Mehr Rheumafortbildungen für Hausärzte gefordert

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von smashy, 11. Juli 2005.

  1. smashy

    smashy Neues Mitglied

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    wie könnte man die Krankenkassen dazu bewegen, dass sie für Allgemein-MedizinerInnen mehr flächendeckende Rheumafortbildungen anbieten?
    Ich bin überzeut davon, dass viele auf diesem Gebiet von Tuten und Blasen keine Ahnung haben und die Kassen könnten sich durch regelmäßige Fortbildungen, die am besten Pflicht für alle Allgemein-Mediziner sind, sehr hohe Kosten ersparen - ganz zu Schweigen von uns armen Patienten eine Menge Rennerei und Ärger ersparen....

    Was meint Ihr?

    Wie könnte man eine solche Idee in die Öffentlichkeit bringen, damit sie von der Bundesgesundheitsminsterin aufgegriffen wird????

    Wir sind doch bestimmt nicht nur ein kleiner Teil der Kosten aller Kassen.
    Denkt mal an die vielen unnötigen Arzttermine bei Allgemeinern ....
     
  2. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Stuttgart
    Die Kassen sind dafür nicht zuständig

    Die Krankenkassen bieten keine Fortbildungen an.

    Die einzigen Veranstaltungen, die diese durchführen sind 1-2 mal im Jahr Angebote zum Sozialrecht, wenn es Neuerungen gibt.

    Daneben besteht bereits eine Fortbildungspflicht nach einem Punktesystem.

    Diese ist allerdings nicht Aufgabe der Krankenkassen.
     
  3. smashy

    smashy Neues Mitglied

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    Hallo Frank,

    mir ist ja schlußendlich egal wer das machen könnte, ob die Kassen, ob die Rheuma-Liga, wer auch immer. Ich meine halt, dass das Bundesgesundheitsministerium dies irgendwie festhalten sollte. Meinetwegen sollten auch die Kassen damit beauftragt werden, was nicht ist, kann ja noch werden.

    Schlußendlich ist ja wichtig, dass in der Hinsicht was getan wird.
     
  4. smashy

    smashy Neues Mitglied

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    Brief an den Vorstand der Rheuma-Liga geschrieben

    Rheuma-Liga e.V.
    z.Hd. Frau Ursula Faubel


    Sehr geehrte Frau Faubel,

    mit Interesse habe ich einen Artikel in der Ärztezeitung über die Forderung gelesen, dass die rheumatoide Arthritis in die Disease-Management-Programme übernommen werden sollen, damit flächendeckend mehr RheumatologenInnen angesetzt werden können.
    Ich selbst habe derzeit eine Ärztetournee hinter und vor mir, da der Verdacht auf eben diese Krankheit vorliegt. Ganz kurz möchte ich Ihnen meinen Arzt-Marathon erläutern.
    Aufgrund der ersten großen Beschwerden (die mir nicht erklärbar waren) bin ich zum Hausarzt. Dieser konnte nichts feststellen und hat mich nach zwei Wochen eigener Behandlung - auf mein eigenes drängen (!!!) - zum Orthopäden überwiesen (O-Ton des Hausarztes: "Was machen die denn anderes als ich, außer Röntgenaufnahmen?").
    Orthopäde machte keine Röntgenaufnahme sondern überwies mich sofort zum Neurologen.
    Dieser hat bei mir von der LWS eine CMT (Computerunterstützte Aufnahme) gemacht und gemeint, ich hätte ein chronisch, generalisiertes Schmerzsyndrom.
    Vom Neurologen bin ich wieder zurück zum Orthopäden. Dieser griff diesen Befund natürlich auf und als nach 4 Wochen keine Besserung der extremen Situation entstanden ist, hat er mich zu einem Psychiater überwiesen. Nach insgesamt sechs Wochen NICHTWISSENS warum ich eigentlich krank bin, hab ich selbst das Herz in die Hand genommen und bin wieder arbeiten gegangen ohne, dass es wirklich besser gewesen ist.
    Nach mehreren Monaten bin ich zufällig auf die Homepage www.rheuma-online.de gestoßen und hab die dort beschriebenen Symptome sofort auf mich übertragen können ("das hab ich ja auch alles"). Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Was hab ich getan?
    Hab meine Probleme in dem Forum gepostet und bin dann nach den sehr überzeugenden Einschätzungen der anderen User sofort auf eigene Kappe zum Rheumatologen.
    Dieser bestätigte meinen Verdacht sofort und leitet nun die entsprechenden Wege/Untersuchungen ein.

