Das Wohin Ja was wird das hier? Erfahrungsbericht – Autoimmunkochen - Coimbra-Protokoll – NEMs – Alternativmedizin - ganzheitlicher Ansatz, kurz mein derzeitiger Weg. Vor einer Weile habe ich mich auf einen für mich neuen, ergänzenden Weg begeben und ich möchte nach ersten Erfolgen hier meine Erfahrungen festhalten. Die Entscheidung ging in eine Richtung, die ich früher für ausgemachten Quatsch hielt. Im Großen und Ganzen ging es zuerst um Ernährung (Makronährstoffe) und Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralien und Spurenelemente etc.) , nichts weiter, als das was u.a. unseren Organismus am Laufen hält. Ich habe aber bald erkannt, dass es darüber hinaus gehen sollte. Damit Interssierte hier leichter lesen können, wird dieser Thread nach Einstellen geschlossen. >>> Interessierte bitte hier entlang zum Austausch https://forum.rheuma-online.de/threads/diskussionsrunde-ganzheitlicher-coimbra-ansatz.70070/#post-1015738 Dialoge, Kommentare und Fragen sollen natürlich möglich sein und Raum für Diskussion finden, darum gibt es einen zweiten, verknüpften Thread. Herzlich Eure Kira – auf Abwegen
Das Warum: 40 Jahre Bechtikarriere. Ich erspare uns allen die Details. Damit habe ich mich ganz ordentlich abgefunden und „arbeite“ mit dem was ich habe und kann. Manches läuft halt anders als bei der breiten Masse. In den letzten vier Jahren bekam ich zunehmend Symptome. Zuletzt nahm das Ganze bedrohlich an Fahrt auf. Jetzt könnte man sagen wir hätten die Basis zunächst mal anpassen können. Das haben wir. Weil die vermeintliche Lösung desaströs verlief sind wir – nach Abklärung von Anitkörperbildung, NW und Drug Desease - zurückgekehrt zum Bewährten. Das lindert nämlich meine Beschwerden durchaus und hält die Blutwerte auch passabel im Griff. Die Schmerztherapie wurde angepasst, aber mein Zustand ging so gar nicht. Die einsetzenden Symptome brachten mich nach und nach Richtung Pflegefall. Mein Immunsystem war innerhalb des letzten Jahres zu einem kleinen Wutmonster geworden und ich fühlte mich nur noch hilflos ausgeliefert auf denkbar ungünstigste Weise. All die Jahre positiv geblieben – und jetzt? Es kam der Zeitpunkt ab dem meine Ärzte beunruhigt waren wegen meines Allgemeinzustandes und über Monate anhaltendem hohen Fieber. Sie haben gesucht - gründlich. Aber sie fanden keinen rechten Ansatz. Kardiologe, Neurologe, Gastro und wer weiß sonst noch wurden befragt. Ich wurde von innen nach außen gekrempelt. Sie hatten keine Ideen mehr. Kein Vorwurf. Sie sind toll, sie haben alle Register gezogen. Das ist ein Team, das sich untereinander austauscht und gemeinsam überlegt. Was hilft das aber, wenn sie gemeinschaftlich mit den Schultern zucken? Ich habe nie aufgegeben und ich hatte jetzt nicht vor aufzugeben.
