Hallo zusammen! Vor 4 Wochen habe ich meine Ernährung umgestellt - weitestgehend fleischlos. Es hatte bei mir jetzt keine Gründe, die im Rheuma liegen - in den 4 Jahren, die ich nun Rheuma habe, hatte ich nicht das Gefühl, dass meine Beschwerden besser oder schlimmer wurden bei viel bzw. wenig Fleischverzehr. Nun esse ich also seit 4 Wochen fleischlos (aber mit Fisch) - nur im Restaurant "muss" ich Fleisch esse, weil ich kein Gluten und keine Laktose vertrage und da ist die Auswahl dann schon sehr eingeschränkt. Ist ja auch ok, so oft geht man ja nicht ins Restaurant (3 x in den 4 Wochen waren es, um genau zu sein) - und Fleisch schmeckt mir ja auch. Gestern war es nun wieder mal soweit - gegrilltes Fleisch (Schwein, Rind), dazu Pommes. Noch während des Essens merkte ich, wie mir die Finger anschwollen ... ich musste sogar meinen Ehering abnehmen, weil er plötzlich zu eng wurde. Das fand ich nun seltsam. Kann das tatsächlich am Fleisch liegen??? Dass mir das früher, bei regelmäßigem Fleischverzehr, nicht passiert ist, weil der Körper eher dran "gewöhnt" war ... und er jetzt, bei weniger Fleisch, so heftig reagiert??? Wie sind eure Erfahrung mit viel/wenig/kein Fleisch??
Hallo Gertrud, hm… ich reagiere so auf manche Lebensmittel u.a. z.B. Gemüsesuppe. Auch auf sehr viele Obstsorten. Was für mich ein Drama ist, weil ich genau wie Du, Laktose und Gluten nicht essen kann. Ich an Deiner Stelle, würde - wenn das Lokal nicht allzu weit ist - mal nachfragen gehen, ob man Dir die Schachteln bzw. die Gewürze usw. zeigen kann. Ich hatte mal eine heftige Reaktion auf Pommes, von denen mir versichert wurde, sie seien "nur Kartoffeln". Wie ich mich dann in die Küche bringen lies, und auf der Tüte die Zutaten gelesen habe, ist mir bewußt geworden, warum es mir schlecht ging: Weizenmehl, und noch etwa 8 Zutaten auf den, oder in den, armen Pommes die ja angeblich nur aus Kartoffeln bestanden! Ebenso vermute ich, ist auch Grillfleisch nicht immer ganz ok… Dass man auf Fleisch so heftig reagiert… hm… eher seltsam. Nur evtl. versuche mal das Schwein zu vermeiden... Aber ich kenne Dein Problem, manchmal gibt es kaum etwas Sicheres, außer Fleisch... Liebe Grüsse und gute Besserung! Kati
Hallo Gertrud, ich ernähre mich seit Jahren vegetarisch und vermeide weitgehend Milchprodukte. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Ich habe das Gefühl, dass die Gelenkbeschwerden (Schwellungen und Schmerzen) besser wurden. Es ist natürlich schwer zu sagen, ob es an der Ernährung oder den Medikamenten liegt. Im Restaurant mache ich keine Ausnahme. Die meisten Köche sind durchaus in der Lage tolle vegetarische oder vegane Köstlichkeiten zu zaubern . Ich bin mir allerdings sicher, dass die Ernährung für unsere Beschwerden eine wichtige Rolle spielt. Wenn ich mal schwach werde, was leider öfter vorkommt als mir recht ist, und viel zuckerhaltige Lebensmittel zu mir nehme, sind am nächsten Tag meine Finger geschwollen. Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass du halt auf Fleisch entsprechend reagierst. Aber wenn es dir schmeckt und du nicht komplett verzichten möchtest, weißt du ja wenigstens, dass die Beschwerden auch recht schnell wieder verschwinden. Liebe Grüße Hope
Hallo, kann es an der Archidonsäure liegen? Hab in letzter Zeit meiner Ernährung auch auf weniger Fleisch umgestellt, da ich von meinem Arzt darüber informiert wurde, dass zu großer Fleischgenuss die Entzündung befeuern kann. Habe einwenig darüber gelesen und meine mich zu erinnern, dass Fleisch viel Archidonsäure enthält, die der Körper u.a. dann ... schaue mal gerade nach...
ich zitiere mal aus " Gesunde Ernährung bei Rheuma" S. 26. Die Menschen in Industrieländern nehmen mit der üblichen Fleischkost pro Tag etwas 200 bis 400 mg Archidonsäure auf. Dies bedeutet bei dem empfohlenen Tagesbedarf von 100 bis 150 mg also mehr als doppelt so viel wie die benötigte Menge. (...) Nur 10% werden verbrannt, oxidiert. Die restlichen 90% dienen der Produktion von entzündungsfördernden Botenstoffen. (...) Recht häufig wird nach einem Grillabend mit reichlich Wurst- und Fleischgenuß am nächsten Tag über Gelenkschmerzen geklagt. Die überreichliche Zufuhr verursaht einen raschen Anstieg der entzündungsfördernden Botenstoffe. (...) Diese Botenstoffe sind kurzlebig (1-3 Tage), ebenso die Dauer des Schmerzschubs. Die gute Neuigkeit - es gibt einen Gegenspieler! S. 19 Die Gegenspieler der Entzündung sind die Omega-3 Fettsäuren. Fischöle, gewonnen aus dem Fett bestimmter Kaltwasserfische wie Heringen, Makrelen und Lachse, sind Omega-3 Fettsäure-reiche Ölgemische. (...) Bei einer Entzündung werden aus der Archidonsäure entzündungsfördernde und aus den Fischölen mehrheitlich entzündungshemmende Botenstoffe freigesetzt. Sie halten sich gegenseitig in Schach. In Leinsamen, Nüssen und Sojaprodukten sind auch Omega-3 Fettsäuren. Sprich doch mal deinen Arzt an, was der davon hält. Lg Quietschie
Außer der Arachidonsäure kann man auch an erhöhte Harnsäure denken. Fleisch und Purine....Erhöhte Harnsäure, meist denkt man da ja an Schwellung an der großen Zehe, aber es kann auch die Finger betreffen, was etwas weniger bekannt ist. Ich vertrage im Laufe der Jahre auch immer weniger, es kommt immer mehr dazu. Gertrud, du kannst ja mal deine Harnsäurewerte kontrollieren lassen, man weiß ja nicht .
Vielleicht sollte man ein wenig unterscheiden... 1) Arachidonsäure in Fleisch ist sehr unterschiedlich: Schwein enthält davon sehr viel, Rind ganz und gar nicht. z.B. hier die Liste: http://www.ernaehrung-fuer-gesundheit.de/Fette/AA.html Daher sollte man nicht alles gleich verteufeln… 2) Im übrigen solltet ihr auch bedenken, was es bedeutet ein normales gesellschaftliches Leben führen zu sollen/wollen und dabei kein Gluten/Laktose zu vertragen. Das ist der Horror pur… weil man sich höchstens - wenn man Fleisch weglassen will - einen gemischten Salat ohne Sauce bestellen kann. Da ist Fleisch, ohne Sauce eine gute Alternative… daher würde ich erstmal kontrollieren was tatsächlich auf und in dem Gegessenen war, dann erst dem Fleisch die "Schuld" geben, und hierbei zwischen Schwein und Rind nochmal unterscheiden. Kati
Rind enthält auch Arachidonsäure, jedes tierische Nahrungsmittel enthält mehr oder weniger Arachidonsäure. Das aus der verlinkten Tabelle von Kati: [TABLE="width: 440"] [TR] [TD][SIZE=+1]Schweinefleisch (Muskel)[/SIZE][/TD] [TD="align: center"][SIZE=+1]120[/SIZE][/TD] [/TR] [TR] [TD][/TD] [TD][SIZE=+1]Rindfleisch (Muskel)[/SIZE][/TD] [TD="align: center"][SIZE=+1]70[/SIZE][/TD] [/TR] [/TABLE] So ein großer Unterschied ist das für mich jetzt nicht. Kommt dann natürlich auch noch drauf an wie viel gramm man jeweils von etwas tierischem isst.
Ich esse seit vielen Jahren aus Tierschutz-Gründen weder Fleisch noch Wurst noch Fisch und verzichte wo auch immer es geht auch auf Milch und Milchprodukte. Was meine Rheumabeschwerden angeht (habe RA) habe ich keinen Unterschied zwischen vorher und nachher gemerkt. Kommt aber vielleicht auch daher, weil ich nie besonders viel Fleisch oder Wurst gegessen habe.
@Lagune es ist fast das doppelte. Aber wenn Du meinst, dann ist es eben kein großer Unterschied. Du hast wie immer völlig recht. Kati
Unsinn, das hat doch jetzt nichts mit Recht haben zu tun, bitte nimm das doch nicht wieder zu persönlich. Arachidonsäure ist für mich Arachidonsäure, wenn man oder beeser gesagt ich die zu mir nehme, versuche ich darauf zu achten dann auch ausreichend Omega 3 zu mir zu nehmen, um einen Ausgleich zu schaffen.
Hallo Gertrud, Das kann sehr gut sein. Ich habe eine Ernährungsberatung zu antientzündlicher Kost mitgemacht und halte mich sehr genau daran. Wenn ich viel Arachidonsäure zu mir nehme (besonders bei Fleisch), sind meine Finger sehr geschwollen und total kraftlos. Aber bin dabei normalerweise schmerzfrei. Einmal war ich essen und hab es komplett falsch eingeschätzt, da kamen die Schmerzen doch wieder durch (Rücken, Knie, Fuss und Finger). Es dauerte mehr als zwei Monate bis es besser wurde. Hab auch ein gutes Buch von der Beraterin zur Ansicht bekommen und nachbestellt (Diät und Rat bei Rheuma und Osteoporose) Da war alles super erklärt. LG Schnecki
Ich kann das Buch, das Schnecki empfiehlt, auch sehr empfehlen. http://www.amazon.de/Di%C3%A4t-Rat-bei-Rheuma-Osteoporose/dp/3775005773/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1410462899&sr=1-1&keywords=olaf+adam Es ist von Prof. Dr. Olaf Adam, der in vielen Jahren untersucht hat, was dem Körper gut tut und was nicht, was entzündungsfördernd und entzündungshemmend ist. Er sagt, man solle alles rote Fleisch meiden, so gut es geht. Geflügel auch nur 2x pro Woche, keine Wurst. Pommes gehört auch zu den verbotenen Speisen. Ich hab mir mal die Arbeit gemacht und das Wichtigste aus dem Buch rausgeschrieben: https://www.rheuma-online.de/forum/threads/51968-Ern%C3%A4hrung-bei-entz%C3%BCndlich-rheumatischen-Erkrankungen
Danke für eure Antworten! Ich werde das natürlich im Auge behalten - und das mit der Arachidonsäure, die entzündungsfördernd sein soll, war mir auch bekannt. Gewundert hat mich nur, dass ich jahrelang nichts gemerkt habe ... und deshalb frage ich mich, ob man sich so "entwöhnen" kann, dass dann ein gelegentlicher Verzehr von Fleisch gleich solche Folgen hat!? Harnsäure im Blut wurde erst kürzlich kontrolliert - alles ok - Gicht kann es also nicht sein. Naja, ich werde es mal beobachten. Wie schon gesagt wird meine Ernährung immer komplizierter (ob das auch am Rheuma bzw. an den entsprechenden Medikamenten liegen kann???) ... und in einem Restaurant ist es nahezu unmöglich für mich, etwas zu bestellen, das alle Kriterien erfüllt ("vegetarisch ist meist mit Nudeln - oder zumindest mit Sahnesoße und/oder viel Käse .... selbst gebratener, unpanierter Fisch ist meistens mehliert .... usw.) ... deshalb erlaube ich mir da Fleisch, Fleisch mit Gemüse und Salzkartoffeln ist meistens ok. Ich werde aber in Zukunft Rind bevorzugen (nicht wegen irgendwelcher Werte, sondern weil ich da insgesamt ein besseres Gefühl habe, was die Haltung der Tiere betrifft).
Hallo Gertrud, ich nehme Laktosetabletten, wenn ich in ein Restaurant gehe. Einfach weil ich lieber 100% sicher bin, dass kein Gluten drin ist, als 100% keine Laktose. Das macht es ein klein wenig leichter. Die Laktosetabletten teile ich normalerweise und nehme 1/2 wenn ich anfange zu essen und 1/2 bei etwa der Hälfte des Essens. Ist nicht ideal, aber macht das Leben etwas leichter. Auch ich esse Fleisch in Restaurants… bleibt ja auch nicht viel anderes übrig. Probier mal einfach nur Rind zu essen. Ich muß aber sagen: mir ist das manchmal egal, und ich werfe dann eben am nächste Tag eine Schmerztablette ein. Schließlich muß auch noch ein gesellschaftliches Leben möglich sein. Im übrigen - wenn die Leute nicht schon 100% wissen wo es hingehen soll, dann hab ich immer ein paar Ideen, und Vorschläge, wo ich auch sicher essen kann… es gibt ja Listen mit Lokalen wo man Glutenfrei und Laktosefrei essen kann. Liebe Grüsse und alles Gute! Kati
Hallo Gertrud, eventuell hast du da auch auf irgendeinen Geschmacksverstärker, der da mit am Essen war reagiert. Man weiß ja nicht so genau was die da ran tun und mit was gewürzt wurde usw. In manchen Restaurants steht es auf der Speisekarte drauf, wenn da was drin ist. Könntest du testen, wenn du dir das Fleisch mal zuhause selber machst und keine Geschmacksverstärker ran machst.
Wer sich vegetarisch ernähren will sollte bei Käse vorsichtig sein, da viele Sorten mit Lab aus dem Magen von Kälbern hergestellt wird.
Stimmt! Milchprodukte, die man wegen des Calciums zu sich nimmt, sollten nach Prof. Adam sowieso alle fettarm sein, um die Arachidonsäure in den tierischen Fetten zu vermindern.
Intoleranzen Hallo Getrud, Was für Fleisch hast du denn gegessen? Wenn es ein gut abgehangenes Steak war oder mit bestimmten Gewürzen oder Geschmacksverstärker (wurde ja schon genannt) gearbeitet wurde, könnte eventuell auch eine Histamin-Intoleranz dahinterstecken. Unverträglichkeiten sind gesellig und treten gern als Paar oder im Rudel auf. Ich habe auch mehrere, manchmal ist essen gehen da wirklich kompliziert. Liebe Grüße, Mona