arthritis/bechterew/antibiotika

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von kate, 21. August 2005.

  1. kate

    kate Guest

    hallo!
    ich war jetzt ca. ein halbes jahr nicht mehr hier, da ich die ganze zeit mit üblen blasenentzündungen zu kämpfen hatte und leider noch habe :-( und sich mein rheuma in der zeit etwas zurückgehalten hat, bis auf die entzündungen in den ISG.
    nochmal kurz zur info ;-)
    ich bin mittlerweile 25 jahre, habe seit 18 monaten -nachdem ih 10 jahre mit chron. blasen-und darmentzündungen gekämpft habe- eine rheumatische erkrankung bekommen- was genau, weiß man noch nicht: sieht aus, als sei es ein beginnender bechterew, aber mit sehr plötzlichem, sehr starkem beginn. fast alle großen gelenke waren betroffen, dazu die isg, lws, bws und hws, sowie die sehenansätze an ellenbogen und schultern. die blutwerte wie crp und bsg waren auch sehr hoch, durch 10 monate kortison hat sich das ganze gebessert. im dezember konnte ich das cortison ganz ausschleichen, habe aber seither immer schmerzen in den isg und der wirbelsäule.
    seit ca. einer woche kommt ein akuter schub hinzu mit fieber, schmerzen in schulter, kien, sprunggelenken, enormer müdigkeit etc.

    jetzt stehe ich vor der frage, ob ich eine basistherapie anfange oder sogar einen tnf-alpha-blocker bekomme. mein arzt #(uniklinik) will es eigentlich schon, nur hat er sehr große bedenken, da ich ständig infekte habe und andauernd antibiotika und antimykotika nehmen muss.

    was ich mich jetzt frage: seit monaten hab ich artikel gewälzt über studien mit antibiotika bei arthritis. vor allem tetrazykline (doxycyclin und minozyklin vor allem) sollen ja außerdem auch basistherapeutische effekte haben.
    ich habe immernoch den verdacht, dass dem beginn meiner rheum. sache ein infekt zugrunde liegt, zumal ich HLA B27 positiv bin. leider wurde zu beginn meiner erkrankung ziemlich viel geschlampt und zeit verloren. der chlamydien-antikörper-titer für chlam. trachomatis war grenzwertig. sonst war nix auffälliges da außer den hohen entzündungswerten.

    hat jemand von euch viell erfahrung mit einer langzeittherapie mit antibiotika? in der amerikanischen literatur wird da ja von wahren wundern berichtet, die bei polyarthritis oder auch bechterew dadurch vollbracht wurden??
    ich hab dazu nicht viel im forum gefunden.
    hat es noch keiner probiert oder sind alle, die es probiert haben auf einmal geheilt und vrbringen keine zeit mehr vor dem pc? ;-)

    würde mich über ein paar erfahrungsberichte freuen!
    lg von kate
     
  2. Monsti

    Monsti das Monster

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    am Pillersee in Tirol
    Hallo kate,

    bzgl. echter Langzeit-Antibiotika-Therapien i.S. einer Basistherapie fehlt es hier im Forum wahrscheinlich wirklich an Erfahrungen. Meine längste antibiotische Therapie ging über 6 Wochen. Vielleicht finden sich hier ein paar Leute, die z.B. wegen Borreliose, Yersinien u.ä. noch länger mit einem Antibiotikum behandelt werden/wurden. Dass Antibiotika als Basismedis eingesetzt werden, ist mir aus dem Web zwar bekannt, aber hier im Forum habe ich bisher noch keinen Fall kennengelernt (womöglich entgangen, auch möglich :o ...).

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  3. laface

    laface Mitglied

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    Deutschland
    Hallo Kate,

    in Sachen Basis kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Ich habe auch den Morbus Bechterew. Ich hatte in den letzten Wochen eine schwere Harnwegsionfektion und hin und wieder noch immer ein brennen beim Wasserlassen.

    Die Harnwegsinfektion habe ich mit Tabletten bekämpft. Diese nannten sich Uro Tablinen. Ich habe die Tabletten 16 Tage genommen. Nebenwirkungen habe ich keine verspürt.
    Ich habe aber 2 interessante Artikel für Dich gefunden.
    Darin geht zum einen, dass unser Morbus Bechterew mit Harnwegsproblemen zu tun haben könnte.
    Bitte lese das einmal nach.

    http://www.bremerbechtis.de/wissenswertes.html

    Ich habe selber mal eine Basis angefangen. Ich konnte jedoch das Sulfasalazin nicht vertragen. Ich hatte nach 7 Jahren Ruhe die schwerste Iritis im Auge bekommen. Nachdem ich das Basismedikament abgesetzt hatte bildete sich meine Augenentzündung innerhalb von 3 Tagen super zurück.
    Auch hierzu gibt es einen Artikel aus dem ich lese, dass ein positiver Effekt einer Basistherapie beim Morbus Bechterew nicht eindeutig erwiesen sei.
    Ich bin bisher ohne Basistherapie ganz gut gefahren. Meine jetzigen ständigen Augenprobleme führe ich auf Stress zurück.

    Hier der Artikel:

    http://www.bechterew.com/basistherapie.htm

    Ich wünsche Dir viel Glück bei deiner Behandlung und das Du bzw. die Ärzte die gesundheitlichen Probleme schnell in den Griff bekommen.

