Kein Basis Medikament hilft!

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Maline, 3. Mai 2020.

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  1. Maline

    Maline Neues Mitglied

    Registriert seit:
    3. Mai 2020
    Beiträge:
    3
    Hallo ich bin neu hier und habe mich für meinen Mann angemeldet. Er schreibt nicht in solchen Foren, aber ich hoffe vielleicht jemanden zu finden, der uns einen guten Rat geben kann. Mein Mann hat seit 4,5 Jahren rheumatoide Arthritis (das wurde jedenfalls so diagnostiziert). Bei ihm fingen die Schmerzen vom einen auf den anderen Tag ganz extrem an, an eigentlich fast allen Gelenken und auch die Diagnose wurde innerhalb von 2 Monaten gestellt. Seitdem hat er aber nun schon bestimmt (wir können schon gar nicht mehr alle zählen) 6 oder 7 Basis medikamente durch. Momentan ist er bei der 6. Spritze Orencia, aber auch bisher bei ihm nur das Gefühl dass die Schmerzen jeden Tag schlimmer werden. Und ehrlich gesagt ist unsere Hoffnung auch nicht groß, dass dieses Medikament endlich das ist, welches hilft. Er war kürzlich bei einem anderen Rheumatologen, der ein neutrales Gutachten erstellen soll, weil mein Mann Gott sei Dank eine BU Versicherung hat. Dieser hat Röntgenbilder von den Händen gemacht und gemeint, dass er solche Bilder schon lange nicht mehr gesehen hätte und hat sogar seine Arzthelferin gerufen, um ihr diese Bilder zu zeigen. Außerdem hat er meinen Mann zu 80 % berufsunfähig eingestuft und ihn gefragt, wie er überhaupt in der Lage sei etwas zu tun. Gut mein Mann nimmt jeden 2. Tag eine Schmerztablette (Arcoxia) mit der er einigermaßen gut durch den Tag kommt. Ich muss sagen, wir sind selbstständig und sollen nächstes Jahr den Betrieb von meinen Eltern übernehmen. Außerdem haben wir 3 kleine Kinder und nun noch diese Corona Zeit mit der Ungewissheit, was ist, wenn mein Mann das Virus bekommt. Er ist psychisch selbstverständlich auch total am Boden und ich mache mir riesig Sorgen um ihn, um unsere Familie/Kinder und unsere Zukunft. Auch unsere Kinder leiden natürlich mit. Ich weiß es gibt noch viele andere schlimmere Krankheiten, aber vielleicht kann mir irgendjemand einen guten Rat oder Tipp geben. Oder vielleicht einfach nur ein paar aufbauende Worte, dass es noch Hoffnung gibt. Wir haben auch schon viel Geld bei einem Heilpraktiker liegen lassen, dessen Empfehlung ich von einer Kollegin bekam. Sie hatte auch Rheuma, bei ihr fing es genau gleich an, wie bei meinem Mann. Sie ist mittlerweile sogar gesund, ohne Medikamente und hat noch 2 tolle Kinder bekommen. Nur leider konnte er meinem Mann nicht helfen. Ihm geht es wirklich sehr schlecht, er hat auch schon 10 Kg abgenommen, wiegt nur noch 62 Kg und ich würde ihm so gerne helfen. Ich kann es bald nicht mehr mit ansehen, wie er leidet. Ist es vielleicht irgendjemandem von euch auch so ergangen und ist nun vielleicht durch irgendetwas schmerzfrei? Ich hoffe so auf eure Tipps oder wenigstens aufmunternde Worte. Vielen Dank schon mal!!
     
  2. Tunguska

    Tunguska Mitglied

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    Ich habe von so etwas zufällig in einem anderen Forum gelesen (Tierforum).
    Ein Mann wurde mit Rheuma diagnostiziert...und bekam über Jahre Medis, die allesamt nicht angeschlagen haben....schließlich kam heraus, dass er an einer sehr seltenen Erbkrankheit litt.
    Vielleicht sollte in dieser Richtung mal bei Deinem Mann geforscht werden.
     
  3. sternchen42

    sternchen42 Mitglied

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    Dresden
    Hallo Maline, ich habe seit 2008 reumatoide Arthritis, seitdem immer wieder verschiedene Medikamente erhalten, welche teilweise eine Zeit wirkten, teilweise dann Wirkstoffverlust, dann wieder verbunden mit zunehmenden Nebenwirkungen. Ich hatte es satt, die Chemie samt Nebenwirkungen zu erdulden, meine Ärtzin beendete die Medi, ein Jahr hatte ich so fast Ruhe, bis ich jetzt einen starken Schub hatte, nun wurde ich neu eingestellt (Coronazeit ) auf Prednisolon und Olumiant, bin gespannt was mich erwartet. .Zur Zeit kann ich mich wieder prima bewegen, der Blutdruck scheint in die Höhe zu gehen. Arcoxia nahm ich bei Bedarf auch, bis es nicht mehr wirkte, es war bis dahin meine Zauberpille. Ernähre mich nun auch nicht gerade ungesund, rauche nicht, trinke keinen Alkohol, Kurkuma , Fischöl. ..alles half nicht oder nur zur Unterstützung.Beruflich hab ich mich neu orientiert.Ich hab einen lieben Mann, haltet zusammen, der Rückhalt tut gut. Ganz ehrlich, ich würde gern eine halbe Rente in Anspruch nehmen, da hätte ich nicht immer das schlechte Gewissen bei Krankmeldung, obwohl ich wirklich nur zum Arzt gehe, wenn es nicht mehr geht. Ich kenne das Gefühl, wenn die Akkus leer sind. . Jeder hat sowieso einen anderen Verlauf bzw. reagiert unterschiedlich auf die Medikamente.
    Ich wünsche euch viel Kraft und deinem Mann gute Besserung.
     
  4. Maline

    Maline Neues Mitglied

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    Vielen Dank Sternchen42 für deine lieben Worte, ja ich glaube man gibt und darf die Hoffnung nicht aufgeben, sonst ist man verloren. Ich wünsche dir von Herzen alles alles Gute und das dir Olumiant lange und gut hilft und das am Besten ohne nennenswerte Nebenwirkungen
     
  5. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Maline,

    neben den Medikamenten finde ich es wichtig den Stress zu reduzieren, bei mir verschlimmert Stress meine Rheumaerkrankung trotz Medikamenten, mir geht es bei Belastungen schlechter. Ansonsten könnte dein Mann es auch mit einer Ernährungsänderung versuchen, entzündungsfördernde Lebensmittel reduzieren oder meiden, damit meine ich Fleisch,Wurst und auch andere tierische Lebensmittel die viel Arachidonsäure enthalten.

    Sein Schmerzmedikament mal regelmäßig nehmen und nicht nur jeden zweiten Tag könnte auch sinnvoll sein, aber das vorher mit dem Rheumatologen besprechen. Oder einen Schmerztherapeuten hinzuziehen.
    Auch psychologische Begleitung kann hilfreich sein.
    Ausserdem könnte ihm eine Reha gut tun, zumindest hat mir das geholfen. Aktuell geht das zwar eher nicht, wegen Corona, aber planen kann man das ja schon mal.
    Da lastet ja viel Druck und Stress auf deinem Mann, wie Firma muss übernommen werden usw.

    Nachtrag:
    Falls dein Mann Raucher ist, wäre es gut, wenn er es schaffen könnte damit aufzuhören.
    Quelle: https://www.rheuma-liga.de/hilfebereich/rauchen
     
    #5 4. Mai 2020
    Zuletzt bearbeitet: 4. Mai 2020
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  6. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Hallo Maline und herzlich willkommen!

    Dass es deinem Mann so schlecht geht, tut mir wirklich leid. Vor allem, weil er ja noch so jung ist, sein Leben noch vor sich hat und er für dich und eure Kinder da sein will und muss.

    Leider gibt es trotz der modernen Medizin immer noch schwere Verläufe und es muss Vieles ausprobiert werden. Hoffnungen und Enttäuschungen inclusive.
    Vielleicht könnte es seinem Mann helfen, wenn er in eine spezielle Rheumaklinik ginge, dort sind die Möglichkeiten auch noch mal anders als in der normalen Praxis. Zusätzlich zu den Medikamenten sollte dein Mann evtl noch physikalische und/oder Ergotherapie Therapie zur Unterstützung bekommen. Zusätzlich hilft oft noch Wärme- oder Kälteanwendung, da muss man schauen, was man besser verträgt.
    Vielleicht noch ein kleiner Tipp am Rande: versucht, die Medikamente positiv zu sehen. Manchmal hilfts schon, wenn man dran glaubt, dass es hilft. Umgekehrt natürlich auch, in dem Sinne der 'sich selbst erfüllenden Prophezeiung'. ;)

    Was die berufliche Zukunft angeht, da solltet ihr den Druck rausnehmen. Solange es deinem Mann so schlecht geht, braucht man über eine Selbstständigkeit gar nicht erst nachdenken. Was ja nicht heißen soll, dass es ihm nicht irgendwann wieder gut geht. Dann ist immer noch Zeit zum planen.
    Ich wünsche euch alles Gute!
     
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  7. Maline

    Maline Neues Mitglied

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    Vielen Dank für deine lieben Worte Maggy63! An eine Rheuma Klinik habe ich auch schon gedacht. Kannst du vielleicht, oder sonst jemand, eine gute Klinik empfehlen? Wir kommen aus dem Schwabenländle. Ich bin wirklich um jeden Tipp dankbar
     
  8. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Ich kenne die Kliniken leider alle nicht, aber da werden sicher noch Tipps kommen.
     
  9. dassonnerl

    dassonnerl Neues Mitglied

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    Beiträge:
    1
    Hallo Maline

    Bei mir wurde vor eineinhalb Jahren rheumatoide Arthritis diagnostiziert. Seitdem nehme ich Methotrexat als subkutane Spritze, was aber leider nicht so gut geholfen hat. Seit Februar diesen Jahres bekomme ich nun zusätzlich auch Olumiant, ein relativ neues Arzneimittel. Und das hilft unglaublich gut bei mir, habe fast keine Schübe mehr, und wenn, dann sind die Entzündungen wirklich sehr gering. Das neue Medikament wirkt sogar so gut, dass ich eventuell bald die Methotrexat Die Methotrexat Spritzen weglassen kann. Eventuell fragt ihr euren Arzt einmal nach diesem Medikament.

    Alles Gute und toi toi toi für

    Sonja aus Nürnberg
     
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