Berlin

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Gerhard, 10. Juni 2004.

  1. Gerhard

    Gerhard Badener - in memoriam 08.07.2010 †

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    10.06.2004 15:31


    Rheumakranke laut Experten nicht optimal versorgt


    Berlin (dpa) - Das Gros der Rheumakranken in Deutschland und Europa erhält nach Ansicht von Experten keine optimale Therapie.

    «Menschen mit Arthritis und ihre Ärzte müssen viel härter um eine gute Versorgung und europäische Forschungsgelder kämpfen, als das bei vielen anderen Krankheiten der Fall ist», sagte Prof. Josef Smolen, Präsident der Europäischen Rheuma-Liga (EULAR), auf dem EULAR- Kongress 2004 am Donnerstag in Berlin.

    «Wir wissen jedoch, dass frühzeitige Behandlung die besten Resultate für den Funktionserhalt von Knochen und Gelenken bringt», betonte Prof. Sir Ravinder Maini vom Imperial College (London) mit Blick auf die hohe Zahl von Arbeitsunfähigen durch Rheuma. Zusammen mit seinem Kollegen Prof. Marc Feldmann entwickelte Maini die neue biologische Anti-TNF-Therapie, bei der ein körpereigener Tumor- Nekrosefaktor (TNF) gehemmt wird. Dieser spielt bei Entzündungen eine Rolle. Bei bestimmten Patienten bringt sie überzeugende Erfolge, kostet allerdings rund 15 000 Euro und Langzeitbeobachtungen fehlen noch.

    Forscher versuchen nun, die teure und komplizierte Injektion verschiedener TNF-Blocker (Antikörper oder Rezeptoren) durch andere Verfahren zu ersetzen. Sie suchen nach Wegen, mit klein-moleküligen chemischen Substanzen die Effekte der biologischen Anti-TNF nachzuahmen oder sogar zu verbessern. Dabei geht es generell darum, die an den Entzündungsherden ausgebaute Blutversorgung wieder zu drosseln.

    In Deutschland steht ein Ausbau der Rheumaforschung am Anfang. «Wir starten mit Spezialprogrammen an Hochschulen und ständiger Fortbildung der Ärzte», berichtete Prof. Wolfgang Gross, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie. In Deutschland leiden insgesamt etwa 1,3 Millionen Menschen an rheumatischen Erkrankungen.

    Der Rheumakongress, zu dem rund 8 500 Teilnehmer aus aller Welt erwartet werden, dauert bis Samstag.



    Gruß aus dem Hegau
    Gerhard
     
  2. eli

    eli Neues Mitglied

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    Danke für Info

    Huhu Gerhard, habe vielen Dank für die aufschlussreiche Info! Wünsche Dir noch einen schönen Rest-Feiertag - und vielleicht bis später im Chat, schöne Grüße Eli
     
  3. Paris

    Paris Fan vom kleinen Prinzen..

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    tja, wie gesagt, wen's interessiert, der Kongress im ICC geht noch bis Samsatg mittag udn kostet für Patienten mit Attest vom Arzt nur 35 Euro.
    Ist schon ganz spannend, wobei Kongress-Sprache natürlich englisch ist!
    Aber meinen Vortrag heute habt ihr dann ja eh alle schon verpasst und die Poster über R-O von Doc L auch!!!!
    Paris
     
  4. kukana

    kukana in memoriam †

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    hallo paris,
    ich hoffe doch du machst ein paar fotos passend zum kongress :D bin gespannt was an neuigkeiten rumkommt


    gruss kuki
     
  5. Gerhard

    Gerhard Badener - in memoriam 08.07.2010 †

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    Hallo Paris
    Eigentlich hätte man von mir noch Bilder gemacht da bin ich angesprochen worden aber die Zeit war zu knapp schade wäre aber toll wenn mir jemand die Bilder die am Bahnhof Friedrichstraße ausgestellt sind schicken könnte
    Gruß Gerhard
     

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  6. Paris

    Paris Fan vom kleinen Prinzen..

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    kuki< habe leider noch keine Digitalkamera, aber Doegi hat glaube ich Fotos gemacht, die hatten zumindest ne Kamera dabei, waren aber total im Stress.....
     
  7. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    @Paris

    Hallöchen Paris,

    worüber hast Du geredet? Bin ja nicht neugierig oder so, würde es aber gerne wissen *bg* ;)

    LG
    Sabinerin
     
  8. kukana

    kukana in memoriam †

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    @ paris

    soso, die herren langer wie immer im stress :D manchmal stellen sie ja fotos rein ins netz, mal sehen obs diesmal was wird.

