubi, ist ungefähr so einfach zu verstehen wie die Gebrauchsanweisung eines Dampfdruckkessels in japanischen Schriftzeichen. Viele von uns haben Pubis, andere hatten einen oder mehrere, einige werden vielleicht bald welche haben.
    Pubis treten meist in Horden auf, bis zu sechzehn an einem Tag und in einem Zimmer sind keine Seltenheit. Wenn ich dann die Tür öffne, zischt als erstes die Katze an mir vorbei, um in reinere Luft zu kommen. Denn Sauerstoff ist für Pubis fast tödlich.


    Vom Aussehen sind sich alle sehr ähnlich. Die Haare fallen über die Augen ins pickelige Gesicht. Die Klamotten sind alle viel zu groß, besonders die Ärmel sind viel zu lang und reichen weit über die
    Hände. Das hat den Vorteil, dass man nichts tragen kann, vor allen Dingen keinen Mülleimer.
    Die Schuhe sehen aus wie von der Postkleiderkasse, Marke "Sicherheit zu jeder Zeit", mit Stahlkappen ,vorne drin.
    Die haben ihren Zweck, denn man kann bei dem Gewicht unmöglich die Füße beim Laufen heben und fällt sozusagen von einem Fuß auf den anderen oder schlurft wie Methusalem in den Riehler Heimstätten.


    Alle Klamotten werden natürlich übereinander getragen, und das in Etagen. Über den zerrissenen Jeans, die selbst bei der Kleidersammlung zurückgelassen würden, ein T-Shirt, Größe ME (Mittlerer Elefant), darüber eine etwas kürzere Jeansweste und dann eine etwas knappe Jeansjacke. Die Jahreszeit spielt bei diesem Outfit keine Rolle, denn ein Pubi ist weder kälte- noch hitzeempfindlich.
    Auch die Ernährung der Pubis ist einfach, wenn McDonalds zu ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zählt. Zu den Mahlzeiten isst der Pubi grundsätzlich nichts. Egal was es gibt, das schmeckt ihm nicht. Entweder hat er schon vorher den Eisschrank geplündert, oder er steht nach dem Essen zehn Minuten vor der geöffneten Kühlschranktür um sich dann über alles Essbare herzumachen. In besonderen Fällen, das heißt, in den tagelangen Schmollphasen, kann sich der Pubi auch nur von Chips und Cola in seinem Zimmer ernähren.


    Apropos Zimmer: Ein Pubi wohnt sehr umweltbewusst. Sein Zimmer ist eine Mischung aus Müllkippe, Altpapiersammlung, Flaschencontainer und Wäsche für eine Großwäscherei. Leider aber nicht nach den einzelnen Bereichen getrennt, sondern gut gemischt und besonders gut beschallt. Denn ohne Musik (wenn man das so nennen kann) läuft bei Pubis nichts. Auf die Lautstärke kann man sich mit Pubis nur unter Androhung der Todesstrafe einigen. Kopfhörer sind keine Alternative, denn damit lässt sich so schlecht telefonieren.
    Die Pubertät fängt an, wenn Ihr Kind den Finger aus dem Mund und gleich darauf in die Wählscheibe des Telefons steckt. Ab da gibt es für Sie nur noch die Gelegenheit, morgens in aller Frühe (Pubis sind Langschläfer) oder nachts Telefonate zu erledigen. Für den Pubi ist das Telefon die einzige Verbindung zur Außenwelt, die einzige Möglichkeit zu kommunizieren Ferngespräche, die 85 Minuten dauern sind keine Seltenheit. Dazu gehört auch, sich am Telefon für 11.50 Euro anzuschweigen. Meistens geht es um wichtige Dinge, zum Beispiel, wer mit wem geht und warum und wer was zu wem gesagt hat und jetzt echt ätzend ist. Völlig unwichtige Sachen, wie Hausaufgaben, werden nicht mehr abgeschrieben, sondern telefonisch durchgegeben oder eben mal rübergefaxt.


    Mit dem Badezimmer ist es ähnlich wie mit dem Telefon. Manchmal fragt man sich: Wohnt unser Pubi jetzt da drin? Vor noch nicht allzu langer Zeit konnte dieses Kind innerhalb von 30 Sekunden duschen. Nun braucht es plötzlich vier Stunden, sich für eine Fete aufzustylen und erscheint dann genau so wie vorher. Nur das Gesicht ist stark geschwollen und gerötet, vom Pickelausquetschen. Sportverletzungen werden vom Pubi heldenhaft ertragen. Das gilt besonders für männliche Pubis. Wie ein altes Veteran stolziert er mit verbundenem Knöchel höchstens drei Tage einher, weil das nächste Spiel nicht auf ihn verzichten kann. Hat unser Pubi aber eine Erkältung, kränkelt er vier Wochen vor sich hin, und man muss froh sein, wenn man ihn durchkriegt.

    Sie sehen, Pubertät ist wenn die Eltern anfangen schwierig zu werden.
     
  12. phoebe

    phoebe Guest

    hahaha Nixe du machst mir wieder Mut!
    Gerade zu rechten Zeit, denn mein Selbstbewusstsein als Mutter ist mal wieder stark gesunken. Deine Pubis stehen sehr im Zusammenhang mit meinen -ich habe gerade zwei von der Sorte-.
    Eine sehr verzweifelte Mutter.

    [%sig%]
     
  13. Nixe

    Nixe Guest

    @ phoebe

    Hm, also ich habe neben einem 16-jährigen noch eine
    15-jährige und dazu einen kleinen 4-jährigen Drachen
    und kann dich voll und ganz verstehen :o) - aber warum
    sollte es uns besser gehen als unseren Eltern als wir
    Pubis waren *grins* .....

    Liebe Grüsse Nixe
     
  14. ODI

    ODI Guest

    Zum Thema: Lebenslektionen derPubis

    An Nixe:
    Hast den Orden des Ritters -sorry- Ritterin ! !
    Sogar von meinem Sohn brummelhaft zu hören war: .... Nagel auf den Kopf getroffen ..... oder Ähnliches.
    Zur hebenden Stimmung für andere Mütter gut verwendbar. Anfrage:
    Darf Text kopiert werden ?

    Ist Antwort heute Abend im Chat möglich ?
    Treffe ich auch Helga L. - phoebe - Angie - Helmut - und Andere ?

    Verweildauer ohne Garantie aber freue mich ganz dolle darauf.

    Odi
     
  15. Pumpkin

    Pumpkin Guest

    Und ich ging mit knapp 15 Jahren in die Lehre - Mo - Sa, 44 Stunden - da war man in keiner Pubertät ! Unsere Eltern hatten es einfacher!

    :) :)

    Eure Pumpi
     
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