Ärger mit Orthopäden

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Ligatur, 7. September 2019.

  1. Ligatur

    Ligatur Mitglied

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    Hallo,
    ich bin momentan sehr sauer über die Orthopäden hier in der Gegend.
    Ich habe seit ich 17 war (bin jetzt 53, Disgnostiziert mit 34) Bechterew mit Gelenkbeteiligung.
    Nun habe ich seit 1,5 Jahren starke Schmerzen im rechten Schultergelenk die zunehmend zu Bewegungseinschränkungen geführt haben (jetzt kann ich die Arme in den Schultern nur noch ca. um 20° drehen.
    Ich war damit vor 1,5 Jahren zu den ersten Orthopäden (Rheumatologen gibt es hier weit und breit keine,muss mir wohl doch mal einen weiter weg suchen) gegangen.
    Dieser ließ die Schulter Röntgen und da er darauf nichts sah hat er zunächst nichts unternommen als mir einen Zettel mit Übungen zu geben die ich aber gar nicht alle durchführen konnte da ich (Was ich auch erwähnt hatte9 auch Probleme in den Hüften und Knien habe). Als das nichts brachte (sondern das ganze eher schlimmer machte) verschrieb er Physiotherapie. Dabei hatte ich dann auch selbst bei der Massage der Arme starke Schmerzen was die Therapeutin schon etwas srltsam fand. Der Orthopäde hat das aber heruntergespielt und sonst weiterhin nichts gemacht außer mir viel zu wirkungslose Schmerzmittel zu verschreiben.
    Nach ca. einem Jahr erst ließ er dann endlich mal ein MRT der Schulter durchführen bei der herauskam das der Acromiumspalt zugeschwollen war und die Rotatorenmanschette eingeklemmt hat was dazu führte das hier eine Rotatorenmanschttenruptur entstanden ist.
    Ich habe dann nachgeforscht und entdeckt, daß sowohl die Physiotherapie als auch die übungen niemals hätten durchgeführt werden dürfen eben wegen der Gefahr die Rotatorenmanschette zu schädigen.
    Darufhin bin ich (Lerne scheinbar ja nichts dazu) zu einen anderen Orthopäden gegangen.
    Dieser hat mir dann aber auch nur alle 6 Wochen eine Spritze in das Schultergelenk verpasst. Vor einen halben Jahr kam dann das linke Schultergelenk mit den gleichen Symptomen (Schmerzen, Bewegungseinschränkungen) nur schlimmer dazu. Obwohl der Arzt von den vorherigen Vorgehen Kenntnis hatte schickte er mich dann auch wieder nur zum Röntgen wo er wie bein anderen Arzt auch nichts ungewöhnliches entdeckte. Nun bekam ich auch in die linke Schulter die Spritzen und sonst nichts weiter, den rechten Arm hielt er für austherapiert da zumindest die Schmerzen wenn auch nicht weg so aber etwas erträglicher waren, die Bewegungseinschränkungen waren (und sind) aber immer noch im vollem Umfang vorhanden).
    Jetzt habe ich seit 2 Wochen das Gefühl das mir der linke Arm aus dem Gelenk und dann wieder zurück springt. Was ich dann beim Orthopäden erlebt habe war unterirdisch. Dieser fragt mich was ich denn habe. Nacxhdem ich ihm das erklärt habe nahm er meinen Arm und reißt an diesm w+ortwörtlich rum. Ich saß nur noch zusammengekrümmt und stöhnend da und hörte von hinten wo der Arzt stand
    nur noch, wie der mit spöttischer Stimme fragte: "Wirklich so schlimm, die Schmerzen?". Jedenfalls hat er mir nun endlich eine Überweisung zum MRT gegeben.
    Die Auswertung vom MRT will ich noch abwarten, dann aber endlich einen Rheumatologen suchen. Da es aber wohl dauern wird da ein Termin zu bekommen muss ich die Zeit wohl mit meinem Hausarzt überbrücken, welcher glücklicherweise im Gegensatz zu den Ortopäden ein sehr guter ist.
    Das bestte daran ist, da ich beim Orthopäden trotz der Schmerzen erst einen Termin nach 4 Tagen bekam war ich vorher bei meinem Hausarzt. Dieser hat mir dann bisher 2 mal Dexa und Tramal gespritzt. Jetzt sind die Schmerzen natürlich viel erträglicher geworden. Was aber eigendlich seltsam ist, ich konnte vorher meine Arme nur die besagten 20° bewegen und unter Schmerzen vielleicht noch mal 1-2 °, mehr war auch mit Anstrengung nicht möglich (mit den anderen Arm nachhelfen wollte ich nicht riskieren, dann wäre ja evtl mehr möglich gewesen. Nach den Spritzen und nur ca. 1 Woche ist zwar die Grundbeweglichkeit nur etwas (vielleicht 5-10°) angestiegen, aber gegen den Schmerz komme ich jetzt noch 10-20° weiter. Der hausarzt, der ja eigendlich gar nicht der Experte dafür ist,hat also in einer Woche wesentlich mehr geschafft als die Orthopäden in 1 1/2 Jahren.
    Gegen den ersten Orthopäden vorzugehen wird wohl nicht sinnvoll sein. Aber ich frage mich, wie dies mit der gewalttätigen Untersuchungsmethode beim zweiten Orthopäden ist, könnte man da eine Chance haben rechtlich gegen vorzugehen? Das Dumme ist, als Zeugin käme nur die Schwester in Frage die dabei anwesend war, aber wird die gegen ihren Chef aussagen? Und Gutachter zu finden die da avtl etwas finden könnten wird ja auch schwierig sein (so denn irgendwie überhaupt was zu fiunden sein könnte).
     
