Neues Mitglied, Diagnose seropos RA, MTX

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Mortyka, 19. Juli 2020.

  1. Mortyka

    Mortyka Neues Mitglied

    Registriert seit:
    18. Juli 2020
    Beiträge:
    2
    Hallo,
    schön das ich schon mal ein Forum gefunden habe. Ich bin 33 Jahre alt und habe vor einer Woche die Diagnose serpos RA erhalten.

    Meine Beschwerden habe ich jetzt seit ca. 3/4 Jahr. Es fing an mit Schmerzen/Schwellungen an Finger und Daumen Handgelenken und Zehen. Geschwollenen Knie waren auch zu bemerken. Ich ging schon im Sep. 2019 zum Orthopäden und dieser hatte schon den Verdacht. Er meinte gehen Sie zum Hausarzt der wird alles weitere einleiten. Der HA hat mir leider viel Zeit gekostet und mir gesagt was ich hören wollte. Es sei kein Rheuma, weil Schwellung, Rötung, Wärme nicht vorhanden waren zu dem Zeitpunkt und meine Schmerzen wären ja laut ihm wegen meinem Spreizfuß. Er diagnostizierte sogar ein Schnappfinger, da ich meinte mein kleiner Finger ist morgens Steif auf Spannung. Ok, ich wollte sowas auch hören und die Beschwerden gingen zurück, aber auch nach meinem Wunsch eine Blutabnahme zu machen ging er nicht drauf ein.
    Er nimmt mich sowieso nicht ernst. Ich habe den HA jetzt seit 2 Jahren und gehe da auch nicht mehr hin, aber solche Leute sind eine Gefährdung!

    So hatte ich mal meine Beschwerden ab und an und schob es auf Schuhe und Arbeit mit den Händen (Überlastung). Nach 1-2 Tagen ging es dann wieder. Ich konnte auch Joggen, Fitnesstraining machen und so verging die Zeit.
    Bis zum Juni, als der Zeitpunkt kam das ich dauerhaft starke Schmerzen beim auftreten hatte und kaum vom Schafzimmer zum WC kam morgens. Dann der weg vom Parkplatz zum Büro, als ob ich die Elbe überqueren müsse. Ich wusste es wird nicht besser sondern nur schlimmer, ich ging zu meinem HA und holte mir eine codierte Überweisung. Das hätte schon früher passieren müssen. Zwischenzeitlich war ich vorher auch schon mal bei dem HA und fragte,was soll ich denn machen das geht doch nicht so weiter, da hat er doch tatsächlich gesagt, "wenn Sie schmerzen haben schreib ich Sie krank, dann können Sie zu Hause bleiben und wenn der AG was sagt kann er Sie ja zum Vertrauensarzt schicken". Unglaublich... Solche Leute dürften nicht praktizieren!

    Nun habe ich zwar einen Rheumatologen der 120Km entfernt ist, da in meiner Umgebung wirklich keiner Termine annimmt aber ist ok für mich. Ich bekam vor 2 Wochen dann den Termin und der Rheumatologe meinte nach der 1. Untersuchung mit Ultraschall schon es wird Rheuma sein er sehe die Entzündungen. Was dann nach der Blutuntersuchung bestätigt worden ist.

    Obwohl ich mir das schon gedacht hatte, bin ich natürlich geknickt. Ich muss jetzt 15mg MTX einnehmen und 5mg Folsäure. Das MTX macht mir natürlich auch sorgen, bekomme ich Nebenwirkungen, wird es wirken, werde ich dadurch noch kranker, wird es mir schaden. All diese Fragen... Nach meiner ersten Einnahme bemerkte ich noch nichts,

    Ich werde nun aber so gut es geht alles befolgen und so gut es geht mitwirken. Ich esse kein Fleisch, ich trinke kein Alkohol und rauche seit 2 Jahren nicht mehr.

    Dazu möchte ich sagen, ich habe meine Eltrern in jungen Jahren verloren und war immer schon depressiv, als dann 2014 meine Freundin mich betrogen hat, ist das Fass übergelaufen und ich bin seit dem in einem totalen Loch. Seit 2018 bin ich in Behandlung nehme aber keine Antidepressiva. Die geringe Heilungschance der Medikamente und die Nebenwirkungen halten mich davon ab. Das kann ich beim dem MTX mir ja nicht mehr erlauben zu denken. Ich habe seit dem auch einen schlechten Schlaf und mir macht fast nichts Spass. Ich bin auch der Überzeugung das es durch diese Dinge die RA in gang gesetzt hat + meinen starken Kaffee und Zigarettenkonsum zu damaligen Zeiten. Das mit den Depressionen habe ich den Rheumatologen nicht mitgeteilt es wurde ja nur nach zurzeit einnehmende Medikamente gefragt.

    Nun versuche ich alles so gut es geht durchzuführen, dass die Beschwerden so hoffe ich so schnell wie möglich aufhören. Ich habe aber ein Laster, ich habe ab und an mal Cannabis geraucht, da es mir bei meiner Depression mal ein wenig Licht gab. Ich habe mich nicht getraut zu Fragen bei dem Rheumatologen, aber wie seht Ihr es, hat jemand von euch Erfahrung, ist es möglich dies mit der Medikation mit MTX mal zu konsumieren?

    Was mich noch dazu interessiert ist, ich wäre fast vor Corona als Proband in einer Uniklinik zur Behandlung der Depression mit Psilocybin gekommen. Psilocybin und LSD sind ja Wirkstoffe, die Durchbrüche in der Behandlung vorweisen. Auch wenn durch Corona oder anderen Dingen wie Rheuma es nicht zu dieser Behandlung kommt habe ich es immer als Chance in dieser Hinsicht gesehen und habe mir gesagt ich werde dies mal in meinem Leben ausprobieren. Wie sieht es da mit dem MTX aus? Ich bitte da mal um ehrlich antworten, vielleicht kennt sich ja einer von euch aus. Natürlich würde ich dies nicht alleine probieren, dies Bedarf therapeutische begleitung, bei mir zumindest. Da es sonst nach hinten gehen kann. Es geht mir nur um das MTX.

    Alles weitere wird man sehen und ich denke es werden noch einige Fragen anfallen.

    LG
     
  2. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Bayern
    Hallo Mortyka,
    willkommen bei rheuma-online.

    Zu MTX und anderen langwirksamen Rheumamedikamenten, früher Basismedikamente genannt, ist es durchaus möglich auch ein Antidepressivum zu nehmen, falls erforderlich.

    Es ist gar nicht so selten das es begleitend zu einer schweren chronischen Erkrankung zu einer Depression kommen kann und die Bedarf dann durchaus psychologischer und/oder psychiatrischer Begleitung. Oftmals ist eine Kombitherapie nötig und sinnvoll, heisst Psychotherapie neben Antidepressivum und auch Soziotherapie begleitend. Ich habe da selber einiges durch und mir haben begleitend durchaus auch Antidepressiva geholfen.

    Dem Rheumatologen würde ich demnächst also auch von deiner bereits vorhanden oder begleitenden Depression erzählen, er kann dich begleitend zur reinen Rheumatherapie zu einem Psychiater/Neurologen/Nervenarzt überweisen. Drogen wie Hasch und/oder noch stärkere Drogen werden dir bestimmt nicht aus einer Depression heraus helfen, sondern es werden damit mit der Zeit nur noch mehr "Probleme" entstehen und dann brauchst noch ganz andere Therapien um aus diesem "Drogenloch" überhaupt wieder rauszukommen! Wenn du Pech hast bleibst du dann im Drogenloch hängen und hast dann auch noch rezidivierende unschöne Psychosen.
     
    #2 19. Juli 2020
    Zuletzt bearbeitet: 19. Juli 2020
    Pasti und Sinela gefällt das.
  3. Mortyka

    Mortyka Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    2
    ich habe die Depressionen schon lange vor den RA. Du hast zwar rein theoretisch recht aber viel bleibt mir nicht übrig.
    Ich bin auch der Meinung das eine Depression eine RA auslösen kann also umgekehrt, zumindest um mehrere Jahre vorher auftreten lässt. Es hat auch was mit Mikronährstoffen und dem Hormonhaushalt zu tun. Und der Stoffwechsel spielt eine ganz große Rolle man kann jeden Nährstoff aufnehmen, wenn dieser nicht vernünftig aufgenommen wird bringt es nicht. Der Geist spielt bei Autoimmunkrankheiten die größte Rolle, da bin ich 100% überzeugt von. Das zu wissen hat mir auch nichts gebracht nun muss ich mich damit abfinden.

    Meine Frage ob man zu MTX auch THC/CBD kombinieren kann wurde mir leider nicht beantwortet schade. Kennt sich denn niemand ein wenig aus, oder hatte die Frage mal seinen Rheumatologen gestellt?
    Das mit dem Psilocybin/Psilocin interessiert mich auch sehr. Naja wahrscheinlich denken auch einige was will der damit und warum nur. Für mich ist es noch die einzige Möglichkeit mein Leben wieder mit anderen Augen zu sehen.
    Ich trau mich irgendwie nicht den Rheumatologen zu fragen und mein HA ist einfach nur schlecht. Aber andere nehmen bei mir in der Umgebung nicht auf.

    ich nehme jetzt seit 3 Wochen MTX 15mg. Keine Nebenwirkungen bis jetzt zum Glück. Außer, dass ich mich manchmal ein wenig neben der Spur finde. Mal so für paar sek. einen Blackout habe (wie welcher Tag ist heute eigentlich, oder ich schließe mein Handy zum laden an und denke so nach 3 min., ich muss mein Handy noch anschließen!) ob es Nebenwirkungen sind, weiß man aber auch nicht zu 100%. Solche Dinge hatte ich vorher auch mal.
    Manchmal fühle ich mich auch kraftlos und müde. Das können aber auch Symptome von der RA sein, da dass Immunsystem Vollgas gibt.
    Und manchmal denke ich, ich bekomme schlecht Luft. Was ich aber vorher auch mal hatte.

    Man muss auch eine ganz wichtige Sache bedenken bei MTX. Den sogenannten Nocebo-Effekt. Da Leute sich völlig verrückt machen mit den Nebenwirkungen und der Wirkweise dieses Wirkstoffes (Völlig zurecht! Ich auch!).
    Es haben schon Leute geschafft mit Placebomedikamenten in einer Studie mit diesem Effekt einen Herzstillstand zu erschaffen. Der Geist ist stärker als alles andere... Und das kann man auch nicht zu einfach lenken, nach dem Motto "so jetzt bin ich mutig und mache es und denke nicht daran". Am Ende spielt im Unterbewusstsein die Musik ohne das man es merkt.

    Und ich habe noch ein paar Fragen zum MTX. Wie lange nach der Einnahme könnten Nebenwirkungen auftreten oder bzw. welche Erfahrungen habt Ihr gemacht welche Zeit der Einnahme am meisten Komplikationen enstehen?

    Beim wem gab es keine NW und nach etlichen Wochen dann doch? Kann es auch möglich sein oder eher unwahrscheinlich?

    Ich habe jetzt meine erste Blutabnahme mit dem MTX 4 Wochen nach erster Einnahme ist das normal? Ich habe gelesen bei einem anderen User, dass dieser alle 2 Wochen am Anfang zur Blutprobe war?

    Wäre dankbar für Antworten
     
    #3 4. August 2020
    Zuletzt bearbeitet: 4. August 2020
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