Frühe Rheumatoide Arthritis

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Benvvv, 27. Dezember 2019.

  1. Benvvv

    Benvvv Neues Mitglied

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    Hallo, ich bin Benjamin.
    und möchte ein paar Antworten auf meine Fragen finden, danke dafür.
    Da ich neu hier bin und die allgemeine "Krankenvita" offenbar nicht mehr aktuell geführt wird beschreibe ich hier meine Krankheitsgeschichte.
    Ich hab im Sommer diesen Jahres (2019) schmerzen in der Hand bekommen die einfach nicht besser wurden, auch die Hand ruhig zu halten und zu schonen brachte mir nichts - die Schmerzen wurden nicht besser. Meine Hausärztin vermutete erst das es ein Karpaltunnelsyndrom sei oder eine Sehnenentzündung. doch da die Schmerzen nicht besser wurden und das trotz der wochenlangen Schonung der Hände und der Schmerztabletten (Ibuflam 600 und andere) musste ich unbedingt ein MRT der Hand machen lassen.
    Doch das hat nichts konkretes in der Richtung erahnen lassen und ließ die Ärztin nur zu dem Schluss kommen das es eventuell Rheuma sein könnte das die Schmerzen verursacht.
    Meine Hausärztin hat mir dann Blut genommen und es auf den Rheuma Faktor hin prüfen lassen.
    CCCP- Ak war erhöht mit 22.1 kU/L und der Zellkern-Ak 1:320 !
    alles andere war normal.
    2 Monate später konnte ich mich endlich von einer Rheumatologin untersuchen lassen die mir dann frühe Rheumatoide Arthritis diagnostiziert hat. Endlich hatte ich Gewissheit, nur leider tat sich ein neues Problem auf, die Rheumatologin konnte mir keine Medikamente verschreiben da sie in einer Klinik arbeitet, da dachte ich mir noch ich könnte mir diese Medikamente von meiner Hausärztin verschreiben lassen.
    Hab dann Schluss endlich einen Termin am 9. Januar bekommen, bei einer internistischen Rheumatologin - hätte eigentlich schon einen am 10 Dezember bekommen, hab den aber abgesagt weil ich dachte ein operativer Rheumatologe könnte mich behandeln - die Dame am Telefon hat mich da leider falsch informiert bzw. nicht verstanden.
    Der Termin beim Rheumatologen der nur operativ arbeitet hat mich so oder so extrem verunsichert, er hat sich meine aktuellen Blutwerte aus der Klinik angeschaut und gesagt ich habe ja keine erhöhten Entzüdungswerte im Blut und meine Gelenke wären auch nicht angeschwollen wie es so typisch bei Rheuma wäre. Er hat dann noch in den Raum geworfen das es vielleicht nur im Labor Rheuma wäre und ich das vielleicht doch nicht hätte. Naja, richtig untersucht hat er mich jetzt auch nicht, verunsichert bin ich trotzdem auch wenn ich die Diagnose nicht wirklich anzweifle. Was haltet ihr davon ?

    Soviel zu meiner bisherigen Geschichte.
    Ich nehme jetzt schon seit einigen Wochen Trexject mit 15mg Methotrexat und Kortison (10mg) meine Schmerzen sind deutlich besser geworden bzw. tauchen nicht mehr so schnell auf, fühle mich Leistungsfähiger.
    Doch vor allem abends tut mir die rechte Hand bei Belastung immer noch weh - es zieht meistens vom Ellenbogen aus in den ganzen Unterarm und Hand, in der rechten Schulter merke ich es auch immer wieder.
    und ich habe immer noch diese roten Ausschläge die doch recht oberflächlich sind, brennen ein wenig, schmerzen aber bleiben meist nicht lange und gehen innerhalb einiger Minuten wieder weg.
    Meine letzten Blutwerte vom 16.12 waren vollkommen ok und in der Norm.
    Kennt ihr das auch ? Kurz nach Beginn der Schmerzen im Sommer sind diese Aufgetaucht - an beiden Händen, hab das auch der Rheumatologin gezeigt.
    Ich weis das es bei der Rheumatoiden Arthritis solche Entzündungen gibt an den Gelenken die man sehen kann doch so wie es bei mir aussieht habe ich es noch nirgends gesehen. Sind das diese typischen Entzündungen bei der Rheumatoiden Arthritis ?
    auf den beigefügten Bildern sieht man diese Rötung leider nicht sonderlich gut, ist in Wirklichkeit deutlich geröteter.
    Danke für eure Aufmerksamkeit.
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  2. Birte