  2. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    Hallo Ligatur,
    was dir passiert ist tut mir leid für dich. Solche Ärzte sollte es in der heutigen Zeit nicht mehr geben. Ich würde in so eine Praxis keinen Fuß mehr setzen.
    Beschweren kannst du sich sowohl bei der Ärztekammer als auch bei der Kassenärztlichen Vereinigung.
    Die Frage ist nur, ob das auch etwas bringt. Ich denke hier trifft der Spruch "eine Krähe kratzt der anderen kein Auge aus" ganz gut zu.:ohplease:
    Evtl kannst du die Orthopäden in einem dieser Bewertungsportale dementsprechend bewerten und deine Erfahrungen dazu schreiben, so können zumindest nachfolgende Patienten sehen ob sie solche Ärzte besuchen möchten oder nicht.
     
  3. Roxana

    Roxana Mitglied

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    Hm - auf konkretem rechtlichen Weg wirst du kaum etwas erreichen können. Rein theoretisch kannst du dich bei der zuständigen Ärztekammer beschweren. Da steht dann Aussage gegen Aussage...

    Eher geht noch eine entsprechende Bewertung in einem der einschlägigen Portale. Möglicherweise wird dann der Text gelöscht, wenn der Doc erfolgreich interveniert, aber die Notenbewertung bleibt stehen. Hat derText Bestand, kann er womöglich für zukünftige potentielle Patienten hilfreich sein.

    Wichtiger erscheint aber, dass du therapeutisch weiter kommst. Mein Orthopäde hatte mich seinerzeit an einen Kollegen weiterverwiesen, der als Schulterspezialist Sprechstunden am Krankenhaus abhält. Der untersucht Schultern auch in Bewegung via Ultraschall, hat sämtliche Entzündungen und Engpaßsyndrome haarklein dokumentiert.

    Es gibt auch unter Orthopäden Spezialisten für bestimmte Körperteile, Operationen oder Behandlungen. Kostet zwar etwas Zeit, dort einen Termin zu bekommen, lohnt sich aber allemal in solchen Fällen. Manchmal brauch man schon Spezialisten, wenn es etwas kniffliger wird.

    LG Roxana
     
  4. Ligatur

    Ligatur Mitglied

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    Hallo,
    Danke für eure Antworten,
    Die Befürchtung habe ich ja leider auch, daß es nichts bringt sich gegen Ärzte zu wehren, da fühlt man sich ja schon etwas ausgeliefert. Aber das mit den Bewertungsportalen ist eine gute Idee, da wollte ich mich schon anmelden um meinen Hausarzt ein wenig zu unterstützen, der einzige Arzt momentan bei den ich mich gut aufgehoben fühle.
    @Roxana,. einen Spezialisten aufzusuchen ist sicherlich eine gute Idee, nur leider ist die nächste große Stadt hier sehr weit (150km) entfernt und es daher etwas schwierig einen zu finden. Aber in diesen sauren Apfel muss ich wohl beißen da hier gerade Fachärzte sehr mager gesät sind.
     
  5. kukana

    kukana in memoriam †

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    Wenn du schon so lange Bechterew hast, ist der denn nie von einem internistischen Rheumatologen behandelt worden? Es gibt seit Jahren sehr wirksame Medikamente, vielleicht wären die aktuellen Probleme dann gar nicht aufgetreten?

    Und es gibt einige die weit fahren, eine vernünftige Therapie bekommen und dann später nur alle 3 Monate zur Kontrolle fahren.

