Cortison ausschleichen, Symptome

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von Torti.72, 20. Dezember 2022.

  1. Torti.72

    Torti.72 Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    18
    Hallo zusammen,
    ich habe eine Frage in die Runde und freue mich über jegliche Antwort.
    Seit dem ersten Verdacht auf Rheuma nehme ich seit August eigentlich durchgängig Prednisolon zuletzt mit 7,5 mg täglich, seit etwa 12 Wochen Quensyl 2x200mg täglich.
    Obwohl meine Rheumatologin sich noch nicht ganz sicher ist, ist meine bisherige Diagnose eine undifferenzierte Kollagenose mit einhergehender PA. Vor etwa 4 Wochen fühlte ich mich mit diesen Medikamenten recht gut und hatte mit ihr besprochen Cortison langsam auszuschleichen.
    Seit knapp 2 Wochen bin ich nun auf 2,5 mg und merke, dass es mir in den letzten Tagen irgendwie immer etwas schlechter geht. Ich bin wieder müder und kraftloser als vorher, auf meinem Rücken und Schultern ist Aknemäßig richtig Party und meine Hände sind auch gefühlt steifer und kraftloser als vorher.
    Kann das alles mit der Cortisonreduktion zusammenhängen oder ist das Zufall?
    Meine Rheumatologin ist anscheinend schon im Weihnachtsurlaub, so dass ich da nicht nachfragen kann.
    Mir fehlt die Erfahrung das selber einzuschätzen, aber mein Bauchgefühl sagt mir schon, dass es mit Sicherheit nicht gut wäre weiter zu reduzieren sondern wieder zu erhöhen.
    Könnt Ihr mir Tipps geben oder aus eigener Erfahrung berichten?

    Liebe Grüße,
    Thorsten
     
  2. Rogi

    Rogi in memoriam †

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    96
    Hi Thorsten,
    nach meiner Meinung kann das mit der Reduktion von Corti zusammenhängen. Corti ist der "Feuerlöscher", den man dann reduziert, wenn die Entzündungstätigkeit zurückgeht. Bei Dir scheint die Reduktion damit nicht einherzugehen. Kannst es mit einer Aufstockug in der Höhe versuchen, mit der die Beschwerden verschwinden und danach langsamer reduzieren.
    Alles Gute,
    Rogi
     
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  3. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Moin Thorsten,

    für mein Empfinden hast Du etwas schnell reduziert. Hast Du denn von Deiner Rheumatologin ein Schema bekommen? Du hast das Prednisolon ja nun seit August genommen. Wenn Du innerhalb von 4 Wochen 3 Reduktionsschritte vollziehst, ist das verdammt flott und berücksichtigt nicht die Anpassungszeiten, die ein Organismus brauchen kann, um selbst wieder "hoch zu fahren".

    Bei mir kann es beispielsweise 10 - 14 Tage dauern, bis sich heraus stellt, ob ein Reduktionsschritt klappt oder nicht. Und wenn er klappt, bleibe ich dann erst einmal eine Weile bei der neuen Dosis, bevor ich eine erneute Reduktion vollziehe. Ich wäre also vermutlich bei einem Zeitraum von vier Wochen von 7,5 bei 5 mg gelandet und würde dabei jetzt erst einmal ein, zwei Wochen bleiben. Unterhalb von 5 mg muss man darüber hinaus oft kleinschrittiger reduzieren.

    Anders ist es, wenn man nur einen Kortisonstoss eingesetzt hat - den kann man sehr schnell herunter dosieren.

    Ich würde versuchsweise auf 5 mg erhöhen und schauen, was passiert. Wird es nicht binnen kurzer Zeit wieder besser, würde ich zunächst auf die alte Dosis zurückkehren, mir zwei Wochen Ruhe damit gönnen und dann einen neuen Versuch starten.

    Und ja, es ist recht wahrscheinlich, dass die Probleme von der Reduktion kommen.

    Ruhig bleiben und so bald wie möglich wieder mit Deiner behandelnden Ärztin sprechen. Alles Gute für Dich!
     
    #3 20. Dezember 2022
    Zuletzt bearbeitet: 20. Dezember 2022
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  4. Torti.72

    Torti.72 Neues Mitglied

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    Euch vielen, herzlichen Dank für die schnellen Antworten. Das hilft mir wirklich weiter :1syellow1:
     
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  5. Thea21

    Thea21 Aktives Mitglied

    Registriert seit:
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    374
    Hallo @Torti.72 ,

    ich habe auch von 5mg reduziert.
    und zwar jeweils um 1mg.
    Also 4mg, 3mg, 2mg, 1mg, dann Schluss.
    Jeden Schritt so 2 -3 Wochen.
    Bei mir hat das sehr gut geklappt, ich hatte quasi keine Schwierigkeiten.
    Die 5mg hatte ich so 3 Monate lang genommen.

    alles Gute für dich
    Thea
     
  6. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
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    8.176
    Hallo @Torti.72,

    wenn du etwas langsamer reduzieren möchtest, kannst du dir das Prednisolon in der Dosierung 2mg verschreiben lassen. Dann hast du nach dem Teilen 1mg oder nach dem Vierteln sogar 0,5mg.
    Dann sollte es besser und verträglicher funktionieren.

    Ansonsten schließe ich mich den anderen an. Du bist viel zu schnell heruntergegangen (in gerade mal zwei Wochen um 5mg).
     
  7. Torti.72

    Torti.72 Neues Mitglied

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    18
    Moin zusammen,
    anscheinend habe ich das Schema tatsächlich falsch verstanden. Ich hatte das telefonisch angefragt und vermutlich falsch übertragen.
    Echt Mist, aber kann ich nun nicht mehr ändern.
    Heute geht es zwar schlechter als vor Beginn der Reduktion aber besser als gestern. Ich frage mich ob ich jetzt nicht einfach ne Weile auf 2,5 mg bleibe damit sich mein Körper damit einpendelt und dann im nächsten Jahr langsamer reduziere.
    Ich bin eigentlich froh, dass ich die Chance habe von dem Zeug runterzukommen. Außer ein paar anderen Nebenwirkungen habe ich gut 7kg zugenommen und wäre froh, wenn sich das wieder "normalisieren" würde.
    Ich danke Euch nochmals für Eure lieben Antworten, ist echt ein klasse Forum. Habe hier schon etliche Informationen abgreifen können und viele bewegende Geschichten gelesen.

    Liebe Grüße,
    Thorsten
     
  8. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Ort:
    abwechselnd Husum und NRW (Essen)
    @Torti.72 ,

    Du kannst das versuchen, aber Du musst Dich dabei gut beobachten, denn eine zu schnelle Reduktion kann weitere Probleme hervor bringen, die u.U. auch gefährlich (= lebensbedrohlich) werden können, beispielsweise wenn Du in eine Stresssituation gerätst, der Organismus aber noch nicht in der Lage ist, ausreichend Cortisol zu produzieren, weil es durch die externe Zufuhr zu einer Nebennierenschwäche kam. So ein Stress kann beispielsweise u.a. eine fieberhafte Infektionskrankheit sein, beispielsweise die gerade kursierende echte Influenza oder auch Covid-19. (Stichwort für weitergehende Informationen: Addison Krise)

    Ggf. kann auch die Entzündung wieder ordentlich Gas geben, dann würdest Du zurück geworfen und müsstest wieder bei einer höheren Dosis einsteigen.

    Also beobachte Dich gut - es ist im Kontext Kortison nicht gut, zu schnell zuviel zu wollen, auch wenn wir alle das Zeug gern loswerden möchten.

    Liebe Grüße
    Banditensocke
     
  9. Torti.72

    Torti.72 Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Danke nochmals für den deutlichen Hinweis. Das Risiko werde ich auf keinen Fall eingehen.

    Liebe Grüße,
    Thorsten
     
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  10. Rogi

    Rogi in memoriam †

    Registriert seit:
    29. Januar 2022
    Beiträge:
    96
    Eine gute Zusammenfassung zur Cortisontherapie bei Belastung oder auch Reduktion bietet:
    https://www.endokrinologie.net/krankheiten-glukokortikoide.php
    zu Dosisreduktion / Beendigung einer langjährigen Glukokortikoidtherapie
    und Anpassung bei körperlichen Belastungssituationen (z. B. fieberhafter Infekt, Operationen, intensive körperliche Betätigung)
    also auch bei Streß wichtig
     
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