Rheuma, Biologika, Verbeamtung und PKV

Dieses Thema im Forum "Krankenkassen und Pflegeversicherung" wurde erstellt von jallix, 12. August 2020.

  1. jallix

    jallix Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,

    vielleicht kann jemand seine bisherige Erfahrungen mit PKV mit mir teilen. Ich bin der Ehemann und bin im März verbeamtet worden. Bis jetzt bin ich immer in GKV versichert. Meine Ehefrau ist nicht berufstätig und ist durch mich in der Familienversicherung. Sie leidet seit einigen Jahren an Rheuma und wurde am Anfang mit MTX und Prednisolon behandelt. Seit einem Jahr wird sie mit der neuartigen Biologika namens Cimzia behandelt, da sie seit langem versucht, schwanger zu werden. Sowie ich verstanden habe ist Cimzia sehr ähnlich wie Humira, allerdings im Unterschied zu Humira ist Cimzia für schwangere zugelassen. Mit dieser Biologika geht es ihr sehr viel besser und kann auch wieder Klavier spielen (vorher mit MTX war dies für sie unmöglich). Sie ist bis jetzt noch nicht schwanger und wir versuchen immer noch.

    Ich bin im März verbeamtet worden und nach Baden-Württemberg umgezogen. Ich habe schon lange über den Wechsel in die PKV nachgedacht. Die Öffnungsklausel für die neuen Beamten gilt nur für 6 Monate, was bedeutet dass ich bis Ende August nun entscheiden muss, ob ich in die PKV will oder nicht. Ich habe probeweise also den Antrag für die PKV gestellt. Debeka hat uns mitgeteilt dass für meine Frau ein Risikozuschlag von 30% zusätzlich bezahlt werden muss. Das Risikozuschlag ist also duch die Öffnungsklausel für neue Beamte auf 30% gedeckelt. Alles ist also in Ordnung. Eigentlich gibt es für uns finanziell keinen Unterschied, ob wir in GKV oder in PKV versichert sind. In GKV gibt es für uns keine Beihilfe und wir müssen also selbst den gesamten GKV-Beitrag zahlen, dafür kann aber meine Frau kostenlos mitversichert werden. In PKV gibt es für mich und meine Frau Beihilfe von 50% (BW), meine Frau muss extra versichert werden und es gibt für sie aufgrund ihrer Erkrankung noch das Risikozuschlag von 30%. Wenn man beide vergleicht, gibt es also finanziell keinen Unterschied. Ich befürchte nur dass die PKV irgendwann die Kosten von der Biologika Cimzia für meine Frau nicht mehr übernehmen wird.

    Ich habe in Forum gelesen, dass einige hier mit einer Biologika behandelt werden und in PKV sind. Daher möchte ich hier diejenigen nach Ihren Erfahrungen mit PKV fragen, ob sie immer noch mit Ihrer PKV zufrieden sind oder ihre Entscheidung zu Wechsel auf PKV bereut? Ich habe übrigends den Antrag bei Debeka gestellt. Gibt es bei Ihnen bei der Kostenrückerstattung öfter Probleme mit PKV und Beihilfe? Gibt es die Befürchtung dass irgendwann die PKV die Kostenübernahme verweigert? Humira ist doch sehr teuer. Wird es dann der Versicherungsbeitrag individuell Jahr für Jahr aufgrund von Humira angepasst? Oder müssen sie aufgrund von PKV nur noch mit MTX behandelt werden? Kann man eigentlich für immer mit Biologika bei PKV behandelt werden, ohne Angst zu haben dass die Prämien nicht mehr zu bezahlen sind? Wenn die jenigen noch mal die Chance haben zwischen PKV und GKV zu wählen, würden Sie immer noch PKV wählen? In einigen Bundesländern gibt es ja bereits die pauschale Beihilfe. Sollte ich doch lieber auf die pauschale Beihilfe warten und in GKV bleiben?

    Ich hoffe dass meine Nachricht rechtzeitig von den jenigen gelesen wird und ich einen guten Rat bekommen kann. Ich habe noch die Möglichkeit, meinen Antrag auf die PKV-Mitgliedschaft zurückzuziehen (innerhalb von 14 Tagen) und habe meine GKV noch nicht gekündigt.

    Ich bedanke mich ganz herzlich.