    Birte Bekanntes Mitglied

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    Hallo Benjamin und herzlich willkommen im Forum,

    wir sind ja hier alle keine Ärzte, sondern Betroffene, das erstmal vorab. Das was ich auf den Bildern sehe, sieht mir eher nach einer oberflächlichen Hautreaktion aus - wobei so etwas auf einem Foto nicht wirklich gut zu beurteilen ist.
    Deine Schmerzen abends könnten von Überlastung kommen - im Sinne von Überlastung in deiner aktuellen Verfassung, d. h. deine derzeitige Belastungsgrenze ist erreicht oder überschritten.
    Ob die Besserung deiner Beschwerden vom MTX oder vom Prednisolon (oder von beidem) kommt, kann man nicht so genau sagen - es scheint sich bei deinem Problem aber um etwas Entzündliches zu handeln. Das Prednisolon kann auch für die besseren Blutwerte verantwortlich sein.

    Der so genannte "rheumatische Formenkreis" besteht aus sehr vielen Krankheiten, es kann, aber muss nicht unbedingt eine RA sein. Unglücklicherweise sind viele davon nicht leicht zu diagnostizieren. Mein Rat wäre, zunächst den Termin beim internistischen Rheumatologen abzuwarten (alle Befunde, Blutwerte, Röntgen- und MRT-Bilder, die du hast mitnehmen). Mach vorher eine chronologische Liste, welche Beschwerden wann aufgetreten sind, welche Medikamente/sonstige Therapien du bekommen hast, was geholfen hat und was nicht. Mach eine Kopie davon für den Arzt.
    Falls das nicht zu einer Diagnose führen sollte (kann dauern), würde ich versuchen - falls noch nicht geschehen - einen auf Hände/Arme/Schultern spezialisierten Orthopäden aufzusuchen. Ansonsten fallen mir noch Physio- und/oder Ergotherapie ein, die vielleicht etwas Linderung verschaffen könnten.
    Ich wünsche dir viel Glück!

    Gruß,

    Birte
     
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  3. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Birte, wenn ich Benjamin (willkommen hier!) richtig verstanden habe, hat er die Diagnose RA von einer Rheumatologin erhalten....
     
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  4. Birte

    Birte Bekanntes Mitglied

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    Ja, in einer Klinik, und der nächste Rheumatologe hat das angezweifelt, deswegen hat er sich hier gemeldet - und weil er eine Einschätzung seiner (verbleibenden) Beschwerden von uns haben wollte. Der Termin bei der niedergelassenen internistischen Rheumatologin steht noch aus, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich wollte lediglich sagen, dass es sich theoretisch auch um eine andere Krankheit des rheumatischen Formenkreises handeln könnte - PSA zum Beispiel, oder eine Spondarthritis.
    Ja, du hast Recht, im letzten Absatz hätte ich statt "Falls das nicht zu einer Diagnose führen sollte" "Falls das nicht zu einer Bestätigung der Diagnose führen sollte" schreiben sollen.
     
  5. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Birte, du hast damit Recht; ich gebe aber zu bedenken, dass Erstere Rheumatologin war und der Zweite ein orthopädischer Rheumatologe (dessen Ausbildung in Rheumatologie mit der der ersten Dame nicht vergleichbar ist...).
    Zusätzlich gibt es einen CCP-AK (auch wenn der nicht wirklich hoch ist), und dieser gilt als hoch spezifisch.

    Eine Einschätzung seiner Beschwerden durch uns halte ich für problematisch, wenn sich schon die "Fach"leute nicht einig sind - auch wenn ich den Wunsch verstehen kann ;)
     
    general gefällt das.
  6. Benvvv

    Benvvv Neues Mitglied

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    Hallo, Grüsst euch. danke für die Antworten.
    Finde irgendwie schade das sich hier niemand getraut zu äußern der selbst Rheumatoide Arthritis hat und darlegen kann wie es bei ihm anfing. Ich dachte eigentlich das es viele hier gibt die das selbe haben bzw. durch machen mussten mit der RA.