Das Wie: Es musste eine Strategie her. Die Ausgangslage ein tolles Ärzteteam zu haben, das gemeinsam nicht weiter kam war irgendwie entmutigend und motivierend zugleich. Kassensturz – was haben wir in der Hand außer einer Latte Probleme? Ich wurde ja nun ausgiebig und gründlich durchgecheckt, ohne Ergebnis. Das stimmte so aus unserer Laiensicht genau genommen nicht, hatte die Docs aber auch nicht auf den Plan gerufen. Auch auf Nachfrage nicht. „nicht mein Fach“ „das gehört in Alterntivmedizin“ „kontrollieren wir in ein paar Monaten mal“ „man könnte mal einen Ernährungsmediziner zu Rate ziehen“ Wir sind gestolpert über: - Darmentzündung - Luftröhrenentzündung - Magenschleimhautentzündung - Nährstoffmängel im Laborstandardprozedere - Trotz zunehmender Vitamin D Gaben seit 2009 war der Spiegel nicht gestiegen, sondern weiter gesunken - Sonderuntersuchungen div. Nährstoffe weit aus der (Labor-)Norm - und... was steht eigentlich in den Textpassagen, die unbeachtet bleiben? So viel Text für Nichts? Wir haben wir haben angefangen intensiv zu recherchieren. Wir haben gemeinsam geforscht, verglichen, verworfen, medizinische Bücher über Ernährung studiert, uns in Stoffwechselkram eingelesen und in Sachen Mikrobiom schlau gemacht. Jetzt ist es ja so, Befundberichte – auch an den Patienten – werden ja leider immer noch gerne in fachchinesisch verfassten. Auf Nachfrage bekommt man auch nur die vermeintlich spannenden Passagen „übersetzt“. Ich persönlich meine ja, Arztbefunde an den Patienten gehören in Patientendeutsch verfasst. Ich spreche mit anderen Menschen auch nicht auf „kiraauswärts“, sondern möglichst hochdeutsch. Ich möchte, dass man mich versteht – alles. Darum rede ich ja. Was blieb also anderes übrig als diesen unverständlichen Molloch komplett übersetzt einzufordern oder selber zu übersetzen und zwar in Gänze. Wenn in den Passagen von Interesse schon nichts Wegweisendes stand, musste es nach Adam Riese im restlichen Text zu finden sein. Bei uns stapeln sich jetzt die Bücher. Wir kramten uns durch Studien, Gegenstudien und Fachberichte, inzwischen sprach ich mit meinen Ärzten über unsere Ergebnisse und wir stimmten uns weiter ab. Augentechnisch zum Beispiel gibt es verschiedene aktuelle Studien, auch an meinem Uveitiszentrum, bezüglich Nährstoffsupplementierung. Ich habe also auch dort um Erfahrungen hinsichtlich Mikronährstoffe gebeten und bekommen. Essenz der Zwischenbilanz – man sähe gute Ergebnisse. Da ich mit meinen Uveitis Komplikationen nicht so weit weg bin von den erforschten Patientengruppen war das zumindest mal interessant. Ich fühlte mich bestärkt weiter zu machen. Rheumatologisch wurde mir vor zwei, drei Jahren bereits nahe gelegt mich mit dem Thema Inulin, Flohsamenschalen, Omega 3 zu beschäftigen und einzulesen. Zink und Selen, aber auch Olivenöl waren vor x Jahren schon mal einen Run in Bechtikreisen, wenn auch mit für mich obskuren Quellen. Vitamin D und Calzium waren in verschiedenen Rheumakliniken schon Thema – ist oder war ja auch Teil meiner Behandlung – irritierend war aber deutliche Unsicherheit als in meinem Beisein über Dosierungen und Kombination gestritten wurde. Gesamteindruck – sie alle wissen ein bissel was, aber Genaues kann keiner sagen und nur wenige negieren Mikronährstoffe komplett. Internistisch kam dann noch hinzu: inzwischen wüsste man um die Bedeutung des Mikrobioms. Fehlbesiedelungen sind ein Thema, Leaky Gut Syndrom kennt man, ohne gescheite Verdauung keine ausreichende Nährstoffaufnahme. Außerdem die Erkenntnis das Immunsystem ist quasi im Darm zu Hause. ABER das sei alles noch nicht ausreichend erforscht, um etwas daraus schulmediznisch herzuleiten. Patientenmedizinisch würde mir ja auch schon reichen. Ehrlich.
