Kältekammer

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von gf184, 19. August 2003.

  1. gf184

    gf184 Guest

    Hallo,
    habe seid rd. 2 1/2 Jahren Rheumatoide Arthritis, welches sich in Entzündugen an ständig wechselnden Gelenken bemerkbar macht, wobei die Intensität sehr unterschiedlich z.T. bis zur Bewegungsunfähigkeit, sein kann.Die Schmerzdauer liegt etwa so bei 12 Stunden.
    Ich versuche diese Schmerzen soweit es geht u.a. durch Eisbeutel/-gel zu lindern, was mir auch ein wenig hilft. Da ich im September eine amb. Kur antreten werde, bietet es sich an, möglicherweise mal eine Kältetherapie in einer Kältekammer zu versuchen.
    Da ich leider hierüber nichts weiß und hier im Forum auch zum erstenmal bin, habe ich hierzu folgende Fragen:confused: :
    Hat eine Kältetherapie nur Sinn, wenn man gerade akute Entzündungen hat oder kann man diese auch durchführen, wenn man gerade beschwerdefrei ist?
    Wie lange bzw. wie häufig soll man eine derartige Behandlung durchführen und was bewirkt sie überhaupt?
    Zu meiner Medikamentation folgendes in Kurzform::eek:
    15mg MTX als Spritze seit etwa 1 1/2 Jahren
    z.Zt. 10mg Decortin (Cortison) täglich
    Embrel 2x wöchentlich, seit etwa 8 Wochen, vorher Arawa
    5mg Folsan, 48 Stunden nach MTX
    1000mg Calcium/tägl.
    bei Bedarf je nach Schmerzen bis zu 400mg Celebrex
     
  2. Robert

    Robert R-O-süchtiger Freßbär ...

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    1.438
    Ort:
    Bärlin
    Kältetherapie ...

    Hallo gf184,

    zunächst zur Kältetherapie: Grundsätzlich ist die Kryo bei akuten Entzündungen am sinnigsten, aber Du machst damit nichts kaputt ...

    Eine ganz andere Frage:

    Der Medikamenten-Cocktail, den Du da nimmst, erscheint mir ein wenig merkwürdig ... denn:
    - mit 10 mg Cortison am Tag nach 12 Stunden Schmerzen?
    - zusätzlich Celebrex bei Bedarf bis 400 mg?
    - MTX 15 mg und Enbrel?

    Mit Cortison solltest Du eigentlich recht schnell die akuten Entzündungen loswerden, und damit die Schmerzen auch ...

    Enbrel wirkt üblicherweise nach zwei bis drei Wochen, aber nach 8 Wochen noch nichts?

    Die Kombination mit MTX klingt für mich merkwürdig ...

    Sorry, aber ich werde das Gefühl nicht los, daß Du medikamentös entweder falsch eingestellt bist, oder Dein Arzt ein wenig stochert ... vielleicht kann ja noch jemand hier sich dazu äußern (ganz bestimmt).

    Alles Liebe und Gute

    Robert
     
  3. susannegru

    susannegru Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    704
    Hallo "Schwieriger Name",
    Deine Medikation hört sich an, als wenn Du schon seit x Jahren unter schwerer CP bzw. RA leidest, die man nicht in den Griff gekommt. Du hast einen Arzt und eine Kasse, die Dir das offensichtlich problemlos erstatten. Kühlst Du auch selber mit den Kältekissen aus dem Tiefkühlschrank? Das mache ich, wenn meine Hände glühen, trotz massiver Medis. Warum willst Du trotz Deiner optimalen Einstellung in die Kältekammer? Sorry, bin etwas genervt, weil ich von der privaten Krankenkasse nicht mal billigstes Calcium D3 ersetzt bekomme, obwohl ich schon seit 10 Jahren Cortison Tabl. nehme, seit 1 Jahr 10mg und mehr. Wenn Adalimumab (TNF Alpha Blocker wie Enbrel) im Sept. auf den Markt kommt, soll ich auch nur alle 3 statt alle 2 Wochen eine Spritze à 500 EUR bekommen. An ein Runtersetzen von Cortison oder MTX(15mg) wage ich überhaupt nicht zu denken. Mobec (NSAR) nehme ich auch noch immer, da meine rechte Hand seit 3 Monaten trotz maximal möglicher Einstellung wieder verrückt spielt. Der Gedanke, dass ich Adalimumab dann nur noch alle 3 Wochen erhalten soll, versetzt mich in Angst und Schrecken.
    Tut mir leid, dass ich etwas bissig zu Dir bin. Aber ich glaube, Du bist bei Deinem Arzt und Deiner Kasse gut aufgehoben. Ohne Beschwerden solltest Du daran denken, Cortison auszuschleichen. Die anderen Medis sind erstmal Dauermedikamente. Gruß Susanne
     
