MTX Spiegel

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Levantiner, 22. April 2020.

  1. Levantiner

    Levantiner Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,
    ich bin vor kurzem über den Begriff "MTX Spiegel" gestolpert. Hat jemand von euch schon davon gehört und kann mir etwas dazu sagen? Ich selbst injeziere mir seit 5 Wochen einmal wöchentlich 15 mg MTX und hoffe, dass die Wirkung bald einsetzt. Cortison habe ich seit 4 Tagen ausgeschlichen und der Übergang ist leider nicht schmerzfrei. Dankeschön im voraus
     
  2. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Mir wurde es in dem Zusammenhang mit meiner Leistenbruch-OP erklärt. Nämlich dass während der OP und der Heilung ein Aussetzen der Spritze keinen Schub auslösen würde, weil ein Spiegel da wäre, der noch wirkt.
    Genauso sei es auch bei meiner geplanten Herz-OP, denn da soll 3 mal ausgesetzt werden.

    In deinem Zusammenhang ist wohl gemeint, dass es eine Weile dauert, bis das MTX seine Wirkung entfaltet. Vermutlich bildet sich da erst ein Spiegel.Diese Zeit wird mit langsamer Abdosierung des Prednisolons - bei mir über 4 Monate - überbrückt. So gings bei mir nahtlos ziemlich schmerzfrei vonstatten.
     
  3. Catwoman55

    Catwoman55 Bekanntes Mitglied

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    Hallo,
    Ich kenne den MTX-Spiegel nur vom High-Dose MTX in der Onkologie, da dort dann ein sogenannter Leukovorin-Rescue (Folsäure, um die Toxizität einzubremsen) begonnen wird. Im Low-Dose-Bereich ist mir kein solcher Spiegel bekannt. Wurde bei mir auch nie gemacht. Und als mein HA letztens einen Leflunomid-Spiegel machen wollte, habe ich direkt meinen Rheumatologen angesprochen, der meinte, das wäre unnötig.
     
  4. Levantiner

    Levantiner Neues Mitglied

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    Danke für eure Antworten.
    Mir wurde gesagt, dass ich nach dem Ausscheiden von Cortison, zuletzt 2,5 mg, in einer Übergangsphase sei. Auf der einen Seite abnehmend bzw. aktuell nicht mehr ausreichend Cortison, auf der anderen Seite ein noch zu niedriger MTX Spiegel, also auch im Bereich von 15 mg MTX. Hört sich plausibel an, deshalb meine Frage hier im Forum, ob sich jemand damit auskennt oder eigene Erfahrungen gesammelt hat und mir sagen kann, wie lange es wohl bis zur vollen MTX Wirkung dauern wird.
    Ich hoffe, dass der Spiegel bald steigt, denn der zurück kommende Schmerz ist sehr unangenehm.
     
  5. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Das, wonach Du suchst, heißt als Suchbegriff »steady state«. Mit der Zeit baut sich ein Wirkstoffspiegel auf, obwohl nur einmal die Woche was gegeben wird. Das dauert einige Wochen, hält dann aber auch, wenn man mal aussetzen muss. Wie lange der Schutz besteht, wenn man MTX (oder eine andere Basis) aussetzen muss, weiß ich gerade nicht. Zwei, drei Wochen sind bei mir kein Problem.
     
  6. Heike68

    Heike68 Moderatorin

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    @Catwoman55
    Die Halbwertzeit bei Leflunomid ist um ein vielfaches höher als bei MTX und es muss deshalb im Ernstfall ausgewaschen werden. Eine Spiegelbestimmung kann somit bei einer geplanten OP oder Schwangerschaft durchaus sinnvoll sein. Während der normalen Behandlung wüsste ich auch nicht warum.

    @Levantiner
    Bis zur vollen Wirkung des MTX kann es durchaus 3 Monate dauern.
     
  7. Levantiner

    Levantiner Neues Mitglied

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    Vielen Dank Heike68
     
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  8. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Du hast das Cortison aber nicht von 2,5mg direkt auf 0 ausgeschlichen? Dann wundert mich nicht, dass du Schmerzen hast.
    Das sollte man über Wochen machen und in ganz kleinen Schritten von 0,5 mg.

