Resochin und Schwangerschaft?

Dieses Thema im Forum "Rheuma und Schwangerschaft" wurde erstellt von O-Ren, 20. Mai 2009.

  1. O-Ren

    O-Ren Mitglied

    Registriert seit:
    16. Januar 2008
    Beiträge:
    50
    Mein Rheumadoc hat mir vor einiger Zeit gesagt, dass ich nicht schwanger werden dürfte unter Resochin. Jetzt habe ich im Internet schon viele andere "Meinungen" gelesen dass das eben doch möglich sei und ich würde gern wissen, ob jemand hier dahingehend Erfahrung hat und mir eventuell etwas dazu sagen kann??
     
  2. Daria

    Gesperrter Benutzer

    Registriert seit:
    3. September 2008
    Beiträge:
    550
    Ort:
    München
    Dazu wirst du auch unterschiedliche Meinungen hören, egal wo. Es gibt Basismedis, die während der Schwangerschaft absolut tabu sind (z b. MTX). Sulfasalazin und auch Resochin dürfen unter strenger Kontrolle eingenommen werden.
    Das wird deine ganz persönliche Entscheidung sein. Für mich kam es bei meiner Schwangerschaft nicht in frage, irgendwelche starken Medikamente zu nehmen. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Eine gute Beratung sowohl von Rheumatologen als auch vom Gyn ist in jedem Fall sehr wichtig.
     
  3. O-Ren

    O-Ren Mitglied

    Registriert seit:
    16. Januar 2008
    Beiträge:
    50
    In der Schwangerschaft würde ich das auch absetzen. Ich habe auch keine Schwangerschaft geplant, frage aber aus akuten Gründen. Ich wüsste halt gern, wie problematisch es ist, wenn man das eingenommen hat. Mein Rheumadoc hat damals gesagt, ich dürfte unter diesem Medikament nicht schwanger werden und da ich jetzt gelesen habe, dass das sogar in der Schwangerschaft gegeben wird, frage ich mich halt ob ich es verantworten könnte, schwanger zu bleiben und Resochin nicht mehr zu nehmen...
     
  4. gisipb

    gisipb Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    2.229
    Ort:
    NRW
    Schwangerschaft

    Hallo Ren,

    Professor Monika Oestensen
    Uni Hospital Berne
    CH-3010 Bern, Switzerland
    +41 31 632 41 79
    +41 31 632 26 00
    monika.oestensen@insel.ch

    http://muetterzentrum-ria.insel.ch/ sehr gute Addy haben wir auch alle Unterlagen bekommen und mit Frau Prof. Oestensen geschrieben.

    Sehr geehrte Frau Doc.....
    wielange braucht das Medi.MABTHERA Rituximab bis es völlig im Körper abgebaut ist damit man Schwanger werden könnte 2 Tropfs a 1000mg.
    Bei WHO 3a Nierenbeteidigung mit SLE
    könnte eine Schwangerschaft passieren?
    Bei einer Thrombopenie ausgelöst durch SLE würden die Thrombos wieder fallen wärend einer Schwangerschaft?
    Darf Sandimmun a 100mg 2x am Tag weiter genommen werden?
    Vielen Dank für ihre Antwort.
    MfG
    G.M.

    Antwort:
    Die Verweildauer von Mabthera im Blut liegt zwischen 3-6 Monaten (individuell verschieden je nach Dosis). Es dauert aber 6-12 Monate bis die sogenannten B-Zellen, die durch Mabthera beseitigt werden, wieder in normaler Anzahl im Blut sind. Deshalb sollte man bis ein Jahr nach Abschluss der Behandlung mit einer Schwangerschaft abwarten.
    Ob Sie nach einer Lupusnephritis schwanger werden dürfen? Im Prinzip ja, doch sollte die Nierenfunktion und der Blutdruck vorher normal sein.
    Thrombozyten können, müssen aber nicht während der Schwangerschaft abnehmen.Dies kann man fortlaufend kontrollieren.
    Sandimmun darf während der gesamten Schwangerschaft eingenommen werden.

    http://www.razyboard.com/system/morethread-themenpille-schwangerschaft-u-geburt-marsden-795942-3908120-0.html

    Zentrum für Mütterberatung und Familienplanung bei Rheuma-Erkrankungen

    http://www.bbges.de/content/index5417.html <<<unbedingt lesen.