    Ja war auch mein Gedanke dazu, nach dem was ich so bisher über Rheumatoide Arthritis erfahren habe müssen meine Gelenke nicht geschwollen sein und der CCP- Ak wert muss auch nicht (immer) erhöht sein aber trotzdem kann eine Rheumatoide Arthritis vorliegen. Ich fand die Aussage vom operativ tätigen Rheumatologen auch nicht gerade fachlich. Er hat sich ja nicht mal richtig meine Gelenke angeschaut sondern nur auf die aktuellen Blutwerte begutachtet.
    Die Dame (Oberärztin) in dem Rheuma Zentrum hat mich viel genauer untersucht, meine Hände z.b. abgetastet und so weiter. Sie hat auch keine Zweifel geäußert als sie mir sagte das ich eine frühe rheumatoide Arthritis habe.
    Nachdem ich meine Essgewohnheiten angepasst habe (weniger Fleisch und Milchprodukte) dafür mehr Obst und Gemüse, Fisch und nun auch Kortison nehme und das MTX in Form von Spritzen nehme, geht es mir wie gesagt viel besser - deshalb zweifle ich die Diagnose erstmal nicht an und nehme meine Medikamente weiter ein.

    @Birte
    Ich hab mir schon einen "Kranken Ordner" angelegt mit allen relevanten Medizinischen Berichten und Blutwerten etc. Da kommt ja jetzt schon einiges zusammen.
     
  7. kukana

    kukana in memoriam †

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    rA habe ich, fing aber an nach zwei aufeinander folgenden Infekten. Zog sich dann einige Zeit hin bis stationär im Krankenhaus die Diagnose gestellt wurde. Bei mir handelt es sich um eine progressive Art. Es gibt aber häufig auch weniger aggressive Formen.

    Wichtig ist zu einem internistischen Rheumatologen zu gehen, ob OPs anstehen werden kann man nicht vorher sehen.
     
  8. hanninanni

    hanninanni Aktives Mitglied

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    Hallo Benjamin,

    bei mir ging es vor exakt 1 Jahr los. Nach dem Auskurieren einer Lungenentzündung.

    Mein Hausarzt (Internist) hatte zum Glück gleich den richtigen Verdacht, weil bei mir die Schwellungen symetrisch auftraten.
    Zehengrundgelenke, Handgelenke, Schultern.
    Er hat mich zum internistischen Rheumi geschickt und der hat die Verdachtsdiagnose anhand der Blutwerte dann bestätigt.
    Seither bekomme ich die gleiche Medikamentenkombi wie Du (nur das Prednisolon ist mittlerweile auf 3,5 runter).
    Die Beschwerden sind weitestgehend weg und meine Entzündungswerte sind auch gegen 0 - das machen die Medikamente.
    Solche Rötungen hatte ich jedoch nie.

    LG
    Inge
     
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  9. Benvvv

    Benvvv Neues Mitglied

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    @kukana
    Du hast schon eine echt heftige Krankenvita, welche Verlaufsform ich habe kann ich bisher nur mutmaßen. Ich denke mal bei mir verläuft sie schub artig, aber vielleicht hoffe ich es auch einfach nur, mal sehen.

    Hallo.
    Bei mir sind das auch nicht wirklich nur Rötungen, ein bisschen dick und schmerzhaft sind die auch - nur richtige Schwellungen hatte ich nie, soweit ich das einschätzen kann. Ich finde nur komisch das die bei mir meist nicht lange andauern, mich juckt es an der Stelle und ich empfinde ein schmerzhaftes ziehen - geh mit dem Finger darüber und dann hab ich plötzlich so einen roten Streifen an der Hand, am Finger oder so - so war es bisher meistens.
    ein paar Minuten vielleicht oder mal eine halbe Stunde Schonung dann war es wieder weg. Meine Hausärztin hat auch mal den Verdacht geäußert das könnte ein Ausschlag sein, ich wüsste aber nicht woher der kommen sollte. Aktuell habe ich auch keine Beschwerden mehr damit seit einer knappen Woche.
    Ich muss unbedingt die internistische Rheumatologin darauf ansprechen und fragen ob das Anzeichen für eine Beginnende Schwellung bzw. Entzündung der Gelenke ist oder ob das andere Auslöser hat.
    Das würde ja die Frage aufwerfen ob ich vielleicht eine andere Rheuma Art habe, ich kenne mich da leider nicht aus und kann da nur ins Leere suchen.
    Aber danke für die Antwort, hat mir echt geholfen.
     
  10. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    Wenn man sich kratzt habe ich das auch.
    Habe ich noch nie als pathologisch gesehen
     
  11. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Hallo Benjamin,

    bei mir fing es mit den klassischen Symptomen an.

