Ihr dürft mich ausschimpfen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Hai, 22. Februar 2005.

  1. Hai

    Hai Aktives Mitglied

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    Hallo Ihr Lieben,

    Ihr dürft mir mal wieder alle einen Vogel zeigen und mich ausschimpfen.

    Da die Fachklinik mir ja erst irgendwann helfen will bin ich nach dem Motto "wenn mir keiner Helfen will, dann eben nicht!!!" heute wieder arbeiten gegangen.

    Jetzt bin ich natürlich wieder einmal fix und fertig ! Ich hab mich grad erst einmal ne Stunde auf´s Sofa gepackt um überhaupt einigermaßen wieder laufen zu können.

    Dummerweise habe ich bei der Arbeit auch schon überall mit Lesebestätigungen meiner eMail´s verraten das ich wieder im Büro war. Und auch noch wichtige Besprechungstermine vereinbart (bin ich blöd). Na ja, wenigstens ist ein Teil meiner Rückstände abgearbeitet.

    Ich bin ja mal gespannt, wie lange ich das durchhalte.

    Ein dummer Hauptgrund warum ich das mache ist, das sich mein 8-jähriger Sohn so viele Gedanken und Sorgen macht das er im Moment zum Bettnässer wird und in der Schule nicht mehr mitmacht. Er versucht es im Moment jeden Morgen nach dem Motto -Mama ist krank und geht nicht zur Arbeit, dann bin ich auch krank und muß nicht zur Schule ! - Ich gehe nicht darauf ein und unterstütze ihn bei seinem krankspielen nicht, ich erkläre ihm immer wieder, das er sich nicht so viele Gedanken zu machen braucht. Aber ---
    Ich versuche jetzt erst einmal unsere "Ordnung" - Papa und Mama gehen zur Arbeit und die Kinder gehen in die Schule wieder herzustellen - aber leicht ist es nicht und warscheinlich von mir auch nicht richtig.

    Wie verkraften eure Kinder es, wenn ihr statt zu arbeiten krank zu hause seit ?

    Liebe Grüsse von Hai
     
  2. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    ich schimpfe dich nicht aus,

    und zeige dir auch keinen vogel, liebe hai,
    ich finde, dass du dich wie eine sehr liebevolle mutter
    benimmst, die sich nicht gehen lässt. hochachtung!
    aber lad dir nicht zu viel auf, du merkst ja deine grenze
    bereits jetzt!

    zu dem anderen kann ich nichts sagen,
    weil: keine kinder im haus! *g*

    alles gute
    marie
     
  3. Nixe

    Nixe Neues Mitglied

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    Krank sein

    Moin Hai,

    meine Kinder sind immer sehr besorgt, wenn ich mal krank bin und verwöhnen
    mich dann dementsprechend :) Glücklicherweise kommt es bei mir aber nur
    selten vor.

    Ich denke mit dem zur Arbeit gehen beseitigst Du das Grundproblem nicht.
    Vielleicht solltest Du einfach mal bei einer passenden Gelegenheit das Gespräch mit Deinem Kind suchen, und nach seinen Ängsten und Problemen forschen. Ob die Abneigung gegen die Schule wirklich nur mit Deiner Krankheit im Zusammenhang steht - vielleicht sind auch in der Schule selber
    Dinge vorgefallen, die er bislang noch nicht erzählt hat? Ferner würde ich an Deiner Stelle Gespräche mit seinen Lehrern suchen und dort mal nachfragen.

    Ganz wichtig für ihn ist sicher Ablenkung von seinen Sorgen -
    kleine Unternehmungen, Hobbies und vor allem gute Freunde.

    Ansonsten gäbe es noch die Möglichkeit, psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen. So könnte er seine Sorgen und Ängste - auch die die er sich um Dich macht - an neutraler Stelle loswerden.

    Liebe Grüsse und alles Gute für Euch!
    Nixe
     
  4. Hai

    Hai Aktives Mitglied

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    @Marie2- Danke für Deine lieben Worte

    @Nixe- ich hab heute Nachmittag bereit´s mit seiner Lehrerin gesprochen - im Moment scheint es dort in "Mode" zu sein bei Schwierigkeiten z. B. ganz plötzlich Bauchschmerzen zu bekommen. Scheinbar merken die Zweitklässler gerade das man in der Schule auch etwas lernen soll und nicht nur zum Spielen dort hingeht. Mit meinem Sohn habe ich schon mehrfach gesprochen.

