Hallo miteinander, da ich zur Zeit krankgeschrieben bin, habe ich die Zeit genutzt um mich hier im Forum anzumelden. Zu meiner Person: 60 Jahre alt und berufstätig. Nicht böse sein, wenn ich gleich eine Frage/Bitte habe. Mein Problem: Wenn ich gefragt werde was für ein Rheuma ich habe, weiß ich keine Antwort. Im Bericht des Arztes steht Seropositive rheumatoide Arthritis. Mein Arzt ist nicht sehr auskunftsfreudig und seitdem ich MTX als Behandlung abgelehnt habe, ist er glaube ich nicht sehr gut auf mich zu sprechen. Abgelehnt habe ich MTX weil ich nicht genau bestimmen kann ob meine Beschwerden von dem Rheuma oder von meiner kaputten Bandscheibe kommen. Ständige Schmerzen habe ich im Rücken und in dem hinteren Teil der Oberschenkel, sowie morgens Probleme mich zu bewegen. Klappt meistens nur mit Schmerzmittel. Nachdem ich dreimal die Woche Sport gemacht habe(zur Zeit zweimal), wurde es tagsüber besser. Zur Zeit sind die Schmerzen wieder stärker und auch im Schultergelenk. Ich weiß, mir geht es noch relativ gut, nachdem ich hier einige Berichte gelesen habe. Es wäre trotzdem schön, wenn mir jemand mit gleicher oder ähnlicher Diagnose sagen könnte ob meine Weigerung MTX zu nehmen falsch war. Ich weiß nicht wie sich diese Krankheit weiterentwickelt. Die ständigen Schmerzen machen mich jetzt schon mürbe. Vielen Dank fürs Lesen. Ich freue mich auf Eure Antworten Loisa
Hallo Loisa, und herzlich willkommen! Warum sollte denn jemand ärgerlich sein darüber, dass du eine Frage stellst? Dazu ist ein solches Forum doch da ) Ich versuche es einigermaßen kurz, aber verständlich zu machen: 1. Deine Rheumaform heißt "seropositive rheumatoide Arthritis" - das ist ein medizinischer Begriff, den man auch für Bekannte und Verwandte mit "Gelenkrheuma" oder "typisches (oder klassisches....) Gelenkrheuma" umschreiben könnte. Es betrifft - meist symmetrisch, anfangs manchmal noch nicht - in den weitaus meisten Fällen die Hand- und Fingergelenke, etwas weniger die Füße und Zehengelenke sowie in insgesamt geringerer Häufigkeit die Schultern, Ellenbogen, Kniegelenke und Hüften und nicht ganz selten, aber oft unbemerkt, das 1. Gelenk der Halswirbelsäule. Fragen dazu darfst du hier immer stellen 2. Hieraus ergibt sich (ich gehe davon aus, dass deine Schmerzen in den so genannten "peripheren" Gelenken - Hände, Füße usw. - dich anhaltend quälen), und das meint wohl auch dein Arzt, dass eine Behandlung angezeigt ist. Die Forschung der letzten Jahrzehnte hat gezeigt, dass das "Gelenkrheuma" (also die RA, wie sie abgekürzt heißt) in den ersten 2 Jahren meist am schnellsten Fahrt aufnimmt und häufig bereits Gelenke zerstört. Deshalb wird heute sofort ab Diagnose behandelt, um genau das möglichst vollständig zu verhindern! Im Gegensatz dazu hat man früher erst behandelt, wenn es nahezu gar nicht mehr ging - also viel zu spät, wie wir heute wissen.... MTX ist das Mittel der allerersten Wahl - insofern kann ich dich nur ermutigen, deine Entscheidung noch einmal zeitnah zu überdenken. Gib deinen Gelenken eine Chance, nicht ange"fressen" zu werden vom Rheuma! Kurz: ich verstehe deine Entscheidung, würde sie aber anders treffen Das soll erst mal reichen. Komm erst mal zu dir und werde dir über deine neue Situation klar - und FRAGE Liebe Grüße, die Frau Meier
P. S. Zu Anfang einer solchen Erkrankung fühlt die betroffene Person oft den Schmerz vordergründig woanders stark (z. B. wie bei dir im Rücken) und "übersieht" sozusagen die Schmerzen an den zahlreichen anderen Gelenken, d.h. nicht alle Schmerzen sind gleich stark im Bewusstsein
herzlich wilkommen herzlich Willkommen hier im Forum. Da du seroposetive Ra hast würde ich an deiner Stelle sofort mit MTX beginnen. Damit du keine Gelenk schäden kriegtst. Jeh früher des so besser!