    Ich möchte Ihnen damit nur folgendes sagen. Hätte mein Hausarzt mehr Kenntnis davon gehabt, wie sich Rheumaschmerzen auswirken können und wie sich Symptome entsprechend bei Patienten anhören, hätten bei ihm sofort die Alarmglocken geläutet und er hätte mich entsprechend schon beim ERSTEN Termin bei ihm zum Rheumatologen überwiesen. Dadurch hätte sich auch meine AU-Zeit um ca zwei Wochen reduziert.

    Diesen Mißstand kann man nur entgegen treten, wenn von den Krankenkassen oder von der Rheuma-Liga oder wem auch immer, viel mehr flächendeckende Fortbildungen zum Thema "Rheuma für die Allgemein-MedizinerInnen" organisiert werden. Meinetwegen sollten diese Fortbildungen zur Pflicht für alle Ärzte werden, auch um immens hohe Kosten durch unnötige Arztrennereien vermeiden zu können (geschweige von unnötigen Medikamenten und dem Ärger der Patienten).

    Natürlich bedarf es auch mehr Fachärzte - also internistische RheumatologenInnen.
    Aber ohne das Wissen der Hausärzte nützt auch die flächendeckende Organisation von Rheumatologen weniger als durch die Aufklärung der Hausärzte. Denn diese sind ja bestimmt zu 90% die erste Anlaufstation der Patienten.

    Ich meine, dass das Bundesgesundheitsministerium diesen Mißstand der Aufklärungen in ihr Gesetzblatt mitaufnehmen müßten, sodass auch Krankenkassen dazu verpflichtet würden, entsprechend mehr Fortbildungen für Allgemein-MedizinerInnen durchzuführen.

    So wie mir, ging und geht es auch vielen anderen hunderttausend PatientenInnen auch.
    Schauen Sie nur mal etwas genauer auf das Forum www.rheuma-online.de das Sie bestimmt schon kennen.

    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
    Mit freundlichen Grüßen,
     
  5. Andrea Z.

    Andrea Z. Neues Mitglied

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    Sindelfingen
    Hallo Zusammen,

    da habe ich wohl echt Glück.

    Als ich letztes Jahr mit meinen Beschwerden zu meinem Hausarzt gekommen bin, hat er gleich den richtigen "Verdacht" gehabt und nach weitergehenden Untersuchungen die Diagnose rheumatoide Arthritis gestellt und eine Basis mit Mtx und zeitweise bis zu 10 mg Cortison eingeleitet.

    Ich bin die meiste zeit beschwerdefrei und wenn ich wie im Frühjahr einen Schub habe, hat er mit einer höheren Cortisondosis auch dieses Problem in den Griff bekommen.

    So brauche ich keinen Rheumatologen mit stundenlanger Wartezeit, sondern habe einen tollen Arzt, dem ich vertraue, und bei dem ich maximal 10 Minuten warte!!!!!!!!!!!!

    Herzliche Grüße
    Andrea


     
  6. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    entenhausen
    zum thema fortbildung:


    seit 1.7.2004 müssen ärzte 250 punkte sammeln durch weiterbildungsmaßnahmen
    in 5 jahren, dies wird durch die ärztekammer, wenn ich richtig informiert bin,
    kontrolliert, kommt der arzt dem nicht nach oder erreicht 250 punkte nicht,
    gibt es abschläge auf die vergütung.
    dies betrifft alle vertragsärzte. wie das bei kh-ärzten aussieht ist, glaube ich, noch nicht ganz geklärt.