    Vielleicht bin ich im Moment auch einfach "ausgepowert" ?

    Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend.

    Liebe Grüsse von Hai
     
  5. Sirill

    Sirill Guest

    Hey Hai! Bauchweh sind keine Mode find ich!

    Ich war mal bei so einem Frauenfrühstück,kennst du das
    da erzählen immer 2 Frauen mehr oder weniger ihre Lebensgeschichte zu einem
    Thema und nebenbei gibts Frühstück und Musik,
    naja da auf jeden Fall sagte eine ältere Dame das, wenn ihr Sohn denn mal nicht
    in die Schule wollte, sie Ihn eben nicht geschickt hat sondern noch sein Lieblingsmal bereitet hat.-
    Ich bin ja fast vom Stuhl gefallen, wär für mich nie in Frage gekommen, außerdem habe ich keine überintiligenzen zu Hause.
    Und vor ein Paar Wochen begab es sich in unserem Haus das ich 3 Tage krank war also so richtig zu nix zu gebrauchen. Montag wollte meine kleine einfach nicht in die Schule ich mußte zum arzt...nagut dann blieb sie eben zu Hause.
    Ich habs dem Doc gleich erzählt er meinte: Na,die will wohl auf die Mama aufpassen!
    Ich war erleichtert hab den vormittag mit meiner Tochter verbracht sie hat gesehen das ich wieder hergestellt war und alles war gut.
    Probiers mal.

    Gruß sirill

    Hausaufgaben mußte sie machen;)
     
  6. VerenaHH

    VerenaHH KrankeSchwester

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    Hamburg
    Hallöchen;

    mein Sohn ist inzwischen 18 Jahre und kann inzwischen mit meinen Erkrankungen umgehen.
    Als er noch klein war hatten wir auch verschiedene kleiner Problemchen aufgrund von Scheidung etc. Ich habe meinen Sohn damals zu einem antroposophischen Therapeuten gebracht. Einmal die Woche. Dort wurde gespielt und nebenher gesprochen. Es hat ihm geholfen mit allem besser klar zu kommen.
    Ich bin zu professioneller Hilfe bei psychisch / seelischen Problemen offen eingestellt, denn ich gehe ja mit Zahnschmerzen zum Zahnarzt und nicht zum Orthopäden. :) Und wenn es hilft ist mir eh egal was andere dazu sagen oder darüber denken. Und wenn Psychotherapie mein Rheuma heilen könnte, wär ich sicher jeden Tag dort. ;) Wozu haben wir denn die ganzen Fachleute wenn keiner hingeht. Wobei ich bei Kindern noch mehr dahinter wäre dass da nix falsch läuft und keiner von uns hat das ja wirklich gelernt. Aber das ist meine persönliche Meinung.

    Gruss
     
  7. rheumi67

    rheumi67 Meer u- Strandsüchtig

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    Hallo,
    Hier schimpft keiner !
    ich kann das gut verstehen.
    Ich bin seit Freitag wieder nach fast 3-Mon. Abstinenz wieder in der Arbeitswelt.
    Zwar nur halbtags, doch war's schon anstrengend.
    Mein Arzt ließ mich zum Glück zu Versuchen.
    Meine Söhne 10 +13 fanden es auch nicht so toll , dass ich so lange zu Hause sein musste, obwohl es sicher auch für sie angenehme Seiten hatte, Hausarbeiten waren weitgehends vormittasgs gemacht, man hatte nach der Schule mehr Zeit füreinander.
    Für sie war die Zeit, wo ich kurzfristig vor Weihnachten noch für 10 Tage in die Klinik musste am schlimmsten. So einen Ausfall meinerseits hatte wir noch nie gehabt und der stellte uns alle arg auf die Probe, auch meinen Mann, der sonst wenig mit der Hausarbeit am Hut hatte.
    Mein jüngster bekommt schon , wenn ich erzähle, dass ich noch mal zur Kontrolle zum Arzt in die Klinik muss, nur 1 Nachmittag , Panik.
    Wir haben aber dann darüber gesprochen, dass es nicht immer für so lange sein muss und er keine Angst haben muss.
    Überhaupt erzähle ich viel, wenn sie wollen , von der Krankheit und von Arztbesuchen, Blutergebnisse usw. , damit sie auch wissen, warum man nicht mehr so funktioniert, wie bisher.
    LG
    rheumi67
     

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  8. Brigitta

    Brigitta Neues Mitglied

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    Hallo Hai,

    zu deinem Problem mit dem Sprößling kann ich dir mangels eigener Kinder zwar nix sagen, zum Thema stressiger Job und Rheuma aber schon ...

