bechterew bei colitis?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von fedele, 1. November 2013.

  1. fedele

    fedele Neues Mitglied

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    hallo!
    nachdem die rheumatologin wegen negativem rheumafaktor wieder heimgeschickt hat möchte ich herausfinden,ob meine gelenksprobleme nicht trotzdem mit meiner colitis ulcerosa zusammenhängen.

    laut internetrecherche deutet bei mir vieles auf morbus bechterew hin:
    schmerzen in der 2. nachthälfte, besserung durch bewegung, verschlechterung bei ruhe. und das nun in unterschiedlicher intensität seit jahren.
    psoriasis hab ich in sehr leichter form,
    diesen sommer konnte ich 1 woche lang wegen massiver schmerzen im bereich tiefe lws /mit druckempfindlichkeit bis zum po nicht ohne fremde hilfe aufstehen.
    auch liegen war schlimm, beim aufstehen war das kernproblem aber der druck auf den bereich lws/sakrum.
    röntgen wurde keines gemacht - orthopäde als auch hausärztin meinten, es würden wohl meine bekannten abnützungserscheinungen sein.
    für mich hat es sich eher wie eine entzündung angefühlt. (heute ärgere ich mich darüber, dass ich nicht hartnäckig blieb und einen befund forderte)

    in den alten röntgenbildern sichtbar sind bei mir degenerative veränderungen der wirbelsäule in allen abschnitten:
    spondylose, unkarthrosen und chondrosen der hws mit pathologischer kyphose,
    eindellungen mit sklerotischem rand an deck- und schlussplatten im mittleren geschoß der bws, costotransversalarthrose th 12
    weichteilverkalkungen in schulter und linker hüfte

    hat jemand bechterew und keinen nachweis im blut und auch keine verknöcherungen?
    oder sind das ganz normale abnützungserscheinungen einer spät-dreißigerin?
    kann mir wer einen tipp geben?
    wenn mir hier orthopäde und rheumatologin nicht weiterhelfen - wohin?
    danke!
    fedele
     
  2. Samjo

    Samjo Mitglied

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    Huhu :)

    Morbus Bechterew ist nicht die einzige Rheumaform, bei der der Rücken/das ISG betroffen ist. Bei dir würde ich wegen deiner Psorias z.B. die Psorias-Arthritis in Betracht ziehen. Bei dieser Form sind auch häufig die Blutwerte unauffällig. Also falls du deinen bisherigen Ärzten nicht vertraust, suche dir noch eine Meinung bei einem weiteren intern. Rheumatologen und erwähne auch deine Psorias. Vielleicht findest du ja einen guten in deiner Nähe bei der Ärzte-Liste hier im Forum. Ein MRT von ISG mit Kontrastmittel wäre dann auch nicht verkehrt.

    lg Samjo

    P.S. ich habe Spondylarthritis mit negativen Rheumafaktor. Wenn ich Rheumatologen sehe, die sich auskennen sollten, und sich trotzdem so auf den Rheumafaktor stürzen, kann ich nur den Kopf schütteln..
     
  3. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo fedele,
    herzlich willkommen hier.
    Ich schließe mich Samjo an, würde mir einen neuen Rheumatologen suchen.
     
  4. fedele

    fedele Neues Mitglied

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    liebe(r?) samjo und nachtigall,
    danke für eure rasche antwort!
    ich fürchte, ich muss wirklich weitersuchen.

    was für mich so unklar ist: wie erkennt man den entscheidenden unterschied zwischen einfacher abnützung und entzündlicher ursache?

    liebe grüße!
    fedele
     
  5. Samjo

    Samjo Mitglied

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    Augsburg
    weiblich ;)

    soweit ich weiß - ich lasse mich aber gerne korrigieren - setzt sich im MRT das Kontrastmittel bei Entzündungen an, so dass sie im Bild dann heller erscheinen. Und natürlich die unterschiedlich Art der Schmerzen wie du es schon beschrieben hast.
    Außerdem wird häufig ein Cortisonstoß gemacht, da Entzündungen darauf auch gut reagieren.

    lg Samjo
     
  6. fedele

    fedele Neues Mitglied

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    cortison hilft, das ist ganz eindeutig.
    na, dann ab in die röhre.
    ... hoffentlich krieg ich meine ärztin zu einer überweisung ...
    danke und liebe grüße!
    fedele
     
  7. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Bayern
    ... und bitte MRT mit Kontrastmittel, sonst kann man Entzündungen oft nicht erkennen. ;)
     
  8. Pezzi

    Pezzi Mitglied

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    München
    Grüß dich fedele,
    du hast bei Bechterew keinen "Rheumafaktor" im Blut. Du bist evtl. HLA B27 positiv - das sind die meisten Bechtis, das muss aber auch nicht sein. Schmerzen in der 2. Nachthälfte, Besserung durch Bewegung... klingt wie bei Bechterew. Möglicherweise kann man an deinem ISG Entzündungen sehen. Bechterew hat diverse Stufen, an deren Ende dann die knöchernen Versteifungen stehen, das Gesamte gehört zu den Spondyloarthritiden. Da hast du am Anfang noch keine Verknöcherungen, aber die Entzündungen an der Wirbelsäule.
    Übrigens haben zahlreiche Bechtis eine colitis - auch so kann Bechterew auftreten.

    Mein Tipp: 1. Neuen Rheumatologen suchen, 2. Anrufen bei der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew (Google unter DVMB, die Geschäftsstelle ist in Schweinfurt, anrufen, die helfen dir weiter) - die haben übrigens auch ein Infoheft für Ärzte, in dem genau beschrieben ist, was bei der Diagnose zu beachten ist, was genau Bechterew ist. Das könntest du deinem Hausarzt zusenden lassen.


    LG Pezzi
     
  9. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @fedele

    Ich schließe mich Pezzi an: es gibt sowohl eine enteropathieassoziierte Spondylarthropathie als auch eine Assoziation von M. Bechterew mit Colitis ulcerosa bzw. Morbus Crohn.
    D. h., deine Beschwerden passen grundsätzlich zur Colitis ulcerosa; ob es nun ein "echter" Bechterew ist oder mal wird, ist für die Behandlung fast sekundär, Hauptsache, sie erfolgt angepasst an beide Probleme ;)

    Alles Gute für das weitere Fortkommen :)
     
  10. Waldmensch

    Waldmensch Sozialkämpfer

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    Sachsen
    Deine Beschwerden kenne ich, denn bei mir war es ähnlich. Wenn ich einen akuten Schub hatte, bekam ich dazu Bauchschmerzen mit Durchfall.
    Die von dir angesprochenen Verknöcherungen sind erst Späterscheinungen. Von daher ist das MRT mit KM eine gute Option. Dazu wäre eventuell eine Skelettszintigrafie passend. Damit kann man noch diverse Stellen erkennen, die man genauer untersuchen kann. Ich habe damals an Stellen "geleuchtet" die erst später begonnen haben zu schmerzen.
    Meine Rheumafaktoren sind negativ, ebenso der HLA-B27 ist negativ. Jedoch waren die Entzündungszeichen wie CRP, BSG und das Ferritin erhöht sowie die ANA verändert.

    Es hat bei mir einige Zeit gedauert bis zur Diagnose und deren Sicherung. Insgesamt 3 Jahre hat es gedauert und dazu 3 Ärzte gebraucht. Von daher schau mal hier nach empfehlenswerte Ärzte, bei mir hatte es damals den Durchbruch gebracht.
    Meine Diagnose: Morbus Bechterew mit sekundärer Gelenksbeteiligung und Fibromyalgie
    Therapie: Remicade 6mg/kgKG aller 6 Wochen, 2x1000mg Sulfasalazin, 1x60mg Arcoxia
    Insgesamt geht es mir besser, aber so wie es mal war ist es nicht mehr. Auch bedingt durch die langfristigen Entzündungen in den Gelenken und der Wirbelsäule. Von daher habe ich auch einen Schmerzdoc mit im Boot.

    LG
    Waldi
     
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