    Mit freundlichen Grüßen
     
  2. kroeti

    kroeti Aktives Mitglied

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    Ich bin auch verbeamtet und bekomme Beihilfe und bin in der Debeka.
    Ich habe Fibromyalgie und zig andere Dinge, habe aber keine teuren Medikamente. Ich habe allerdings ziemlich viele Rezepte für Physiotherapie und ähnliches. In der GKV würde ich das vermutlich nicht in dem Umfang verschrieben bekommen.
    Einen Zuschlag auf den normalen Tarif zahle ich auch von Anfang an.
    Vor drei Jahren zahlte die Debeka von jetzt auf gleich keinerlei Physio mehr. Auf meinen Widerspruch hin gingen die Unterlagen an einen Gutachter. Der unterschlug die meisten meiner Krankheiten und meinte, ich brauche keine Physio, ich sei altersgemäß gesund. Ich habe nun allerdings schon lange einen Schwerbehindertenausweis, den bekommt man ja nicht, wenn man gesund ist. Ich legte also nochmals Widerspruch ein und wurde dann zu einem Gutachter geschickt. Der bestätigte die gesamten Diagnosen und schrieb auch, dass ich die umfangreiche Physio brauche.
    Die Beihilfe zahlte immer, da hätte ich nie Probleme.
    Ich würde auch wieder in die PKV gehen.
    Wir haben allerdings auch keine Kinder, die wären in der gesetzlichen ja auch mitversichert, in der PKV muss man sie auch extra versichern.
     
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  3. Heike68

    Heike68 Moderatorin

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    Ebenfalls verbeamtet und mit Beihilfe sowie Debeka Versicherung. Meine Erkrankung trat erst im Versicherungsverlauf auf, so dass ich keine Aufschläge zu zahlen habe.

    Meine Medikamente sind ebenfalls nicht teuer, aber ich habe die Debeka in vielen Bereichen als sehr kulant erlebt. Kleingeistiger handelt da eher die Beihilfestelle.
    Meine Manuelle Therapie auf Rezept bekomme ich seit Jahren 1 mal wöchentlich und ohne Probleme erstattet.

    In Anbetracht der Familienplanung und auch des Risikozuschlages würde ich mir jedoch einen Wechsel in die PKV gut überlegen. Zurück in die GKV ist in den meisten Fällen nicht mehr möglich.
    Der Versicherungsbeitrag in der PKV wird nicht aufgrund bestimmter Behandlungen/Medikamente angepasst. Ob für die dauerhafte Behandlung mit Biologika eine medizinische Indikation vorliegt, vermag ich nicht zu entscheiden.

    Bitte auch bedenken, dass fast immer in Vorleistung gegangen werden muss und die Erstattung durch PKV und Beihilfe gerne auch mal 2 Wochen dauern kann.

    Evtl. eine Zusatzversicherung für KH Behandlungen abschließen, wenn in der GKV verblieben wird.
     
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  4. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Ich habe im Bekanntenkreis eine Frau, die immer über ihren Mann in der PKV mit Beihilfe war. Für die zwei Kinder war es ebenso.

    Jetzt nach der Scheidung muss sie sich selber in der PKV krankenversichern und zahlt dafür Unsummen. Ein zurück in die Gesetzliche gibt es nicht.
    Sie hat schon oft verflucht, nicht in der Gesetzlichen geblieben zu sein.

    Das sollte man berücksichtigen, wenn deine Frau nicht berufstätig ist. Man weiß ja nie, was alles so kommt im Leben.
     
  5. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    Und ich habe schon von einigen gehört, das es Probleme mit Ahbs oder Rehas gab und/oder das die Pkv auch keine Familienpflegerin genehmigt (wegen evt. Schwangerschaft und Krankheit deiner Frau).
    Und du musst auch immer bedenken, dass das evt. rumgezerbel mit der Pkv Kraft und Nerven kostet, die man in einem Krankheitsfall nicht unbedingt hat. So ging es meinem Schwiegervater bei der Krebserkrankung seiner Frau, die Pkv hatte sich wegen den Behandlungsfahrten quergestellt.
    Das habe ich von der Gkv noch nicht gehört.
     
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  6. sumsemann

    sumsemann Bekanntes Mitglied

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    Ich bin auch in der PKV, bekomme viele teure Medikamente und Anwendungen und hatte noch nie Probleme mit der Kostenübernahme. Ich bekomme allerdings nur die Basisbehandlung (also kein Chefarzt, kein Einzelzimmer im KH). Das ist aber ok, man kann selber notfalls zuzahlen. Ich würde auf keinen Fall wechseln, man hat schon gewisse Vorteile, oft auch bei der Termin Vergabe bei speziellen Arztterminen.
     
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  7. Nudelmonster

    Nudelmonster Mitglied

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    Ich würde in der GKV bleiben. Die anderen haben viel hilfreiches geschrieben: Reha ist schwieriger bei PKV, Kostenübernahme Therapie und Arzneimittel kann kompliziert werden, Vorstrecken der Zahlungen ist nicht zu verachten. Auch den Papierkram/Appkram oder evtl. Selbstbeteiligung würde ich berücksichtigen. Die Kosten der PKV steigen, ohne dass du groß Möglichkeiten hast dagegen vorzugehen. Es kann dir passieren, dass Rechnungen von Ärzten nicht übernommen werden ... dann bleibst du auf den Kosten sitzen, denn du hast mit dem Arzt den Vertrag, nicht deine KK.

    Meiner Meinung nach sind wir in Deutschland gut versorgt mit der GKV und im Notfall auf Intensiv machts eh keinen Unterschied mehr. Und ob ich jetzt 2 oder 3 Monate auf ne Routinekontrolle beim Zahnarzt warte ist doch grad egal.

    Ja GKV als Beamter ist erst mal teuerer weil auch der AG Anteil gezahlt werden muss, aber bei Familienversicherung lohnt sichs vermutlich trotzdem.

    Viele Grüße Nudelmonster
     
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  8. jallix

    jallix Neues Mitglied

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    Vielen Dank an alle für die Erfahrungen. Ich werde es mir ganz genau überlegen. Ich hätte die Frage besser vor dem Antrag stellen sollen. Nochmal danke schön.
     
  9. kroeti

    kroeti Aktives Mitglied

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    Reha ist nicht schwieriger zu bekommen, sie wird über die Beihilfe genehmigt oder eben auch abgelehnt.Ich war einmal vor 25 Jahren im Gesundheitsamt, seitdem erfolgt die Genehmigung durch die Beihilfestelle nach Einreichen des Antrags innerhalb von Tagen. Man bleibt nur auf einem Teil der Kosten sitzen. Denn die Beihilfe übernimmt 50 %, die Debeka bezahlt einen Festbetrag pro Tag. Und der ist nicht 50% entsprechend, sondern deutlich niedriger, auch wenn man sich für Reha und Brille usw. zusätzlich versichert.
    Arztrechnungen wurden bei mir in 35 Jahren
    zweimal nicht voll übernommen, da der Arzt den erhöhten 3,5 fachen Satz nicht begründet hatte. Als ich die Begründung nachreichte, kam auch das Restgeld.
    Auch ist die Erhöhung der Beiträge bei Beamten immer nur in geringem Maße passiert, wie ich bin mir und vielen Kollegen weiß. Die Erhöhungen über die man immer lesen kann, sind bei den Leuten sehr viel größer, die über der Beitragsgrenze für die Pflichtversicherung bei Angestellten liegen und deshalb in die PKV können. Das sehe ich regelmäßig bei meinem Mann.
    Bedenkenswert sind auf jeden Fall die Kinder, die zusätzlich versichert werden müssen und die Tatsache, dass eine Rückkehr in die GKV ab einem bestimmten Alter unmöglich ist, auch wenn die Frau nach einer Scheidung z.B. selbst erwerbstätig und eigentlich pflichtversichert ist.
    Ich selbst würde immer wieder die PKV wählen, ich bin aber selbst versichert und in der Beihilfe und mein Mann ist auch selbst in der PKV und wir sind kinderlos.
    Der Aufwand mit der Einreichung der Rechnungen ist überschaubar und ich bin eigentlich immer froh zu sehen, was die Behandlungen kosten. Bei höheren Beträgen ( z.B. Krankenhaus ) kann man die Abrechnung mit der Debeka auch gleich abtreten und muss sich dann auch nicht kümmern.
     