    darfst du deinen bericht eigentlich nur auf kongressen darbieten oder auch uns laien mal zu lesen geben? obwohl ...ich weiss ja das er sehr wissenschaftlich geschrieben ist und du ihn uns übersetzen müsstest ;)

    aber neugierig bin ich schon lange :)

    schönen gruss nach berlin, kuki
     
  9. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    Rheumakongreß

    Ja da möchte ich nun auch mal etwas zu sagen, Kongresssprache Englisch was sicher viele von Besuchen abhält, zumal wohl auch in den anschließenden Disskussionsrunden.
    Für Interessierte ich würde empfehlen: "Abenteuer Rheumaforschung" am 12.Juni von 17 bis 1 Uhr im Deutschen Rheumaforschungszentrum. Zu ereichen mit Shuttlebus Route 5. Kostet wohl mit Tagesticket und Eintritt in alle Veranstaltungen knapp 10 Euro. (Geht um neue Rheumastrategien)

    Ansonsten ist meine Meinung zum Kongreß, daß es zum Stand der Möglichkeiten betreffs Rheuma äußerst interessant und informativ sein dürfte.
    Aber die Fragen zu Defiziten in Deutschland sind seit längerem bekannt, viele Probleme die mittlerweile eingetreten sind wurden lange angemahnt. Insbesondere die Rheumaliga hat da entsprechende Kriterien angesprochen und zur Abhilfe gemahnt.
    Es gibt zwar verschiedene Arbeitskreise, die an den Problemen dran sind - allerdings greifbare Ergebnisse sind noch nicht in Sicht. Entweder die Politik muß sich beraten, dann die Ärzte und schließlich noch die Krankenkassen. Man hat z.B die Vorstellung in einer Berliner Arbeitsgruppe( Senat, KK, Ärzte) zu regeln, daß über die Krankenkassen eine schnelle Facharztkonsultation veranlaßt wird, auch sollen dabei optimale Behandlungsmethoden schnell erreicht werden. Als Honorar soll eine Pauschbetrag ausgehandelt werden., da es bisher "günstiger " ist bestimmte teuer angeschaffte Geräte anzuwenden und das abzurechnen, als das bei Rheuma wichtige Gespräch zur Befindlichkeitsempfindung des Patieenten zu führen.
    Da die Problematik sich wie gesagt schon länger hinzieht war in den Eingangsgesprächen die Ausgangssituation, daß es in Berlin 48 niedergelassene Rheumatologen gibt...mitlerweile bleiben zum Jahresende 18 ..Kommentar überflüssig!!!
    Es ist sicher richtig hier auf die Forschung zu setzen, aber wenn ich mir diese Kongresse anschauen, die Finanzierung läuft vielfach über Sponsoren der Pharmaindustrie denke "ICH", daß eine Gegenpol mit den Patieenten und den Ärzten die mit Ihnen zu tun haben - halt die untere Ebene, fehlt. Sehr viel Forschung und bei den knappen Kassen bleibt immer der Hintergedanke Finanzen aufzutun.
    Eine schnelle Lösung wäre:
    -mehr Studienkapazitäten und finanzielle Anreize für die Fachrichtung "Rheuma"
    -Förderung von Facharztpraxen, insbesondere eine Pauschalregelung in den Abrechnungsmodalitäten
    -mehr Aufmerksamkeit zu den alternativen Behandlungsmethoden
    -Zugang zu den Forschungsergebnissen der Pharmaindustrie
    -schnellere und bessere Diagnosestellung durch Einbeziehung kompetenter Ärzte anderer Fachgebiete
    -Qualifizierung der medizinischen Dienste der Rentenstellen und Krankenkassen
    -eine gesetzliche Regelung über Anerkennung von Befunden und Diagnosen zugelassener Fachärzte, wenn keine höhere Qualifikation als Bemessungskriterium nachgewiesen werden kann.

    Also wie gesagt "MEINE MEINUNG" auch resultierend aus Beiträgen und Gesprächen.

    Einen Gruß aus Berlin "merre"
     
  10. kukana

    kukana in memoriam †

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    hi merre,

    da bleibt doch die frage offen, wie können wir patienten denn nun etwas ändern? oder mithelfen? ich stelle gerene meine gene der forschung zur verfügung, wenn es denn helfen könnte, die rheumaforschung nach neuen wirksameren medikamenten mit wenig nebenwirkungen voran zu treiben.
    aber gerade die forschung bekommt ja wenig gelder - ausser wie angesprochen von sponsoren der pharamaindustrie, die ja irgendwie keinen nutzen haben werden, wenn man die ursache für rheuma findet und womöglich ein heilmittel entwickeln könnte.

    r-o hat doch ein riesenpotential von usern mit den unterschiedlichsten rheuma arten. das wäre für einen wissenschaftler ein toller pool zum forschen, nur wer wird sowas mitmachen oder sich zur verfügung stellen? und wer würde forschen? und wen sprechen wir an wegen geldern? die bfa eventuell, da ja später rheumatiker heranwachsen mit besseren chancen zu arbieten da sie dank der forschung bessere medikamente zur verfügung hätten? deren beiträge würden später das sponsoring mit sicherheit aufwiegen.

    gruss kuki * die jetztw eiter ihren freien tag geniesst...
     