  4. gf184

    gf184 Guest

    Vielen Dank für Eure schnelle Reaktion,
    den Medikamentencocktail:eek: nehme ich tatsächlich.Ist das so ungewöhnlich?
    Cortison habe ich etwa vor einem Jahr noch mit 20mg genommen und langsam auf 10mg reduziert.Weniger geht wohl im Moment nicht. Embrel nehme ich seit ungefähr 8 Wochen, es schien auch eine Besserung eingetreten zu sein, aber seit einer Woche wieder vermehrt Schmerzen an verschiedenen Gelenken. Bei mir treten die Schmerzen selten an mehreren Gelenken gleichzeitig auf, sondern es geht rund um, schlimmstenfalls zwei auf einmal.Auch ist die Intensität sehr unterschiedlich.
    In Behandlung bin ich im übrigen seit etwa 1 1/2 Jahren in einer Rheumaklinik.
    Susanne hast recht, ich kühle mit dem Kühlkissen aus dem Eisschrank:) , was mich überhaupt erst auf die Idee gebracht hat, mich mal nach einer Kältetherapie zu erkundigen.
    Weiß allerdings immer noch nicht so richtig was das ist und wie das so abläuft:confused:
     
  5. Sonnenblume

    Sonnenblume Neues Mitglied

    Registriert seit:
    25. Juni 2003
    Beiträge:
    45
    Ort:
    Ahlen/Westf.
    Hallo Du!

    Also, zu den ganzen Medikamenten werde ich jetzt nichts sagen, da ich mal versuchen will Deine Fragen zur Kältekammer zu beantworten.
    Ich war letztens in Sendenhorst in der Rheumaklinik und durfte dort in die Kältekammer.

    Die sog. Kältekammer besteht oft aus zwei Kammern. Diese sind oft sehr klein. Man geht mit ca. 5 Personen dort rein. Die erste Kammer - nennt sich Vorkammer - hat so 60°C minus, die zweite Kammer - nennt sich Hauptkammer - so 120°C minus.
    Man geht mit Badeanzug, Handschuhen, Stirnband oder Ohrenschützern und Mundschutz in die Kältekammer.
    Man darf max. 3 Minuten in die KK (=Kältekammer). Dort läuft Musik, da man sich die ganze Zeit bewegen muß und das dann leichter fällt *gg*. In der Mitte der Hauptkammer ist ein Handlauf um den man herum läuft ...
    Die Hauptkammer hat zwei Fenster. Eines ist in der Verbindungstür zur Vorkammer, in der immer ein Mitarbeiter steht und aufpaßt, ob man raus möchte (man muß nur die Hand heben oder klopfen) und eins in den normalen Raum, wo eine weitere Mitarbeiterin steht und aufpaßt. Diese sagt alle 30 Sek. die Zeit durch.

    Viele "Anfänger" gehen beim ersten Mal nur in die Vorkammer.
    Man kann das so machen wie man will. Die passen gut auf einen auf
    :D

    Mir taten diese Aufenthalte immer total gut. Ich bin schmerzfrei, wenn ich aus der Eisbude komme.
    Soweit ich weiß macht man diese Therapie bei akuten Schüben aber auch im Rahmen einer "Kur".
    Gib' doch mal bei Google "Kältekammer" ein, da kommt einiges, bzw. Rheumaklinik St. Josef Sendenhorst, da kommt dann die Internetadresse, dort kannst Du einiges nachlesen.

    Hm, ich hoffe das hilft Dir schon mal weiter. Falls Du noch weitere Fragen hast, kannst Du mich gerne anmailen.