Das Wer: Wir sind also thematisch weiter in Richtung Orthomolekular- und Funktionsmedizin gewandert und haben weiter gelesen. Immerhin lagen die einzigen Ansätze bei Mikronährstoffauffälligkeiten und meinem entzündeten Darm. Wir haben systematisch diejenigen Mikronährstoffe gelistet, die mir dokumentiert fehlten oder einander bedingen und darüber hinaus noch einige festgelegt, welche uns nach Recherche wichtig erschienen für ein gesättigtes und schlagfertiges System. Festlegung von Dosierungen und Zeit der Einnahme, das war eine irre Herausforderung. Wir haben Angaben der DGE verglichen mit denen der EU und weiteren, beispielsweise der amerikanischen Behörde. Ebenso haben wir Angaben verschiedener zertifizierter Hersteller verglichen mit schulmedizinischer Fachliteratur. Schon interessant wie abweichend die offiziellen Empfehlungen der Länder für die jeweilige Bevölkerung sind. Man kann sich schon damit beschäftigen. Was uns nicht mehr aus dem Kopf ging – die nie beantwortete Frage des Woher – was ist die Ursache, hinter den Symptomen? Dann fing ich an die ersten Nährstoffe moderat zu supplementieren. Nicht auf blauen Dunst, sondern in Abstimmung mit den Docs und ohne Kamikazeverhalten, orientiert an den offiziell anerkannten Stellen und deren Angaben zu sicheren Mengen, Dosierungen, Zeitpunkt und Kombination. Nicht alles verträgt sich zusammen, Wirkungen heben sich auf oder verstärken sich und schließlich sind ja auch meine Medis noch da. Ich hatte das Go meiner Ärzte, aller, inklusive deren Warnhinweise. Nach diesem ersten Findungsprozess stand auch die Erkenntnis – wenn das funktionieren soll, kann die Antwort nicht nur Kapseln, Öl und Co sein. Der Darm muss beispielsweise geheilt werden, der Magen usw. die Entzündung ist ja da, auch wenn meine Blutwerte das nicht belegen. Längst war klar wir brauchen eine adäquate Unterstützung eines Arztes der sich damit richtig auskennt. Etwa zur selben Zeit fanden wir Fachberichte über aktives und inaktives Vitamin D und die Stoffwechselvorgänge dazu. Was da nicht alles zugehört und wie das alles im Körper zusammenhängt – faszinierend. Warum es Bewegung braucht, was für Teilchen darüber angeregt werden dies zu tun oder das zu lassen und warum Zelle 1 nicht will, wenn Zelle 2 nicht kann und wieso und warum ein Vitamin eigentlich ein Hormon ist und und und … Moment mal: Der Vitamin D3 Spiegel steigt über Jahre trotz Supplementierung nicht, sondern sinkt. Wir haben uns darauf konzentriert und weiter recherchiert. Wegen der vielen Themenbereiche haben wir uns infotechnisch aufgeteilt. Vitamine – Mineralien – Spurnelemente – Enzyme - Fette – Hormone – Nährstofftabellen – industrielle Verarbeitung / Zusatzstoffe - usw Immer mal wurden News eingestreut von Folgen der Ernährungsdocs, die auch die eine oder andere Recherche steuerten. Irgendwas musste dran sein. Ob's gleich heilt? Wer will schon Wunder? Erleichterung wäre schon was. Mal was essen ohne es im Anschluß wieder wegzuspucken. Mal 10 Meter laufen ohne auf die Klappe zu fallen, weil die „Beine plötzlich weg sind“. Mal den Müll rausbringen ohne Atempause machen zu müssen und nicht daneben greifen, weil die Augen woanders als meine Hände sind. Wir brauchten einen Profi, soviel war klar, aber wen fragt man? Wieder recherchieren. Ansprechpartner finden, verwerfen, wieder finden hinterfragen, weitersuchen... wir stolperten über Ärzte - die sich mit Alternativen befassen, über Laien – die Vorträge halten, über Selbstversuche, über Vertriebskünstler, über kriminell wirkendes, über Zauberversprechende und auch über Therapie nach dem Coimbra Protokoll. Ich bin ja von Haus aus skeptisch. Zum einen, weil ich schon vieles gehört habe in meiner Laufbahn, zum anderen weil ich selber schon viel Schlaues und nicht so Schlaues versucht habe in den Jahren. Wir fanden dann nach langer Suche einen Professor der tagtäglich mit Rheumatikern zu tun hat, TNFa und MTX und meine Krankheit nicht nur aus der Presse kennt, sondern aus seinem Berufsalltag. Ein Doc der außerdem Allergologe ist und sich schon eine kleine Ewigkeit in Sachen Mikrobiom und Autoimmunerkrankungen fortgebildet und international einen Namen in der Sparte gemacht hat und der auch von Professor Coimbra in Brasilien ausgebildet wurde, welcher einen Therapieansatz entwickelt hat den man heute das Coimbra-Protokoll nennt. Jetzt hatte ich zuerst gemeint das bedeutet eine fixe Therapie und Zusammenstellung von Stoffen für eine Betroffenengruppe. Das ist aber nicht der Fall, habe ich später festgestellt. Obwohl das Ganze strukturiert und vereinheitlicht auf die Füße gestellt ist, wohl auch um es vergleichbar zu machen, geht hier der behandelnde Arzt gezielt und ausgerichtet auf den jeweiligen Patienten ein und seine ganz persönliche Welt. Das hat mich schließlich überzeugt. Wir hatten uns entschieden. Wieder Rücksprache mit meinem Doc Team. Zustimmung. Wirkt seriös, Go! Ich hatte Rückendeckung. Wir nahmen also Kontakt auf.
Das Womit Ich hatte anfangs natürlich zunächst versucht Erfahrungsberichte zum Thema Coimbra Protokoll zu finden. Das verlief aber nicht wirklich ergiebig. Ich erwartete - wenn schon – zumindest mal differenzierte Sichtweisen finden zu können, denen ich halbwegs zuverlässig Authentizität entnehmen konnte. So etwas konnte ich leider nicht ausfindig machen. Wirklich zählen kann man ohnehin nur auf eigene Erfahrungen, finde ich. Erfahrungsberichte auf offensichtlich lukrativ motivierten Homepages sprachen für mich so gar nicht für bloße Informationsintention. Zwar habe ich einiges an (möglicherweise echten) Erfahrungsberichten gelesen, aber kein Herzblut darin investiert. Ich bin eher Skeptiker auf Freierfüßen im Neuland. Außerdem habe ich festgestellt, dass auch unter den Docs, die ggf. auch nach diesem Konzept arbeiten Unterschiede bestehen. Was ich also an Berichten öffentlich finden konnte klang mir persönlich zu euphorisch, bei allem Verständnis und eigenen Hoffnungen. Ich habe mich also bei dem von uns präferierten Teammitglied mittels einer Vorstellung und Anliegen schriftlicheiner um einen Termin bemüht. Bereits nach zwei Tagen erhielt ich einen sehr freundlichen Anruf mit einer Einladung zu einem persönlichen Gespräch und der Bitte bereits vor dem Termin meinem Fall übersichtlich und vor allem soweit möglich bis ins Kleinste heruntergebrochen aufzubereiten und meine Unterlagen im Vorfeld, zusammen mit allen vorliegenden Laborwerten, Befunden usw. einzureichen, zuzüglich ein paar weniger zusätzlicher Labor-Werte, die nicht bei meinem Standardprozedere erfasst werden. Das hielt sich aber in überschaubaren Grenzen. Ich verstand es ging um Aufwandsreduzierung beim Ersttermin – weil es dem Arzt den Einstieg in meinen Verlauf deutlich vereinfachen würde und dadurch meiner Geldbörse entgegen käme. 40 jahre sind nicht rasch vermittelt, schon gar nicht wenn es so detailliert sein soll, wie gefordert. Wer hat das auch schon alles immer so ad hoc parat? Diese Hausaufgabe und den Terminvorschlag nahm ich sehr gerne an. Ich bekam nach Vorlage meiner „Hausaufgabe“ noch vor dem Termin ein sehr umfangreiches Schreiben mit Erklärungen was alles auf mich zukommen könnte, wie sehr einschneidend das u.U. für meine Lebensgewohnheiten (damit ja auch zum Teil die, derer die mit mir leben) oder meine Ernährung sein könnte und die Bitte mich zu melden, ob ich dennoch am Termin festhalten möchte. Wollte ich. In erster Linie zog ich ja nunmal einen ganzheitlich agierenden, mikrobiomkundigen Ernährungsarzt mit rheumatologischem Hintergrundwissen hinzu, der eben auch – aber nicht nur – mit dem Ansatz des Herrn Coimbra arbeitet. Ob das bei mir in Frage kommen könnte war völlig offen und nicht unbedingt das was ich zwingend wollte. Dass es nicht nur um's Pillen schlucken gehen würde war mir klar, ohne dass ich eine genauere vorgefertigte Vorstellung gehabt hätte. Meine Mindest-Erwartungs- haltung war, jemanden hinzuzunehmen der sich anguckt was mein Ärzteteam nach eigener Aussage nicht leisten kann, aber für potentialbehaftet hielt. Dann kam mein Termin. Ich war so nervös wie vor einem Bewerbungsgespräch. Blöd an sich. Der Arzt war vorbereitet, und wie! Unsere aufwendige Vorarbeit hatte sich extrem gelohnt muss ich sagen. Ich habe in all den Jahren nur einmal zuvor einen derart gut vorbereiteten Arzt angetroffen. Ich meine 40 Jahre Bechtikarriere und der hatte sie im Kopf! Meistens ist die kleinste Krankenhausanamnese voller Fehler. Ich war schlicht beeindruckt. Aber ich lasse mich auch nicht leicht blenden und blieb abwartend. Nach etwas Abschnuppern konnten wir direkt in meine persönliche Situation einsteigen. Der ein oder andere Punkt meiner Unterlagen wurde nochmal durch Nachfragen konkretisiert. Viel Augenmerk wurde auf meinen Lifestyle gelegt, Schlaf- und Eßgewohnheiten, Job, Hobbys, Soziales Umfeld, Selbsteinschätzungen, Stressempfinden, selbst die Auswirkungen der Corona Situation wurden hinterfragt. Was ich gleich mochte: Ich wurde einbezogen in Möglichkeiten und Optionen, aber auch was den Umfang angeht, der sich schließlich in der Börse auswirkt. Was ist ratsam, was kann aber auch später gemacht werden oder welche Alternativwege gäbe es... Der Doc hatte ein Grundgerüst vorbereitet, welches es zu verfeinern galt und in das noch kommende Untersuchungsergebnisse einfließen mussten, um mein persönliches Konzept zu erhalten. Es wurden noch mehr Laboruntersuchungen vorgenommen, darunter ein Ernährungsstatus, Vitamin D- und Fettstoffwechsel, Mikrobiomanalyse hinsichtlich Bakterienvorkommen, Fehlbesiedelung, Abklärung eines Leaky Gut, Erfassung von Antikörperbildung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Mitochondrienstatus, Hormone u.v.m. Ich bekam ausführlich die Bedeutung der Ernährung in Zusammenhang mit meiner Erkrankung erklärt und welche Maßnahmen welchen Hintergrund haben. Man ging auf Auswirkungen von Stress ein, Bedeutung von Nachtschlaf und was und warum Bewegung, frische Luft, Waldbaden mit Zellgesundheit zu tun hat und wie es um meine steht. Das war viel Information für mich und ich war froh, dass ich Unterstützung dabei hatte. Vier Ohren merken sich immer mehr als zwei... und verstehen manches nicht in gleicher Weise. Das bewahrheitet sich immer wieder und brachte mir auch hier Impulse und Hilfestellung. Mir gefiel, dass ganz offen gesprochen wurde, dass vieles auf Annahmen und Erfahrungen beruht und wissenschaftlich noch nicht oder erst in Teilen belegt ist und in Kinderschuhen steckt oder aber auf wiederzuentdeckendem vergessenem Wissen beruht. Im Gespräch wurde mir klar warum es mir unter den Probiotikagaben der letzten zwei Jahre zusehends schlechter ging, anstatt dass sich mein Verdauungssystem erholt hätte. Im Falle einer Fehlbesiedelung kann ohne vorherige Reinigung eine bestehende Darmentzündung sich bei ProBioGabe verschlechtern. Stimmt anscheind. Ich ging also mit einem Grundkonzept heim: Darm heilen Ernährungsumstellung Bewegung Fasten Atemübungen DiStressreduktion Entspannung Im Großen und Ganzen ist das vielleicht nichts Neues, hat es aber in sich, hab ich festgestellt.
Erste und wichtigste Aufgabe - haben wir festgelegt - ist es meinen Darm zu heilen und endlich Ruhe ins System zu bringen. Damit könnte ich wieder Kräfte sammeln und mich ein Stück weiter von der nächsten Toilette wegbewegen als zuletzt. Außerdem ist das Grundlage um die Nährstoffmängel zu beseitigen und mein Gewicht wieder in Bahnen zu kriegen. So wichtig wie Mundhygiene für's Herz ist Darmgesundheit für den ganzen Organismus. Hab ich kapiert. Zucker hatte ich bereits vor einem Jahr aus meinem Leben verbannt. Jede Form von Zucker. Ausnahme - zu meinem täglichen Salat nehme ich bis heute einen Löffel Honig oder Ahornsirup und ich aß noch Obst ohne Einschränkungen. Was ich ganz einfach sofort umsetzen konnte war einen Tag in der Woche für 36 Stunden zu fasten und neben Kräutertee's, kohlensäurefreiem Wasser nur salzarme Gemüsebrühe zu mir zu nehmen. Das – hab ich gedacht – kann ich niemals. Ich ging fest davon aus, dass mein Kreislauf das nicht mitmachen würde. Verpasste ich sonst eine Mahlzeit bin ich rasch unterzuckert, wurde zittrig und fahrig. Ich bekam den Tipp zur letzten Mahlzeit vorm Fastentag keine Kohlehydrate zu essen. Also ließ ich zunächst mal an diesen Vortagen Kartoffeln, Brot und Co weg. Die Fastentage sind überraschender Weise vom ersten Mal an kein Problem. Ich habe mir einen festen Wochentag ausgeguckt und den halte ich ein, komme was da wolle. Das war ein dünnes Geburtstagsessen sag ich euch . Mit bekommt das wunderbar. Ich habe auch am Morgen nach dem Fastentag nicht das Gefühl überstürzt, kopfüber in den Kühlschrank springen zu müssen. Ich gehe den Tag seitdem immer mit einem großen Glas Wasser mit einem Schuß selbstgemachtem Apfelessig an. Alles andere kommt dann in Ruhe. Um den Darm zu heilen soll ich über mehrere Wochen eine Reinigung durchführen und mich während dieser Zeit besonders streng an die Beschränkungen halten, um nicht ungute Bakterien fettzufüttern. Sie sollen ja ausgehungert werden, um eine Neubesiedelung zu ermöglichen. Dazu fehlten zuerst noch die Laborergebnisse, aber ich konnte mich schon meinem Fahrplan mit Autoimmunem