  11. Gerhard

    Gerhard Badener - in memoriam 08.07.2010 †

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    Humira

    Ärzte Zeitung, 11.06.2004

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    Remission bei jedem vierten Rheumakranken
    Adalimumab hilft, wenn die Basistherapie nicht ausreicht / Erste Daten der größten europäischen Biological-Studie
    BERLIN (gvg). Der TNF-alfa-Hemmstoff Adalimumab reduziert bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA), die nicht ausreichend auf Basistherapeutika ansprechen, wirksam die Schmerzen und die Krankheitsaktivität. Das belegen erste Daten der ReAct-Studie (Research in active rheumatoid arthritis).

    Die Ergebnisse der bisher größten, europäischen Biological-Studie bei RA-Patienten sind auf dem internationalen Kongreß der Europäischen Rheumaliga (EULAR) in Berlin vorgestellt worden. An der Untersuchung in über 400 Zentren in elf europäischen Ländern nahmen fast 6500 Patienten teil. Die Patienten hatten zuvor nicht oder nur unbefriedigend auf Behandlungen mit Basistherapeutika oder anderen Biologicals angesprochen, wie Professor Gerd Burmester von der Klinik für Rheumatologie der Charité in Berlin berichtet hat.

    "Anders als in anderen Biological-Studien handelt es sich um eine breite Patientenpopulation, die die tägliche Realität in der Rheumatologie gut widerspiegelt", so Burmester auf einer Veranstaltung des Unternehmens Abbott. Ausgewertet wurden bisher Daten der ersten 2000 Patienten mit einer durchschnittlichen Krankheitsaktivität von 6,1 (von neun möglichen Punkten) auf der DAS-Skala. Bei einem Viertel dieser Schwerkranken sei es durch eine Behandlung mit 40 Milligramm Adalimumab (Humira®) alle zwei Wochen zusätzlich zu einer Basistherapie mit Methotrexat gelungen, binnen zwölf Wochen eine komplette Remission (DAS-Wert kleiner als 2,6) zu erreichen.

    In die bei RA-Patienten oft verwendete DAS-Skala (Disease Activity Score) gehen klinische Befunde, laborchemische Entzündungsparameter und das subjektive Befinden der Patienten ein. "Die meisten Patienten sprachen dabei ausgesprochen schnell an. Meist reichte schon eine Dosis, um einen für die Patienten spürbaren Effekt zu erreichen", wie Burmester betonte. Der durchschnittliche DAS-Wert am Ende der zwölf Wochen betrug 3,8.

    Die auf einer visuellen Analogskala erfaßte Schmerzintensität verringerte sich bei den Patienten nach Gabe der ersten Dosis um durchschnittlich 39 Prozent und nach zwölf Wochen um durchschnittlich 57 Prozent. Adalimumab wird von den Patienten in Eigenregie alle vierzehn Tage subkutan injiziert.



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    Seit 3 Jahren bekomm ich Humira und bin sehr froh drüber
    Gruß aus dem Hegau
    Gerhard
     
  12. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    TNF-Alpha

    Hallo Gerhard und zum Thema
    Natürlich belegen diese Studien die Wirksamkeit der "neuen Medikamente" und ich merke ja bei mir auch, daß Infliximab sehr gut hilft. Allerdings sind das Studien, wo die anfallenden Kosten und Untersuchungen von den Pharmafirmen getragen werden, meist jene aus dem Ausland..
    Mir ist nicht bekannt, daß von den Rententrägern oder Krankenkassen eigene Studien durchgeführt oder auf Ergebnisse der laufenden Studien zurückgegriffen wird.
    Denn es wäre interessant, wenn man belegen könnte , daß die neuen Medikamente eben diese Auswirkungen von Rheuma (z.B.wie bei mir) durch rechtzeitige Verordnung verhindern könnten. Eigentlich ist dem so und es könnten langfristig gesehen Kosten gespart werden. Aber ?? erstmal sieht man die immensen Kosten der neuen Medikamente.
    Es wird halt bei uns auf die fehlenden Langzeiterfahrungen verwiesen. Wenn ich daran denke womit sich forschungsmäßig befaßt wird, wieweit bestimmte Fragen angedacht sind....und dann unsere Gesundheitspolitik sehe und höre....
    "kein Kommentar".
    Der Aufwand und die Kosten bei unseren Studien erscheinen hoch, aber die Tendenzu rechtzeitig helfen zu können und Langzeitfolgen zu mindern gleicht das doch aus.
    Bei diesen Problemen braucht man gesunden Menschenverstand und ein Stetoskop , keine politischen Lösungen und Taschenrechner um Kosten zu berechnen.
    Und ein bischen Ahnung von Medizin muß man haben, sonst sollte man in die Politik gehen und Gesundheitsminister werden ???

    Ja Kukana was kann man als Patient machen ?....und da gebe ich Dir recht "RO" ist da schon was richtig Gutes. Im mom fällt mir aber auch weiter nichts "aus den Sitzen reißendes ein".
    Na denn genieße Deinen freien Tag, versuch statt Kölsch mal eine Berliner Weiße mit Schuß "merre"
     
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