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  10. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Eine kleine Ergänzung zu Heikes Hinweis: falls deine Frau noch keine Zusatzversicherung (stationärer Tarif) abgeschlossen hatte, wird sie bei den meisten Versicherungen aufgrund der Vorerkrankung komplett abgelehnt.

    Es gibt wenige Versicherungen, die einen noch aufnehmen und dann entweder mit Ausschluss der RA und allen Folgeerkrankungen oder gegen deutliche Aufschläge. Manchmal geht es, wenn man nachweisen kann, dass man wegen der Vorerkrankung noch nicht stationär behandelt worden ist.
     
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  11. jallix

    jallix Neues Mitglied

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    Vielen Dank Clödi. Der Antrag auf Zusatzversicherung für meine Frau wurde damals von Debeka und Axa abgelehnt, nur ich habe so etwas in GKV. Als ich den Antrag auf diesen Zusatzversicherung gestellt habe, war ich noch bei einer Firma angestellt.

    Nur bei der normalen PKV-Vollversicherung kann meine Frau durch den Kontrahierungszwang (Öffnungsaktion von PKV für neue Beamte und angehörige) in die PKV aufgenommen werden. Das Risikozuschlag ist dabei auf maximum 30% gedeckelt. Diese Aktion gilt allerdings nur für 6 Monate, danach ist die Tür für meine Frau auch zu. Beim Antrag haben wir in den Gesundheitsfragen alle Krankheiten und Medikamente angegeben, auch die teuere Biologika, die im Jahr bis zu 20000 Euro kostet.
     
  12. Maine Coonchen

    Maine Coonchen Bekanntes Mitglied

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    Die Entscheidung welches Krankenversicherungssystem ihr wählt ist keine einfache!
    Zumal wenn man sich entschieden hat sich privat versichern zu lassen, der Weg in die gesetzliche Krankenversicherung nicht oder kaum mehr möglich ist. Dieses finde ich aber korrekt und soll die gesetzlichen Krankenkassen davor schützen, dass viele meist im Alter oftmals durch mangelnde private Altersvorsorge bei Selbstständigen oder durch erhöhte Beiträge im Alter (Abhängig vom Eintrittsalter und dadurch bedingt die Anwartschaft für das Alter oder durch die Wahl der Tarife der privaten Krankenversicherung etc.) vorher privat versicherte Menschen in die Solidargemeinschaft der gesetzlichen Krankenversicherung flüchten können.

    Wie das Wort privat bei der privaten Krankenversicherung schon ausdrückt, dürfen die PVK ihre Versicherungsrichtlinien privat auslegen und es gehört zum Standard das bei der vorgeschriebenen
    Gesundheitsprüfung bestimmte Aufschläge für Erkrankungen genommen werden dürfen, im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung die solidarisch aufgebaut ist und somit keinen Risikoaufschlag oder eine Gesundheitsprüfung nimmt, welches gesetzlich so vorgeschrieben ist, dass jeder versichert werden muss mit eben der Ausnahme der langjährig privat Versicherten.

    Der Risikozuschlag wird von Versicherungsmathematikern errechnet und soll das fiktive Risiko eines Menschen abbilden der an bestimmten Vorerkrankungen leidet. Ich persönlich finde diese Risikozuschläge und deren Einteilung schwer nachvollziehbar, so sollte/ musste ich als damals noch als sportlich gesunde junge Frau einen Risikozuschlag von 20 Prozent hinnehmen sollen, da die Richtlinien dieser privaten Krankenversicherung bei mir als Hörgerät tragende Frau ohne diesbezüglicher Einschränkungen (angeborener Hörschaden auf einem Ohr, der sich aber nicht verschlechtert hat) ein 20 Faches Risiko an irgendwelchen Erkrankungen zu erkranken, die durch ihre Versicherungsmathematiker fiktiv berechnet wurden.

    Beihilfe und private Krankenversicherung bieten aus meiner Sicht viele Vorteile, wenn man sich vorher sehr akribisch mit den Versicherungsbedingungen beschäftigt hat. Es ist deshalb enorm wichtig, dass ihr euch richtig mit den Versicherungsbedingungen und Tarifen auseinander setzt.
    PVK locken ja gerne jüngere Kunden mit dem Versprechen „... soviel günstiger sind wir bei einem gesunden jüngeren Menschen im Vergleich zur GKV....“ Das wichtige wie welcher Tarif, Standarttarif analog zur GKV, Rehamassnahmen etc. rückt dann in den Hintergrund, zumal es ja noch immer als Chic und als Statussymbol gilt privat versichert zu sein.

