Hallo Ihr Lieben, da ihr die Profis seid, und mein letzter Besuch beim Hausarzt nicht hilfreich war würd ich euch gern um eure Meinung zu meinen Symptomen fragen. Bin: 45, sportlich. seit 01/2025: Fingerend- & mittelgelenke schmerzen: morgens, bei Faust & bei seitlicher Beanspruchung (keine Schwellungen), Hände sonst eher kalt jetzt warm. Beispiel: Verpackungen öffnen oft nicht möglich, Teller tragen schmerzt, Gitarrespielen nur 5min. möglich. seitlich Schlafen nicht möglich (sonst “kracht” das Schultergelenk irgendwann) Schulter knackt fast durchgehend. Knie- Daumengrund- Ellebogen- Großes Zehgelenk: Knacken häufiger & bereits nach kurzer Ruhestellung Fußzehen schmerzen ab & an leicht Das ganze scheint in Phasen aufzutreten. 2020: zeitlich; nach meiner Corona Infektion. Finger schmerzen, Körper komplett steif, kurz darauf Busitis Subacomialis in beiden Schultergelenken MRT findet nichts. 02-05/2024: Finger morgens steif & Zeigefingerendgelenke können nicht mehr komplett eingeknickt werden. Broteschmieren/Umrühren schmerzt. 05/2024: 2x ausführliche Bluttests: nichts auffälliges; ANA=negativ RF=9,4 Meine Oma hatte viele geschwollene Gelenke & nahm starke Schmerzmittel (leider erinnert sich keiner was sie genau hatte). Mögliche Zusammenhänge: Schuppenflechte in Ruheposition stark kälteempflindlich (schon sehr lange, aber gefühlt schlimmer geworden) Beispiel: alle tragen Jeans, ich benötige zusätzlich dicke Woll- & Thermohose andernfalls Erkältung oder Unterkühlung Nachts (auch der Gelenke). Verdauung: etwas problematisch (seit ~ 1-2 Jahren) gelegentlich kleine Pusteln um den Kehlkopf, juckt aber nicht (seit ~1 Jahr) Zahnfleisch stark zurückgegangen (in den letzten Jahren) Nagelpilz an einem der Zehen vielen lieben Dank & lg Heiko
Herzlich Willkommen bei RO! Ja, das kenne ich. Das war schon ganz zu Beginn meines Rheumas da. Mein Großvater, meine Mutter und nun ich haben und hatten Rheuma. Laut meinem Rheumadoc ist es bei mir vererbt worden. Ja, auch das kenne ich. Hast Du Entzündungswerte im Blut? Fühlst Du Dich müde und krank, schlapp, total ausgepowert? Hast Du starke tägliche Kopfschmerzen? Sind Deine Schübe nach starker körperlicher Belastung da? Schöne Grüße von Mizi
Merci Bei den beiden Bluttests letztes Jahr nicht, da war der CPR Wert 0,30 bzw. 0,15. War wohl allerdings auch eher gegen Ende des Schubes. Schwer zu sagen. Schlapp & Ausgepowert bin ich schon seit meiner Kindheit. Wurde leider nie geklärt warum. Ich würde nicht sagen das ich während der Schübe schlapper gewesen wäre als sonst. Nein. Ich bin Migräniker, aber habe gut gelernt die Krankheit in Schach zu halten. Da ich erst zwei hatte und die jeweils Monate gedauert haben, würd ich eher nein sagen. Nein. Ich hab's versucht, aber ich leb in Spanien und der Hausarzt wollte mich nach dem Bluttest nicht überweisen. Ich hab meine Symptome an einen Rheumatologen Freund von 'nem Freund geschickt, aber der scheint sehr beschäftigt zu sein.
Willkommen bei R-O! Du sprichst bei möglichen Zusammenhängen eine Schuppenflechte an. Dann könnte es sich ggf um eine Psoriasisarthritis handeln, da sind die Blutwerte fast immer völlig unauffällig. Bist du sicher, dass es sich um einen Nagelpilz und nicht um Schuppenflechte handelt? Nagelbeteiligung ist nicht selten...
Ach, gut zu wissen das Psoriasisarthritis nicht gut nachweisbar ist per Bluttest! Ich glaube aber das es an der Zehe Nagelpilz ist, weil es nur an 3 Fußnägeln ist/war, die Haut darum nicht irritiert ist & es über die Socken auf den anderen Fuß gesprungen zu sein scheint. Die Psoriasis beschränkt sich quasi nur auf die Kopfhaut.
Was mich ehrlich gesagt belastet ist diese nicht endende Ungewissheit. Ich frage mich halt auch was es denn sonst sein soll. Und ob ich nicht einfach mit Prednisolon anfangen soll und schauen ob es dann aufhört, weil welches Rheuma es jetzt genau ist, ist ja jetzt auch nicht sooo wichtig. Oder was meint ihr?
