Zeitabstand zwischen verschiedenen Biologicals?

Dieses Thema im Forum "Biologika und niedermolekulare Wirkstoffe" wurde erstellt von Ludovica12, 6. Januar 2020.

  1. Ludovica12

    Ludovica12 Aktives Mitglied

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    Liebe Foris,

    ich bin leider in der misslichen Lage, meine Medikamente (bis auf Kortison) bei RA nicht zu vertragen.
    Mittlerweile soll ich das dritte Biological testen und schauen, ob ich es vertrage.
    Hauptsächliche Nebenwirkungen sind Luftnot, Herzklopfen bis hin zu Herzstolpern und Müdigkeit samt Schwindel- also kein Pappenstiel.
    Nun frage ich mich, ob man mit nur einer Woche Abstand zwischen den einzelnen Spritzen sofort das nächste spritzen sollte? Mein Körper reagiert ja sehr negativ und ich fürchte, dass eine Gabe Biochemie nach der anderen da nichts Gutes bewirkt.Er ist ja eh schon belastet durch die NWen, da denke und spüre ich, dass er eine Pause braucht.
    (Mein Rheumatologe hat sich mit Müh und Not auf zwei Wochen Abstand geeinigt, mir wären drei lieber gewesen. Sein Argument: "Wir" müssten ja mal vorankommen.) Das Kortison (7,5mg) reicht momentan, um die RA in Schach zu halten.
    Was meint ihr?
    Wie viel Zeit lag zwischen euren Gaben?
    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
    Liebe Grüße
    Lu
     
  2. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Meine rein subjektive, persönliche Erfahrung: Ohne Pause ging bei mir irgendwann gar nichts mehr und es dauerte mehr als sechs Monate, bis mein Körper wieder mit einer immunsupprimierenden Therapie zurecht kam. Da ging nichts mehr, inkl. Notaufnahme. Schwierig ist es bis heute, was aber an Nebenerkrankungen liegt.

    Aus dieser Erfahrung heraus würde ich Nebenwirkungen immer ausklingen lassen, solange die RA kein akutes Handeln erfordert, kann aber nur für mich sprechen.

    Mein Rheumatologe gibt mir die Zeit, weil er weiß, dass alles andere nach hinten los geht.


    Edit: Typo
     
    #2 6. Januar 2020
    Zuletzt bearbeitet: 6. Januar 2020
    muc_micha gefällt das.
  3. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Ich persönlich würde auf mein Bauchgefühl hören. Auf eine Woche mehr oder weniger wirds ja nun nicht ankommen, denk ich mal.
     
  4. Ludovica12

    Ludovica12 Aktives Mitglied

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    Ihr Lieben,
    vielen Dank für eure Antworten!
    Ich hab schon an mir gezweifelt, weil ich auch das dringende Bedürfnis habe, erstmal eine Pause machen zu müssen. Mein Körper ist ziemlich durch, die Nebenwirkungen sind nicht ohne.

    Nichts desto trotz fühle ich mich doch sehr unter Druck gesetzt durch den Arzt, als ob ich mich anstellen würde. Das kann aber doch nicht angehen! Ich weiß nicht, warum er so einen Stress macht, er sagt, er sehe das mit den Folgen für meinen Körper anders als ich.
    Zwischen Humira, das mich völlig umhaute, und dem Benepali liegen zwei Wochen Pause. Die Enge in der Brust wird jetzt, nach der dritten Spritze Benepali, deutlicher spürbar. In dem Beipackzettel von Benepali steht, dass man noch 2 Monate (!!!) nach der Einnahme Nebenwirkungen bekommen kann.

    Da ist meine Bitte um eine dreiwöchige Pause doch nur verständlich.
    Wer hat dazu noch weitere Erfahrungen gemacht?
    Einen schönen Abend euch!
    Lu :wavey:
     
  5. Ludovica12

    Ludovica12 Aktives Mitglied

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    P.S. Ich werde ein Blutbild beim Hausarzt machen lassen und mal nachhören, wie er das sieht. Ich muss ja auch einsatzbereit auf der Arbeit sein und möchte da so wenig wie möglich fehlen. Habe die Spritzen zuletzt auf meinen freien Tag gelegt deswegen, Wochenende war mir zu riskant, weil ich da keinen Arzt erreicht hätte.
    @Meggie: Wie viel Zeit lag denn zwischen deinen Einnahmen und wie hat dein Doc das gehändelt?
    Euch beiden wünsche ich alles Gute!!:flowerface:
     
  6. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

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    Hi,

    ich bin etwas verwundert, dass Du kein MTX zu Humira bekommen hast- dachte das es gegen RA normal wäre.War es wegen der NW?

