kennt ihr das auch?

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Peti, 12. Mai 2003.

  1. Peti

    Peti Guest

    hallo meine lieben freunde.bin heute mal wieder leicht depressiv.fühle mich heute mal wieder richtig krank.die schmerzen halte sich zwar dezent zurück(durch medikamente natürlich),aber ich fühle mich schlapp und müde und bekomme auch heute nicht den dreh um irgendetwas zu machen.dann bin ich auch ein wenig traurig darüber wie sich meine familienmitglieder verhalten.meine schwester zbs. ist schon sauer weil ich jede einladung zum kaffeetrinken absagen muß.sie kann einfach nicht verstehen das ich weder auto fahren kann geschweige die lust und kraft habe mich einladen zu lassen.schöner wäre es ja wenn mal eine menschenseele mich besuchen würde(da könnte ich auf meinen kuschelsofa bleiben).meine anderen geschwister fragen auch nicht groß nach meinen wohlbefinden.die können ja auch nicht nachvollziehen wie ich mich fühle.müßte wohl erst im krankenhaus liegen bevor die cheken was mit mir los ist.mich macht diese tatsache allerdings etwas traurig.aber wie sollen sie auch verstehen das ich selber nicht mehr einkaufen kann(macht zum glück mein mann) geschweige rad oder auto fahren kann.ich habe leider den eindruck das meine geschwister mich so langsam als simulant abstempeln.meine schwägerin rief die tage an und wollte mich zum tupperabend einladen.oh wie gerne wäre ich hingegangen aber ich mußte mal wieder absagen und bekam nur zu hören:bist du immer noch krank?so geht das mit allen bekannten oder familienangehörigen.aber keiner kommt mal auf die idee mich zu besuchen oder zu fragen können wir dir helfen.naja in der not erkennt man seine freunde....zum glück habe ich meinen mann und meinen sohn...und meine mutter.....trotz schwierigkeiten mich zu verstehen sind sie für mich mittlerweile da.aber ich glaube das kennt wohl jeder der rheuma hat:confused:
     
  2. fellchen

    fellchen Guest

    Hallo Peti,
    da ich meine Diagnose cp dieses Jahr Ende Februar/ Anfang März bekommen habe, befindet sich auch mein Umfeld noch in der Eingewöhnungsphase. Frau ist eben nicht mehr die Alte:(
    Ich habe mir angewöhnt absolut offensiv mit der Diagnose umzugehen und mit meinen Gefühlen auch.
    Oft ist es Unwissenheit von den Leuten, wenn sie fragen ob man "immer noch" krank sei. Klare Ansagen helfen da oft weiter.
    "Das geht nie wieder weg" sag ich dann. Bis vor einigen Monaten war ja auch für mich Rheuma eine Krankheit die alte Leute haben und wo im Sanitätshandel Katzenfelle (*SCHAUDER-GRUSEL*) angeboten werden...:rolleyes:
    Warum sollten also die anderen es besser wissen?!?!?!
    Es ist glaub ich schwer zu verstehen, dass das Befinden so schwanken kann. Geht es mir 2 Tage gut, bin ich auch total happy und aktiv und am nächsten Tag stehen meine Freunde wieder vor nem Häufchen Elend.... Ich kann einfach Montags nicht mehr für Kneipentour am Freitag fest zusagen. Es beeinflusst den Alltag so stark, dass man teilweise ein anderer Mensch wird.
    Meine wirklich guten Freunde haben alle super reagiert, drängen mich zu nix und machen mir Hoffnung dass bald die Medikamente richtig gut helfen. Ich muss um kaum was bitten, alles wie von selber. Auch mein LeGe steht voll zu mir, aber da geht doch oft einiges schief. Der ganze Alltagskram der neu geregelt werden muss und ich stehe dann auf unserem ungemachten Balkon mit Tränen in den Augen. Da muss ich immer wieder erklären.... Er muss sich ja wohl auch damit abfinden, dass sich in UNSEREM Leben ganz viel verändert und wir das so ja nicht geplant hatten.
    Auch Ironie und Sarkasmus vertrage ich in Bezug auf die Krankheit selten, obwohl ich eigentlich drauf steh. Da nicht alle immer mich mit Samthandschuhen anfassen können gibt es auch da klare Ansagen.
    Wenn jemand der Meinung ist, dass sei ja eine tolle Sache, dass ich mir überlegen soll ob ich jemals überhaupt wieder arbeiten kann und dann noch sagt er wolle auch zu meiner Ärztin zwecks Dauer-AU, dann werd ich auch mal sauer und fahr schwerere Geschütze auf und mach demjenigen ein richtig schlechtes Gewissen:D
    Natürlich ist jeder Mensch anders, aber ich kann nur empfehlen in die Offensive zu gehen. Habe da auch schon einiges an positivem Feedback bekommen von Leuten die erst blöde reagiert hatten.
    Bitte die Leute Dich besuchen zu kommen wenn Du nicht raus kannst. Das hat nix mit betteln zu tun. Sie verstehen es oft sonst nicht. Dann macht ihr Euch einen schönen Nachmittag auf Deiner Couch mit TK-Torte und einem Glas Likör:)
    Meine Freunde helfen mir auch Sachen zu versuchen. Sie holen mich ab für einen Stadtbummel o.ä. und es ist ganz klar, dass ich evtl. nach 30 min. nicht mehr kann und nach Hause gebracht werden muss. Aber da geschehen oft kleine Wunder: Selbst an Tagen an denen ich mich absolut mies fühle halte ich viel länger durch als ich dachte. Ich brauche da nur die Gewissheit nicht zu MÜSSEN, dann - UND NUR DANN - hilft mir die Ablenkung. (Das musste ich ihnen aber auch erst erklären, ist eben so...)
    Und Du hast Recht: Freunde erkennt man in der Not!!!!!
    Von manchen Mitmenschen kann / sollte Frau sich dezent verabschieden. Das sind wir unserer Seele schuldig!
    Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen. Jedenfalls bist Du nicht allein mit diesen Problemen.
    Lass den Kopf nicht hängen.
    Alles Liebe
    Fellchen:cool:
     
  3. Peti

    Peti Guest

    hi fellchen,deine worte taten mir recht gut.hier im forum sehe ich immer wieder das ich nicht alleine bin.einen tag gehts mir super und ich könnte die welt umarmen und am nächsten tag bin ich schlecht drauf,launisch und möchte mich nur verstecken.ich muß ja noch so viel lernen um mit dieser erkrankung zurecht zu kommen.es sind kleine dinge die mich jeden tag daran erinnern das es nicht mehr ist wie sonst.unsere nachbarn haben schon die schönsten blumenkästen bepflanzt und mein balkon sieht jämmerlich nackt aus.ich habe es einfach nicht geschafft meinen balkon in schuss zu bekommen(wo er doch immer mein ganzer stolz war).so muß diese aufgabe nun auch mein mann übernehmen.......muß mich daran gewöhnen andere um hilfe zu bitten.sonst war ich immer die treibende kraft die alles gemanaged hat.wiegesagt man mußes lernen und auch solch sachen wie termine,geburtstage,veranstaltungen ect.,groß planen ist da nicht mehr drin.mal sehen was die zeit so bringt und wie gut ich meine geistigen vorsätze auch in der tat umsetzten kann.zurzeit befinde ich mich wohl in einer umbruchphase-ein tag fröhlich-am anderen tag zu tode betrübt.und mit meinen launen muß ich auch klarkommen...absolutes neuland für mich,denn ich war eigentlich nie ein launischer mensch.abwarten und tee trinken,kommt zeit-kommt rat.......;)
     
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