PSO nur auf der Kopfhaut kommt mir sehr bekannt vor und bei mir sind pro Fuß nur die 2 äußeren Zehennägel betroffen, die Haut gar nicht. Du siehst also, es gibt nix was es nicht gibt... Meine PsA ist gar nicht im Blut erkennbar, hatte daher wirklich Glück mit meiner schnellen Diagnose, schon über 25 Jahre her...
Wenn Predni wirkt, könnte es zumindest für entzündliches Geschehen sprechen, in der Tat. Einige Rheumaformen werden tatsächlich mit den gleichen Medikamenten behandelt. Deshalb war es bei mir egal, dass es erst hieß seronegative rA, dann Spondylarthritis - am ehesten PsA, Medikation ist geblieben.
Hallo Heiko, deine Beschreibung wäre für eine rheumatoide Arthritis eher ungewöhnlich, da dann die Fingermittelgelenke und die Grundgelenke betroffen sind. Nicht aber die Endgelenke. Außerdem würdest du dann auch deine Füße mehr erwähnen. Wenn die Zehengrundgelenke entzündet sind, wird laufen zur Qual. Da geht fast nur noch humpeln. Deshalb würde ich auch in die Richtung von Heikes Vermutung tendieren. Ob es eventuell auch etwas ganz Anderes ist, wird nur ein Arzt herausfinden können. Einen Versuch mit Prednisolon (unter ärztlicher Begleitung) würde ich wagen. Dann sieht man ja sehr schnell, ob es dir hilft. Lg Clödi
Das sind genau auch meine betroffenen Nägel, beide äußeren und einer der großen. Und dein CRP Wert ist/war auch nicht erhöht?
Ja, ich war sehr lange Zeit auch ohne Entzündungswerte im Blut unterwegs. O.k., dann verläuft das schon mal anderst als wie bei mir. Ich war ein Energiebündel. Ja, Migräne habe ich auch, aber angeblich unabhängig vom Rheuma sondern wetterabhängig. Vom Rheuma habe ich tägliche Kopfschmerzen. Da habe ich leider keinen Tipp parat für spanische Rheumadocs.
Danke Clödi, Heike & Mizi! Das ist alles schon mal sehr gut zu wissen, auch bzgl. Psoriasisarthritis. Beim letzten Schub vor 1 Jahr bin ich mit der gleichen Vermutung zum Hausarzt aber das war ein komplettes Desaster. Ich lebe auf den Kanaren und verglichen mit dem deutschen ist das staatliche Gesundheitssystem hier katastrophal. Die Frage die ich mir jetzt stelle, bleib ich hier und benutz das private System (die verschreiben einem mehr oder weniger was man denen sagt), oder zieh ich nach Deutschland (da hab ich eigentlich alle Zelte abgebrochen). Ich kann schwer den Aufwand einschätzen der durch so eine Diagnose entsteht. Sprich wie viele Arztbesuche nötig sind bis die Sache "eingestellt" ist.
Bis ich meine Rheumadiagnose bekam, vergingen 10 zermürbende Jahre. Bei mir brachte Prednisolon den Durchbruch. Kortison hat sofort bei mir angeschlagen. Seit ca. 20 Jahren nehme ich nun Kortison und verschiedene andere Rheumamedikamente habe ich durch. Weil bei mir auch eine Kollagenose mitreinspielt, habe ich mit Quensyl begonnen, dann kam Arava, dann MTX und aktuell bin ich bei einem Biological gelandet.
Wie gesagt, 10 Jahre gingen ins Land mit vielen Untersuchungen. Das war schon aufwendig. Ich war mehrmals monatlich bei irgendwelchen Fachärzten. Auch sehr viel Bildgebung wurde gemacht. Seitdem ich meine Diagnose habe, bin ich vierteljährlich beim Internisten und beim Rheumadoc. Andere Fachärzte muss ich auch besuchen, aber in zeitlich längeren Abständen.
Das kann aber auch anders laufen. Hatte nach wenigen Wochen schon die Diagnose, MTX als Medikament (später dann Wechsel auf Leflunomid) und dann alle 3 Monate zur Laboruntersuchung.1 wöchentlich Manuelle Therapie/Physio und das wars... Vielleicht macht dir das @heikomoeller etwas Mut! PS Das Klima auf den Kanaren ist auch deutlich "rheumafreundlicher" als in Deutschland
Ja, das macht es! Das Klima ist hier ganz okay Weißt du zufällig welche Werte sie da alle 3 Monate abchecken?
So ziemlich alles, habe dir mal Foto gemacht. Muss aber dazu sagen, dass sie auch die internistischen Sachen mit checkt auf meinen Wunsch, da ich keinen Hausarzt habe.
Ah alles klar. Da wird dann generell geschaut ob irgendwas außerhalb des Normbereichs liegt. Hab heut das MTX & Predni bekommen. Morgen geht's los. Ich hoff mal die Nebenwirkungen sind nur leicht.