    Grundsätzlich finde ich es bedenklich, wenn ein Arzt Dich zu etwas drängen möchte- Dein Körper gehört Dir und was Du damit machst-oder auch nicht ist einzig Deine Sache. Wenn Du der Meinung bist, dass bestimmte Therapien gerade nicht gehen- DEINE Entscheidung. Dein Arzt hat zu akzeptieren, dass Deine Entscheidung gerade so ist und sollte Dir plausibel darlegen warum er anderer Meinung ist oder mit Deiner Entscheidung leben- ich soll seit einiger Zeit auch meinen TNF- alpha Blocker wechseln, aber ich habe gute Gründe es nicht zu tun...

    Wünsche Dir Willensstärke und Durchsetzungsvermögen
    Jürgen
     
  7. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Ludovica, du reagierst auf alle Basismedikamente mit den gleichen NW? Das erscheint mir (ich bin natürlich nur Laie) sehr unwahrscheinlich. Oder ich habe dich falsch verstanden, was natürlich auch sein kann.

    Ist denn abgeklärt, ob eventuell eine andere Ursache dahinter steckt?
    Herzrasen und Luftnot hatte ich z. B. durch eine längere Cortison Einnahme verbunden mit einem hohen Blutdruck.
    Starke Müdigkeit und Herzrasen kommen auch bei einer Anämie vor, um nur mal zwei Beispiele zu nennen.

    Da Basismedikamente oft auch miteinander kombiniert werden, macht eine Pause zwischen den Einnahmen für mich keinen Sinn. Ob man zwischen den Biologika Pausen machen sollte, weiß ich nicht, da ich immer noch das erste Biologikum spritze (Erelzi 1x wöchentlich 25mg in Kombi mit MTX und Quensyl).

    Ich nehme an, dass dein Rheumatologe in erster Linie deine Erkrankung kontrollieren möchte, um Schäden an den Gelenken zu verhindern und deshalb etwas "Druck" macht. Außerdem ist das Ziel ja nach Möglichkeit ohne Cortison auszukommen.
    Aber am Ende ist es deine Entscheidung, ob du drei Wochen Pause machst. Oder ob du überhaupt ein Biologikum nimmst. Zwingen kann und wird dich niemand.

    Lg Clödi
     
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  8. jens41

    jens41 Aktives Mitglied

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    Hallo,

    es gibt schon Biologika die man nicht gleich aufeinander nehmen sollte. Zwischen Rituximab und Humira sollten z.b 6 Monate liegen. Ist aber von Biologika zu Biologika unterschiedlich.....

    Lg Jens
     
  9. Tinchen1978

    Tinchen1978 Bekanntes Mitglied

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    Hallo Lu,

    ich habe gerade mal in den Unterlagen geschaut. Meine Tochter wurde von Erelzi auf Humira umgestellt und da wurden vom Rheumatologen 1 bis 2 Wochen Pause nach Beendigung der Erelzitherapie empfohlen. Sie hat dann die zwei Wochen gewählt. Das mal rein medizinisch betrachtet. Sie hat aber auch beides recht gut vertragen.

    LG Tina
     
  10. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Rituximab ist mit allen anderen bisher verfügbaren Biologica nicht vergleichbar und hat eine wesentlich länger anhaltende Wirkung ;)
     
  11. jens41

    jens41 Aktives Mitglied

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    Da ist natürlich was dran Resi...... :)
     
  12. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Es gibt Phasen, da will manch ein Körper womöglich nicht und einfach nur seine Ruhe. Egal, ob sich Reaktionen mit Halbwertzeiten oder anders logisch erklären lassen würden. Meiner zumindest funktioniert so. Er braucht nach manchen Unverträglichkeiten eine Pause, ansonsten reproduziert er den Stress beim nächsten Mittel.

    Mich hat auch nachdenklich gemacht, dass auf alle Mittel die selbe Reaktion beschrieben wird. Kenne es aber von mir selbst. Natürlich muss man dann hinschauen, das macht Lu ja.
     
  13. Tinchen1978

    Tinchen1978 Bekanntes Mitglied

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    Drum schrieb ich die letzten beiden Sätze, teamplayer. Geheuer wäre mir das auch nicht, wenn meine Tochter betroffen wäre bezüglich den Nebenwirkungen.
     
  14. Tiger1279

    Tiger1279 Bekanntes Mitglied

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    Hallo,

    ich bin vor ein paar Monaten von Humira auf Remicade umgestiegen. Der Gastro. doc hat gemeint es sollten mindestens 2 Wochen Abstand sein, besser wären drei Wochen.

    LG und viel Erfolg
    Tiger
     
  15. Ludovica12

    Ludovica12 Aktives Mitglied

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    Liebe Foris,

    vielen Dank für die vielen Antworten, sie helfen mir sehr! Ich versuche mal, zu antworten:
    @Jürgen: Ich habe MTX nicht vertragen und nehme deswegen weiterhin Kortison. Da habe ich null Nebenwirkungen und es geht mir recht gut damit, außer bei akuten Schüben. Die sind zum Glück nicht so oft. Hätte ich MTX samt Humira genommen, läge ich wohlmöglich im Krankenhaus....Humira habe ich gar nicht vertragen (erstes Biological, Atemnot, Druck auf der Brust, Schwindel).
    Letztlich bin ich ja doch vom Arzt abhängig, deswegen muss ich mich schon arrangieren.

    @Clödi: Nein, ich hab das wohl nicht gut erklärt, sorry! Ich habe natürlich nicht immer die gleichen NWen, sondern schön dezidiert: Herzrythmusstörungen bekam ich heftog unter Olumiant, unter dem ich auch ständig krank war (Infekte, Gürtelrose). Und da ich vorbelastet bin (i.d. Familie Herzkranke), hab ich mich natürlich durchchecken lassen beim Kardiologen. Alle zwei Jahre muss ich da wieder vortanzen, aber es ist alles ok so weit. Und erst mit Humira bekam ich Atemnot und den Druck auf der Brust, so wie jetzt auch - wenn auch schwächer! - unter Benepali. Das habe ich weiter gespritzt, in der Hoffnung, dass es besser würde, aber das wurde es nicht.

    Wie dem auch sei: Ich habe, wie Teamplayer es beschreibt, das (Körper)Gefühl, pausieren zu müssen und ich hoffe, dass meine RA mir da keinen Strich durch die Rechnung macht. Denn mit einem Schub ist mir natürlich auch nicht geholfen.

    @Tiger und @Tinchen: Danke für eure Angaben, das entspricht ja genau meiner Intuition! Ich denke, ich werde auf meinen Körper hören!

    Euch allen eine möglichst schmerzfreie und gute Zeit!!
    Lu:wavey:
     
  16. anthologie

    anthologie Mitglied

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    Guten Morgen, seit einer Woche spritze ich wieder Benepali (musste absetzen wegen einer Gürtelrose unter Benepali und habe zwischenzeitlich MTX gespritzt, das habe ich gar nicht vertragen). Gestern trat ein so starker Schwindel mit Übelkeitsgefühl auf, dass ich die Orientierung verlor, stürzte und bis heute starke Kopfschmerzen mit begleitendem Schwindelgefühl habe. Die Tage zuvor irritierte mich ein seltsames Klingeln in den Ohren und heftiger Ohrendruck. Nun traue ich mich heute nicht, Auto zu fahren. Auch weiß ich nicht, ob ich die wöchentliche Benepali-Spritze heute nehmen soll. Ist dieses Problem (Schwindel, Ohrgeräusch) ein übliches, bekanntes? Oder muss ich versuchen, den Rheumatologen zu kontaktieren (freitags sehr schwer erreichbar).
    Danke für Eure Antworten.

    Maria
     
  17. Tiger1279

    Tiger1279 Bekanntes Mitglied

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    3.864
    Guten Morgen,
    bitte setzte Dich mit dem Rheumatologen in Verbindung. Wir sind hier keine Ärzte.

    Alles Gute
    Tiger
     
  18. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Vielleicht ist heute ein HNO zu erreichen. Könnte ja auch eine Hilfe sein in deiner Situation.

    Lg Clödi
     
  19. anthologie

    anthologie Mitglied

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    91
    Danke, Clödi, werde gleich zu einem HNO-Arzt in die freie Sprechstunde fahren.
    Vielleicht findet er eine Erklärung.

    Grüße von
    Maria
     
    Clödi gefällt das.
  20. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
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    8.142
    @anthologie
    Viel Erfolg Maria. Kannst ja nachher mal berichten, wenn du magst.
     
    #20 17. Januar 2020
    Zuletzt bearbeitet: 17. Januar 2020
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