Hartz IV und noch keine Diagnose - wie schafft man das?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Tini2763, 3. Februar 2006.

  1. Tini2763

    Tini2763 Oberlausitzerin

    Registriert seit:
    11. Oktober 2005
    Beiträge:
    288
    Ort:
    Sachsen
    Hallo. Jetzt muss ich doch langsam zugeben, dass mir die ganze Diagnostik usw. doch mehr zu schaffen macht, als ich mir eingestehen möchte. Wie schafft man das?

    Wir wohnen in einem Haus, wo ich seit September 2004 mit einer abgeputzten Wand eben muss, wo ich mich mit dem Vermieter streiten muss. Umzug ist trotzdem im Moment kein Thema.

    Zu Beginn meiner Arbeitslosigkeit 2001 habe ich mir sofort eine Umschulung besorgt. Ich habe auf Berufskraftfahrerin für Personenverkehr umgeschult. Das war schon eine krasse Umstellung, weil ich vorher ungelernt im Büro saß. So habe ich dann aber auch keinen Job bekommen. Alle beschäftigten mich immer auf 165 Euro-Basis, fest einstellen wollte in der Ecke keiner. Zu teuer. Auftragslage ... blabla...

    Im Jahr 2004 habe ich mich dann weiter beworben und weiter und... fiel auf einen Arbeitsvermittlungsgutscheinbetrug herein. So wie viele andre auch. Hm. Die Höhe war, dass ich die Stelle vom Arbeitsamt bekam. Naja. 2005 bekam ich dann einen 1-Euro-Job und Hartz IV, bis Juli wurde die Miete voll bezahlt, seitdem nur noch die Obergrenze.

    Im Mai wurde ich operiert, Krankheit zählt ja nicht bei 1-Euro-Job, meine Chefin schmiss mich im Juni, nachdem ich aus dem Krankenhaus heim kam. Im Juli bekam ich die Stelle erneut, bis Oktober hab ich durchgehalten. Nachdem ich auch noch schikaniert wurde, (meine Kollegin auch), wurde ich aus der Maßnahme genommen.

    Seit Juli warte ich monateweise auf die Diagnostik, bevor ich Ende Februar das erste Mal zum Rheumadoc darf.

    Ich hab Angst. Mein Mann hat sich selbstständig gemacht und ich hab das Gefühl, die Family dreht sich im Kreise. Ich fühle mich weder wohl noch alles andere. Natürlich ist es so, dass ein Geschäft erstmal Minus macht. Es geht ja bergauf. Ich helfe wo ich kann, aber die Tage sind so öde und ich habe Angst, nicht mehr gebraucht zu werden.

    Im einen denke ich, es ist besser, gesund zu werden und sich dann eine Arbeit zu suchen... (Haha.. :( ) Am nächsten Tag fällt mir die Decke auf den Kopf und ich stelle fest, dass es nichts gibt für mich im Internet. Schwere Arbeit fällt jetzt eh flach. Dann sehe ich aber die Zahlen, die für uns reichen sollen und denke, dass ich der Bremsklotz der Familie bin. Ich werde nicht gesund und das dauert mir zu lange. Einfach Arbeit suchen geht nicht, weil es bei uns in der Ecke nichts gibt. Ich drehe mich seit Monaten im Kreis.

    Wie geht ihr damit um? Hartz IV und Rheuma - wie kriegt ihr eure Familien durch?
     
  2. KerstinB.

    KerstinB. Mitglied

    Registriert seit:
    20. August 2005
    Beiträge:
    900
    Ort:
    Berlin
    Hallo Christine!

    Fühl Dich erstmal gedrückt!

    Ich denke, dass es wichtig ist erstmal wieder etwas gesünder zu werden. Also die Diagnostik durchstehen und dann die richtige einstellung mit den Medis.
    Zu Hartz IV kann ich Dir leider nichts sagen, da wir (mein Mann und ich) Studenten sind. Aber die Probleme mit dem Geld kennen wir zu genüge. Ich bekomme nur Bafög und mein Mann muss jobben, da er kein Bafög bekommt. Dann haben wir ja noch unsere Tochter, die aufgrund ihrer vielen Lebensmittelunverträglichkeiten eine kostenintensievere Ernährung braucht. Aufgrund dieser Geldprobleme sind wir im November auch umgezogen. Jetzt haben wir seit dem zwar auch wieder Ärger mit den Ämtern (bekomen noch Wohngeld), aber letztenendes war es die richtige Entscheidung. Bei mir ist es noch so, dass ich von den Ärzten das Verbot bekommen habe noch nebenbei zu arbeiten. Für die ist das Studium und unsere Tochter genug stress und den sollte ich nicht weiter erhöhen.

    Wie wäre es, wenn Du Dir etwas suchen würdest (z.B. ein Hobby), dass Dich etwas in Anspruch nimmt. Das ist dann etwas für Dich und die Decke fällt Dir nicht mehr so schnell auf den Kopf.
    Ich kann das gut verstehen. Ich komme seit August letzten Jahres auch nicht mehr richtig hoch. Aber ich denke, es ist wichtiger, dass ich mich jetzt noch weiter schone, damit ich ab April wieder mit dem Studium weiter machen kann. Es ist schon ätzend hier zu Hause, da ich ja auch nicht das machen kann, was ich gerne alles machen möchte. Aber die Gesundheit steht an erster Stelle für mich.

    Also nochmal mein Tip an Dich: Halte die Diagnostik durch und versuche wieder etwas fitter zu werden.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden