Ausschluss einer Vaskulitis Diagnose

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von max_s, 6. November 2012.

  1. max_s

    max_s Mitglied

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    Hallo,

    auf Grund eines aktuellen Beitrags hier, habe ich mir Texte zur Vaskulitis Diagnose durchgelesen. Dabei überraschte mich deren Komplexität.

    Als bei mir im letzten Jahr unter anderem der Verdacht Vaskulitis im Raum stand, wurde nach Rückenmarkspunktion und Blutuntersuchung die Diagnose Vaskulitis ausgeschlossen, weil im Blut nicht alle Vaskulitisparmeter auffällig waren.

    Da bei dieser Untersuchung in der Neurologie, der hinzugezogene Rheumatologe nach den Symptomen von einer Vaskulitis ausging, war ich froh, dass eine mögliche Ursache wieder gestrichen werden konnte.

    Ist es möglich die Vaskulitis auf Grund einer Blutuntersuchung auszuschließen?
     
  2. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

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    Das hängt völlig von der Vaskulitis ab!
    Wenn Du schreibst was die Symptome waren, bzw. welche Vaskulitis im Raum stand, ist es leichter zu sagen.

    Du kannst schon mal nach der Gefässgrösse unterscheiden.
    Dann kannst Du bei denen noch z.B. ANCA positive und negative unterscheiden... usw.
    Aber ich habe wenigstens für die Formen, die ich hatte nie von einem Marker im Blut gehört. Also sagen wir mal so den "Vaskulitis Faktor" im Blut gibt es nicht. Wohl aber sind oft (nicht immer:D) die Entzündungswerte hoch, weil es sich ja um eine Entzündung der Blutgefässe handelt.
    Bei mir geht das häufig mit Biopsie...

    Kati
     
  3. max_s

    max_s Mitglied

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    Westliches Ruhrgebiet
    Hallo Kati,

    zu den Symptomen: Bei bestehender Diagnose Bechterew und Mischkollagenose wurden mehrere Entzündungsherde im Gehirn entdeckt. Dazu Sehstörungen (Evozierte Potentiale pathologisch), extreme Müdigkeit, Konzentrationsprobleme.

    Während der Radiologe (MRT) und Neurologe direkt von MS ausgingen, sehen ein Rheumatologe und der Hausarzt das eher im Rahmen der rheumatischen Erkrankung (z.B. Vaskulitis).

    Beim Krankenhausaufenthalt zur Rückenmarkspunktion wurde dann extra nochmal Blut abgenommen um eine mögliche Vaskulitis zu prüfen. Deshalb musste ich auch eine ganze Weile auf den abschließenden Bericht warten, weil diese Ergebnisse zur Vaskulitis noch fehlten.

    Im Bericht steht dann:

    „Im Rahmen den weiterführenden Diagnostik waren auffällig: ANA 1:1280, HEp-2-Zellen 1:1280, RNP/Sm-AK positiv. Die weiteren Vaskulitisparameter waren unauffällig.“

    „Die cerebalen Veränderungen im MRT erscheinen uns ED-typisch und sind unseres Erachtens nach nicht durch eine Vaskulitis im Rahmen der Mischkollagenose vergetäuscht.“

    Das habe ich dann so interpretiert, dass was auch immer ich habe, es schon mal keine Vaskulitis ist.
     
  4. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

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    Hallo Max!

    Sei mir nicht böse, wenn ich Dir erst heute oder morgen Abend mit einer PN antworte.
    Bin im Augenblick ein wenig unter Stress.

    Alles Gute und bis bald!
    Kati
     
  5. Lavernia

    Lavernia Neues Mitglied

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    Schleswig-Holstein
    Hallo Max,

    es ist tatsächlich so das Vaskulitis nicht immer im Blut nur nachgewiesen werden kann.Bei mir schon - ich habe Church Strauß-Syndrom, da sind es das Fehlen bestimmter Antiallergene und zuviele Eosiniphile (leuchtend weiße Blutkörperchen).Andererseits muss man auch deine Medikation ansehen.Denn oft steht man am oberen Grenzwert der ohne manche Medikamente schon höher läge.Die Anas weisen auch zB auf Vaskulitis hin.Aber Kollagenosen und Vaskulitis liegen gar nicht so weit auseinander.

    LG Lavernia
     
  6. Stine

    Stine Moderatorin

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    Hallo Max,
    ich habe auch grad mal wieder einen heftigen Schub mit Lungeninfiltrationen bei M. Wegener und es finden sich überhaupt keine Entzündungszeichen im Blut. Bekomme alle paar Wochen Endoxan-Infusionen und hochdosiert Cortison ... aber das Blutbild und die PR3Anca und c-Anca sind allesamt im Normbereich. Man kann bei einer Vaskulitis nur durch eine Biopsie fündig werden und niemals nur/ausschließlich durch eine Blutentnahme.

    Es steht ja auch in deinem Befund - wie du richtig gedeutet hast: "Die cerebalen Veränderungen im MRT erscheinen uns ED-typisch und sind unseres Erachtens nach nicht durch eine Vaskulitis im Rahmen der Mischkollagenose vergetäuscht.“

    Also ED (Encephalomyelitis disseminata - MS)-typisch und keine Vaskulitis.

    Ich wünsche dir alles Gute.
     
  7. max_s

    max_s Mitglied

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    Westliches Ruhrgebiet
    Hallo,

    vielen Dank für die Beiträge. Leider ist die abschließende Diagnose nicht so eindeutig wie im zitierten Bericht zur Rückenmarkspunktion.

    2 Kliniken später, mit einem Neurologen dabei der auch Erfahrungen mit Rheuma hat, ist die Formulierung schon weicher. Neben den bestehenden Rheuma Diagnosen wird eine chronisch-entzündliche ZNS-Erkrankung festgestellt, „am ehesten MS, Differentialdiagnose im Rahmen eins Overlap-Syndroms,“. So bleibt die Ursache nicht wirklich abschließend geklärt, was mir das beunruhigende Gefühl lässt, dass eigentlich nicht klar ist was da nun passiert.

    Wenn die Ursache eine rheumatische wäre, hätte das für mich den Vorteil nicht mehr zwischen den Fachbereichen pendeln zu müssen, dann gäbe es wieder einen Ansprechpartner. Wenn ich dann von Rheumadiagnosen mit Entündungen des ZNS lese, wie in diesem Fall Vaskulitis, sehe ich schnell Parallelen zu mir. Ganz pragmatisch ist die genaue Diagnose natürlich egal, weil der möglich Verlauf wohl identisch ist.
     
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