    Wichtig aus meiner Sicht ist, dass ihr einen umfangreichen Tarif wählt, zumal deine Frau chronisch erkrankt ist. Er sollte alle Eventualitäten der chronischen Erkrankung deiner Frau, aber auch du kannst von heute auf morgen schwer erkranken abdecken und ganz wichtig wie sehen die Beiträge im Alter aus. Macht nicht den Fehler, den ein Cousin von mir gemacht hat, der einen Tarif gewählt hat in dem Glauben ich werde doch nicht ernsthaft krank und somit brauche ich doch keine stationären Rehaaufenthalte geschweige den eine längere Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etc.,
    meine Firma boomt doch, da reicht ein abgespeckter Tarif! Tja bis das Leben 15 Jahre später zugeschlagen hat und er die abgespeckten Leistungen bekam und ein Wechsel in einen anderen Tarif nicht mehr zu den damaligen Konditionen plus die normale Teuerungsrate zu bekommen war, sondern für ihn dann richtig teuer wurde!
    Somit würde ich einen Tarif mit auf eure persönliche Situation und den eventuell zu erwartenden schlimmsten Befürchtungen, der vielleicht nicht so günstig wie ein Standarttarif ist wählen und das in Kombination mit der guten alten Beihilfe. Wichtig bei den Tarifen ist ja auch, welchen Verrechnungssatz bei der medizinischen Behandlung zu Grunde gelegt wird. Aber das wirst du ja von der Beihilfe schon kennen, dass diese beim 3;5 fachen Satz auch nicht mitspielen. Aber Ärzte versuchen es ja gerne einmal, wenn man nicht darauf achtet.
    Zudem wird ein guter Tarif nicht dazu führen, dass es Probleme bei der Medikamentenversorgung oder bei notwendigen Therapien egal ob Physiotherapie, Ergotherapie, Rehamassnahmen etc. gibt.
    Zudem habe ich bisher niemanden kennen gelernt, der Probleme bei teuren Medikamenten und deren Verschreibung hatte. Selbst der günstigste Standardtarif deckt eine Versorgung mit allen medizinisch notwendigen Medikamenten und Behandlungen ab. Unser Freund ist leider wieder seit 7 Jahren, weil die Spenderniere versagt hat, von der Dialyse abhängig und hat keine Probleme, obwohl er nur einen Standardtarif in der PKV hat. Und Dialysepatienten zählen zu den kostenintensivsten Patienten aller Krankenkassen.

    Ihr müsst leider relativ schnell bezüglich der Öffnungsfrist von einem halben Jahr entscheiden, ob ihr euch für immer bzw. du dich für immer von der gesetzlichen Krankenversicherung verabschieden möchtest. Es kann sein, dass vielleicht ein guter Tarif in der GKV etwas teurer ausfallen kann als vielleicht angedacht, aber dieser bringt auch einige Vorteile. Es ist halt immer noch so, auch wenn du nur abgespeckt, standartversichert analog der GKV bist, die Worte ich bin privat versichert ein Türöffner bei vielen Ärzten ist und du sofort einen Termin erhältst und die anderen müssen wochenlang warten.

    Ihr müsst nun eure Hausaufgaben machen und ich drücke euch die Daumen, dass ihr die für euch richtige Wahl trifft und das ihr vielleicht bald zu 3 seit.
     