    Wenn du uns sagst, in welcher Gegend du lebst, dann kann man mit besseren Informationen kommen.
     
  6. Ligatur

    Ligatur Mitglied

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    Ich wohnte damals in Hamburg, da war ich bei einen Orthopädischen Rheumatologen in Behandelung und wurde auch mediikamentös behandelt (Metex Spritzen, Pleon (Sulfasalazin) und Quensyl plus Magenschutz und Folsäure).
    Ich war dann von Hamburg weggezogen in die Nähe von Hagenow (50 km südlich von Schwerin). Ich war dann noch eine Weile bei den Hamburger Rheumatologen geblieben, hatte aber das dann aus zeitlichen Gründen aufgegeben, was sicherlich ein Fehler war.
    Bei den Orthopäden, wo ich jetzt in Behandlung bin (bzw. bald war( habe ich dann schon mal versucht wieder in Behandlung zu kommen, dieser wollte dann die Unterlagen vom alten Rheumatologen anfordern, das hat er dann aber bis heute nicht gemacht.
    Ich habe da auch manchmal den Eindruck, das es auch viel um sein Budget geht.
     
  7. Roxana

    Roxana Mitglied

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    Moin Ligatur,

    das ist doch schon mal eine Info. Der Schulterspezi ist Dr. Betthhäuser, und seine Schultersprechstunde findet im Krankenhaus Alsterdorf statt. Die Wartezeit beträgt i.A. einige Monate.

    Hagenow ist jetzt, speziell mit der Bahn, nicht so weit entfernt. Mit Ärzten in Rostock oder Schwerin kenne ich mich nicht aus. Dr. Betthäuser kann ich aber wärmstens empfehlen. Er hat auch jede Menge super Bewertungen im Netz. Er hat lange Zeit in Eilbek gearbeitet, ist also auch mit Rheumapatienten vertraut. Vernünftige Diagnosen und Therapieempfehlungen kannst du dort allemal erwarten.

    LG Roxana
     
  8. kukana

    kukana in memoriam †

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    Das war mit ein Grund für mich, das ich mir einen Ordner erstellt habe, mit Befunden. Und manches selbst angefordert habe, bei Ärzten die nur mit behandelt haben. Sogar meine Röntgenbilder habe ich bekommen, mit Hinweis das ich umziehe.
     
  9. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    Roxana,

    danke für die Idee.
    Ich bin gerade auf der Suche nach einer Schultersprechstunde und hatte schon in Eilbek geschaut.
     
  10. Ligatur

    Ligatur Mitglied

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    Danke für die Tips. Ich werdee versuchen, bei den Schulterspezialikstenb ein Termin zu bekommen. Schönes Forum wo einen gut geholfen wird.
     
  11. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

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  12. Ligatur

    Ligatur Mitglied

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    Ich habe mir jetzt ein Termin bei einem Rheumatologen in Schwerin geholt, geht sogar relativ schnell (in 3 Wochen)., danke für den Link.
    Ich habe auch versucht bei Dr. Betthäuser einen Termin zu bekommen, die erste Frage war: Gesetzlich oder privat, da ich gesetzlich versichert bin würde ein Termin frühestens im Mai nächstes Jahr möglich. Das das in einer evangelischen Stiftung so gehandhabt wird wundert mich schon etwas.
     
  13. Roxana

    Roxana Mitglied

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    Boah, das ist ja heftig. Ich war 2014 dort und habe 3 Monate gewartet. 9 Monate sind ja schon heftig...

    Auf den Termin für die Gerinnungssprechstunde im UKE habe ich übrigens 6 Monate gewartet. Für die Osteologiesprechstunde dort habe ich gar keinen Termin bekommen. Da sollte ich in 6 Monaten wieder anrufen, weil sie so überlaufen seien. Habe ich dann sein lassen, weil ich ja weiss, dass ich eine Osteoporose habe.
     
  14. Iti

    Iti Aktives Mitglied

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    Hallo Ligatur
    Oh je, da hast du ja sehr heftige Erfahrungen gemacht.
    Bin mit meiner Mutter vor einiger Zeit in Hamburg Rahlstedt gewesen siehe www.arthro-clinic.de
    Sie fühlte sich dort sehr gut aufgehoben mit ihren Schulterproblemen und auch von anderen Patienten habe ich viele pos. Kommentare gehört.
    Wohne selber in einer ländlichen Region und fahre meistens auch lange Wege zu den Ärzten. Es lohnt sich aber, da bei uns die Facharztdichte sehr gering ist.
    Wünsche dir viel Erfolg bei der Arztsuche.
    LG iti
     
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