    lg marie
     
  7. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    da wollen wir mal alle hoffen, dass irgendeine reaktion erfolgt.
    grundsätzlich hast du recht. je mehr der einzelne haus doc weiss, desto besser für die patienten und weniger teuer für die krankenkassen.
    es gibt im übrigen bereits "fortbildungen" für internisten und allgemeinmediziner, in denen das krankheitsbild "rheuma" dargestellt wird. diese veranstaltungen liegen in dem punktekatalog für qualitätssicherung.
    vielleicht sollten die kven mehr daraufdrängen, dass die allgemeinmediziner 1 x im jahr ihre kenntnisse über die verlaufsformen der verschiedenen erkrankungen auffrischen (diabetes, ms, cp, herz-kreislauf udgl.), soweit sie keine stammpatienten haben, die darunter leiden.
    mein hausdoc weiss mittlerweile (leider durch meine krankheitsgeschichte) über cp bestens bescheid, dass er sofort hellhörig wird in anderen fällen und die patienten gut versorgen kann.
    gruss
    bise
     
  8. Hofi

    Hofi Neues Mitglied

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    Meck.Pom.
    Hallo,

    die Forderungen der Weiterbildung wäre auch in meinen Augen super wichtig. Mir erging es ähnlich, wie vielen anderen. Ich habe mehrere Jahre gebraucht, und 3 OP`s bis mein Orthopäde mal andachte mich zu einem Rheumatologen schickte. 4 Monate Wartezeit, Schmerzen ohne Ende, 3 erfolglose Kuren,die letzte davon psychosomatisch. Was für ein Glück, dass ich dann wenigstens einen relativ guten Rheuamtologen fand, der mich zumindestens verstand und mir meine Schmerzen und Probleme auch glaubte. Das war ja bis dato nicht oft der Fall.
    Im Laufe der Jahre erfuhr ich aber auch, dass schon die Ausbildung der Studenten, rheuma betreffend, völlig unzureichend ist( es sind wohl nur wenig Stunden, weiß aber nicht genau, wie viele).
    Auch dies müßte ein Baustein sein, die Versorgung zu verbessern.
    Die Rheuma Liga versucht so viel ich weiß unter dem Moto " Versorgung von Anfang an" eine Kampagne zur Verbesserung der Versorgung zu starten. Dabei sollen wohl auch Rheumapatienten und Rheumatologen mitwirken,die auf Weiterbildungsveranstaltungen aus Ihren Erfahrungen mit Ihrer Erkrankung und aus der praxis berichten.Viel. ist dies auch ein Baustein dafür.
    Viel. sollten sich noch mehr aus dem Froum an das Bundesgesundheitsministerium wenden, denn je mehr Infos und Forderungen vorliegen, desto besser denke ich. Ich habe jedenfalls auch eine Mail verschickt in der hoffnung, dass sie nicht nur gelesen wird, sonders dass sich auch was tut. :rolleyes:

    mfg Hofi
     
  9. KayC

    KayC Stehauffrauchen

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    Hallo smashy, hallo Ihr alle!

    Als ich vor zwei Jahren mit einem dicken Knie zum Hausarzt humpelte, untersuchte der mich komplett und fand noch zwei andere Gelenke, die auch geschwollen waren, die ich aber nicht in Zusammenhang gebracht hatte. Er vermutete Rheuma, machte Blutwerte (alles negativ) und dokterte ratlos 14 Tage mit Antibiotika und Diclo an mir rum. Dann ging er in Urlaub und überwies mich auf meine Bitte zum internistischen Rheumatologen.

    Ich habe auch heute noch Therapieabsprachen mit dem Rheumatologen zu klären. Der Hausarzt schreibt mich krank, verschreibt mir Medis (ausser Enbrel) und betüddelt mich mit allem was sonst noch so ist. Der Rheumatologe macht den Rest und wertet mein BASDAI und BASFI und eHAQ und weiß der Geier noch welche Bögen aus, schlägt sich mit der KK rum, weil ich zur Zeit mehr als zwei mal die Woche Enbrel benötige und behält mein Blut und meine Gelenke im Auge. Der Hausarzt weiß nicht was eHAQ ect. ist und will es auch gar nicht wissen.