    Ich bin selbständig, hab seit fast einem Jahr RA und hab bis jetzt fast durchgehend gearbeitet, obwohl mir das manchmal verdammt schwer fällt. Hie und da gibt es halt Tage, an denen ich heftige Schmerzattacken habe und mich einfach miserabel fühle. Anfangs bin ich an solchen Tagen - wenns irgendwie machbar war - einfach zuhause geblieben, mit dem Resultat, dass es mir am Ende eines solchen Tages noch miserabler ging. Das Rumhängen ohne Aufgabe führt nur dazu, dass ich mich selbst bejammere und das zieht mich noch mehr nach unten.

    Obwohl ich meinen Job sehr mag, machte mir der Stress lange Zeit genauso zu schaffen wie dir und ich hatte natürlich Schiss, dass meine Kunden was von meiner Krankheit mitkriegen könnten. Heute weiß ich, dass das völlig unnötig war - inzwischen wissen meine Geschäftspartner, was mit mir los ist und ich plane meine Arbeiten terminlich nicht mehr so eng. Wenn es mir zuviel wird nehme ich jetzt auch Hilfe von Kollegen an (bis vor kurzem konnte ich gar nix abgeben) und ich lasse mir morgens einfach die Zeit, die ich brauche (bin oft erst um 9:30 im Büro). Ich habe dadurch wieder viel mehr Spass an meinem Beruf und es geht mir auch körperlich sehr viel besser dabei.

    Mir ist schon klar, dass es für einen Angestellten sehr viel schwieriger ist, Krankheit und Beruf unter einen Hut zu bringen - dennoch meine ich, dass man es aktiv versuchen sollte. Ich könnte mir vorstellen, dass Arbeitgeber durchaus bereit sind, da mitzuspielen - also überlege dir, welche Aufgaben du gut schaffen kannst und was sich an deinem Arbeitsalltag ändern müsste, so dass du abends eben nicht tot umfällst. Besprich das mit Vorgesetzten und Kollegen und versucht gemeinsam eine entsprechende Lösung zu finden.

    Just my two cents
    Birgitta
     
  9. Hai

    Hai Aktives Mitglied

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    dritter Tag gearbeitet

    Hallo Ihr Lieben,

    heute war mein dritter Arbeitstag. Ich hatte tatsächlich Recht, bei meinem Kleinen schein die Welt wieder in Ordnung zu sein und die Stimmung steigt wieder.

    Bei der Arbeit musste ich mich leider schon ein paar mal Ärgern. Gleich am Dienstag kam ein gestresster Kollege ins Zimmer und meinte man müsste eigentlich mal 4 Wochen AU-blau machen dann könnte man sich so richtig gut erholen (Sowas würde er nie probieren- dazu sind meine Kollege viel zu froh, das sie Arbeit haben und wollen diese behalten) . Ich habe ihn dann aufgeklärt, das ich den ersten Tag nach 9 Wochen AU jetzt wieder im Büro wäre und vor Schmerzen von diesen 9 Wochen nicht´s gehabt hätte und nur mit Zähnenzusammenbeissen wieder da bin und das ich als Schauspielerin gänzlich ungeeignet bin. Da es ein sehr lieber und sympathischer Kollege war stecke ich seine Äußerungen mal in die Schublade "Gedankenlosigkeit".

    Heute mußte ich dann noch feststellen, das ein Auftrag an dem mir viel liegt in die hinterste Ecke geschoben wurde. Sch... , wenn man nicht da ist und allen ständig auf die Finger haut bzw. es selber macht.

    Aber etwas Gutes hat sich doch ergeben. Evtl. bekomme ich die Möglichkeit an Tagen an denen es mir nicht so gut geht, von zu Hause aus zu arbeiten. Dann wäre der o.g. Auftrag sicher nicht in die Hose gegangen. Na, ich bin ja mal gespannt.

    Leider überlege ich den ganzen Tag schon ob ich mir einen grippalen Infekt eingefangen habe oder nicht- unsere halbe Abteilung liegt schon flach.

    Liebe Grüsse von Hai,

    die jetzt ins Bett geht und nur einen kleinen Schnupfen haben will
     
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