30!!!! Prozent - was muss man erst haben wenn man 50 Prozent hat - ist man dann tot- ich fühle mich jedenfalls richtig richtig schlecht und dachte ich bekomme wenigstens 50 Prozent - kann Bahnfahrten verbilligt bekommen und sonst noch einiges. Ich will ja nichts umsonst… aber 30 Prozent? Das ist ein Witz und ich bekomme nicht einmal einen Ausweis die stellen meine Erkrankungen hin als wäre es ein Witz darüber ärgere ich mich am meisten - psychische Einschränkungen, körperliche Einschränkungen - und ich bekomme 30 Prozent??? Ich bin wahnsinnig enttäuscht
phoebe,du kannst entweder in Widerspruch gehen oder nach 6 Monaten einen Verschlechterungsantrag stellen. Hast du den Antrag alleine gestellt ? Oder hattest du Hilfe ? Du weißt sicherlich,dass man nicht nur die Diagnosen aufzählen sollte sondern auch,die Einschränkungen gegenüber einem Gesunden. Deine Enttäuschung kann ich verstehen,aber am Antragsende sitzen auch nur Menschen,die gerade von Anträgen überhäuft werden......deswegen sollte ein Antrag so genau wie möglich sein,damit derjenige der den Antrag bearbeitet,sich ein genaues Bild von dir machen kann.
Ich habe das relativ ohne viel Aufhebens gestellt. Ohne mir im Klaren zu sein was ich wirklich will. Habe die Diagnosen bestätigen lassen und dachte „ das wird schon“ … nun weiß ich wie schwer das ist. Eigentlich wollte ich es nur für die Steuer… aber dann dachte ich auch - es fällt mir immer schwerer Auto zu fahren - vielleicht kann man ja eine BahnCard - oder verbilligten Sport und schwimmen - ich weiß gar nicht was ich mir dachte ich merke nur, dass ich die ganze Zeit weine - weil das alles so lapidar dahin gestellt wurde. Ja, da steht drin dass ich Widerspruch einlegen kann - aber ich bin so verletzt gerade … wie ein kleines Kind dem man die Schaufel abgenommen hat.
phoebe,nimm es nicht persönlich......gehe in Widerspruch und begründe ihn mit all deinen Einschränkungen ! Wenn da zB. steht als Diagnose du hast Migräne dann weiß dein Gegenüber aber nicht was das im Detail für dich bedeutet......es gibt Menschen die leiden an einer Migräne 3 -7 Tage im abgedunkelten Zimmer und anderen hilft die schnelle Einnahme von Medikamenten und sie können weiter arbeiten......aber beides ist Migräne. Verstehst du was ich dir damit sagen möchte?
Widerspruch einlegen und die Argumente nachliefern. Die gewähren meistens zu wenig beim ersten Anlauf. Bei mir wurde auch von 30 auf 50 hochgestuft, nachdem ich dem ersten widersprochen habe. Geht den meisten so, man muss immer erst kämpfen.
Phoebe, ich kann verstehen, dass du dir einige Prozente mehr versprochen hast. Es geht aber wirklich, wie Katjes schon sagte, nicht alleine um Diagnosen sondern um die Einschränkungen, die du bei jeder Diagnose hast. Ich habe mir von jedem meiner Ärzte einen Bericht schreiben lassen, in denen genau steht, was für Einschränkungen ich zu den jeweiligen Diagnosen habe, wie die Ärzte meine Situation sehen, dass es nicht mehr besser wird etc. Und ich habe ein paar Wochen eine Art Tagebuch geschrieben und genau meinen Tages- und auch Nachtablauf beschrieben, wann mir was am meisten weh tut, wie oft ich bei welchem Arzt, bei der Physio etc bin, was heute geht z. B. länger laufen, morgen kann ich nur auf der Couch liegen, manchmal kann ich mich nicht mehr selbst von der Couch hochziehen, aufs WC gehen, kochen etc. pp. Ich würde mir jetzt diese Zeit nehmen, 6 Monate, um alles nochmal sorgfältig durchzustehen, einen Bericht bei den Ärzten erbeten, selbst alles aufzuschreiben was du nicht mehr kannst, wie du dich in den versch. Gelegenheiten fühlst etc. und dann einen Verschlimmerungsantrag machen. Du hast geschrieben, dass du eigentlich nur diesen Antrag eingereicht hast ohne groß darüber nachzudenken. Von daher lass diese 6 Monate vergehen, die brauchst du um genau alles aufzulisten. Jetzt bist du in der Wut und kannst nur verlieren, wenn du Widerspruch einlegst. Mache dir von den ganzen Listen und Briefen eine Kopie, die kannst du dann später, falls du einmal pflegebedürftig sein solltest auch bei diesem Antrag wieder verwenden. Ärgere dich nicht, die meisten Anträge werden erst mal abgelehnt und du hast ja schon mal 30 % bekommen. Ich drücke dir die Daumen, daß beim nächsten Mal etwas mehr heraus kommt.