    Bis zum Wirkungseintritt von MTX würde ich es weiternehmen. Natürlich nach Rücksprache mit deinem Arzt.
     
  9. Levantiner

    Levantiner Neues Mitglied

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    Hallo Clödi,
    danke für Deine Antwort.
    Doch, ich habe den Plan meiner Rheumatologin befolgt und bin von anfangs 20 mg in 4 Tagesschritten dann am letzten Montag von 2,5 mg auf 0 runter. Gestern gab es die 6. MTX 15 mg Injektion, ansonsten steht nichts auf meinem Plan, was ich noch nehmen soll.
    Schon am Dienstag dann fingen die Schmerzen wieder an. Gestern dann wurde es richtig schlimm, ich konnte mich nicht mehr schmerzfrei bewegen. Ich habe gehofft, dass das MTX etwas Wirkung zeigt, und es mir dann wieder etwas besser geht, schmerzfrei kenne ich schon länger nicht mehr. Dann wurde es letzte Nach derart schlimm, dass ich 20 mg Cortison genommen habe, die Wirkung zeigte sich dann nach und nach und jetzt gerade fühle ich mich besser. Leider komme ich mit meiner Ärztin nicht klar, alles muss ich erfragen, von sich aus sagt sie nichts. Deshalb werde ich mich nach einem anderen Arzt umsehen, denn ohne Vertrauen geht es für mich nicht.
    Jetzt höre ich aber Mal auf, zu schreiben, ist mehr geworden, als ich dachte, sorry. Mir wurde die Diagnose RA erst vor knapp 7 Wochen gestellt, und ich bin noch auf der Suche nach einem Weg, besser damit klar zu kommen.
     
  10. Sinela

    Sinela Bekanntes Mitglied

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    Hallo!

    Es kann bis zu drei Monaten dauern, dass MTX optimal wirkt, deshalb finde ich es auch zu früh, mit dem Kortison aufzuhören. Eine niedrige Dosis von 5 mg wäre wohl angebracht bis das MTX richtig wirkt. Kann dich nicht dein Hausarzt betreuen bis du eine(n) neue(n) Rheumatologen(in) gefunden hast?

    Ich wünsche dir eine gute Besserung!
     
  11. Levantiner

    Levantiner Neues Mitglied

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    Hallo Sinela,
    das mit meinem Hausarzt ist eine gute Idee, mit dem Cortison werde ich weitermachen und ausschleichen bis entweder MTX wirkt oder ich bei 5 mg bin.
     
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  12. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    So würde ich das auch machen. Die 5mg Cortison kannst du nehmen, bis das MTX besser wirkt und dann muss man es wohl etwas langsamer reduzieren.
    Dein Hausarzt kann dich bestimmt dabei unterstützen.

    Nach 7 Wochen ist das ja für dich alles noch total neu. Aber mit der Zeit kannst du das immer besser selber steuern. Was wir alle brauchen und lernen müssen als Rheumapatienten ist GEDULD. Hoffentlich zeigt das MTX schnell eine gute Wirkung, damit es dir besser geht.
     
  13. Levantiner

    Levantiner Neues Mitglied

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    Ja, da hast Du techt, es ist alles sehr neu für mich und fühlt sich echt sehr bescheiden an. Innerhalb von ein paar Wochen vom aktiven, fitten und sportlichen 60 Jährigen zum humpelnden, lahmenden und medikamentenabhängigem Mensch zu werden, ist eine wirkliche Herausforderung.
     
  14. kruemel

    kruemel Bekanntes Mitglied

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    Hallo Levantier,
    ich möchte dir etwas Mut machen. Bis MTX richtig wirkt, kann es auch wirklich langee dauern. Ist schon mal gut wenn du es einigermaßenvverträgst Bei mir war es fast ein Jahr mit einer Kombination aus MTX und einer 5mg Gabe Cortison über bestimmt 2.5 Jahre. Bis es mir deutlich besser ging. Erst 15 mg MTX dann rauf bis auf 25 est als Tablette, dann als Spritze und später wieder als Tablette runter reduziert auf 15.

