Fragen zur Wiedereingliederung

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von trombone, 3. August 2004.

  1. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Hallo,

    wie ja viele von Euch wissen, bin ich zur Zeit in der Wiedereingliederung (Hamburger Modell).
    Die ersten 2 Wochen habe ich 4 Std. abgeleistet und seit gestern sind es 6 Std.
    Da ich wegen einer Thrombose vor etwa 2 Monaten noch regelmäßig zur Quickkontrolle muss, war ich gestern morgen erst bei meinem Hausarzt. Der Termin hat über 2 Std. gedauert, so dass ich anstatt um 8:00 Uhr erst gegen kurz vor 10 Uhr aufgelaufen bin. Wegen eines weiteren Termines habe ich dann - wie ursprünglich auch mit unserem Personaldezernt vereinbart - nach den eigentlichen 6 Std. - also um 14:00 Uhr feierabend gemacht.
    Heute habe ich dann von der Urlaubsvertretung meiner Personalsachbearbeiterin einen doch etwas eigenartigen Anruf erhalten:
    Ich hätte, da ich erst um 10:00 Uhr mit der Arbeit angefangen bin - bis 16:00 Uhr arbeiten müssen. Sollte dieses nicht gehen (es war das erste mal übrigens) müsste ich meinen Stundenrahmen wieder reduzieren oder gleich mich wieder krank melden, da ich ja die Regelungen die der Arbeitgeber abgezeichnet hat (sprich 6 Std.) nicht einhalten kann???? :confused: :confused: :confused:

    Ja, bin ich denn im falschen Film?????? - Darf ich dann noch nicht einmal mehr zum Arzt????? - Was mich vor allem irritiert ist die Tatsache, dass meine Sachbearbeiterin mit bei Aufnahme der Tätigkeit sagte: "Wenn Du mal zum Arzt musst ist das kein Thema, bring einfach eine Bescheinigung vorbei". Wenn ich dann aber doch die 6 Std. arbeiten muss - was soll dann die Bescheinigung vom Arzt????

    Kennt sich von Euch jemand damit aus? Würde mich echt interessieren wie das "Hamburger Modell" bei anderen Arbeitgebern gehandhabt wird - Ach bevor ich es vergesse, ich arbeite im öffentlichen Dienst (Landesverwaltung Nordrhein-Westfalen).

    Danke für Eure Rückmeldungen

    Birgit
     
  2. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    Ich denke, daß in der heutigen Arbeitsmarktlage JEDER strengstens von den lieben Kollegen beäugt wird und vielerorts dann darauf geachtet wird, wer innerhalb der Arbeitszeit "Vorzüge" geniesst, so wie du z.B.

    Es ist ja heute so üblich, daß Arztbesuche auf die eigene Tasche gehen und man vom Arbeitgeber aufgefordert werden kann, diese Besuche NACH der Arbeit zu legen, so daß der Arbeitsprozess nicht gestört wird.

    MÜNDLICHE Vereinbarungen haben keinen Wert !

    Ich würde mich bei einem Anwalt für Arbeitssrecht informieren, beim Arbeitsgericht oder der öffentlichen Gewerkschaft.

    Ich habe in den letzten Jahren viel gesehen, gehört und beobachtet. Es ist ein heisses Eisen und gerade wir, die eh nicht so können - werden dann schnell wieder auf der Strasse stehen.

    Ich drücke dir die Daumen.

    Pumpkin
     
  3. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Hallo Uschi,

    sicherlich hast Du recht, aber eigentlich ist es ja so, dass ich während der Wiedereingliederung ja noch krankgeschrieben bin - also daher ja eben nicht unter das allgemeine Arbeitsrecht falle. Für mich stellt sich zur Zeit wirklich die Frage, ob ich mir den Stress in den nächsten 2,5 Wochen (die Zeit in der ich halt noch 6 Std. arbeite) antun soll, oder ob ich meinen Arzt bitten soll mich - dann aber richtig - wieder arbeitsunfähig schreiben soll und ich dann ab 16.08. wieder normal mit 8 Std. einsteige und dann zu den Regelungen die dann üblich sind.

    Ich werde auf jeden Fall heute nachmittag noch mit meinem Hausarzt über diese Entwicklung sprechen, mal sehn was der dazu sagt.

    Gruß
    Birgit
     
  4. SchirmerElke

    SchirmerElke Stehaufmännchen

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    Hallo Trombone

    wollte nur mal fragen, hattest Du eine Arztbescheinigung vorgelegt?
    Dann kann Dir im Normalfall nichts passieren, und wenn Du dann vielleicht
    auch noch einen Ausweis hast(%), dann sowieso nicht.
    Wollte die Urlaubsvertretung sich vielleicht ein bisschen profilieren,
    um evtl. einen Job zu kriegen?

    Mach Dich nicht verrückt,
    und viel Erfolg weiterhin beim Job-Einstieg

    wünsche Dir schirmchen.
     
  5. pumuckl

    pumuckl (Sym)Badisches Mädel

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    Hallo Trombone,

    die Frage ist, ob die Urlaubsvertretung diesen Anruf nicht eigenmächtig ohne Hintergrundwissen getätigt hat. Denn du bist ja, wie du selbst schon erwähnt hast, während der Wiedereingliederung noch krank geschrieben.