    Ich wurde nachts wach, wenn ich die Finger bewegen wollte, weil sie steif wurden und schmerzten. Nach längeren Ruhephasen, konnte ich kaum noch laufen, weil die Zehen schmerzten. Tagsüber und nach Bewegung habe ich kaum noch etwas gespürt oder es wurde zumindest deutlich besser.

    ICH habe auch Schwellungen an den Gelenken erkannt (Schuhe waren plötzlich zu eng und Ringe ebenfalls), nur leider nicht mein damaliger Hausarzt. Deshalb zog sich meine Diagnose auch etwas hin.
    Zu Anfang waren die Fingergrundgelenke betroffen und die Mittelgelenke, aber nicht die vorderen Gelenke. Dasselbe an den Zehen. Später kamen weitere Gelenke und auch Sehnen dazu (Handgelenk, Sprunggelenk, Knie...).

    Meine Diagnose hat eine internistische Rheumatologin gestellt, nachdem ich auf einer Überweisung bestanden und mir den Termin selber organisiert habe.
    Meine Entzündungswerte waren und sind bis heute nie dramatisch erhöht, weswegen mein Hausarzt mich auch nicht so richtig ernst genommen hat. Aber der CCP-AK Wert liegt bei mir z.B. über 1000.
    Ich denke, jede Erkrankung verläuft anders und darum machen wir alle auch ganz unterschiedliche Erfahrungen.

    Zu deinem Ausschlag oder auch Juckreiz kann ich leider gar nichts sagen.
     
  12. Benvvv

    Benvvv Neues Mitglied

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    Kirrweiler (Pfalz)
    Hallo, Ducky.
    Ich verstehe deine Krankenvita nicht ganz (sind mir zu viele Fachbegriffe), Rheumatoide Arthritis hast du aber nicht oder ? Woher soll das dann kommen ?! ich hab keine deiner Krankheiten soweit ich weis.
    Ich weiß auch nicht wirklich was damit anzufangen, ich denke immer das ist eine sehr schwache Entzündung der sehnen oder Gelenke die sich so äußert. Die Rheumatologin hat mir ja auch explizit eine "frühe Rheumatoide Arthritis" diagnostiziert, weswegen das vielleicht noch nicht so eindeutig dick und geschwollen wird und schmerzt wie bei einer ausgeprägten Rheumatoiden Arthritis. Aber sind ja nur Mutmaßungen.

    Hallo, Clödi.
    Kann ich nur bestätigen, mir taten und tun die Grundgelenke - Knie, Zehen, Finger, Hüfte auch immer noch ein bisschen weh. Ohne die Medikamente konnte ich die Schmerzen kaum noch aushalten und nur durch Bewegung wurde es besser.

    Danke für die vielen Antworten, ich wünsche euch allen einen guten Start ins neue Jahr 2020.
     
  13. Sarina91

    Sarina91 Mitglied

    Registriert seit:
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    Hallo Benjamin und willkommen im Forum,
    und ein liebes Hallo an die anderen, die hier fleißig schreiben.

    Die rheumatoide Arthritis ist ein sehr großes Gebiet, welches sich wieder in andere Bereiche unterteilt. Viele hier haben eine rheumatoide Arthritis aber unterschiedliche Symptome am Anfang. Bei manchen fängt es ganz langsam an, dass z.B. nur ein Gelenk betroffen ist. Dies ist dann erwärmt, ist morgens steif, muss aber nicht umbedingt geschwollen sein. Bei anderen aktiviert sich die Erkrankung von 0 auf 100 in einem rasanten Tempo. Das geht manchmal so schnell, dass innerhalb sehr kurzer Zeit mehr als drei oder vier Gelenke gleichzeitig sich mit bestimmten Symptomen bemerkbar machen. Trotzdem bleibt es eine rheumatoide Arthritis.

    Ich selber bin schon mit 14 Jahren an einer rheumatoiden Arthritis erkrank, und die Erkrankung kam bei mir von 0 auf 100 innerhalb kurzer Zeit. Bei mir waren die Gelenke auch nicht geschwollen. Sie waren nur leicht erwärmt und steif. Mehr nicht. Und mein CRP-Wert war 0. Ich glaube, es hat fast 6 Monate gedauert, bis die Ärzte wirklich sagen konnten, was es ist. Als Oberbegriff ist es bei mir eine rheumatoide Arthritis, jedoch wurde ich dann in den Bereich Juvenille idiopathische rheumatoide Arthritis verschoben (das bedeutet nur, dass ich sehr jung die Erkrankung bekommen habe).