    Ich finde es so wie es ist, genau richtig. Mein Hausarzt hat den Schwerpunkt Allgemeinmedizin. Er hat sich sich also allgemein spezialisiert. Er kann EKGs auswerten und Schilddrüsenwerte und Zuckerwerte prüfen. Er hat die grippalen Infekte und Bauchschmerzpatienten, die älteren Mitmenschen (mit oft mehr Erkrankungen gleichzeitig) am Hals. Und wenn es zu speziell wird, wie in meinem Fall, dann schickt er mich weiter. Zum Orthopäden, zum Rheumatologen, zum Internisten.

    Grundsätzlich finde ich den Ansatz ok, den Allgmeinmediziner von bestimmten Erkrankungen in Kenntnis zu setzen, um es mal überspitzt zu sagen. Aber ihn zu verurteilen, weil er kein Experte im Bereich Rheumatologie, Zytologie, Hämotologie und anderer Fachgebiete ist, finde ich nicht ok. Er sollte soviel wissen, daß er den Patienten weiterschicken kann, wenn es brenzlig wird. Und er sollte das auch tun, denn das wird oft versäumt und macht das Ganze soviel schlimmer.

    So, das wars. Wer Rechtscheibfehler und zuviele Kommatas und falsche ßs findet, der darf sie haben.

    Einen schönen Abend noch
    Katharina
     
  10. JMCL

    JMCL Neues Mitglied

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    Liebe Katharina,

    grundsätzlich kann ich Dir zustimmen, was den Hausarzt betrifft, ich werde ähnlich versorgt. Allerdings ist das Problem ja nicht gerade selten, dass Hausärzte herumdoktern und aus welchen Gründen auch immer nicht an Fachärzte überweisen. Ich kenne einige Fälle aus meinem Bekanntenkreis und wenn die Betroffenen nicht so viel Energie aufgebracht hätten - trotz ihres schlechten Befindens - und selbst tätig geworden wären bzw. zum Facharzt gegangen wären, wäre einiges bitter geworden, Stimme verloren in einem Fall.

    Ich hoffe, ich hab mit meinem Beitrag nun nicht gänzlich das Eingangsthema verfehlt, viele Grüße
    JMCL
     
  11. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    überall
    Hausarzt / Fachkompetenz

    Hi,

    also ich denke mal, es ist deswegen ja auch ein "Facharzt", der bestimmte Erkrankungen behandelt: der Internist, der Rheumatologe, der Frauenarzt, Zahnarzt, HNO, Orthopäde etc. und NICHT der Allgemeinmediziner.

    Von einem Allgemeinen erwarte ich Grippemittel, Blutdruckkontrolle, Blutbild, evtl. was für Magen-Darm, vielleicht eine Ultraschall-Kontrolle meiner Schilddrüse und Magen - aber sicherlich erwarte ich von ihm nicht, daß er spezielle Kenntnisse in der Diagnostik anderer Krankheiten hat, die spezifische Kenntniksse erfordern.

    Mein HA und die davor waren und sind sehr gut informiert über rheumatologische Erkrankungen und ihre Behandlungsformen. Allerdings wären sie mit einer Frühdiagnostik der Erkrankung überfordert und mal davon abgesehen gehe ich ja mit meinem Zahnweh auch nicht zum Frauenarzt.

    Wenn ich als erwachsener Mensch eine Krankheit habe, dann muss ich auch in der Lage sein für mich selbstverantwortlich zu handeln und meine Bedürfnisse durchzusetzen. Mein HA hat die Pflicht, mich an den Arzt zu verweisen, den ich für meine Krankheit als korrekt empfinde. Tut er dies nicht, gehe ich alleine dort hin und erkläre die Problematik. Für meine Person haben Überweisungen noch nie Inhalt gehabt.

    Ich gehe mit meiner Chipkarte zu dem Arzt, von dem ich mir sinnvolle und gezielte Hilfe erwarte - mit und ohne Segen meines HA ;) Untersuchungsergebnisse erbitte ich immer persönlich und reiche sie dann weiter.

    Diese allgemeine Verunsicherung von Patienten über ihre eigenen Rechte macht ja die Ärzte zu diesen Göttern. Letztendlich sind sie alle Dienstleister und ich erfrage ihre Dienste, ich erbitte sie nicht.

    In diesem Sinne: gute Aussichten auf Heilung wünscht euch

    Pumpkin ( die wenig von Spezialisten hält )
     
  12. berlinchen

    berlinchen Aktives Mitglied

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    hallo zusammen,

    mir persönlich wäre viel wichtiger das die Rheumatologen ein besseres Wissen und Fachkenntnis besitzten...Habe keine Lust mehr mir anhören zu müssen:
    natürlich wirkt Cortison bei Fibro....ein Crp von 19 bei Normalwert 5 spricht nicht für eine entzündliche Erkrankung.Na es ist halt einfach so, das sie hohe Entzündswerte haben...usw....Ich fände es viel wichtiger das der Facharzt sich weiterbildet in seinem Fachbreich....Habe oft mit entsetzten festgestellt das mein Hausarzt mehr Ahnung von meiner rheumatischen Erkrankung hat als so mancher Rheuamtologe. Nur von meiner Basistherapie lässt er die Finger weg...... Natürlich gibt es gut ausgebildete Rheumatologen, nur wenn ich mir so manche Geschichte im Forum anschaue ,viele mitmachen und erleben müssen, bis sie vom Rheumatolgen eine Diagnose erhalten....
    Ich habe dank einer anscheinend Rheumaklinik ohne Fachwissen seit Feb.04 einen Schub nach dem anderen und nix hilft so wirklich,da man dort der Meinung war ich hätte nur Fibro und mußte alle Medikament absetzten....hätte ich das nicht mitgemacht, wäre im Entlassungsbericht, mangelnde Mitarbeit gestanden und das wäre das Ende meines Krankengeldes gewesen...
    Vielen Ärzten würde auch eine Weiterbildung für den freundlichen Umgang mit Mensche nicht schaden......

    liebe Grüße aus Berlin
    Sabine
     
  13. Trixi

    Trixi (vor)laut

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    Hallo,

    ich stimme Uschi bei allem zu. Ich bin sogar froh, dass sich mein Hausarzt nicht allzusehr einmischt.

    Er weiß seine Rolle - Krankschreibungen, Rezepte ausstellen, Blutbild, aber auch Behandlungen "normaler" Krankheiten wie Husten etc. - mehr will ich von ihm gar nicht. Habe ich das Gefühl mein HA ist mit einem Symptom überfordert, spreche ich ihn gleich selbst drauf an (oder er tut es von sich aus), hole mir eine Überweisung und geh zum FA. Immerhin haben wir es mit so vielen Fachärzten zu tun, die uns ständig vor Entscheidungen stellen, dass ich es als glatte Überforderung einschätzen würde, käme dann auch noch der HA an um sich irgendwo einzumischen. Ich steh zum alten Spruch "Schuster, bleib bei deinen Leisten".

    lg
    Trixi
     
  14. Berni

    Berni Neues Mitglied

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    Hallo Smashy,

    das Thema Rheuma muss allgemein in der Öffentlichkeit breiter diskutiert werden. Denn nur so bekommen wir eine Lobby und können - vielleicht - die vielen Missstände beseitigen. Denn dazu gehört ja nicht nur die eklatante Unwissenheit auf breiter Basis (nicht nur bei den Hausärzten, auch viele so genannte Rheumatologen kennen sich nur oberflächlich aus). Hinzu kommt das geringe Budget, das einem Arzt für einen Rheumi zusteht (Dr. Langer hat hierzu mal einen Artikel geschrieben, ist aber schon zwei Jahre her). Könnte noch vieles mehr aufführen.

    Das Bundesministerium für Gesundheit ist - unter anderem - der richtige Ansprechpartner. Habe hier auch schon Adressen und Telefonnummern. Da aber ein Regierungswechsel zu erwarten ist, muss man wohl erst mal abwarten.

    Desweiteren müssen wir die Presse sensibilisieren. Ich bin selbstständig im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und könnte natürlich einige Erfahrungen etc. einbringen. Auch habe ich gehört, dass in den Ärzte-Tagungen diskutiert wird, in die Öffentlichkeit zu gehen.

    Heißt: es sollte sich ein Arbeitskreis bilden, der sich mit Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt. Um dem ganzen Nachdruck zu verleihen, könnte man auch mal eine Briefaktion starten - möglichst viele Rheumis senden einen Brief mit Forderungen zu gleichen Zeit. Oder so. :D

    Falls jemand Interesse hat: Wie gehen wir vor?