    Soviel ich weiß, bezieht sich die Begrenzung der Stundenzahl darauf, dass du diese Stundenzahl bei der Wiedereingliederung nicht überschreiten sollst, aber wenn ein wichtiger Grund vorliegt, du jederzeit die Zeit unterschreiten kannst. (Der wichtige Grund ist in diesem Fall der Arztbesuch, könnten aber auch Schmerzen oder andere gesundheitliche Gründe in irgendeiner Form sein)

    Suche das Gespräch mit deinem nächsten Vorgesetzten und erkläre ihm den der Sachverhalt. Der weiß vielleicht gar nichts von diesem Anruf.

    Ich wünsche dir, dass alles geklärt wird, gute Besserung und viel Erfolg bei der Wiedereingliederung.

    Viele Grüße
    pumuckl
     
  6. anbar

    anbar Neues Mitglied

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    Wiedereingliederung

    Hallo Trombone,
    ich war ab dem 17.12.03 in der Wiedereingliedrung.zuerst 2 Std. dann 4 und geplant war, danach 6 Std. und dann voll wieder. War auch in der Zeit krankgeschrieben.
    Als ich die 1. Woche mit 4 Std. hinter mir hatte, war ich total fertig. Ich schaffte das einfach nicht.
    Bin also zum Arzt und der hat mich dann für 3 Std. eingeteilt.
    Als ich während der 6 Std. zum Arzt mußte,hat das keine Probleme gegeben,da ich ja sowieso krankgeschrieben war.Außerdem kann ich bei manchen Ärzten,jenachdem welche Untersuchung anliegt, nicht immer außerhalb der Dienstzeit hin.
    Wir haben ja Zeiterfassungsgeräte und da hatte ich "Dienstgang" keinen Streß.
    (Bin auch im öffentl. Dienst)

    Ich denke, da war jemand unwissend und auch voreilig.
    Mach dir mal nicht so große Gedanken.

    Alles Gute
    Gruß Anbar
     
  7. Sharra

    Sharra Neues Mitglied

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    Wiedereingliederung

    Hallo,

    ich kann mich gut in deine Lage versetzen. Nachdem ich meine Diagnose bekommen hatte und lang in der Klinik war, bin ich auch über ein 'Reha-Jahr' mit Teilzeit zurück in den Beruf (bin beamtet) gekommen. Das war schon in Ordnung so. Aber trotzdem wurden mir bei erstbester Gelegenheit von oben her Steine in den Weg gfelegt, wo es bloß ging. Es hieß, ich sei 'nicht mehr voll belastbar' und so wurden mir Sachen zugeschoben, die sonst keiner machen wollte. Weil ich ja anfangs noch jede Woche nüchtern zur Blutkontrolle musste und dann natürlich nicht pünktlich auf der Matte stehen konnte, wurde ich schon dumm angeschaut, obwohl von mir nicht mal ärztliche Bescheinungen verlangt wurden. Tja, und trotz der gesundheitlichen Einschränkungen wurde mir nichts von dem erspart, was den Job so schwer macht... Es hieß: Na, sie haben doch jetzt bezahlte Teilzeit. Also, wo ist das Problem...?
    Ich glaube, es liegt gar nicht daran, dass man uns böswillig verletzen will, sondern eher daran, dass die meisten Leute - auch Kollegen usw. - eben nichts über die Krankheit wissen. Für die ist Rheuma ein bisschen Zipperlein in den Knochen, sonst nichts. Und wenn man noch jung ist und einigermaßen gesund aussieht, wirkt man erst recht unglaubwürdig... Das einzige, was man tun kann, ist immer wieder mit den Leuten reden, reden, reden, was wirklich los ist mit einem... auch wenn's oft nichts bringt. Aber der eine oder andere wacht dann vielleicht doch irgendwann auf...

    Gutes Nächtli

    Sharra
     
    #7 3. August 2004
    Zuletzt bearbeitet: 3. August 2004
  8. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Hallo,

    habe mich in der Zwischenzeit mit der Krankenkasse in Verbindung gesetzt und erfahen, dass es wirklich keine Richtlinien zur Handhabung einer Wiedereingliederung gibt, vorallem dann wenn man wie ich noch nicht im Krankengeld ist. D.h. der Arbeitgeber hat tatsächlich das Recht, mir notwendige Arztbesuche in der Zeit von 8 - 14.00 Uhr (bei 6 Std. tägl. Arbeitzeit) zu untersachen, für mich stellt sich da nur die Frage, warum ich als jemand der zwar krankgeschrieben ist und trotzdem arbeitet, schlechter behandelt werde als jemand der im normalen Dienst ist (na ja lohnt sich nicht weiter darüber zu ärgern - nur schade für meine Kollegen, die meine Arbeit natürlich wieder mitmachen mussten).
    Ich habe mich in der letzten Woche mit meinem Hausarzt geeinigt, die Wiedereingliederung abzubrechen und dann am 16.08. wieder voll mit mind. 8 Std./Wo. zu starten.
    Im nachhinein war dass die richtige Entscheidung, denn durch die Absetzung des Tormens (habe ich ja schon drüber geschrieben) und das warme Wetter hätte ich eh nicht richtig arbeiten können (abend bin ich nicht mal mehr in meine Schlappen gekommen, so dick waren meine Füsse), außerdem habe ich mir wohl eine Entzünung einer Zahnwurzel eingefangen (das Remicade wirkt hierauf wirklich gut - nur leider merke ich da auch schnell wenn das Remicade sich verabschiedet). Mal schaun wie das weitergeht, da ich ja wegen der Thrombose auch noch z.Zt. Coumadin (vergleichbar mit Marcumar) nehme und da die Maßnahmen ja etwas eingeschränkt sind. Am Mittwoch bin ich dann beim Zahnarzt - mal sehn was der so dazu sagt.

    Wünsche Euch noch einen schönen Abend

    Birgit
     
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