MTX ablehnen? Habe ich zu Anfang auch getan. Nach Studium des Beipackzettels hat mich fast der Schlag getroffen. "Nie im Leben nehme ich das Zeugs" habe ich damals gedacht. Anfangs hatte ich auch noch keine schnell aufeinanderfolgenden Schübe, so alle paar Monate mal, und dann war es wieder weg. Da habe ich wohl gedacht, das ginge so weiter. Als die Schübe aber in immer kürzeren Abständen kamen und schließlich nicht mehr weichen wollten, habe ich mich doch auf die Behandlung mit MTX eingelassen - allerdings unter recht großen Ängsten. Nach nunmehr 7 Jahren hat mein Rheuma noch keine großen Schäden anrichten können, ich bin fast immer schmerzfrei (oder doch fast schmerzfrei) und die Nebenwirkungen beschränken sich auf etwas Übelkeit und Müdigkeit in den beiden Tagen nach der MTX-Spritze, sind aber auszuhalten. Also nur Mut! Ich kann mich den anderen nur anschließen und zur Therapie raten, um Schlimmerem vorzubeugen. LG, Johanna
MTX ja oder nein? hallo Loisa, ich reihe mich ein in die Empfehlung der anderen User: nimm MTX - damit hast Du die Möglichkeit, Verknorpelungen/Folgen der Schmerzen zu vermeiden. In meinem Fall waren schon der Daumen an linker Hand und Zehgelenke des linken Fusses SICHTBAR betroffen, bevor überhaupt erst die Seropositive Rheumatoide Arthritis diagnostiziert wurde. Ich glaube es geht vielen so, die Diagnose kommt spät. Dass Du bezweifelst, ob die Schmerzen nicht von der Bandscheibe kommen - kann ich total nachvollziehen!! Auch ich konnte eine Zeit lang nicht unterscheiden wo der Schmerz herrührt - von den drei Bandscheibenvorfällen der Halswirbelsäule oder von RA. Aber Rheuma wurde schon Jahre vorher festgestellt. Auch bei Dir - leider. Nutze die Chance, dass Du vielleicht noch Jahre später einigermaßen attraktive Schuhe anziehen kannst... Einen lieben Gruss sendet Dir Kajaki
Hallo Loisa, ich weiß nicht, ob du bereits Entzündungswerte im Blut hast und wie schwer deine RA schon ist. Ich hatte sie anfangs nur leicht und mein Arzt hat erst mal mit Resochin (Cloroquin) einem sehr leichten Rheumamedikament behandelt und mit Voltaren. Du kannst ja mit ihm mal darüber sprechen, ob man es ausprobieren sollte und noch Sinn macht. Nach 6 Jahren bin ich aber mittlerweile (seit Mai) auch bei Mtx gelandet und ich bin mit dem Medikament jetzt sehr zufrieden und froh, dass es das gibt. Meine Angst davor war höllisch aber vollkommen unbegründet. Sie kam vom Beipackzettel und vom googeln negativer Erfahrungsberichte. Ich wünsche Dir alles Gute Bernarda
Danke für eure Antworten Vielen Dank euch allen für eure Antworten. Ich habe in 2 Wochen den nächsten Termin beim Rheumatologen und werde nochmal mit ihm über MTX sprechen. Ihr habt mit Mut gemacht es vielleicht doch zu nehmen. Noch eine Frage: ich trinke gerne am Wochenende ein Glas Wein. Kann man das trotz dem Medikament oder muss man total auf Alkohol verzichten? Ich wünsche euch ein schmerzfreies Wochenende Liebe Grüße Loisa Habe ich jetzt nur auf eine Antwort geantwortet? Wenn ja, wie geht es Allen die mir geschrieben haben zu antworten?