Stine,ist es nicht schwierig einen Verschlechterungsantrag zu stellen ,wenn keine neuen Diagnosen oder einschränkungen hinzu gekommen sind ? Ich würde in den Widerspruch gehen.....es reicht doch auch, wenn man seine Einschränkungen der letzten 14 Tage aufschreibt.....ich glaube das wird eh nur kurz quergelesen....
Hast du alles aufgeschrieben, auf einem extra Blatt? Also, wie ein Tag in deinem Leben so aussieht? Z.B. : Aufstehen aus meinem Bett schaffe ich nur noch mit Hilfe. Brauche schon für kurze Strecken eine Gehhilfe. Lange Unterwegs sein klappt gar nicht mehr, denn dazu bin ich zu erschöpft. Meine Wohnung macht eine Hilfe sauber und Essen kann ich mir nicht mehr selber zubereiten, denn mit meinen schmerzhaften, geschwollenen Fingergelenken kann ich nicht mehr zugreifen. Du siehst, es geht vor allem um deinen Alltag. In wie weit dich alles einschränkt. Und nicht nur Diagnosen vom Arzt oder so. Katjes hat das schon gut umschrieben. Und Stine sagt es auch echt prima aus. Ob du nun 6 Monate warten möchtest, oder doch gleich Widerspruch einlegst, dass must du wissen und einschätzen.
Eben, @Katjes, es wird nur kurz quer gelesen beim Widerspruch und beim Verschlimmerungsantrag muss alles nochmal neu aufgerollt werden. Ob Phoebe das schafft in der kurzen Zeit, ohne dass sie noch mit Wut im Hintergrund den Antrag stellt, und alle Berichte aufstellt etc. - das alles ist Streß pur und muss sie selbst wissen.
Ich danke euch von Herzen, ja… leuchtet ein und ich werde mal aufschreiben wie sehr ich mich in den Tag kämpfe um dann „ Ich“ oder so zu sein. Ich werde berichten … Dankeschön - viele Drücker für euch
Für die Begründung kannst du dir etwas Zeit lassen. Wichtig ist, dass du den Widerspruch direkt einlegst, da gibt es Fristen! Leg dir was zu Schreiben parat und notier immer gleich, wenn dir was auffällt oder einfällt. Und immer vor Augen halten, wie ein Gesunder dieses und jenes handhaben würde. Ein gesunder Mensch kriegt ohne Hilfsmittel oder Fremdhilfe Tuben, Flaschen etc alleine auf. Du vielleicht nicht. Also ein Punkt für die Liste. Ein gesunder Mensch geht regelmäßig seinen Hobbies nach oder trifft sich mit Freunden....mal spontan in die Stadt zum Bummeln oder Eis essen... Theater, Kino, Konzerte... Kannst du vielleicht nicht oder nur selten und mit Mühe. Schlafstörungen.... Psyche vielleicht im Keller wegen der Einschränkungen... Schwierigkeiten in der Partnerschaft/Familie wegen deiner Erkrankung...das sind alles Sachen, die man mit einbeziehen muss. Lass dir ein paar Tage Zeit, um alles zu sammeln. Es kommt immer noch was dazu, was Einem nicht sofort einfällt. Das, was die Sachbearbeiter nicht interessiert oder was sonst irgendwie irrelevant ist, das streichen die dann schon selbst. Es geht darum, dass derjenige einigermaßen nachvollziehen kann, wie dein Alltag abläuft.
Vielen Dank nochmal - ich habe gestern echt nur geweint. Es war als würde jemand gesagt haben : hey… das ist doch alles fast gar nichts was du da hast Ich mach das mit dem Widerspruch und danke euch für die Ratschläge
Da drücke ich dir auch meine Daumen. Auf das du Erfolg bekommst. Ich sage immer, hartnäckig dran bleiben, dann wirds schon werden.
@phoebe Ich meine mich zu erinnern, dass die Wiederspruchsfrist nur zwei Wochen ist. Also muss das zügig eingestielt werden. Allerdings kann eine ausführliche Begründung des Wiederspruchs auch noch nachgereicht werden, hauptsache der Wiederspruch ist erstmal pünktlich raus. Da du noch keine Erfahrung mit dem Verfahren hast, möchte ich dir dringend raten, dir kompetente Hilfe dazu zu hohlen, z. B. durch die Beratungstelle einer Behindertenorgamisation oder vom örtlichen Sozialverband. Eigentlich muss sogar jede Stadt oder Komune einen Behindertenbeauftrageten haben, der/die bei diesen Dingen Hilfestellung geben soll. Ich habe aber noch nie gehört, dass jemand die städtische Beratungsstelle in Anspruch genommen hat. Lass dich aber trotzdem nicht entmutigen, es braucht viel Geduld und eine gewisse Stohigkeit aber vor allem Sorgfalt bei der Begründung. LG Manoul
Manoul,ich bin ganz bei dir,dass eine Unterstützung bzw Hilfe bei dem Antrag hilfreich und auch nervenschonend ist,aber sind die Anlaufstellen mittlerweile so überlaufen,das man mindestens 4 Wochen auf einen Termin warten muss.......und das könnte bei @phoebe für den Widerspruch zeitlich zu knapp werden.