Erhöhte CCP-AK, ANA, PM/SCL 75 und Mi-2 beta

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von gist1403, 17. Dezember 2021.

  1. gist1403

    gist1403 Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,

    seit 7 Monaten habe ich viele körperliche Beschwerden wie Benommenheit, Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit in den Beinen, Schmerzen in verschiedenen Sehnen (an den Sehnen am Arm und am Hals hat sich jeweils ein kleines Knötchen unter der Haut gebildet). Am linken Ringfinger hatte ich für einige Wochen ein geschwollenes Gelenk. Dazu kommen Verspannungen in der HWS und nahezu tägliche Kopfschmerzen, vor allem im Hinterkopf, am ehesten okzipital. MRT der Wirbelsäule war aber unauffällig, nur eine Steilstellung. MRT des Schädels war ebenso unauffällig. Seit ca. 8 Wochen sind auch Schmerzen im ISG-Gelenk dazugekommen. Darüberhinaus habe ich zunehmend Probleme mit dem Faustschluss der rechten Hand.

    Ich habe mittlerweile eine Ärzteodyssee hinter mir bei der leider noch keine Erklärung gefunden wurde. Aktuell bin ich recht verzweifelt und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Generell sind auch alle allgemeinen Blutwerte im Normbereich. Nun ergaben sich in von mir selbstveranlassten Blutuntersuchungen deutlich erhöhte CCP-Werte (108), sowie erhöhte ANA (1:400 AC-11). DS-DNA, SS- A und B, SCl-70, Jo-1 und AMA waren negativ.

    Zumindest aus den CCP-AK dürfte sich doch der starke Verdacht auf Rheumatoide Arthritis ergeben, oder?

    Könnte es sich bei den Beschwerden um ein frühes Stadium der Erkrankung handeln?

    Gibt es sonst noch Ideen um was es sich handeln könnte?

    Termin beim Rheumatologen ist zwar vereinbart, steht aber noch aus…

    Vielen Dank an alle…
     
  2. Birte

    Birte Bekanntes Mitglied

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    Herzlich Willkommen hier im Forum!
    Wir sind ja alle keine Ärzte und können nur von unseren eigenen Erfahrungen berichten. Gut, dass du schon einen Termin beim Rheumatologen vereinbart hast. Benommenheit und Abgeschlagenheit wird selten von "Neulingen" als Symptom wahrgenommen - meist werden Schmerzen und Schwellungen als Erstes genannt. Deswegen schoss mir beim Lesen Long Covid durch den Kopf.
    Es könnte eine Arthritis im Frühstadium sein - vielleicht aber auch etwas ganz anderes. Aufgrund der Wirbelsäulenproblematik würde ich vielleicht eher in Richtung Spondylarthritis oder PSA (Psoriasis-Arthritis) ins Blaue schießen - falls sich eine rheumatische Erkrankung bestätigen sollte. ANAs können immer mal wieder leicht erhöht sein - schon ein kleiner Infekt kann dafür sorgen. Falls du geschwollene Gelenke oder Rötungen hast - mach ein Foto, da diese oft zum Rheumatologentermin wieder abgeschwollen sind.
     
  3. general

    general Bekanntes Mitglied

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    Dann verschwinden die ANA wieder, weshalb dein Rheumatologe evtl. eine weitere Blutuntersuchung, optimalerweise zielgerichtet, durchführen wird..
     
  4. gist1403

    gist1403 Neues Mitglied

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    Hallo, vielen Dank für die bisherigen Rückmeldungen...
     
  5. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    CCP-Antikörper weisen schon sehr deutlich in Richtung Rheumatoide Arthritis. Allerdings ist der Wert jetzt aus meiner Sicht (bin kein Arzt, sondern Laie) nicht so wahnsinnig hoch. Meiner liegt etwas über 1000. Soweit ich gelesen habe, sagt dieser Wert etwas über die mögliche Schwere des Verlaufes aus, wenn die RA sicher diagnostiziert ist. Bei mir ist er auch trotz guter Therapie und wenig Beschwerden immer gleichbleibend hoch.

    Das muss der Rheumatologe beurteilen. Wie Birte schon schrieb: es kann, muss aber nicht. In deiner Beschreibung fehlen mir die typischen Symptome mit Schmerzen in den Fingern, Zehen oder Handgelenken, Morgensteifigkeit, Schwellungen oder Rötungen der Gelenke. Aber hier im Forum sind die Beschwerden bei den einzelnen Usern auch oft sehr unterschiedlich.

    Gab es denn vor 7 Monaten einen Auslöser für die Beschwerden? Einen Infekt, Darmbeschwerden oder vielleicht einen Zeckenbiss?
    Und was machst du beruflich? Könnten die Rückenprobleme da ihre Ursache haben?

    LG Clödi
     
  6. gist1403

    gist1403 Neues Mitglied

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    Hallo Clödi,

    vielen Dank für Deine Einschätzung.

    Damals gab es keinen konkreten Auslöser. In den ersten Wochen kamen die Beschwerden nach und nach und wurden von mir anfangs auch gar nicht so richtig ernstgenommen.

    Bezüglich des Rückens habe ich natürlich auch schon an die Arbeit gedacht (Bürojob), aber weder Physio, noch Osteopathie oder Fitnesstraining haben da bislang was gebracht.

    Dann werde ich wohl auch einfach noch etwas Geduld mitbringen müssen....

    Danke für Eure Einschätzungen.
     
  7. Thea21

    Thea21 Aktives Mitglied

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    Hallo gist,

    meines Wissens haben CCP-Antikörper eine hohe Spezifität für die Rheumatoide Arthritis.
    Es scheint dabei unterschiedliche Methoden bzw. Einheiten zu geben.

    Bei mir gibt es Werte von 4.0, wobei der Referenzwerte < 1.0 ist.
    Oder 26,7 mit Referenzwert <5
    Was ist denn bei Deinen Werten der Referenzwert?

    Aber ob Deine aktuellen Beschwerden auch von RA kommen, ist damit natürlich nicht gesagt.
    Standardspruch meines Rheumatologen: man kann Pest und Cholera gleichzeitig haben... (was ich Dir natürlich nicht wünsche).

    Bei mir ist RA sicher diagnostiziert, und ich habe schubweise durchaus auch stärkere Beschwerden. Morgensteifigkeit kenne ich allerdings bislang nicht. Die Beschwerden sind natürlich nicht immer gleich.

    Wünsche Dir dass Du bald Klarheit hast, und möglichst wenige Beschwerden!

    Grüße
    Thea
     
  8. gist1403

    gist1403 Neues Mitglied

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    Hallo Thea, vielen Dank für Deine Einschätzung.

    Mein Referenzwert war <18.

    Hat denn jemand vor den Medikamenten auch mit Kopfschmerzen und/oder Abgeschlagenheit zu kämpfen gehabt?

    Gruß
     
  9. Mimsi3

    Mimsi3 Neues Mitglied

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    Hallo gist,

    meine CCP-AK waren im gleichen Bereich wie deine als ich die Diagnose bekam. Ich hatte auch keine "typischen" rheumatischen Symptom. Meine Rheumatologin meinte, grad zu Beginn der Erkrankung können die Symptome auch noch unspezifisch sein.
     
  10. gist1403

    gist1403 Neues Mitglied

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    Hallo Mimsi,

    darf ich fragen wie in etwa Deine Symptome damals waren?

    Gruß

     
  11. Mimsi3

    Mimsi3 Neues Mitglied

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    Na klar! Es fing an mit Verspannungen in der HWS und meine rechte Hüfte fing an ständig zu knacken. Ich hab mich gefühlt als hätte ich keine Energie und war dauernd müde. Da dachte ich, ich würde einfach nur alt werden :)
    Dann bin ich eines morgens aufgewacht mit einem stark schmerzenden und geschwollenen Handgelenk. Auch dabei habe ich mir gedacht, ich hätte halt falsch gelegen Nachts.
    Von da an hatte ich immer wieder phasenweise stark schmerzende Schwellungen in den Gelenken, die immer ca. 2 Tage anhielten, verschwanden und dann in einen anderen Gelenk wieder auftauchten. Es war jedoch nicht nur auf die kleineren Gelenke der Hände beschränkt und ist immer gewandert.
    Morgensteifigkeit beschränkte sich auch eher auf die Hüfte. In den Händen hatte ich nur ein leichten Kraftverlust am Morgen und ich habe oft Dinge fallen lassen.
    Ich war mir eigentlich sicher, ich hätte eine Borreliose oder einen anderen Infekt. Meine Hausärztin war sich da auch sicher, hat aber vorsichtshalber gleich alles getestet und dabei kam dann erhöhter Rheumafaktor und CCP-AK raus und ich bin zur Rheumatologin die es dann bestätigte.
     