Alles ist gut Loisa, jeder hier kann deine Antwort lesen. Wenn du nur einer bestimten Person antworten willst, dann geht das über "private Nachrichten", quasi in ein Postfach. Da MTX über die Leber abgebaut wird, ist Alkohol natürlich eine zusätzliche Belastung. Ich habe anfangs lange komplett auf Alkohol verzichtet, mittlerweile genehmige ich mir hin und wieder ein Glas Wein, oder auch zwei. Ich achte aber darauf, dass ich etwa 48 Std. nach der MTX Einnahme nichts derartiges trinke. Andere sehen das lockerer, das muss jeder für sich entscheiden. Wenn du MTX nimmst, müssen deine Leberwerte sowieso regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden. Ich persönlich kann besser mit MTX-Nebenwirkungen leben als mit den Schmerzen...
Hallo Loisa, Sprodde sagte es bereits, und ich möchte mich anschließen: Alkohol ist natürlich grundsätzlich kein Lebens-, sondern ein Genussmittel und sollte auch so angewendet werden, besonders bei Menschen, die leberbelastende Medikamente einnehmen. Manchmal ist es sogar ratsam, komplett darauf zu verzichten (führt hier aber zu weit). Wenn deine Werte unter MTX stabil sind und du sonst lebergesund bist, spricht aber sicher wenig gegen ein gelegentliches Glas Wein; ich würde das an deiner Stelle mit dem Arzt absprechen und vielleicht die ersten Kontrollwerte abwarten, wenn du mit MTX beginnst. Grüße, Frau Meier
Hallo Hallo, mein Name ist Rudolf K. Ich arbeite als Handwerker in einem Bauunternehmen, bin glücklich verheiratet und habe 2 Kinder. Derzeit mache ich mir sehr sorgen um meine Frau, da diese durch ihre Mutter Rheuma vererbt bekommen hat. Da sie immer träger und lustloser wird, muss ich mich immer mehr um unsere Kinder kümmern, die erst 1 Jahr alt sind. Da Rheuma (wie bereits gesagt) vererbbar ist und meine Frau auch schon erkrankt ist, habe ich nun Angst dass es meine Kinder ebenfalls irgendwann Betreffen kann. Ich mache mir ständig Gedanken und kann an meinem Arbeitsplatz kaum an etwas anderes denken. Könnt ihr mir vielleicht eure Erfahrungen erzählen, die ihr mit vererbbarem Rheuma habt oder hattet? LG Roland
Hallo Rudolf oder Roland (was denn nun?), Zunächst mal willkommen hier! Rheuma ist nach derzeitigem Stand des Wissens NICHT vererbbar (sondern lediglich eine gewisse Veranlagung dazu), und deine Angaben sind auch ein wenig zu spärlich, um eine verbindliche Antwort geben zu können, was euch erwartet. Es wäre also schön, wenn du uns ein bisschen mehr erzählst. Wie ist denn das Leben mit Zwillingen so, und wer versorgt die Kinder denn, wenn du auf der Arbeit bist? Beste Grüße, die Frau Meier
Hallo Rudolf K. bekommt deine Frau denn eine Basistherapie und ggf. andere unterstützende Medis? Ich würde deine Frau nicht als träge und lustlos bezeichnen, das tut schon sehr weh, sollte sie das lesen. Mit Schmerzen, Entzündungen usw. zu kämpfen und dann noch kleine Kinder versorgen, das geht an die Substanz! Ich weiß wovon ich spreche, leider. Wenn es gar nicht mehr geht, dann denkt über eine Haushaltshilfe nach. Sie hat Anspruch darauf, bei 2 kleinen Kindern und einer chron. Erkrankung. Ganz liebe Grüße Katy (selber SLE und 2 Kinder, mittlerweile 5u.9Jahre)
Tja...was denn nun...? Rudolf oder Roland oder vielleicht Peter, oder Andy......?????? Klingt doch wieder mal merkwürdig .....