    Herzlichen Gruß
    laface
     
  4. KerstinB.

    KerstinB. Mitglied

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    20. August 2005
    Beiträge:
    900
    Ort:
    Berlin
    Hallo Kate!

    Also ich muss seit drei Jahren einmal täglich Cotrim-Forte nehmen (zu Beginn der Erkrankung zwei mal täglich). Bislang vertrage ich das eigentlich gut. Es kommen zwar immer mal irgendwelche pilzerkrankungen oder infekte vor, aber es geht dann bei behandlung der einzelnen Pilzerkrankungen oder infekte wieder. Absetzen darf ich das Cotrim bis auf weiteres nicht.
    Wie es jetzt bei Dir sein könnte, kann ich leider nicht sagen. Ich wollte zumindes nur mal kurz mitteilen, dass es - zumindest bei mir mit dem Wegener - ganz gut klappt mit dem Antibiotika, naja es geht mir zumindest nicht schlechter und ich weiss nicht, wie es wäre, wenn ich es nicht mehr nehen würde.

    liebe Grüße
    Kerstin
     
  5. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    30. April 2003
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    1.653
    Ort:
    Brakel, Kreis Höxter
    Hallo kate,


    das mit der Antibiotikagabe bei Arthritis ist immer so eine Sache. Ich halte das nur dann für Sinnvoll, wenn wirklich abgeklärt ist, dass die bestehende Arthritis auch wirklich bakt. bedingt ist. Ansonsten kann ein "blindes Schießen" mit Antibiotika doch ziemlich heftige Folgen haben, wenn es anschließend dann wirklich zu bakt. Arthritiden kommt.

    Wenn der Einsatz von Antibiotika wirklich so gute Erfolge aufweisen würde, wäre es dann nicht schon längst als Standartbehandlung etabliert - auch und gerade im Hinblick auf die Kosten einer Behandlung mit TNF-Alpha-Präparaten???
    Da dieses aber wohl eher nicht der Fall ist - auch in den absoluten "Rheuma-Hochburgen" wird ja so nicht standartmäßig therapiert - glaube ich eher, dass es sich hier nur um eine "Teilbehandlung" handeln kann.

    Sicherlich kann eine aktute Arthritis durch bakt. Infekte hervorgerufen werden und in diesen Fällen ist es auch richtig und wichtig, diese dann mit den entsprechenden Antibiotika zu behandeln. Aber eine generelle Behandlung und Heilung von Morbus Bechterew durch Antibiotika - auch im Hinblick darauf, dass man leider auch heute noch nicht weiß welche Ursachen zum Ausbruch von MB führen - halte ich doch eher für eine irreführende Annahme.
     
  6. kate

    kate Guest

    Hallo!

    vielen dank für eure antworten!!

    monsti, wie hat sich denn die 6-wöchige einnahme von ATB auf deine schmerzen ausgewirkt, hast du die antibiotika wg dem rheuma bekommen (sorry, willja nicht indiskret sein)? hat sich das was verbessert?

    laface,
    ganz lieben dank auch für die 2 artikel, werde gleich mal genau nachlesen!!


    kerstin: wieso musst du denn die drei jahre durchgehend cortim nehmen (hab ich auch lange genommen, aber dann immer mal wieder ne pause eingelegt). wg infektprophlaxe im bereich der harnwege oder insgesamt?

    ich gebe dir völlig recht, trombone. ich bin auch der letzte, der sich für eine blind verordnete antibiotikatherapie ausspricht, aber ich denke, bei mir wurde der bechterew bzw. die undiff. spondylarthritis durch chlamydien ausgelöst. ob die jetzt noch da sind, oder ob "nur" mein immunsystem wg HLA B27 verrückt spielt, weiß ich nicht. leider wurde am anfang der erkrankung da nicht so richtig drauf geachtet und nur eine woche mit antibiotika therapiert.
    ich hab jetzt 1000 abstriche entnehmen lassen und auh blut auf antikörper nochmal neu untersuchen lassen und warte auf die ergebnisse.

    wie lange dauert denn bei euch durchschnittlich ein schub? der erste krankheitsschub hat bei mir 10 monate gedauert. dann war es gleichbleibend schlimm und nun hat es wieder angefangen. frage mich, in welchen zeitdimensionen man da denken muss??

    lg und einen schönen abend,
    von kate
     
  7. KerstinB.

    KerstinB. Mitglied

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    Berlin
    Hallo Kate!
    Die Ärzte hatten mir am Anfang der Krankheit gesagt, dass Cotrim wohl positiv bei der Behandlung des Wegeners wirken soll. Seit dem muss ich das Zeug nehmen (zuerst sogar zweimal täglich). Ich habe immer mal gefragt, ob ich sie nicht absetzen kann, aber dies wurde verneint. Viele der ÄRzte, die mich stationär aufgenommen haben, haben zuerst immer doof geschaut, dass ich Cotrim so lange schon nehme, haben danach aber nichts mehr gesagt. Scheint wohl doch der richtige Weg zu sein. Nun muss ich es wohl noch eine längere Zeit nehmen, denn die Ärzte wollen es mich noch immer nicht absetzen lassen, obwohl ich ja jetzt von Endoxan auf MTX wechseln soll.
    Liebe Grüße
    Kerstin
     
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