Kochen, vollwertiger Vitalkost, Pegane Gerichte auseinander setzen. Mir wurde kein fertiger gängelnder Diätplan vorgesetzt, sondern man setzt auf aktives Auseinandersetzen mit dem Thema. Fand ich gut, auch wenn ich teilweise recht konfus nicht mehr wusste was ich nun wann und warum essen soll, darf, muss. Ich empfinde es noch immer als etwas schwierig, weil sich teilweise Inhalte meiner Unterlagen, Bücher, Laborempfehlungen widersprechen. Durch das Einarbeiten mache ich mir das glaube ich aber mehr zu eigen, als wenn ich mich quasi anhand einer Liste durchkochen würde und mir kaum Gedanken machen müsste. Was ich bekam war und ist Hilfestellung mittels eines Ernährungskorridors und der Möglichkeit mich jederzeit mit Fragen zu melden. Ich bekam auch Tipps wo ich mehr Info finden kann, zum Beispiel ein Buch das sich mit Autoimmunküche beschäftigt und viele Erläuterungen, aber auch Rezepte und ein bissel Durchhaltephilosophie bietet. Was muss ich weglassen Was sollte ich verstärkt einbinden Was ist speziell während der Darmheilungsphase von Bedeutung Was sollte ich dauerhaft verändern Sobald die Laborergebnisse vorlagen wurden mir diese vollständig übermittelt, jeder Wert mit Kommentar versehen, in der Bedeutung und Auswirkung erklärt. Das hat meine Auswahl nochmals beschränkt, anderes aber gleich wieder „freigegeben“ nach der Reinigung. Beispiel: Die Autoimmunküche setzt u.a. drauf keine Hülsenfrüchte zu essen, weil deren Eiweiße oft unverträglich seien. Der Ernährungsdoc vertritt seinerseits die Einstellung – es macht keinen Sinn, den ohnehin schon eingeschränkten Speiseplan mehr zu beschneiden als notwendig, vor allem um möglichst vielfältige Kost umzusetzen. Nach Laborbefund habe ich in der Tat ein Problem mit Bohnen-Eiweiß jeder Art, aber nicht bei Linsen und Erbsen oder Lupinen. Dieses kann ich also nach der Darmreinigung langsam wieder hinzunehmen. Ich bin nicht von Anfang an von 100 auf Null gegangen. Ich habe zwar in den ersten paar Wochen meinen Gemüsekonsum vervielfacht, aber habe noch ganz schön geschludert und einige Fehltritte gehabt. Nach und nach wurde ich aber sicherer und bin auch ideenreicher geworden. Ich experimentiere viel und kombiniere ganz anders. Zum Frühhstück ein Stück frischer Fisch mit Salat aus Gurke und Birne klingt ungewöhnlich, ist aber mein Favorit zur Zeit. Da es kein Brot gibt habe ich mich drauf verlagert nur noch in Mahlzeiten zu denken und nicht in Frühstück - Mittagessen - Abendbrot. Dazu gehören für mich feste Bestandteile wie ein Frühstücksei, knuspriges Brot usw. Für die Reinigungsphase halte ich mich jetzt strikt an die Beschränkungen. Essenziell oder nicht, das sind ein paar Wochen und ich hab keinen Nerv, dass ich das Balaststoffgeschlabber und Heilerde futtern öfter oder länger machen muss als nötig. Das ist nach Darmspiegelungsplempe das widerlichte was ich je runtergewürgt habe. Ich freu mich aber schon auf das breite Feld neuer kulinarischer Entdeckungen die noch auf mich zukommen. Hab ich schon gesagt, dass ich unheimlich gerne esse? Entstressen, erscheint mir derzeit als schwierigste Aufgabe. Das liegt auch an dem Boot in dem seit dem letzten Jahr die ganze Welt sitzt. Mir wurden Atemübungen beigebracht, die ich mehrfach am Tag unterbringe. Das ist wenig aufwendig, kann ich theoretisch überall machen und bringt mich binnen Minuten runter. Das geschieht viel leichter und zuverlässiger als Entspannung nach Jacobsen, was ich seit 25 Jahren täglich betreibe, zeitaufwendiger ist und für mich noch immer am besten im Liegen umzusetzen ist. Zellgesundheit ist Thema, Mitochondrien - also Zellkraftwerke - machen mir Schwierigkeiten. Das habe ich mal so hingenommen und weil ich alles begreifen muss lese ich mich seit Monaten in Biochemie ein. Wenn ich bedenke, dass ein Arzt sich damit zu Beginn seiner „Lehrzeit“ befassen muss und das verflixt dröger, komplexer Stoff ist wundert mich das wenig, wenn viele das gleich zu verdrängen scheinen nachdem sie ihre Prüfungen in der Tasche haben. Zu beneiden sind die Studies nicht. Ich habe inzwischen soviel begriffen, dass der Spruch „Bewegung ist wichtig“ außer lästig der Schlüssel für gesunde Zellkraftwerke und damit einen funktionierenden Organismus ist, denn diese sitzen überall. Sich – vorzugsweise an frischer Luft – auf einem niedrigen Pulslevel zu bewegen, weg von der im Alltag zu flachen und unbewussten Atmung hin zu bewussten und kontrollierten tiefen Atemzügen. Anfangs konnte ich gar nicht so atmen wie ich sollte. Versucht das mal - durch die Nase einatmen, bis vier zählen, kurz einhalten, durch den Mund ausatmen, bis acht zählen. Ich hatte immer das Gefühl in meiner Brust knistert Badeschaum. Da ging Luft nicht rein und und nur stocken wieder raus. Bis acht ausatmen? Utopie? Zuerst ja, aber jetzt nicht mehr. Ich kriege das jetzt ganz unaufgeregt hin. Bewegung - was mir immer gefehlt hat ist das Warum. Wer sich dafür interessiert – das müsst ihr euch mal selber durchlesen. Ich gönne euch den Selbsterfahrungstripp zur Selbsterkenntnis . Das kann ich beim besten Willen nicht zusammenfassen. Die Atemübungen, obwohl ich das ja noch gar nicht so lange mache, erleichtern mir trotz des vom Bechti nur noch beschränkt beweglichen Brustkorbs das Atmen enorm über den ganzen Tag. Ich bin längst nicht mehr so erschöpft und die Sauerstoffversorgung ist schon deutlich besser geworden.
Nachdem wir ja schon längst selber erkannt hatten, dass ich mit der Aufnahme von Vitamin D trotz langjähriger Supplementierung ein Problem habe wurde auch das genauer untersucht. Es fanden sich beim Vitamin D Stoffwechsel Auffälligkeiten. Wir haben ausführlich mit dem Arzt über mögliche Maßnahmen diskutiert und genau erklären lassen. Ich finde schon, dass Supplementierung von Vitaminen ( obwohl ja Vitamin D an und für sich zu den Hormonen gehört) das eine, eine Hochdosis aber durchaus etwas anderes ist. Allerdings bestehen - meiner Auffassungsgabe nach und soweit ich erruieren konnte - unter Experten keine grob unterschiedlichen Ansichten zur Bedeutsamkeit einer guten Versorgung. Sehr wohl gibt es weit auseinander gehende Meinungen was eine gute Versorgung bedeutet. Sicher ist und auch belegt wie vielfältig Eingriffsstellen sind. Daraus kann man meiner Meinung nach logisch ableiten, dass Nährstoffmängel - auch beim Vitamin D Status - nicht gut sind. Wir entschieden daraufhin, nachdem bereits durchgeführte moderat überhöhte Dosen keine signifikante Besserung brachten, einer Hochdosisbehandlung zuzustimmen im Wissen, dass das Risiken bergen kann und ich mich würde äußerst streng an Gegenmaßnahmen sprich massive Reduktion der Kalziumaufnahme zum Schutz meiner Nieren halten müsste - zusätzlich zu den bereits in Arbeit befindlichen Veränderungen meiner Ernährung. Das bedeutet: - zwingendes Einhalten der mir vorgegebenen Trinkmenge - der unbedingten Verzicht, selbst auf Kleinstmengen, jeglicher Milchprodukte - calziumarmes Wasser zum Trinken und Kochen, da bei uns das Leitungswasser sehr kalziumreich ist - Meidung grüner Smoothies oder anderer Rohkostpürreegerichte von kalziumreichem Gemüse - nach der Darmheilungsphase nur kleinere Mengen der kalziumreichen Hülsenfrüchten - vereinzelte Nüsse und Kerne ( von denen die nach Antikörperuntersuchung her okay sind) zum Aufwerten von Hirseporridge oder Salaten z.B. sind in Ordnung - ggf Wechsel statt Garnelen zu Flußkrebsen greifen, welche nur ein Viertel an Kalzium haben Mitdenken ist gefragt. Ein Fressgelage von Kalziumreichem Kohlwickel mit Spinat-Nuss-Linsen-Füllung und einem Feldsalat-Posteleinsößchen wäre unter Umständen keine gute Kombi und in Summe etwas viel für einen Tag. Zuerst hatte ich angenommen, dass ich auf kalziumreiches Gemüse auch würde verzichten müssen. Das ist aber nicht so. Ich schau jedoch auf die Mengen, kombiniere mit in dieser Hinsicht günstigeren Pflanzen und stecke informationshalber gelegentlich die Nase in eine Ernährungstabelle. Bislang sind meine Blut- und Urinkontrollen sehr positiv ausgefallen. Das eine bewegt sich langsam in wünschenswerte Richtung, während das andere sich nicht negativ verschiebt, sondern stabil bleibt. Praktisch, dass durch Kontrollen der letzten Jahre Vergleiche - auch von Schwankungen - leicht möglich sind.
So richtig lange läuft das alls ja noch gar nicht. Geduld ist jetzt gefragt. Wenn ich eines in der Wiege liegen hatte, dann das. Mir wurde keine Goldene Gans versprochen, schon gar keine Heilung. Was mir in Aussicht gestellt wurde ist eine positive Beeinflussung des Aktivitätsgeschehens, jedoch nicht unmittelbar sondern eher mittelfristig. Aufgrund des sehr langjährigen Krankheitsbestehens, einiger unguter Medikationspassagen, der lebenslangen reichlichen Antibiotikagaben wird es dauern bis der Darm sich erholen kann. Auch Lebensstilveränderungen erreichen sicher keine Wunder auf Knopfdruck, aber bestimmt sind sie nicht zu unterschätzen. Aktiv beeinflussen kann man die Mitochondrien wohl über eine Art Sauerstoffmengenveränderung. Hochleistungssportler kennen das beispielsweise, denn sie müssen aufpassen weil es Dopingrelevant sein kann. Kann eine weitere Option sein. Was mir durchaus versprochen wurde ist eine baldige Beendigung meiner Verdauungsprobleme, sowie reaktiver Entzündungsschübe bei Einhaltung der Vorschriften / Respektive das Weglassen derer Nahrungsmittel wo sich Unverträglichkeiten fanden oder die bekannterweise inflammatorisch wirken. mein Ernährungskorridor ( ja ich hab auch Fehltritte) : - 1Tag/Woche Fastentag - restliche Tage intermittierendes Fasten möglichst 16/8, damit die natürliche Reinigungsfunktion des Darms arbeiten kann ( wusstet ihr, dass Bauchknurren das Geräusch der Reinigungsbewegungen ist und nicht darauf hindeutet, dass man was essen sollte? Äße man jetzt würde die Reinigung sofort abgebrochen) - essen mit Muße und in Ruhe - keine Milchprodukte - keine Eier, ab und an gegartes Eigelb - überwiegend Gemüse, als "Beilagen" gerne wasserreiches Gemüse wie Gurke / Zucchini - viel gute Öle - wenig Hülsenfrüchte, jedoch keine Bohnen - viel Beeren - vorzugsweise heimisches zuckerarmes Obst (in der ersten Tageshälfte) - 2 - 3x / Woche frischen Fisch - 2 - 4x / Monat Fleisch von Tieren aus echter Weidehaltung - nahezu kein Getreide - kein Gluten - kein Zucker, bis auf 1TL Honig / Ahornsirup / Apfelsirup o.ä. im täglichen Salat - keine Industrieprodukte, wegen der Zusatz-/ Inhalts-/ Verarbeitungs-/ Konservierungsstoffe etc - keine Konserven Fakt ist - x Wochen nach Start : 2 Wochen - Durchfälle und Blut im Stuhl ließen nach 4 Wochen - Durchfall blieben aus, ebenso Blut im Stuhl, kein Erbrechen mehr 8 Wochen - Temperatur blieb dauerhaft unter 38, keine Fatigue mehr 10 Wochen - Rückgang der Koordinationsstörungen, Atemprobleme, Stimmverlust 12 Wochen - Hautveränderungen und Bläschen sind fort, Schmerzreduktion deutlich ...
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