Guten Abend zusammen, ich laufe schon seit Wochen vom Orthopäden zum Radiologen und zurück. Folgende Probleme hatte ich: im Sommer waren meine beiden Knie ständig dick, rot und schmerzten, links stärker als rechts. Mein Orthopäde war sich sicher, dass meine Beschwerden aus der "rheumatischen Ecke" stammen, denn auch meine Handgelenke stellten sich als angeschwollen raus: links mehr als rechts. Außerdem piekste es darin unangenehm. Das mittlere Gelenk der beiden kleinen Finger ist auch dauerhaft knubblig, das Daumensattelgelenk rechts wird ab und an dick. Ich kann Kälte nicht ab und die Gelenke sind druckempfindlich. Mir wurde im September erst eine aktive Partellaarthrose des linken Knies gestellt, mitlerweile habe ich den Arzt gewechselt und war auch im MRT; Arthrose des Knies gilt als ausgeschlossen. Die HWS ist auch ok. Mein neuer Orthopäde hat mir Blut abgenommen und eine Ganzkörperszintigraphie (unauffällig) machen lassen: - CRP quantitativ - RF-IgM quantitativ - CCP-Ak ECLIA - Antistreptolysin quant. waren alle vier im normalen Rahmen. Chlamydien und aktive Yersinien negativ, aber Antikörper gegen Yersinien 3, 9 und Pseudotuberculosis vorhanden. Der Harnsäurewert war auch bei 3,6; bis 5,7 ist ok. Jetzt habe ich die Ergebnisse heute der Vollständigkeit halber beim Hausarzt eingereicht, der sich auch die Finger anschaute und die Knubbel sah. Er diagnostizierte dann eine Polyarthrose der Gelenke aufgrund der Knubbel. Aber im Knie und der HWS war sie doch ausgeschlossen? Ich hatte mich damit gar nicht mehr beschäftigt, denn die Werte waren ja ok. Für mich kam das dann in die "Einbildungsecke". Nun heißt es, es sei wieder eine Arthrose? Ich bin doch erst 31, die Radiologen gingen bei mir nicht von Arthrose im Knie aus. Oder sind das zwei verschiedene Paar Schuhe? Ich bin gerade ratlos; denn der Hausarzt sagte, dass ich da eh nichts mehr ändern könne und mich damit abfinden müsse. Aber mir klingelt immer noch in den Ohren, dass Arthrose in diesem Alter nicht vorkomme. Eine Kollegin sagte mir, dass die Blut-Werte wie bei ihrem Sohn nicht erhöht sein müssen und Rheuma nicht immer über die Szintigraphie nachgewiesen werden könne. Ich habe davon absolut keine Ahnung. Was würdet ihr mir raten? Ich möchte mich da auch nirgendwo verrennen. Liebe Grüße Zimttee
Hallo Zimttee, erstmal herzlich Willkommen hier im Forum. Verrücktmachen nutzt erstmal gar nichts, da du noch keine Klarheit hast; ich weiß schon, ich rede mich leicht. Ich kann mir durchaus vorstellen, wie besorgt du bist. Ich persönlich würde mich an deiner Stelle bei einem internistischen Rheumatologen vorstellen. Mach alsbald einen Termin aus, da die Wartezeiten meist sehr, sehr, sehr lange sind bis es einen Termin gibt. Sollte es dir schlechter gehen würde ich mich in ein Krankenhaus, spezialisiert auf Rheumatologie einweisen lassen. Viele kennen das hier, dass es eine Ärzteodyssee ist, bis es endlich Klarheit gibt. Nicht aufgeben Zimttee und Kraft und Geduld wünsche ich, Mara
Liebe Mara, das klingt so, als wäre Rheuma dann wirklich nicht ausgeschlossen? Hmm.. Ich fühle mich nicht verrückt, oder bin panisch, sondern mürbe. Ich dachte, ich hätte Gewissheit. Dann werde ich einen Termin machen, danke. Liebe Grüße!
Ob Rheuma ausgeschlossen ist oder nicht weiß ich selbst nicht Zimttee. Ich würds jedoch auf jeden Fall abklären lassen; bisher weißt du doch nichts so recht. Letztendlich isr entscheidend, dass du eindeutig Bescheid weißt was es ist, damit du die richtige Behandlung bekommst. Wenn du mehr weißt dann berichte doch bitte, eine gute Nacht wünsche ich, Mara
Hey Mara, danke für den Hinweis, zu einem internistischen Rheumatologen zu gehen. In meiner Nachbarschaft ist einer, der auch bei Jameda sehr gut bewertet ist. Er hat in 12 Tagen einen Termin (wegen der Schmerzen und Schwellungen schneller) für mich. Wenn sich die Deformierung der Gelenke aufhalten lässt, möchte ich das auf jeden Fall angehen. Ich melde mich nach dem Termin wieder. Mit meinem von dir oben zitierten Satz meinte ich, dass ich nach den ersten Tests davon ausging, dass Rheuma nun ausgeschlossen werden kann, da sich bei der Szintigraphie und der Blutuntersuchung dafür keine Anhaltspunkte finden ließen. Ich erinnere mich nun daran, dass ich als Kind schon steife Gelenke nach dem Aufstehen hatte und mein Handgelenk vor 15 Jahren schon ab und an angeschwollen ist. Damals hatte auch ein Vertretungsarzt den Rheumafaktor bestimmt, der aber negativ ausfiel. Ich bin nun etwas erleichtert, dass ich mir die dickeren Gelenke eben nicht einbilde. Nach den ganzen Terminen fühle ich mich schon ein bisschen wie ein Hypochonder- aber die dickeren Gelenke sind ja nun da. Ich war ab, was passiert. Viele Grüße! Zimttee
Da hast du wirklich Glück gehabt Zimttee, dass du so schnell einen Termin bekommen hast und dann noch in deiner Nachbarschaft, super . Das ist nicht selbstverständlich, manche hier fahren über 100 km, ich selbst habe 60 km Wegstrecke, das geht auch noch. Ich wünsche dir, dass dir dieser Arzt weiter helfen kann und du endlich Klarheit bekommst, was los ist. Freue mich, wenn du berichten wirst, was raus gekommen ist, wahrscheinlich wird er auch erstmal ein großes Blutbild machen und dann abwarten... Alles Gute und viele Grüße wünscht Mara
Hallo Mara1963! Ich wohne städtisch im Ruhrgebiet und hatte dann wohl wirklich Glück. Im Röntgenbild der Füße und Hände sah man nichts (auch keine Arthrose!), das Blutbild war auch okay. Ein Rheumafaktor war leicht erhöht, die Entzündungswerte auch. An manchen Gelenken hatte ich Druckschmerzen und in den Knien und beiden Handgelenken auch Ergüsse. Außerdem hat er festgestellt, dass ich meine Ellenbogen nur anwinkle: beim Durchdrücken schmerzten sie stark (stärker als die anderen Gelenke in dem Moment). Ich habe nun dieses Wochenende den Bericht erhalten: Verdacht auf beginnende (seronegative) chronische Polyarthritis. Ich soll jetzt erstmal Ibuprofen bei Bedarf gegen die Schmerzen nehmen und, sollten die Gelenke dicker werden, wieder vorbeikommen. Bis vor kurzem ging es mir auch wieder ziemlich gut; nur seitdem die Temperaturen so gesunken sind, schmerzen die Finger-, Hand- und Ellenbogengelenke symmetrisch wieder. Vor allem das rechte Handgelenk ist sehr unangenehm: Suppe löffeln tat ziemlich weh, sodass ich die Hände wechseln musste und auch war es ziemlich unangenehm, die Haare heute morgen mit der Rundbürste nach innen zu föhnen. Ich hatte das Gefühl, mir das Gelenk auseinanderzuziehen. Ich denke, ich werde das nun erstmal akzeptieren und sacken lassen müssen. Momentan bin ich auch total müde und schlapp.. Gibt es noch etwas, das ich beachten sollte? Danke für eure/deine Rückmeldungen Liebe Grüße! Kerstin
Ergüsse kommen durch die Entzündung. Dabei sammelt sich vermehrt Flüssigkeit im Gelenk, was dann auch manchmal zur Schwellung noch beiträgt.
Danke, Kittie, für die Erklärung. Dann fügt sich das Bild ja doch langsam zusammen. Bis zum Erhalt des Berichtes bin ich doch davon ausgegangen, dass es nicht schlimm ist, weil er ja nichts akutes finden konnte. Daher hatte mich der Bericht jetzt doch kalt erwischt.
Hallo! Ich bin neu hier und Frage mich, wie ich hier einen Beitrag erstellen kann ohne eine laufende Unterhaltung zu kommentieren. Fragt immer nach Mitglieder, dabei wollte ich allgemein Fragen? LG
@Butz Geh bitte mal auf "Foren" such zu deinem Thema das richtige aus und dort geh neuen Beitrag erstellen. LG kukana Ich könnte auch deine Beiträge verschieben, das krieg ich nur grad am handy nicht hin. Da gucke ich später noch mal
Deine Kollegin hat übrigens Recht. Rheuma äußert sich nicht immer über die Blutwerte und ist auch nicht immer im Szintigramm sichtbar. Mein Szinti war auch teilweise grenzwertig, aber nirgends wirklich auffällig und dennoch habe ich nachweislich Arthritis in der Hüfte, den Fingern und den Füßen - zu sehen im Ultraschall und Röntgen. Wurde denn bei dir denn auch die BSG und die Leukos gecheckt? Wie fielen diese beiden Werte aus?
Hey Kittie, Danke für deine Antwort. Die BSG wurde getestet und war mit 13 normal, Leukozyten lagen bei 6,3 und waren laut Bewertung auch normal. Einzig ein Rheumawert war leicht erhöht und der CRP. C3 war mit 84 zu niedrig, C4 aber normal. Referenzwerte standen dort nicht dabei.
Ohne Normwerte kann man die Werte leider nicht beurteilen. Lass dir die Normwerte immer dazu geben. Generell rate ich dir schon jetzt damit anzufangen dir alles in Kopie aushändigen zu lassen und auch Bilder (MRT, Szintigraphie etc.) immer aufzuheben und die CD nie aus der Hand zu geben und wenn dann nur mit der Bitte diese wieder zu bekommen. Ein erhöhter CRP und Rheumafaktor können doch ein Zeichen für was rheumatisches sein, wie kommt dein Arzt darauf das auszuschließen? Btw: ich bin auch erst 32 und wenn ich schon lese, dass Dinge, in deinem Fall Polyarthrose, vom Alter abhängig gemacht werden, dann kräuseln sich mir direkt die Nackenhaare...
hallo Zimttee, ich bin auch eine Ruhrpottpflanze und möchte dich hier begrüssen. Etwas spät ..... aber z.Zt. bin ich nur unregelmässig hier. Mara hat dich ja schon auf den richtigen Weg geschickt und mit dem Termin hattest du ja wirklich Glück. Ich habe unter anderem auch RA und bei kaltem Wetter grössere Probleme auch mit Schwellungen. Wenn du nicht greifen kannst, frage den Doc mal nach Orthesen.Die stützen das Handgelenk und die Bewegungen sind nicht ganz so schmerzhaft. Wie Kittie sammel ich auch alles von allen Ärzten, die mich behandeln. Laborbefunde lasse ich direkt an der Anmeldung schon ausdrucken. Damit habe ich mir schon so manche Blutabnahme gespart, ich nehme dann einfach eine Kopie mit zu den anderen Ärzten . "alles wird gut" Heidesand
Das habe ich auch nicht gesagt oder versucht, sondern es war ein Hinweis, dass Werte generell ohne Normwerte nicht beurteilt werden können, auch nicht vom Spezialisten. Der Grund liegt darin, dass die Normen von Labor zu Labor abweichen und zum Teil auch unterschiedliche Maßeinheiten verwendet werden.