    Ich denke es hängt auch damit zusammen wie stark schon die Entzündungen im Körper aktiv waren und sind, bis die Wirkung spürbar werden. Jedenfalls braucht es Geduld, Zuversicht und höre auf dich und Deinen Körper. Tue Dir an Tagen, an deben es Dir mal besser geht, für Dich Gutes, denn die Psyche ist auch wichtig. Es braucht Zeit das alles für sich zu akzeptieren und das Rheuma als Untermieter in seinem Leben zu integrieren. Es gibt (leider nicht zur Zeit aber nach Corona bestimmt wieder ) auch tolle Seminare der Rheuma-Liga, die einem helfen können beim Umgang mit der Erkrankung. Oder manche Rheumapraxen bieten Patientenschulungen an. Dort wird auch die Wirkung der Medikamente erklärt. Mir hat das gut geholfen zu verstehen, wie diese im Körper wirken, wo sie ansetzen und welche Nebenwirkungen sie machen.
    Beim MTX hat mein Doc mir damals gesagt, man kann sich das so Vorstellen, wie bei so einem riesen Ozeanschiff. Bis es bei voller Fahrt ist braucht es sehr viel Zeit. Dann kann das Schiff aber lange bei voller Leistung fahren, aber es braucht auch soviel Zeit um wieder gedrosselt zu werden, wenn man es abbremsen möchte.
    Cortison ist dagegen eher ein Speedboot. Wirkt sehr schnell und verliert die Wirkung nach dem Ausschleichen auch schnell. Bitte nie abrupt absetzen! Immer langsam ausschleichen. Wenn du unsicher bist rufe Deine Ärztin an und schildere deine Situation. Ich verstehe, dass du dich vielleicht nicht gut aufgehoben dort fühlst, aber bis du einen neuen Arzt hast, nimm sie in die Pflicht. Wenn sie dir einen "Plan" gegeben hat und du merkst dieser klappt nicht so, dann melde das zurück und frage konkret wie du vorgehen sollst. Ich mache das auch schon mal per Mail mit der Bitte um Rückruf oder kurzfristigem Termin. So klappt das meistens. Jeder Patient reagiert anders auf Medikamente und man sollte auch den Arzt informieren wie es einem damit geht. Sagt man nichts, denkt dieser, der Ansatz war für dich richtig. Mein Arzt sagte mir (und ich fand ihn am Anfang total schlecht da ich erwartete, daß er mir was verschreibt und es mir schnell wieder gut geht... War leider nicht... Daher meine damalige Enttäuschung über ihn) mal, dass Autoimunerkrankungen auch für einen Arzt, der schon viele Jahrzehnte praktiziert, immernoch sehr komplex sind und es eben nich nur die eine Therapie gibt. Daher kommt es dem Patient oft so vor, als ob der Arzt nur probiert und ihn nicht richtig behandelt und nicht schnell genug ihm hilft. Und er sagte weiter. Jeder Mensch reagiert anders, jeder Krankheitsverkauf ist nunmal individuell und somit bleibt es im Rahmen des Wissens und der Erfahrung des Arztes irgendwie dennoch ein Ausprobieren und immer wieder Anpassen der Therapien und da braucht es einen Austausch aber natürlich auch wie du sagst, des Vertrauens und der Geduld den Weg auch bei Rückschritten wieder gemeinsam neu zu gestalten.

    Glaub mir ich rede nicht so daher. Ich bin wie vermutlich alle hier auch durch die "Hö..." gegangen und jede dieser Phasen ob auf oder ab gegangen. Dachte wie kann ich je damit leben? Wie jeh wieder ein normales Leben führen, wird jemals wieder ein Tag schmerzfrei sein... ? Ich war 33 mutlos... Aber es geht weiter und es ist meistens auch so, dass es wieder Zeiten gibt, die so gut sind, dass du sogar an manchen Tagen denkst, ob der Ubtermieter ganz ausgezogen ist? Vertraue und bleibe trotz der schlechten Phase gerade, voller Zuversicht. Versuche daran zu glauben, daß du den Weg findest, vielleicht dann mit einem neuen Arzt, bei dem Du deine Krankheit akzeptieren lernst und hoffentlich gut damit leben kannst. Ich wünsche es Dir sehr... So wie jedem Anderen hier auch.
    VG kruemel
     