    Viele Grüße
    Berni
     
  15. Lilly

    Lilly offline

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    hallo,

    jeder facharzt hat mit dem studium der allgemeinmed. begonnen, und hat sich dann eben auf eine fachrichtig spezialisiert.

    also muss der hausarzt nicht mehr über rheuma wissen, wie zb, der orthopäde (ohne zuzatzausbildung rheumatologie ).

    ich würde mich nur wünschen, falls ein doc mit seinem latein am ende ist, und er nicht weiterweiß, dass er mich an die zuständige stelle überweist, und nicht an mir herumdoktort (falsches ego, viel docs können es sich selber nicht eingestehen, dass sie nicht allwissend sind).

    ansonsten finde ich das system ok, der ha ist die anlaufstelle und therapiert unkomplizierte erkrankungen, usw.

    auch würde ich mir wünschen, dass die ärzte interdisziplinär mehr zusammenarbeiten würden, nicht jeder nur in seiner fachrichtung denkt, und da keinen mm weiterdenkt. (den menschen ganzeinheitlich sieht, nicht nur das nervensystem oder die knochen usw.)

    weiterbildung ist selbstverständlich, ist auch für andere berufsgruppen unerlässlich.
     
  16. Amulan

    Amulan Ich bin harmlos!

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    Hallo,

    ich glaube manche (Haus-)Ärzte tun fast gar nichts für ihre Fortbildung. Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einem neuen Hausarzt, habe neulich einen ausprobiert - selten so meine Zeit verschwendet.
    Zu den Fersenschmerzen und den Problemen an den Zehengelenken meinte er, das seien keine rheumatypischen Beschwerden. :confused:
    Zu meinem Rheumafaktor meinte er, das würde bedeuten, dass ich eine Neigung zu Rheuma hätte und vielleicht ab und zu Schmerzen in den Händen und Steifigkeit haben könnte. Hmmmm.

    Wenn ich Krankenkasse wäre, würde ich schon darauf achten, dass mir keine unnötigen Kosten durch unfähige Ärzte entstehen. Ich würde Wert darauf legen, dass alle Ärzte möglichst kompetent sind und effektiv arbeiten. Wenn das nämlich der Fall wäre, bräuchten wir keine Budgets und keine Einschränkungen der Kassenleistungen oder Zuzahlungen. Aber das Thema "TÜV" für Ärzte hatten wir hier ja auch schonmal.

    Eine Briefaktion wäre an sich nicht schlecht. Nur wenn wir ab Herbst erstmal die CDU am Ruder haben, können wir uns das auch schenken, denn da werden wir nichts erreichen.
     
  17. Sabrina12682

    Sabrina12682 Ich sage was ich denke.

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    Ruhrgebiet
    hallo zusammen,

    ich kann mich beim besten willen nicht über meine hausdoc beschw., ganz im gegenteil als ich das erste mal bei ihm war und ihm erzählt habe das ich rheuma habe hat er sich solange informiert bis er eine ganze menge wußte.
    er selber hat mir auch schon erzählt das er einer anderen patientin dadurch helfen konnte.

    aber mal ganz davon abgesehen, fagrt er mich auch jetzt immer noch gibt es was neues? was hat es denn mit dem humira auf sich, erzählen sie doch mal!!!

    *schnief* und jetzt ziehe ich um in eine andere stadt, und dann immer bis in die nächste stadt fahren zu einem hausdoc???
    ich habe neben bei bemerkt aber auch einen guten r-doc gefunden.

    lg bine
     
  18. Nina

    Nina early bird

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    In Südhessens häßlichstem Ort
    Hallo,
    ich habe in Bezug zu Rheuma bisher bei den Allgemeinmedizinern nur eine gute Erfahrung gemacht. Als ich erkrankte, hat mein damaliger alter, erfahrener Hausarzt die richtige Diagnose gestellt. Da ich RF und ANA positv bin, war das nicht so schwierig. Aber das war es aber auch schon.
    Da er nicht weiter als Schmerzmittel verordnet hat, bin ich als die Krankheit weiter vorangeschritten ist, auf eigene Initiative zum orthopädischen Rheumatologen und dann zu einem internistischen Rheumatologen gewechselt. Das hat meinem Hausarzt überhaupt nicht geschmeckt und unser Verhältnis hat massiv gelitten. Seither suche ich einen kompetenden Allgemeinmediziner, leider bisher erfolglos.
    Ich erwarte ja garnicht, dass sich ein Allgemeinmediziner gut in Rheumatologie auskennt. Er soll ja nur die Routine erledigen. So sollte er z.B. wissen, dass man unter einer immunsuppressiven Therapie bei einem Infekt nicht zu zögerlich Antibiotika einsetzen darf.
    Aber, wie gesagt ich suche immer noch. Mein Rheumatologe muss alles behandeln, obwohl er völlig überarbeitet ist.
    Wenn es mehr Allgemeinärzte gäbe, die ihre Arbeit ordentlich machen und sich fortbilden würden, wäre es auch für die Rheumatologen leichter.
    In Darmstadt hat die Rheuma-Liga jahrelang darum gekämpft, dass sich ein Rheumatologe niederlassen darf. Die schon ansässigen Internisten und die KV Hessen haben ein riesen Theater gemacht und wollten das mit aller Macht verhindern. Vor vier Jahren hat es dann doch endlich geklappt. Im Januar diesen Jahres wurde zu der ganzen Versorgungsmisere auch noch eine nahegelegene Rheumaklinik geschlossen und Versorgungslage ist nun absolut miserabel. Das Bewegungsbad, das Mitgllieder der Rheuma-Liga im Klinikum benutzen durften, wird im September auch geschlossen.
    Der Darmstädter Rheumatologe tut ja was er kann, nur fürchte ich dass er dieses Arbeitspensum nicht mehr lange durchhalten kann. Er ist schliesslich nicht mehr der Jüngste.
    Allein durch die vielen Fibropatienten wäre es aber dringenst notwending, dass sich ein zweiter Rheumatologe niederlässt.
    Machmal habe ich den Glauben, etwas ändern zu können, verloren.
    Ich bin in der Rheuma-Liga engagiert und sehe, wie sehr wir kämpfen müssen, um eine ganz kleines bisschen zu erreichen.
    Im Augenblick bin ich ziemlich frustiert und erschöpft.

    Verdammtes, bürokratisches Deutschland.
    Wenn wir im Herbst eine schwarze Regierung bekommen, werden die Umstände für die chronisch Kranken bestimmt nicht besser werden. Dann kriegen wir armen Schweine auch noch die Kopfpauschale aufgebrummt.

    Aber trotzdem, wenn ich mich morgen erholt habe, werde ich weiter kämpfen!

    Liebe Grüße

    Nina
     
  19. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    Berlin
    Weiterbildung

    Hi........ und immer wieder das Thema bezüglich der Behandlung von Erkrankungen des Rheumatischen Formenkreises, die durch einen Fehler im Immunsystem ausgelöst werden und sich in den Wirkungen sehr unterschiedlich auch in den Beschwerden zeigen.
    Wobei wir dann schon beim Thema sind was Rheuma eigentlich ist, zu diesem Begriff gehören alle Krankheitsbilder deren einzig gemeinsames Zeichen der Schmerz im Bewegungsapparat ist. Dazu gehören verschiedene Leiden, die zum Teil ihren Ursprung nicht im Bewegungsapparat haben müssen, die aber aufgrund der Beschwerden zum Teil schwer voneinander abgegrenzt werden können.
    Es wäre müßig jetzt weitere fachlich orientierte Zeilen zu schreiben, denn vieles ist eigentlich geregelt......