    Sonnenblume
     
  6. Ellen

    Ellen Mitglied

    Registriert seit:
    18. August 2003
    Beiträge:
    51
    Ort:
    kleiner Ort in Mittelhessen
    hallöchen,

    also, ich war auch mal ca. 6x ambulant in einer kältekammer in bad wildungen (nord-hessen).
    die kosten musste ich selbst übernehmen, da die DAK diese behandlung als nicht notwendig oder als nicht wirkungsvoll gesehen hat (war jedenfalls vor ca. 4 jahren noch so).

    da ich aber für eine fahrt dorthin ca. 60 km hinter mich bringen musste und der aufenthalt in der kältekammer ca. 2-3 minuten nur war, hatte ich leider keine wirkung. meiner meinung nach hat die kälte nur einen wirkungsvollen effekt, wenn man vor ort ist und wirklich täglich, oder alle 2 tage spätestens hingehen kann. das war mir auf grund der entfernung nicht möglich. die leute, die stationär in der klinik waren, sind sogar 2-3 mal tgl. reingegangen.

    die kältekammer ist echt "nett". man fühlt sich richtig (er)leicht(ert), wenn man rauskommt.
    als erstes trifft einem die -60°C wie eine wand vor dem kopf, aber man gewöhnt sich schnell dran.
    der mundschutz schützt vor unterkühlung der bronchien, nase, mundschleimhaut usw. (wird in der regel von der institution bereitgestellt). dicke socken+sandalen oder badelatschen sollte man dabei haben, dass man mit den füßen nicht am boden festfriert (und sich in der kammer viel bewegen/tanzen/hopsen/usw). stirnband sollte man tragen, um die ohren vor erfrierungen zu schützen und falls man empfindliche stirnhöhlen hat, ohrenschützer tun es zur not auch.....naja, und die handschuhe sind auch wichtig, da die kleinen gliedmaßen sonst erfrieren. und dann wären da noch badesachen. nackig will man ja nicht da rein, da könnte einem ja was ganz wichtiges abfrieren *g*.
    ja, die -120-130°C sind dann schon der hammer! aber der nette mensch, der vor der kammer steht und durch das fenster alles beobachtet spricht einem dann nette sachen und mut zu, macht witzchen und zählt die minuten bzw. sekunden.

    also, mir persönlich hat es wegen der umstände nicht soooooo gut geholfen rheumatechnisch, aber gut getan hat es auf alle fälle. ich denke aber, dass es wirklich sinnvoll ist, wenn es gerade akut ist und die gelenke heíß sind (bin aber auch kein fachmann). generell hat man aber vorher ein gespräch mit dem dortigen arzt. es ist also nicht so, dass man hingeht und sagt: hallo da bin ich, ich will jetzt in die kältekammer.

    ich wünsche dir jedenfalls viel erfolg bei der behandlung.

    ach ja, nochmal zu deinen medis.....das ist schon ziemlich heftig, was du da in dich hineinstopfst. aber was macht man nicht alles. ich hatte auch bis vor kurzem eine 3er basis-medikation. hat gut geholfen, habs zum schluß aber leider nicht mehr vertragen (jetzt nur noch arava - wirkt leider noch nicht so, wie ich es mir erwartet habe). vielleicht versuche ich es auch nochmal mit der kältekammer.

    so, dann gute besserung.
    viele grüße, ellen
     
  7. susannegru

    susannegru Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    704
    Entschuldigung

    Hallo gf,
    tut mir leid, dass ich gestern abend so ein Jammerlappen war und nicht richtig auf Deine Fragen eingegangen bin. Also, ich nehme den gleichen Medikamentencocktail wie Du. Seitdem ich Adalimumab (ähnlich wie Enbrel) dazu bekomme, geht es bergauf. Die Wirkung setzte allerdings nicht schlagartig ein. Das soll bei einigen Patienten der Fall sein. Bei mir ging es gaaaaaanz langsam voran. Nach ca 3 Monaten fühlte ich mich endlich wie neugeboren, dann hielt dieses Hochgefühl bis Pfingsten an. SEitdem meldet sich das Rheuma leider wieder, wenn auch bei weitem nicht so schlimm wie früher. Nur meine Angst, dass es so kommt wie früher ist enorm. Vielleicht brauchst Du auch nur etwas mehr Geduld, bis Enbrel richtig wirkt.
    ZUr Kältekammer haben Dir die anderen ja schon geschrieben. Wenn Du jetzt keine schlimmen Beschwerden hast würde ich mir das aufsparen für später.
    Viel Erfolg und noch etwas Geduld mit Enbrel wünscht Dir Susanne
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden