Liebe Foris! Ich war heute unter anderem wegen einer beidseitigen Archillessehnenentzündung und meiner Coxathrose bei einem neuen Arzt. Ich hasse,diese Arztlauferei, aber ich wollte nach der letzten Behandlung ( Akupunkturen für die LWS bei Hüftgelenksarthrose) nicht mehr zu dem bisherigen Arzt. Nun der neue Doc hat meines Erachtens nach die Archillessehnenproblematik solide behandelt. Aber bei meinem Coxarthroseproblem bin ich skeptisch. Ich kann seit einem Jahr nicht mehr auf den Seiten liegen, und nur noch auf dem Rücken oder Bauch schlafen, sonst wache ich vor Schmerzen auf. Es macht Sinn, wenn der Dr. meint, daß die Ursache eine Entzündung der Trochanter major sei. Das paßt zur Symptomatik und kommt bei Coxarthrose sicherlich öfters vor. Was mich irritiert, ist: Der hat sich die MRT und Roentgenbilder nicht mal angesehen, sondern meinte :" Das ist keine Coxarthrose." ( Ich habe nach einem Gutachten 30 % Schwerbehinderung auf die beiden Hüftgelenke erhalten.) Und er schlug mir eine Neuraltherapie mit Procain vor. Ich fragte was das sei. Er erklärte, daß es sich dabei um ein altes Naturheilverfahren handelt, daß immense Erfolge erzielen würde, und ich dachte: "Warum nicht?- Versuchst Du mal ein Naturheilverfahren, wenn die Schulmedizin Dir bisher nicht helfen konnte." 120€ kostet die Therapie. Wir haben gleich damit begonnen. Zuhause merkte ich dann, daß mir die Nasenschleimhäute langsam zuschwollen und dachte: Googlest Du mal, was denn in dem Procain überhaupt für ein Wirkstoff drin ist, nachdem ich Fenistil eingenommen hatte, daß auch langsam wirkte. Nun gegen Novocain, Scandicain und Lidocain habe ich schon eine seit 30 Jahren bekannte Allergie. ( Ich Doofe, bin nicht auf die Idee gekommen, daß in einem Naturheilverfahren ein Lokalanaestheticum enthalten sein könnte.) Ist das nun wirklich so ein wirksames Verfahren wie man im Internet liest, daß mir da entgehen würde, wenn ich die Therapie abbrechen muß? Liebe Grüße plüsch
Hallo Plüschfussel, ich hab vor Jahren auch mal eine Neuraltherapie gemacht (mit Lidocain). Dabei geht es ja darum, sogenannte Störzonen im Körper ausfindig zu machen, die den Energiefluss im Körper blockieren. Narben z. B. sind praktisch immer Störfelder, es sind aber nicht die einzigen. Dadurch, dass die entsprechenden Nerven lokal betäubt werden, wird die Störwirkung unterbrochen. Die Störfelder können eine "Fernwirkung" haben, d. h. an einer völlig anderen Stelle im Körper Krankheiten hervorrufen. Mit der Therapie habe ich damals versucht, eine Besserung meiner Migräne zu bewirken. Gegen die Migräne hat es nicht geholfen, dafür gegen was anderes: Ich hatte 3 Jahre nach einem Kaiserschnitt noch immer ein "taubes" Gefühl im Bereich der Narbe. Das heißt, ein Teil meines Bauchs fühlte sich beim Anfassen wie ein Fremdkörper an, was mich total irritierte. Durch die Lidocain-Einspritzungen bekam ich das Gefühl im Bauch wieder zurück. Das hat mich begeistert. Also, ob die Neuraltherapie etwas bringt oder nicht - und WAS - davon muss man sich wohl überraschen lassen. Aber wenn du gegen die ganzen örtlichen Betäubungsmittel allergisch bist, hat das Ganze bei dir ja wohl eh keinen Sinn ... Im Übrigen halte ich es schon für zweifelhaft, wenn ein Arzt - ohne aufs Röntgenbild zu gucken - einfach eine andere Diagnose stellt! Ich hab dasselbe (in umgekehrter Form) mitgemacht: Mein früherer Orthopäde behauptete, ich hätte eine Bursitis (Schleimbeutelentzündung) in der Hüfte und behandelte munter mit Cortison-Spritzen, ohne mal ein Röntgenbild zu machen. Irgendwann wurde mir das suspekt und ich wechselte den Arzt. Auf dem nun gemachten Röntgenbild war eine schwere Hüftgelenksarthrose beidseitig zu sehen und nun - 1 Jahr später - muss ich dringend operiert werden! Ich wünsch dir alles Gute, Tiangara
Liebe Tiangara! Das ist übel mit dem "rin in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln- Diagnosen " der Ärzte. Ich wollte zu meinem "alten Orthopäden " nicht mehr hin, weil ich für dessen Therapien keine Zeit habe. Der ließ mich etliche Akupunkturen absitzen, wobei ich ein paar mal nachfragte, warum auf dem Schein für die Schmerztherapie LWS angekreuzt war. Die Akupunkturpunkte waren auch auf die LWS ausgerichtet, merkte ich als der Doc dann im Urlaub war und mir sein Vertreter die Nadeln setzte. Ich erfuhr dann leider erst später, daß die Akupnkturen für die Coxarthrose von den Krankenkassen wegen Wirkungslosigkeit nicht erstattet wird. Ich wäre, wenn der mich angesprochen hätte auch bereit gewesen so einen Versuch selbst zu finanzieren, wenn der die Auffassung vertreten hätte, daß die für die Hüftgelenke doch anschlagen würde. Aber daß ich mir da 9 Akupunkturen für die LWS verabreichen lasse, an der ich keine Schmerzen habe, dazu fehlt mir ganz einfach die Zeit. Liebe Grüße Plüsch
Hallo Plüschfussel, tja, ich vermute, dass du die Akupunktur für die LWS bekamst, war schlicht ein Versehen. Der Doc hat das wohl nur deshalb so aufgeschrieben, damit das Geld von der Kasse bezahlt wird, und hat dann vergessen, dem Vertreter zu sagen (bzw. ein Vermerk auf der Karte zu machen), dass wegen Coxarthrose akupunktiert werden soll. Es ist ja auch nicht so, dass die Akupunktur bei Hüftarthrose NIE hilft! Nur waren die Testergebnisse halt nicht so durchschlagend gut wie bei LWS- und Knieproblemen. Mein neuer Orthopäde hat mir letztes Jahr neben Hyaluronsäure-Injektionen auch Akupunktur vorgeschlagen. Ersteres hab ich gemacht, hat auch ein Weilchen ein bissel geholfen (für größere Erfolge war die Arthrose schon zu weit fortgeschritten). Die Akupunktur nehme ich vielleicht noch nach der OP der rechten Hüftseite für die linke Seite in Angriff, um die Zeit bis zur 2. OP besser überbrücken zu können. LG, Tiangara