MTX-erhöhtes Risiko an Krebs zu erkranken?

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von martint, 8. April 2012.

  1. martint

    martint Neues Mitglied

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  2. luiselotte

    luiselotte Registrierte Benutzerin

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    Hallo Martin,

    Immunsuppressiva allgemein (nicht nur MTX) werden bezüglich eines erhöhten Krebsrisikos unterschiedlich betrachtet:

    http://derstandard.at/1317019827596/Autoimmunerkrankungen-gehen-mit-hoeherem-Krebsrisiko-einher vom 10.10.11
    Bei Autoimmunerkrankungen bekämpft das Immunsystem körpereigene Strukturen. Eine mögliche Ursache für das erhöhte Krebsrisiko bei solchen Erkrankungen könnten die verabreichten Medikamente sein, teilte das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) am Montag in Heidelberg mit.

    http://www.medizinfo.de/krebs/allgemein/ursachen.shtml:
    Immunsuppressiva sind Medikamente, welche vor allem nach Organtransplantationen eingesetzt werden, um die Aktivität des Immunsystems zu dämpfen und so das Risiko einer Abstoßungsreaktion herabzusetzen. Allerdings ist das Immunsystem dann auch nur eingeschränkt in der Lage, "krebsartig" verändert Körperzellen zu zerstören oder in den Körper eingedrungene Krankheitserreger, die möglicherweise eine Krebserkrankung auslösen können (z. B. bestimmte Viren), zu bekämpfen.

    http://www.ced-alleswasgeht.de/krank_brennpunkt20_entwarnung.php:
    Es zeigte sich, dass bösartige Tumoren jeglicher Art in den verschiedenen untersuchten Gruppen vergleichbar häufig auftraten. Ein erhöhtes Risiko ergab sich weder für die Gesamtgruppe der immunsupprimierten Patienten noch für die Untergruppen der immunsupprimierten Colitis-ulcerosa- beziehungsweise Morbus-Crohn-Patienten.


    http://www.rheumazentrale.de/beitraege/aktuell/rheuma-medizin-167.html: vom 08.04.12
    Risiko eines Malignoms
    Ein Malignom ist ein bösartiger Tumor (Krebs). Die Annahme, dass die Therapie mit Immunsuppressiva das Krebsrisiko erhöht, ist stark umstritten. Die beste Datenlage (weil schon länger auf dem Markt) gibt es zu TNF-Blockern. Laut deutschem Biologika-Register RABBIT (und den entsprechenden Registern aus Großbritannien, Schweden und Nordamerika) lassen die Daten nicht den Schluss zu, dass das Malignomrisiko unter TNF-Blockern erhöht ist. Eine Ausnahme bildet der nicht-melanozytäre Hautkrebs (Nicht-Melanom-Hautkrebs). Hier ist das Risiko erhöht und mit der Dauer der Behandlung assoziiert. Ein besonders starkes Risiko besteht, wenn der Krebs schon vor der Therapie bestand. Auch das Risiko von Lymphomen (Non-Hodgkin-Lymphom) ist (allerdings – so die Experten – nur leicht) erhöht. Wobei man das Lymphomrisiko allerdings mit der Schwere der Erkrankung – weniger mit deren Behandlung – in Verbindung bringt.


    Bei wikipedia steht unter Krebsimmuntherapie (Immunsuppressiva nach Organtransplantation; bei dem Zitat geht es um Nierentransplantation):
    Zitat: Nach zehn Jahren Immunsuppression beträgt die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken 20%. Zitatende

    Persönlich kenne ich den Fall einer an äußerst fiesem Rheuma erkrankten Patientin, die an Krebs verstarb und die Familie den Verdacht hatte, die jahrelange Einnahme von MTX hätte da mitgespielt - wurde aber nicht bewiesen.

    Hilft aber nichts, ich würde wie die meisten anderen aber auf Immunsuppressiva nicht verzichten....
     
    #2 8. April 2012
    Zuletzt bearbeitet: 8. April 2012
  3. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @luiselotte

    Schön und verständlich geschrieben und wirklich hilfreich :)

    Ein Gedanke noch von mir:
    Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass Krebs eine der häufigsten Erkrankungen ist - und daher (auch ohne MTX) selbstverständlich auch bei Rheumapatienten auftritt ;)

    Liebe Grüße, Frau Meier
     
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