Hallo, ich (Student,männlich, Mitte zwanzig) leide unter Schmerzen an den großenGelenken. Die Schmerzen begannen vor ca. 4 Monaten zunächst in denKnien (zuvor nur temporäre Schmerzen nach langem stehen,wandern...). Mittlerweile sind auch das Hüftgelenk sowie dieSchultern betroffen. Die Symptome sind beidseitig vertreten, jedochauf einer Seite jeweils immer etwas stärker ausgeprägt. Die Schmerzen sindmeistens stechend und treten vor allem im Sitzen und Stehen/Gehenauf. In den Knienverspüre ich ein unangenehmes Knacken bei jedem Beugen und Streckendes Knies, welches manchmal leise und dumpf ist und mit einemunangenehmen Springen der Kniescheibe verbunden ist, oder ein lautesknacken, das sich weniger unangenehm anfühlt. Vor allem nach langemSitzen verspüre ich ein dumpfes knacken, das mit einemSteife-/Blockierungsgefühl im Knie einhergeht. Durch gehenverbessert sich dies zumeist, solange ich mich weniger als ca. 500mbewege. Wenn ich das Beinausstrecke oder den Unter- zum Oberschenkel ziehe, spürt man einReiben im Knie bei jeder kleinen Bewegung, die ich in diesenPositionen ausführe. Werden diese Bewegungen schneller ausgeführt,spürt man kein Reiben. Mittlerweile ist das Reiben im Knie immerstärker geworden und tritt nun auch in anderen Positionen auf, z.B.im Sitzen, wenn sich das Knie im 90° Winkel befindet. Seit gut einem Monathabe ich auch Schmerzen in der rechten Leiste, dazu häufig eindumpfes knacken (springende Hüfte?). Verschlimmert werden dieSchmerzen durch Sitzen und durch längeres Gehen. Beim gehen ist ander Außenseite der Hüfte bei jedem Schritt zudem ein knackenspürbar, wenn sich der Rechte Fuß nach hinten bewegt bzw. der linkeaufgesetzt wird. Nach einigen hundert Metern treten auch auf derAußenseite Schmerzen auf. In den Schultern istes ähnlich. Zunächst verspürte ich dort ein Reiben bei jederkleinen Bewegung beim Schlafen auf den Schultern. Mittlerweile ist zudiesem Reiben ein knacken hinzugekommen, das mitunter sehrSchmerzhaft ist, wenn ich beispielsweise versuche, meinen Arm überdie Schulter um 360° über den Kopf drehe. Ein Knacken undKnirschen spüre ich auch in anderen Gelenken, wie im Sprunggelenk.Dort tritt das Knacken aber nur gelegentlich auf und fühlt sich eherso an, als wäre dort etwas verspannt, das dann durch das knackenentlastet wird. Weitere,möglicherweise nicht mit der Erkrankung zusammenhängendeBeschwerden: - seit 10 JahrenChronische Schmerzen in Nacken und Lendenwirbelbereich - Schlafstörungen(ein Durchschlafen über mehr als 4 Stunden ist kaum möglich) - Schwitzen in derNacht - HäufigKopfschmerzen Zu meinenSportlichen Betätigungen: Vor ca. 3 Jahrenhabe ich begonnen zu klettern. Vor ca. 1,5 Jahren habe ich zudembegonnen regelmäßig zu joggen. Dazu kamen noch weitere Sportartenwie Badminton oder Hockey, an denen ich häufig teilgenommen habe.Ich bin dabei nicht besonders schonend mit meinen Gelenken umgegangenund habe oft auch noch unter Schmerzen weiter Sport betrieben. Vorca. 8 Monaten habe ich meine Sportlichen Aktivitäten eingeschränkt,da ich durch ein Praktikum voll ausgelastet, war und dafür oft nichtmehr die Zeit und Energie aufbringen konnte. Das Praktikum bestandvor allem aus sitzender Tätigkeiten und teilweise auch körperlichemArbeiten, die sich wohl beide nicht positiv auf meine Gelenkeausgewirkt haben. Gegen Ende meines Praktikums begannen die Schmerzenin den Knien, woraufhin ich meine Knie weitestgehend schonte. Momentan versucheich mich jeden Tag zu bewegen z.B. durch eine halbe StundeInlineskates fahren. Viele andere Sportarten, wie Schwimmen oderFahrradfahren sind leider aufgrund des ständigen Knackens und dersich dadurch verstärkenden Schmerzen nicht möglich. Die Schmerzenschränken mich auch massiv im Alltag ein, da ich z.B nur einebegrenzte Zeit sitzen oder still stehen kann ohne dass sich dieSchmerzen verschlimmern Zu denUntersuchungen: Zunächst wurde dasKniegelenk vor ca. 3 Monaten geröntgt. Der Orthopäde stellte eineJägerhut Stellung der Kniescheibe fest und sonst keine weiterenProbleme. Er hat mir eine Kniebandage verschrieben und