  15. Levantiner

    Levantiner Neues Mitglied

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    Hallo Krümel,
    vielen Dank für Deine einfühlsamen Worte, die mir sicher helfen werden. Weisst Du, ich kapiere überhaupt nicht, was mit mir in den letzten Wochen, bzw. Monaten passiert, ich kenne mich selbst nicht mehr. Weisst Du, und verstehe mich bitte nicht falsch. Rheuma zu haben, ist in jedem Alter beschi...! Aber wenn man(n) 60 Jahre fit, agil und was ich noch war, dann kommt mit Rheuma mit 60 Jahren so eine Art Endzeitstimmung auf. Mein Leben in den vergangenen Jahren war immer so, ich war der Macher, der Entscheider, der, der vorne stand und Verantwortung getragen hat. Ich bin nur noch ein Schatten meiner Vergangenheit, das macht mir sehr zu schaffen!Meine Frau ist total lieb und verständnisvoll, aber ich merke, dass ihr der "alte Peter" fehlt, der sich immer um alles gekümmert , und alles geregelt hat,das tut mir nicht gut. Bevor mir jetzt das System sagt, dass ich nur noch 3 Worte habe, ende ich hier. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute!!
     
  16. Levantiner

    Levantiner Neues Mitglied

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    ...wie geht es in meinem Job weiter, wenn ich morgens 1,5 Stunden brauche, um mich bewegen zu können? Was wird mein Arbeitgeber sagen, wenn ich immer wieder krank bin? Ich habe soviele Fragen und weiss noch nicht, wer sie mir beantworten kann. Momentan bricht über mir alles zusammen und ich habe keinen Plan, und auch das kenne ich nicht von mir. Ich möchte Dich nicht überfordern, aber irgendwie und irgendwo muss ich es zumindest aus mir raus lassen, sonst platze ich, sei nicht böse bitte!
     
  17. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Es wird sich alles einpendeln.
    Auch im normalen täglichen Leben/Eheleben wird sich einiges ändern. Mein Männe brauchte mindestens genauso lange wie ich, um damit klar zu kommen, dass ich manchmal überlastet oder auch zickig war, weil ich meine Ruhe brauchte, platt war usw.
    Wir hatten Zeiten, da waren wir beide supernervös. Und es hat auch öfter mal gekracht, weil ich durchs Kortison ein HB-Männchen war.
    Aber es geht schleichend, man kann drauf reagieren und damit umgehen.
     
  18. kukana

    kukana in memoriam †

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    Verzweifeln hilft dir nicht, das stresst den Körper zusätzlich und löst auch mal Schübe aus.

    Vor 20 Jahren ging es mir genauso. Ich bin dann eben schon um sechs aufgestanden wenn ich um acht am Arbeitsplatz sein musste.

    Als die Medikamente anfingen zu wirken, wurde das besser. Ausserdem konnte ich nach und nach zusätzliche Medikamente reduzieren.

    Du schaffst das auch, wir haben im Forum sogar Kinder, die damit zurecht kommen. Da solltest du dich eigentlich freuen, das es dich erst mit 60 erwischt hat. Hört sich blöd an, ich weiß.
     
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  19. kruemel

    kruemel Bekanntes Mitglied

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    Hallo Levantiner,
    Ich bin ganz und gar nicht böse, verstehe das die Situation sich haltlos anfühlt.

    Hier kannst du Dich austauschen und Infos finden.

    VG kruemel
     
  20. Levantiner

    Levantiner Neues Mitglied

    Registriert seit:
    19. April 2020
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    18
    Hallo Julian,
    Du hast Recht und doch nicht. Weisst Du, wenn Du wie ich, die Diagnose erst mit 60 bekommst, hat man nicht mehr ganz so viele Jahre, um sich auf die neuen Umstände einzustellen, wie jemand, der erst 30 ist. Ich. habe COPD und RA, momentan bricht mein Leben unter mir zusammen, und wie gesagt, ich habe noch keinen Plan B
     
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