    Wenn jemand Rücken oder Gelenkschmerzen hat, die länger als 3 Monate anhalten und die keinen Unfall- oder anderen plötzlichen Grund erkennen lassen sollte untersucht werden, ob es sich um eine durch eine autoimmune Erkrankung ausgelöste Erkrankung des rheumatischen Formenkreises handeln (Rheuma) könnte.
    In der Regel greift das Körpereigene Immunsystem gesundes Gewebe, meist die Knocheninnenhaut von Gelenken (eins oder mehrere) an, es kann zu Entzündungen kommen und das Gelenk schmerzt, wird geschwollen oder rötlich manchmal heiß (vereinfacht gesagt).
    Jetzt beginnen die "feinen" Unterschiede in der Behandlung:
    -erfahrene Ärzte können "mit den Händen" Bewegungseinschränkungen feststellen und Schmerzbereiche eingrenzen. Hier könnte schon unterschieden werden ob mechanische oder krankhafte Auslösung die Ursache ist. In diesem Zusammenhang spricht man z.B.vom Schoberschen Zeichen oder vom Federungstest der ISG. Lernen (besser abgucken) kann man diese "goldenen Hände" nur in der Praxis von erfahrenen Ärzten und es braucht Zeit....
    Diese muß man auch in der Untersuchung haben.
    -Es muß ein genaues Abfragen zur Befindlichkeitsschilderung des Patienten erfolgen, denn hier wären die New-Yorkkriterien wann, warum welche Diagnose sein könnte hilfreich.
    -Begleitend zeigt sich fast immer nicht einzugrenzende körperliche Schwäche, es scheint keinen Grund für diese zu geben.
    Ja jetzt könnte man schon feststellen, z.B. der Patient klagt über tiefsitzenden Rückenschmerz, aschial in die Beine ausstrahlend, nachts wird er von Schmerzen wach, diese bessern sich bei Bewegung, morgens kommt er schwer in Gang wegen Gelenksteife, es gab anfangs oft undeffinierbare Fersenschmerzen und wenn er daneben tritt ziehts gewaltig im Kreuzbereich.
    Nun fehlt zur Diagnose der klinische Teil. Da ein Verdacht auf Morbus Bechterew geäußert werden kann muß auf HLA-B27 Positivität getestet werden und die ISG sollten bilddiagnostisch untersucht werden.
    Ja und das alles innerhalb 2 bis 6 Wochen, um ein Behandlungsfenster offen zu halten.........

    Vorrangig sollten die Schmerzen und dann die mögliche Entzündung behandelt werden.

    Also bedarf es eigentlich einer gewissen Grundvorraussetzung und langen Einarbeitung für diesen Facharztbereich, würde ich mal sagen.
    Man muß wissen, daß gerade die Rheumaforschung noch viel tun muß, um das Hauptaugenmerk mehr auf den medizinischen Teil der Behandlung legen zu können.
    Leider zeigt die Erfahrung, daß auch sehr viel Einfühlungsvermögen seitens des Arztes nötig ist, um die Krankheit in den Griff zu bekommen. Ich wage zu behaupten, daß eine schnelle und unkompliziert zu findende Diagnose eines erfahrenen Arztes und gut informierten Patienten bedarf - gemeinsam gehts halt besser.....und schneller.

    Somit steht vor der Frage der Weiterbildung die Problematik der "Berufung" Rheumatologe werden zu wollen. Und auch das Wissen mit den Patienten zusammen gegen Bürokratie, Unwissenheit und Intolleranz kämpfen zu müssen...manchmal auch gegen Kollegen in Weiß.....

    Denn Rheuma ist eine oft schwerwiegende Erkrankung, deren Behandlung sehr problematisch sein kann und viel Einfühlungsvermögen verlangt.
    Ich werde sicher wieder irgendwo "anecken", wenn ich jetzt betreffs der Erkrankungsmöglichkeit schreibe: "Vor Aids kann man sich schützen, vor Rheuma nicht" - so einfach könnte man das erklären......

    Und abschließend ein Gedanke :
    Kauft sich Jemand ein neues Auto will der Andere gleich wissen: "was fürn Typ? Limosine oder Kombi? Benziner? Diesel? welche Farbe denn? was für Extras? Automatik?...und ...und.
    Sagt man Jemanden "Ich hab Rheuma" kommt oft..achso mitn Rücken?
    Dabei könnte man ja auch fragen "was Rheuma? entzündlich? Isg? Gelenke? welche denn? gerade im Schub? Rheumafaktor positiv? HLA-B ? Organe betroffen? Wirbelsäule? und...und...

    Naja Hauptsache wir wissen was wir haben .... halt Rheuma und gottseidank "RO"

    paßt auf Euch auf "merre"
     
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