    Pharmakovigilanz- und

    Beratungszentrum für

    Embryonaltoxikologie

    Haus 10B

    Spandauer Damm 130

    D - 14050 Berlin

    Beratung im Internet:

    www.embryotox.de

    Beratungs-Telefon:

    Tel. 030 / 30308-111

    Fax 030 / 30308-122

    E-Mail: mail@embryotox.de

    Antimalariamittel
    Generell liegen mit Hydroxychloroquin (HCQ im rheumatologischen Krankengut weit mehr
    Erfahrungen vor als mit Chloroquin.
    Einstufung der FDA: HCQ C
    Fertilität: Keine nachteiligen Einflüsse bekannt.
    Teratogenität: Im Tierversuch teratogen, jedoch beim Menschen in üblicher Dosierung keine erhöhte
    Rate bekannt (8.9,10,12).
    Schwangerschaftsverlauf: Keine erhöhte Rate an Schwangerschaftskomplikationen, Frühgeburten,
    Aborten o.ä. bekannt (10, 11, 12)
    Plazentagängigkeit: Gegeben, jedoch keine fetale Toxizität bekannt.
    Stillzeit: Stillen unter HCQ in Normaldosis nach internationaler Expertenmeinung erlaubt (11,13).
    Zusammenfassende Beurteilung:
    ° Aufgrund des offenkundig geringen Risikos und des hohen therapeutischen Nutzens sollte die
    Therapie mit HCQ bei SLE-Patientinnen in der Schwangerschaft und Stillzeit nach einhelliger Expertenmeinung fortgesetzt werden (7, 12, 13, 14).
    ° Aufgrund der größeren Erfahrungen ist HCQ gegenüber Chloroquin vorzuziehen.
    ° Formell beide Substanzen in Deutschland in der Schwangerschaft und Stillzeit nur zur Malariaprophylaxe zugelassen!

    Und dieses auch: http://www.razyboard.com/system/morethread-rheuma-medikamente-und-schwangerschaft-marsden-795942-5629624-0.html

    Darf ich fragen in welchem Monat du bist?

    Welche Krankheit hast du?

    Bitte schau das du einen Termin beim Frauen Doc und Rheumatologen bekommst und es persönlich abklärst, ich wünsche dir alles Gute und ich denke ich habe dir die Angst nehmen können.

    LG Gisi
     
  5. Daria

    Gesperrter Benutzer

    Registriert seit:
    3. September 2008
    Beiträge:
    550
    Ort:
    München

    Das verstzeh ich jetzt nicht..Bist du schwanger? Oder hast du Sorge dass die Nachwirkungen von Resochin sich nach dem Absetzen negativ auswirken könnten?
     
  6. Cailean

    Cailean Neues Mitglied

    Registriert seit:
    28. Februar 2008
    Beiträge:
    610
    Hi, das kann man bedenkenlos weiter nehmen, man muss das sogar.
    Es gibt neue Erkenntnisse, dass es in der Schwangerschaft nicht schadet, das absetzen des Hydroxychloroquin aber sehr schädlich ist (Schubgefahr)
    Ich nehm es noch, sollte es auch nicht absetzen und dem Baby geht es gut.

    LG
     
  7. Daria

    Gesperrter Benutzer

    Registriert seit:
    3. September 2008
    Beiträge:
    550
    Ort:
    München
    Es schadet auf keinen Fall, das Resochin vor einer geplanten Schwangerschaft abzusetzen. Das halte ich einfach für nicht richtig. Habe mich damals ganz ausführlich in der Charite zu dem Thema beraten lassen. In einer Schwangerschaft sollten Medikamente immer vermieden werden, so gut es eben geht. Einen Schub kann man auch mit Medis haben. Muss aber natürlich jeder selbst wissen, ich finde nur, dass mit dem Thema Medikamente und Schwangerschaft im allgemeinen viel zu leichtfertig umgegangen wird.
     
  8. Cailean

    Cailean Neues Mitglied

    Registriert seit:
    28. Februar 2008
    Beiträge:
    610
    Ich kann nur das wiedergeben, was mir ein Professor nach ausführlicher Recherche neuer Erkenntnisse mitgeteilt hat.
    Da heißt es, es schadet nicht, es gibt keinen einzigen Fall wo es Probleme, Missbildungen oder ähnliches gegeben hätte. Gilt allerdings nur bis 400mg.
    Eine Schwangerschaft ohne behandelten SLE ist deutlich risikoreicher und die Gefahr von schweren Schüben durch die Hormonlage deutlich erhöht.
    Natürlich kann man vorher umstellen, aber die Frage ist ja auf was. Kortison alleine half bei mir zb nur in hohen Dosen(ab 50mg). Das ist in einer Schwangerschaft auch wieder schlecht.
    Das ist ja das Problem, dass es wenige Mittel gibt, die wirklich nicht schaden und helfen.

    Ich denke das muss man ganz individuell entscheiden, ich zb nehme ja nur 200mg und hab keine Nebenwirkungen. Dem Zwerg gehts auch super.
     
  9. Daria

    Gesperrter Benutzer

    Registriert seit:
    3. September 2008
    Beiträge:
    550
    Ort:
    München
    Gut, bei SLE ist die Lage auch noch etwas anders. Da würde ich mir sowieso überlegen, ob ich eine Schwangerschaft wagen würde. Aber wie schon gesagt, dass muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich könnte und wollte die Verantwortung für mein Ungeborenes in dieser Situation nicht tragen. Es müssen ja auch nicht immer Missbildungen sein. Viele Nachwirkungen erkennt man vielleicht erst viel später in der Entwicklung des Kindes. Da muss man wirklich überlegen, ob es das Risiko wert ist.
     
  10. Cailean

    Cailean Neues Mitglied

    Registriert seit:
    28. Februar 2008
    Beiträge:
    610
    Tja, es ist heutzutage überhaupt kein Thema mit SLE schwanger zu werden.
    Das was früher war, hat sich ja zum Glück geändert. Heute sagt dir jeder Arzt es ist ok, wenn du keine schweren Schübe hast, hast du die, nimmst du auch keine eher harmloseren Mittel wie Hydroxychloroquin, sondern richtige Hämmer unter denen es sich eh erledigt mit schwanger werden.
    Und wie du schon sagst, es muss jeder selber wissen.
    Mal so nebenbei, es kann auch bei Gesunden viel passieren. Das Leben an sich ist lebensgefährlich.
    Alkohol und Nikotin sind viel schlimmer, als mit Rheuma schwanger zu werden und mittlerweile als unbedenklich eingestufte Medikamente zu nehmen.
    Ich hab mit mehreren Professoren darüber gesprochen und die meinten alle es wäre kein Problem und das Medikament bloß nicht absetzen, das wäre viel gefährlicher.
    Man wird ja nicht einfach so mal schwanger, sondern überlegt es sich reiflich.
    Ich kann deine Bedenken verstehen, aber so negativ wie du es darstellst ist es zum Glück nicht. Es gibt mittlerweile halt schon sehr viel mehr Erkenntnisse als vor Jahren und die sind durch die Bank weg positiv.
     
  11. Daria

    Gesperrter Benutzer

    Registriert seit:
    3. September 2008
    Beiträge:
    550
    Ort:
    München
    ich sehe das nicht ohne grund so "negativ". eine gute freundin von mir hat sle, auch vorher eher nur leichte beschwerden und quensyl.
    tja, während der schwangerschaft (es ist bewiesen, dass die hormonumstellung während der schwangerschaft schübe begünstigt) hatte sie einen starken nierenschub. notkaiserschnitt, dialyse..
    so harmlos, wie du es darstellst, ist es also bei weitem nicht. klar, dir kann auch als "gesunde" was passieren, aber dann hat man es wenigstens nicht herausgefordert.
    ich wünsch dir auf jeden fall alles gute und hoffe, dass dir so ein mist erspart bleibt. und vor allem dem baby.
     
  12. O-Ren

    O-Ren Mitglied

    Registriert seit:
    16. Januar 2008
    Beiträge:
    50
    Wow, danke. soviele Infos. Konnte leider nicht eher online sein. Ich habe rheumatoide Arthritis und nehme Sulfasalazin und Resochin. Wobei mir das Resochin besser hilft. Ich werde mich jetzt mal durch die ganzen Infos arbeiten und sage noch mal herzlichen Dank. Ja, natürlich spreche ich auch mit meinem Rheumadoc. Da komme ich bloss leider erst nächste Woche hin.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden