Neuerkrankung

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Birgit24, 2. April 2013.

  1. Birgit24

    Birgit24 Neues Mitglied

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    Hallo, im Oktober war noch alles gut. Ich hatte ein paar Wehwehchen - mal ein Gelenk links ,mal ein Gelenk rechts- schmerzhaft, nein ich dachte eher an Muskelkater, falsch gelegen und vor allem gab ich meinen Blutdrucktabletten (Amlodipin ) die Schuld. Immer wieder lag ich im Clinch mit meinem Hausarzt. Er hat mir immer neue Tabletten gegeben. Warum ist er nicht auf die Idee gekommen,
    dass es vielleicht Rheuma sein kann. Bis Dezember steigerten sich dann meine Beschwerden. Nach Weihnachten besuchte ich wieder meinen Hausarzt.Da habe ich schon massiv darauf hingewiesen, dass ich starke Schmerzen habe und die Woche drauf nach Lanzarote fahre. Mein Hausarzt meinte keine neuen Blutdrucktabletten, wegen des Urlaubs. Einen Tag vor der Abreise war ich fast nicht in der Lage meinen Koffer zu packen, am liebsten wäre ich zu Hause geblieben.Ich war schon richtig deprimiert und wusste nicht, das dieses auch zu Rheuma gehört. Im Urlaub wurde ich dann erstmal richtig krank, Dicke Erkältung,Schmerzen überall vor allem in den Knien. Ich konnte keine Treppen ohne starke Schmerzen gehen. Abends habe ich im Bett geheult, weil ich mich kaum schmerzfrei drehen konnte. Dabei habe ich dann noch versucht vor meinem Mann nicht groß zu jammern. Er sollte seinen Urlaub ja genießen.Für mich stand da schon fest,dass ich was Schlimmes habe und nach dem Urlaub ins Krankenhaus gehe. Denn diese Schmerzen konnten nicht normal sein. Statt nach meinem Urlaub wieder zur Arbeit zu gehen (ich gehe gerne arbeiten und habe nette Kolleginnen)bin ich zum Hausarzt, der dann endlich ein Blutbild machte, mit dem Erfolg Rheumafaktor negativ.Aber ich durfte zum Orthopäden. Dann ging alles schnell.Er sah sofort die Entzündungen den geschwollenen Gelenken.

    Knochenzintigramm - Diagnose CP - in d. Hand-Finger.Daumen,Ellbogengelenken, Schulter und Kniegelenke -Sendenhorst-Cortison in fast alle Gelenke gespritzt.

    Mir ging es schon nach der ersten Cortisonspritze ins Kniegelenk besser.Nach einer Woche hatte ich keine Schmerzen mehr, super Laune, mit der Diagnose muss ich halt fertig werden. Als Basistherapie bekomme ich Metex. Naja, wenn es sein muss. Ich dachte wenn ich ja keine Schmerzen mehr habe, kann ich es bald wieder absetzen.

    Ich habe jetzt zum 8. Mal Metex gespritzt. Seit einer Woche fangen meine Gelenke wieder an weh zu tun. Immer ein bisschen mehr. Waren das die Wunderbehandlungen von denen ich mir soviel versprochen habe. Meine Arbeitskollegen sagen, man sieht doch nichts du siehst gut aus, mein Mann sagt geh zum Heilpraktiker dass hat ja alles nicht genutzt. Mich zieht das alles runter. Ich bin wieder deprimiert, habe Schmerzen und bin immer müde. Donnerstag gehe ich zum ersten Mal zu einem Rheumatologen????
    Wie geht es weiter. Ich hoffe das ich hier im Forum ein paar Antworten finde. Ich war immer ein starker Mensch, Krankheiten habe ich mir nicht anmerken lassen. Jetzt möchte ich herausschreien, dass es mir sehr schlecht geht.
     
  2. Elli 2010

    Elli 2010 Neues Mitglied

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    Hallo,
    ich verstehe Dich sehr gut. Einerseits möchte man stark sein und nicht zugeben, dass man Hilfe in dem Alter nötig hat. Andererseits hätte ich lieber ein Messer im Buckel stecken, dass es sichtbar ist, wie Scheiße es mir geht;-)
    Nicht immer nur körperlich...
    Mit den Medis dauert es eine ganze Weile, bis alles richtig eingestellt ist. Und dann gibt es immerwieder Auf´s und Ab´s,
    die man nicht nachvollziehen kann. Ernährung, Psyche, oder oder oder. Ich habe immer nach dem Grund gesucht...Keine Chance.
    Jetzt nach knapp 3 Jahren und soviel mehr grauen Haaren habe ich akzeptiert, aber nicht resigniert. Ich versuche 2 mal pro Woche joggen zu gehen und es hilft mir persönlich eine Menge. Mir viel es erst schwer, nochmal um Zeit für mein Hobby zu kämpfen, wenn man schon nicht mehr so leistungsfähig und auch oft müde u gefrustet ist und ja auch Zeit für Physiotherapie, Arzttermine braucht und Ausgaben für Rezepte usw hat, aaaaber
    so ausgeglichen trotz Schmerzen, Spritzen, Stress,...war ich schon lange nicht mehr.
    Sollst jetzt nicht losrennen;-) vielleicht ist es ja bei Dir malen, Musik, lesen oä, irgendetwas, was Dich fesselt und Dich mal nicht über Rheuma nachdenken läßt.
    Wie es bei Dir weitergeht, kann Dir leider keiner sagen, aber es geht weiter...
    Ich hoffe nur, daß Du einen verständnisvollen Mann,bzw Familie hast, die Dich unterstützen und aufpeppeln und nicht belächeln.
    So ! Ich habe fertig!
    Lieben Gruß Elli
     
  3. Aimeenenz

    Aimeenenz Neues Mitglied

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    Steiermark
    dann mach das doch :D, manchmal hilft es einfach mal rauszulassen wie es einem geht(und wenn Du es in den Kleiderschrank schreist....:p). Und dann muss man sich eben wieder aufrappeln, versuchen das Beste draus zu machen und sich selbst Mut machen. Es kommen wieder bessere Tage-ganz bestimmt. Aber jetzt schimpf mal das sch*** Rheuma und lass Deine Wut/Deinen Ärger über die Krankheit auch mal raus. Man muss ja nicht jammern, und man ist deswegen schon lange kein schwacher Mensch. Aber immer alles nur stumm ertragen geht auch nicht.

    Ansonsten hilft leider nur Geduld, nachdem das Rheuma so individuell ist muss es meist leider die passende Therapie ebenso sein. Und das dauert leider ein bisserl das einzustellen. Auch für sich selbst muss man oft erstmal den Weg finden wie man damit umgeht-zb. mit der Müdigkeit-der eine kämpft und sagt darf nicht sein, der andere genießt es sich mittags ein Stunderl hinzulegen und der Müdigkeit nachzugeben.
    Versuch einfach mal wie es Dir mit Deinen Hobbies geht während einem Schub, versuch Bewegung, vielleicht hilft eine kleine Änderung in der Ernähung-es sind viele kleine Schräubchen an denen man drehen kann und auch muss.

    Wünsch Dir jedenfalls alles Gute
    Lg
     
  4. kaufnix

    kaufnix Mitglied

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    Wohl war ;).
    Frage meiner Frau: "Wie geht´s?"
    Antwort: "Alles zwickt und zwackt und macht aua (Schreibtischjob)"
    Meine Frau: "Alles mangelnde Bewegung" ;)

    Und: wo sie recht hat, hat sie Recht. :top:.
    Kostet Überwindung, ich weiß das es mir hilft und wenn ich mich dann durchringe, fühle ich mich auch wohler. Zwickt und zwackt dann bloß noch zur Hälfte :D
     
  5. Elli 2010

    Elli 2010 Neues Mitglied

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    So ist es! Den 1.Kilometer humpel ich auch immer....;-) es ist auch nicht leicht, wenn man den ganzen Tag auf den Beinen ist ( kein Schreibtisch-Job) und sich dann noch zum Sport quälen muss, aber mit jeder Minute ( und einem Stück Schoki vorher als Belohnung zur Überwindung des Schweinehundes) geht´s besser.
    ABER jeder muss selber ausprobieren, was gut ist. Aber ich bin der absoluten Überzeugung das gleichmäßige, leichte(!) Bewegung hilft. Auch, wenn ich das auch nicht immer schaffe;-)
    LG
     
  6. kaufnix

    kaufnix Mitglied

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    Zentralbayern
    Gestern lannnngggggeeee Hunderunde. Ging i-wie wie von selbst.

    Heute gibt es dafür die "Strafe" :(. Sch.... drauf, schön war´s gestern :top:
     
  7. Küstennebel

    Küstennebel Aktives Mitglied

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    Hallo Birgit,

    ich verstehe dich sehr gut. Es ist sehr schwer zu akzeptieren, daß man ständig Schmerzen hat, daß nichts mehr so ist, wie es mal war.
    So wie ich es verstanden habe, hast du lt. Diagnose eine rheumatische Erkrankung? Ich kenne mich nicht so damit aus, da ich Fibro habe. Aber was mich hellhörig werden lässt, du hast deinen Blutdrucktabletten anfangs misstraut. Amlodipin - ich denke du hast dich über die Nebenwirkungen informiert.

    Habe nämlich vor 2 Jahren auch ein neues Blutdruckmedikament bekommen - Dafiro - es besteht aus Amlodipin und Valsartan.
    Mein HA wies mich noch darauf hin, daß ich davon dickere Beine bekommen könnte, da es durch das MIttel zu Wassereinlagerungen kommen könnte.

    Die Nebenwirkungen von Amlodipin können sein - Muskel und Gelenkbeschwerden, Wassereinlagerungen in Armen, Beinen und Bauch - alles das, was ich seither habe. Habe dann mal im I-net gesucht unter Erfahrungsberichten mit dem Mittel und die Menschen hatten tatsächlich überwiegend über die schweren Muskelbeschwerden geschrieben und nach Absetzen war es dann besser.

