Verdacht auf Rheuma

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Mademoiselle, 24. Februar 2020.

  1. Mademoiselle

    Mademoiselle Neues Mitglied

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    Hallo, liebe Mitglieder von RheumaOnline!

    Ich habe den Verdacht, Rheuma zu entwickeln und begab mich aus diesem Grund in der vergangenen Woche mit folgenden Symptomen zu einer Hausärztin:

    • seit November 2019 Anlaufschmerzen am Morgen nach dem Aufstehen aus dem Bett oder nach längerem Sitzen am Tage. Unbewegliche Hüft-, Knie-, Knöchel- und Fußgelenke. Dauer der Gelenksteife: 10 Minuten.

    • Schmerzen im Großzehen-Grundgelenk des linken Fußes seit etwa Mitte Januar, anfangs nur nachts und später auch am Tage bei Belastung. Leicht erwärmt, ohne Schwellung oder Rötung.
    • seit Anfang Februar immer wiederkehrende Schmerzen im Grundgelenk des kleinen Zehes am linken Fuß. Verhärtung tastbar, erwärmt, leichte Rötung. Teilweise strahlen die Schmerzen in den gesamten Fußballen aus, was zu Beschwerden beim Gehen führt.
    • seit Mitte Februar versteifen alle Fingergelenke beider Hände in der Nacht. Am Morgen lassen sich die Finger nicht mehr schmerzfrei bewegen. Dauer der Gelenksteife: 10 Minuten.
    • seit Mitte Februar immer wiederkehrende Schwellungen einiger Fingergelenke. Die Gelenke verfärben sich rot-bläulich, sind erwärmt und schmerzhaft.

    • seit Jahren Schulterschmerzen links (tagesformabhängig), Gelenkgeräusche in der rechten Hüfte und in beiden Knien (Knirschen). Häufige Rückenschmerzen, insbesondere in der Nacht.

    Die Ärztin äußerte sich nicht weiter zu diesen Auffälligkeiten. Vielleicht weil optisch zum Zeitpunkt der Untersuchung keine akuten Gelenkveränderungen erkennbar waren. Sie sagte nur, dass ich jetzt das 35. Lebensjahr erreicht hätte und mir damit sowieso eine routinemäßige Vorsorgeuntersuchung (Blutabnahme und Urinprobe) laut Krankenkasse zustünde.

    Ich frage mich, ob die Ergebnisse eines einfachen Blut- und Urintests überhaupt irgendwelche Hinweise auf eine Rheuma-Erkrankung im Anfangsstadium geben können. Sollte ich eventuell sogar einen Arztwechsel in Betracht ziehen?

    Vielen lieben Dank fürs Lesen und Antworten.
     
  2. general

    general Bekanntes Mitglied

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    Hallo und erstmal herzlich Willkommen hier.

    Ich wuerde jetzt erstmal die ersten Untersuchungen abwarten, dein Hausarzt wird vermutlich erstmal Entzündungsparameter bestimmen und wie das Blutbild aussieht.

    Zusätzlich würde ich KEIN Prednisolon nehmen BEVOR entsprechende Untersuchungen abgearbeitet sind.

    Gruss
     
  3. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Hallo Mademoiselle und herzlich willkommen.
    Das KÖNNTE was Rheumatisches sein, muss aber nicht. Ich würde auf jeden Fall schon mal prophylaktisch einen Termin bei einem Internistischen Rheumatologen machen, die Wartezeiten sind ja teilweise enorm.
    Vielleicht reagiert dein Körper jetzt auch auf das nasskalte Wetter und lässt die Gelenke meckern. Möglich wäre auch ein Mangel, ich denke da vor allem an Vitamin D. Evtl ist auch eine vorangegangene Infektion, war da die letzten Monate was? Yersinien, Borellien etc können solche Symptome machen und auch eine Rheumatische Erkrankung auslösen, die aber in den meisten Fällen zurückgeht, wenn sie zeitig behandelt wird. Auch Arthrose wäre möglich. Also du siehst, alles nicht so einfach. ;)
    Ich weiß nicht, welche Werte dein Hausarzt abgenommen hat, aber auf die kann man sich nicht 100%ig verlassen. Trotz unauffälliger Werte könnte was dahinterstecken. Die Rheumatologen haben aber noch ganz andere Möglichkeiten und es gibt eine ganze Menge Werte, die der Hausarzt möglicherweise gar nicht erst kennt oder interpretieren kann.
    Von daher kann ich dir nur empfehlen, s.o., Termin...
     
  4. Mademoiselle

    Mademoiselle Neues Mitglied

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    Vielen lieben Dank für die herzliche Begrüßung von euch beiden und für das Beschäftigen mit meinem Beitrag. Ich habe mich sehr darüber gefreut und möchte mich erst einmal dafür entschuldigen, dass ich mich erst heute zurück melde.

    Es wurde mittlerweile ein großes Blutbild angefertigt und ein einfacher Urintest gemacht. Jetzt liegen die Untersuchungsergebnisse vor: Kein Befund. Es gibt keinerlei Auffälligkeiten, sämtliche Werte befinden sich im Normbereich und könnten laut Aussage der Hausärztin nicht besser sein. Sie sieht keinen Handlungsbedarf und Rheuma kann ihrer Ansicht nach ausgeschlossen werden. Das ist für mich sehr beruhigend zu wissen, aber die Beschwerden bleiben die gleichen. Mir wurde gesagt, ich könne mich in 2-3 Monaten noch einmal vorstellen, wenn keine Besserung eintreten sollte. Aber ich habe große Sorge, dass meine Gelenke Schaden nehmen durch die immer wieder auftretenden Veränderungen: Zwei Finger- (rechte Hand) und zwei Zehengelenke (linker Fuß) schmerzen und schwellen immer wieder leicht an, sind in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt und gerötet - aber nur wenig erwärmt. Dieser Zustand kommt und geht alle paar Tage. Mal sind die Probleme im Fuß stärker, mal in den Fingern. Ich war mir sicher, dass eine Entzündung vorliegt, aber im Blut konnten keine Entzündungszeichen festgestellt werden. Alles in bester Ordnung. Neben den oben im ersten Beitrag aufgeführten Beschwerden kommt hinzu, dass ich in meinem Berufsleben körperlich sehr aktiv sein muss und unter (wenn auch noch erträglichen) Schmerzen und mit steifen Gelenken meiner Arbeit nachgehe. Das ist sehr belastend und ich fühle meine Arbeitskraft und -leistung dadurch gemindert.

    Hat jemand einen Rat, wie ich weiter vorgehen sollte? Abwarten und beobachten, wie von der Hausärztin empfohlen? Könnte vielleicht auch ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt dahinterstecken? Ich habe seit fast zwei Jahren keine Menstruation mehr, da ich aufgrund von Magenbeschwerden mich eine Zeit lang nicht ausreichend ernähren konnte und dadurch ins Untergewicht geriet. Seit ein paar Monaten befinde ich mich wieder im gesunden Normalgewicht - nur mein Körper benötigt noch etwa länger, um sich wieder soweit zu erholen, dass auch die Menstruation wieder einsetzt.


    P.S.: Ich habe die Ergebnisse der Blutuntersichung vorliegen. Wenn es jemandem beim Beantworten meiner Frage helfen sollte, einen bestimmten Wert davon zu kennen, dann bitte gerne nach diesem bei mir erkundigen!
     
    #4 28. Februar 2020
    Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2020
  5. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Möglich wäre vielleicht auch eine Psoriasisarthritis, da sind die Werte oft völlig unauffällig. Hast vielleicht du oder jemand in deiner Familie Schuppenflechte?
    Manchmal kommen Auffälligkeiten auch erst später, so wie bei mir. Ich würde den Verlauf einfach mal im Auge behalten und vielleicht in Abständen wieder beim Rheumatologen vorstellig werden.
    Wenn dich deine Beschwerden sehr beeinträchtigen, kannst du deine Hausärztin auch mal auf einen Versuch mit Cortison ansprechen. Auch wenn die Werte gut sind, ist es trotzdem keine Garantie, dass nicht doch tatsächlich was brutzelt. Bei mir hat der Versuch tatsächlich den Nachweis eines entzündlichen Geschehens erbracht (jahrelang wurde alles auf die Fibromyalgie geschoben und ich hatte ganz schön zu tun, meinen Rheumatologen zu überzeugen, noch nach was anderem zu suchen), die auffälligen Blutwerte haben sich erst viel später gezeigt.
     
  6. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    @Hallo Mademoiselle,
    auch von mir ein willkommen.
    eigentlich können wir dir hier nur tipps geben, da die meisten von uns selbst leidtragende, aber keine ärzte sind.
    gang ist, es müssen nicht immer irgend welche werte zu finden sein um ein gesundheitliches problem damit erklären zu können. das ist bei einem teil der erkran kungen des rheumatischen formenkreises so. immerhin gibt es über 400 verschiedene rheumatische erkrankungen.
    auch wenn die HÄ ein grosses blutbild gemacht hat, heisst das eigentlich noch gar nichts. nur soviel, dass diese werte i.o. sind. ich denke sie wird warscheinlich keine rheumaspezifischen werte, ausser CRP und ANA die meist überprüft werden und ggf.auf einen entzündlichen prozess im körper hinweisen können, untersucht haben.
    vielleicht solltest du einmal versuchen, da du offenbar einschrenkungen hast, deine beschwerden mit einfachen mitteln versuchen zu lindern. das kann kälte oder wärme sein, je nach dem was du verträgst. wobei diese nicht den ganzen tag anzu wenden sind, sondern bis zu 3 x tägl.ca 20.min. ev.können quarkauflagen z.bsp.für die fingergelenke helfen oder auch eine warme rolle (kleines handtuch rollen und heisses wasser in die mitte geben. ein moment warten bis das tuch durchfeuchtet ist und langsam über die gelenke rollen) oder mit ein päckchen TK erbsen oder einem kühlpäck kühlen. da gibt es aber noch viel mehr was man machen könnte. z.bsp. warmes linsenbad: linsen trocken in der mikrowelle erwärmen, am besten in eine schüssel, centstücken rein und mit den fingern die ct.stücken suchen. wenn du dir unsicher bist lass dir von der HÄ physio-therapie zur linderung verordnen. die therapeuten haben viele übungen für dich, die die bewegungseinschrenkungen und auch schmerzen lindern können.
    so kannst du sicher auch deiner beruflichen tätigkeit wieder besser nachgehen.
    therapeutisch würde ich schon ein weiteren arzt hinzuziehen. das könnte ein orthopäde oder rheumatologe sein. ggf. zeigen ein rö bild oder ultraschall ein hinweis auf verän derungen an den gelenken bzw. der gelenk kapsel der betroffenen körperteile. das entscheidet dann z.bsp. der orthopäde an hand eines untersuchungsbefundes.
    was deine schmerzen anbelangt solltest du ein termin bei einem schmerztherapeut machen. schmerzen werden chronisch, wenn sie nicht schnellstmöglich behandelt werden. leider gibt es auch da u.u.lange wartezeiten. du siehst es gibt nicht nur den rheuma-tologen.
    du benötigst dafür nicht unbedingt eine überweisung, so dass du diese ärzte auch selber aufsuchen kannst.
    zu diesen themen gibt es hier viele beiträge. oben links gibt es eine suchfunktion. durch eingabe eines stichworte bekommst du weitere beiträge von usern hier angezeigt.
    gute besserung!
    saurier
     
    #6 28. Februar 2020
    Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2020
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