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  12. gist1403

    gist1403 Neues Mitglied

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    Danke für Deine Rückmeldung. Na das klingt ja schon ähnlich wie bei mir, bis auf die Schwellung die bislang nur einmal aufgetaucht ist.

    Ich hoffe Dir geht es mit Deiner Erkrankung trotzdem mittlerweile gut...

     
  13. gist1403

    gist1403 Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,

    ich war dann gestern schon bei einer Rheumatologin die mir nach Untersuchung sagte, es läge eine "Pre-Rheumatoide Athritis" vor. Sie hat dann den möglichen weiteren Verlauf gut erklärt und mir nun Cortison verschrieben, was ich nun bis zum nächsten Termin erstmal nehmen soll. Das für Euch zur Info, vielleicht geht es ja jemandem so ähnlich wie mir...
     
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  14. stray cat

    stray cat Bekanntes Mitglied

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    lieber @gist1403,
    es ist nicht wirklich, was ich Menschen wünsche, zu uns zu gehören,
    aber wir sind ein spezielles Völkchen und gar nicht übel :) so heiße auch ich Dich herzlich willkommen!
    Gut, dass Du nun Bescheid weißt und Hilfe bekommst. Möge Deine Rheumadoc Dir immer gut zur Seite stehen und alles erklären. Schön, dass Du Bescheid sagst!
    Für gelebte Erfahrungen, Trost und auch viel Spaß, hast Du nun uns.
    Herzliche Grüße von cat,
    auch mit RA, SLE und noch ein paar Unnötigkeiten ;)
     
  15. Hallo lieber @gist1403,
    das hat stray cat schön gesagt und da schließe ich mich an.
    Herzlich Willkommen und es freut mich, dass du so schnell eine klare Diagnose erhalten hast. So hast du die allerbesten Chancen, dass dir gut geholfen werden kann.

    Viele Grüße
     
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  16. gist1403

    gist1403 Neues Mitglied

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    Hallo @stray cat , hallo @Aida2 ,

    vielen Dank für eure freundliche Nachricht.

    Ich bin nun gespannt was die nächsten Tage bringen, ob ich etwas merke und wie es weitergeht.

    Ich bin für alle Tipps weiterhin dankbar und werde Euch natürlich auf dem Laufenden halten.

    VG
     
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  17. gist1403

    gist1403 Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,

    hier ein kurzes Update von mir:

    Ende letzten Monats hatte ich ja dann einen ersten Therapieversuch mit Cortison gestartet, der aber leider keine größere Verbesserung mit sich brachte (vielleicht waren die 20 mg absteigend einfach zu wenig). Zwischenzeitlich wurden auch noch positive PM/SCL 75 und Mi-2 beta gefunden, weshalb ich auch den Titel mal etwas angepasst habe. Der nächste Termin beim Rheumatologen ist am kommenden Montag (31.01.). Ich bin gespannt in welche Richtung das geht...

    Falls schon jemand Erfahrung mit den beiden exotischeren Antikörpern haben sollte, wäre ich für einen Austausch natürlich sehr dankbar.

    VG
     
  18. gist1403

    gist1403 Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,

    sofern es jemanden interessieren sollte wie es bei mit weitergegangen ist, anbei eine kurze Zusammenfassung.

    Nach einer weiteren Ärzteodyssey wurde im Juni 22 dann eine Kollagenose, genauer gesagt eine Dermatomyositis, festgestellt.
    Seitdem versuche ich die Beschwerden in den Griff zu bekommen.

    Quensyl musste ich nach 2 Wochen wegen Unverträglichkeit absetzen, dann habe ich Azathioprin ca. 6 Monate genommen. Azathioprin hat auch angeschlagen, jedoch hätte ich mir noch etwas mehr Besserung versprochen, weshalb wir dann auf MTX gewechselt haben. Dort bin ich jetzt in der 6. Woche, aktuell leider noch ohne Wirkung.

    Aktuell bereue ich den Wechsel, da ich nun erstmal spüre wie viel besser mir es unter Azathioprin ging. Ich hoffe das MTX schlägt noch an.

    Ich wollte dies mal alles niederschreiben, da es ggf. für irgendjemanden mal von Interesse ist.

    Viele Grüße
     
  19. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Nähe Ffm
    Bei mir hat mtx fast 5 Monate gebraucht. Seitdem tut es aber, was es soll. Man braucht halt Geduld ;)
     
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