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  13. jallix

    jallix Neues Mitglied

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    Vielen Dank Frau Coonchen für die netten Worte. Leider gibt es in der Notlage (oder im Alter) den Ausweg über den günstigen Standardtarif bei PKV für Neuversicherte nicht mehr, sonst würde die Entscheidung für uns so leicht fallen, in die PKV zu wechseln. Für solche Notlage gibt es nur noch den Basistarif was sehr teuer ist. Wir versuchen schon seit Jahren ein Kind zu haben. Und damals in Frankfurt (Oder) musste meine Frau für einen Termin bei Gynäkologe mehr als 6 Monate warten, so dass bei ihr das Myom viel zu spät festgestellt und entfernt werden konnte. Wir waren einfach auch zu dumm, dass wir nicht einfach in anderen Städte nach Ärzten gesucht haben. Auch davor wollte die Rheuma-Ärztin meiner Frau keine Biologika verschreiben. Nach einem Wechsel zu einer anderen Rheuma-ärztin bekommt sie nun auch Cimzia. So genau wissen wir zwar nicht ob es tatsächlich so was wie Medikamente-Budget bei GKV-Versicherte gibt, das jeder Arzt nicht im Quartal überschreiten darf. Wenn man so was dann erlebt hat, ist das finanzielle Risiko bei PKV doch irgendwie nicht mehr so im Vordergrund. Man wird immer älter und die Chance für einen Familienzuwach ist immer geringer. Die Entscheidung für einen Jobwechsel und für die Verbeamtung ist eigentlich auch aus dem gleichen Grund enstanden. Ich habe dann nicht mehr viele Geschäftreisen und muss nur an der Hochschule unterrichten. Dann habe ich auch mehr Zeit für meine Frau. Nochmal Danke schön.
     
  14. Maine Coonchen

    Maine Coonchen Bekanntes Mitglied

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    Bei der Diagnose Arthritis zum Beispiel handelt es sich um eine schwere chronischen Erkrankung und in der gesetzlichen Krankenversicherung sind viele chronische Krankheiten gelistet, die dann als außerhalb der Regelfalls gelten und somit belastet der Patient nicht das Budget des Arztes und somit sind sie dann auch großzügiger mit ihren Dienstleistungen wie Medikamente verschreiben oder Krankengymnastik, welche ebenfalls gelistet ist bei bestimmten Erkrankungen. Und je nach gesetzlicher Krankenkassen ist manchmal noch nicht mal die Beantragung einer Langzeitverordnung für KG mehr notwendig.

    Für euren Kinderwunsch drücke ich euch ganz fest die Daumen! Ich kenne die Gefühle, wenn man hofft sehr gut und wünsche euch einfach nur ganz viel Glück!
     
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  15. kroeti

    kroeti Aktives Mitglied

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    Hallo Jallix, ich habe dir eine persönliche Nachricht geschickt, ich habe im alten Thread was von Endometriose gelesen....
     
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  16. allina

    allina Bekanntes Mitglied

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    Hallo jallix,

    die Entscheidung hängt auch stark von der Höhe des Gehalts ab. Als Beamter hast du keine Sozialabgaben zu leisten, außer Krankenversicherung und hierfür erhälst du , wie du selbst sagst, Beihilfe.

    Wenn das Gehalt ausreichend sein sollte, um deinen PKV und den deiner Frau und den noch kommenden Kindern gegenwärtig und v.a. in der Zukunft auch bei steigenden Beiträgen im Rentenalter zu zahlen, dann kannst du dich problemlos für die PKV entscheiden.

    Aber ein ausreichendes Gehalt ist hierfür unabdingbare Voraussetzung. Denn solltest du die PKV-Beiträge für die gesamte Familie irgendwann nicht mehr leisten können, dann kannst du zwar in den Basistarif der PKV wechseln. Hierbei sind die Leistungen oft noch unter den der GVK, aber dafür immer noch ziemlich teuer. In die GVK dann zu wechseln, das wird dann nicht mehr möglich sein.
     
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  17. jallix

    jallix Neues Mitglied

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    Frau Coenchen, vielen herzlichen Dank.
    Frau Alline, ich werde es mir ganz genau überlegen. Vielen Dank.
     
  18. kroeti

    kroeti Aktives Mitglied

    Registriert seit:
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    334
    Hallo Jallix,

    ich habe dir noch ein paar links usw. per PN geschickt.
    Und die Kinder und Ehefrauen sind mitunter anders beihilfeberechtigt, bzw. bei Familien ist es anders als bei Alleinstehenden.
    In Niedersachsen ist der Ehepartner ( wenn er kein oder ein geringes Einkommen hat) zu 70% und die Kinder zu 80% beihilfeberechtigt, in anderen Bundesländern ist das wieder anders. Hier kannst du mal nachsehen:

    https://info-beihilfe.de/ratgeber-beihilfe/beihilfemessungssatz-wie-hoch-ist-die-beihilfe-fuer-beamte-und-familie/
    https://www.finanztip.de/pkv/pkv-beamte/
     
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