mir Übungenzur Kräftigung des Knies gegeben, die allerdings auch nach 6 Wochennoch keine Besserung brachten. Ich habe sogar das Gefühl, das mancheÜbungen die Symptome verschlimmerten. Der zweite Orthopädebemerkte bei der Untersuchung der Knie, das meine Hüfte nur eineeingeschränkte Beweglichkeit aufweist (zu diesem Zeitpunkt hatte ichnoch keine Hüftschmerzen) und hat die Hüfte daraufhin geröntgt.Als er die Bilder angesehen hat, hat er kurz den Verdacht geäußert,das die Hüfte ungewöhnlich stark verschlissen sei, hat dann abergesagt, dass es sich wohl nur um eine schlecht bewegliche Männerhüftehandelt. Eine weitere MRTUntersuchung beim Radiologen ergab folgende Ergebnisse: Beschreibung:leichte Intensitätsanhebung des Innenmeniscus im Hinterhornbereich,ebenso leichte Intensitätssteigerung zum medialen Femurcondyklus.Kreuzbänder ziehen unauffällig, der Außenmeniscus im Signalbildregelrecht. Auch in der coronaren Darstellung sichert man einenfeinen intramuralen Riss zum Innenmeniscus, in gleicher Weise dieödematöse Begleitreaktion zum medialen Femurcondylus. Sichabzeichnenede mediale Plica, Jagerhut-Konfiguration der Patella, dieauch leicht lateralisert erscheint. Beurteilung: Intramuralehorizontale Ruptur des Innenmeniscus-Hinterhornes, kleine medialePlica, II° Knorpelschäden im medialen Kompartiment, I° biseinsetzend II° auch retropatellar. Leichte Lateralistation derPatella Der Orthopädeschätzte den Befund als unbedenklich ein und riet mir dazu, mehrSport zu treiben. Auch ein weitererOrthopäde, den ich zwecks Zweitmeinung hinzugezogen habe, verordnetemir mehr sportliche Betätigung / Muskelaufbau (Beide Orthopädenhaben sich leider nie die MRT Bilder angesehen). Der zweite Orthopädenahm an, dass die Schmerzen in der Hüfte und den Schulternauftreten, weil ich durch das Schonen der Knie auch in diesenRegionen Muskeln abgebaut habe und die Gelenke dadurch destabilisiertwurden. Die Laborergebnissedes großen Blutbildes waren alle im Normal. Im Grenzbereich derNormalwerte waren allenfalls: MCH (HbE) = 32(Normalwert 26-32) Leukozyten = 4,1(Normalwert 4,0 – 10,0) Thrombozyten = 161(Normalwert 150 - 400) DesWeiteren wurde auf Rheuma, Borreliose, Toxoplasmose, MorbusBechterew, Hepatitis A/B geprüft – auch hier waren alle Testsnegativ. Nun zu meinenFragen: - Wäre es denkbar,dass durch den Sport, den ich in den Jahren zuvor betrieben haben,die Gelenke schon so stark verschlissen wurden, dass diese mir jetztschon Probleme bereiten? -Welche anderenUrsachen eines solchen Krankheitsbildes sind noch vorstellbar? SindÄhnliche nicht entzündliche Gelenkerkrankungen bekannt, die diegroßen Gelenke betreffen? Die Diagnose deszweiten Orthopäden klingt zwar nicht völlig unplausibel, allerdingswundert es mich doch ein wenig, dass mittlerweile auch die Schulternin Mitleidenschaft gezogen wurden, mit denen ich nie zuvor Problemehatte und die ich in den letzten Monaten eigentlich auch nichtsichtlich mehr be- oder entlastet habe. -Wie Aussagekräftigsind die Bluttests auf Borreliose, Rheuma usw einzustufen? Solltennoch andere Nachweistests in Betracht gezogen werden? -Sollte ich noch dieMeinung eines weiteren Orthopäden oder eines Rheumatologen einholen? Schöne Grüße und ich wünsche euch allen eine gute Besserung Andreas
Hallo Baumrinde, deine erzählungen lassen mich eigentlich gar nicht an "Rheuma" denken. Eine Diagnose hast du ja bereits erhalten und zwar eine Fehlstellung der Kniescheibe. Diese führt natürlich zu Fehlhaltungen und Schmerzen und zwar nicht nur in den Knien selber. Denn auch im sitzen hat dein Körper diese Fehlhaltung. Lasse doch einmal dein Gangbild prüfen und ganz wichtig deine Füße! Klingt für mich nach O-Beinen und du rollst bestimmt auf der Außenkanten des Fußes ab. Da kann man viel mit Einlagen und Physiotherapie machen. Also schön entspannt bleiben ;-)
Hallo Baumrinde, ich weiß ja nicht, ob das Thema für Dich noch aktuell bist? Es gibt auch so etwas wie eine genetisch bedingte Knorpelschwäche. Knorpelschäden Grad 2 mit Mitte 20 müssen unbedingt abgeklärt werden. Schönen Abend allen ....