    Als ich die Diagnose Fibro bekam, wollte ich das mit den Blutdrucktabl. nochmal klären, ob ich diese nicht wechseln sollte, vielleicht gibt es auch da einen Zusammenhang, aber mein Arzt wollte davon nichts wissen und so nehme ich sie noch immer mit einem sehr unguten GEfühl.
    Ich denke, ich werde nochmals hingehen und darauf bestehen, daß er mir ein anderes MIttel gibt.

    Ich hoffe, der Rheumatologe kann dir weiterhelfen.

    LG
    Küstennebel
     
  8. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Birgt,
    herzlich willkommen hier im Forum!
    Es ist gut, dass du hier nachfragst.
    Nach der 8. Spritze Metex müsstest du langsam eine Wirkung verspüren. Bei mir dauerte es ca. 8 Wochen, bis Besserung eintrat, aber erst, nachdem die Dosis erhöht wurde von 10 auf 15 mg. Der Wirkstoff braucht einige Monate, bis er sich ganz im Körper entfaltet hat. Wobei es auch sein kann, dass es nicht das richtige Medikament für dich ist. Ich bin sehr neugierig, was du uns von dem Rheumatologentermin erzählen wirst.

    Die werten Ehegatten haben leicht reden. Meiner meinte damals sogar, ich hätte Rheuma bekommen, weil ich "zu wenig für meinen Körper getan habe" (er ist sportlich sehr aktiv, seinen Maßstab legt er auch bei anderen an). Und die Leute aus der Clique meinten, ich müsse halt mehr trainineren, wenn ich ihnen bei den schnellen Wanderungen nicht mehr nachkam. Ich habe ihnen ihre Unwissenheit natürlich verziehen, denn es kann sich keiner in diese Krankheit einfühlen, der sie nicht selber hat. Wobei ich ja öfters versucht hatte, ihnen zu erklären, wie sich die Sache verhält, aber das Gefühl hatte, ich rede gegen die Wand.
    In der Arbeit hat mir bis vor kurzem auch niemand was angesehen, weil ich da immer alles gebe. Da denke ich auch nicht an meine Krankheit, etwaige Schmerzen und diese furchtbare Müdigkeit kann ich ausblenden bis Dienstschluss, dann meine ich, dass mein Fahrrad immer langsamer wird und ich nicht von der Stelle komme. Daheim angekommen schaffe ich dann nicht mehr viel.

    Wenn dein Mann sagt, du sollst zum Heilpraktiker gehen, weil die ärztliche Kunst ihm nicht schnell genug hilft, dann sollte er bedenken: Wenn die Naturheilkunde hilft, dann dauert es auch sehr lange, die sanfte Medizin braucht auch geraume Zeit, bis sie anschlägt. Und auch da kann man nicht einfach sagen: Dieses Mittel wird ihnen helfen, sondern man braucht viel Geduld. Natürlich spricht nichts dagegen, einen Heilpraktiker aufzusuchen. Aber hier ist Vorsicht geboten, weil es Heilpraktiker gibt, die einem vorsagen, dass Rheuma heilbar sei oder dass man ganz was anderes habe, die ärztliche Diagnosen über den Haufen werfen. Meine Heilpraktikerin hat, nachdem ich ihr erzählt hatte, welche naturheilkundlichen Mittel schon alles vergeblich ausprobiert hatte, zugegeben, dass sie mit Homöopathie nur versuchen kann, die Nebenwirkungen der Rheumamedikamente abzufangen. Diese teuren Tropfen haben nichts geholfen, auch nicht die Entspannungstechniken, die sie mir angeraten hat.

    Ansonsten kann ich dir gut nachempfinden, dass du wegen deiner Müdigkeit keinen Bewegungsdrang mehr hast. Es ist echt eine Überwindung. Bei mir war es so, dass ich zwar etwas mehr Kondition bekam durch Bewegung bzw. leichten Sport, aber die Müdigkeit und die Schmerzen nicht weniger geworden sind. Und trotz tapfer durchgezogenen Trainings war ich nie mehr in der Lage, mit den Gesunden mitzuhalten.
    Es ist - gerade am Anfang der Krankheit - schwer, sich mit allem zurechtzufinden. Aber es geht, wenn man nicht das anschaut, was man nicht mehr kann, sondern das, was man noch tun kann. Und ich bin sicher, wenn sich das richtige Medikament in deinem Körper entfaltet hat, dann kannst du auch wieder mehr unternehmen.

    Wenn du magst, erzähl uns, was der Rheumatologe gesagt hat.
    Alles Gute!
     
    #8 7. April 2013
    Zuletzt bearbeitet: 7. April 2013
  9. mareng

    mareng Neues Mitglied

    Registriert seit:
    2. April 2013
    Beiträge:
    9
    Hallo Birgit,

    ich kann alles was Du geschrieben hast zu 100% nachvollziehen. Ich drücke Dir beide Daumen, dass der Rheumatologe Dir helfen kann:top:.

    Liebe Grüße
    mareng
     
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