    Zu deinen Rötungen. Es kann sein, dass dein Körper die Medikamente nicht so gut verträgt oder sie nicht haben will. vielleicht kommt es dadurch zu diesen Hautreizungen. Es gibt auch Fälle, da nehmen Betroffene jahrelang das gleich Medikament und irgendwann will der Körper es nicht mehr, weil er als Gefahr sieht.
    Das ist bei mir auch schon mehrfach passiert. Dann muss man umgestellt werden.

    Vielleicht würde es helfen, wenn man eine andere Medikamenten-Zustammenstellung ausprobiert. Gerade in der Anfangszeit dieser Erkrankung muss man leider einiges ausprobieren, bis man die richtige und für sich optimale Therapie gefunden hat. Bei mir hat es insgesamt vier Jahre gedauert, bis ich meine optimale "Langzeit-Therapie" gefunden habe. Davor wurde viel experimentiert. Die Therapie halfen meistens nur 1 bis 2 Jahre.

    Viele Grüße und einen guten Rutsch an alle.
    Eure Sarina91
     
  14. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    So etwas kenne ich, wenn die Mastzellen etwas zu aktiv sind; würde es aber nicht überbewerten, bzw. ignorieren, da sich diese Reaktion sehr schnell wieder zurück bildet.

    Ich habe eine seronegative, progredient-osteodestruktive RA mit einem sehr aggressiven Verlauf (mit Organbeteiligung, z.B. Pericardergüssen) und weitere schwere Erkrankungen. Die RA begann in der Jugend, als reaktive Arthritis, wurde aber nie erkannt, NSAR gab es trotzdem. 2011 eskalierte die Situation und es waren beinahe alle Gelenke betroffen. Beide Schultern waren ein Jahr steif (frozen shoulder). Hände und Handgelenke sind inzwischen fast endgradig betroffen, die Wirbelsäule ist immer irgendwo entzündet, (habe auch Herde innen im Spinalkanal an den Wirbeln) und einen Fixateur interne im Genick. Die Knie sind so ziemlich hin (III - IV Patella und Innenseiten), die Hüften haben die typischen Cysten, die Bänder der Sprunggelenke sind instabil oder gerissen und die Füße haben einen Kollateralschaden. Deshalb nutze ich einen schicken E-Rolli und düse draußen damit durch die Gegend, zu Hause nehme ich einen Innenraumrollator, wenn es sein muss. Den aber nur phasenweise, denn zu Hause fühle ich mich viel sicherer und habe hier keine Stolperfallen.

    Mein Rat an Dich: Versuche Dich zu bewegen, so viel es geht, am besten draußen, in der Natur. Halte Deinen Körper beweglich und die Gelenke geschmeidig, immer, ohne ihn zu überfordern, das ist ganz wichtig. Damit legst Du einen guten Grundstein, der RA begegnen zu können.

    Natürlich ist es wichtig, den Körper zu beobachten und zu verstehen, gerade mit einer solchen Erkrankung. Allerdings neigte ich dazu, alles viel zu genau zu betrachten und werten zu wollen. Damit habe ich viel Zeit verbracht, die mir keine Freude bereitet hat, im Gegenteil, ich war oft frustriert und zu sehr auf die Erkrankung fixiert. Was ich sagen will, Lebensfreude ist sehr wichtig und sollte ein fester Bestandteil des Lebens sein.

    Alles Gute.
     
    #14 31. Dezember 2019
    Zuletzt bearbeitet: 31. Dezember 2019
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  15. Benvvv

    Benvvv Neues Mitglied

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    @Sarina91
    Hallo.
    Danke, deine Geschichte ist wirklich aufschlussreich für mich.

    Das muss ich mir merken, bisher muss ich aber sagen das ich die Medikamente ganz gut vertrage. Bis auf ein bisschen Bauchschmerzen und etwas Übelkeit geht es mir gut und den wichtigsten Zweck erfüllen sie ja bisher und das ist das ich endlich keine Schmerzen mehr habe.
    Aber trotzdem gut zu wissen das man da auch viel herumexperimentieren muss und man durch aus selbstbewusst sagen kann und sollte wenn man etwas nicht verträgt und man eine alternative braucht, es gibt ja offensichtlich genug davon - darüber bin ich auch echt froh.

    @teamplayer
    Hallo.
    Danke für die Antwort, das beruhigt mich ungemein.

    Das mache ich schon die ganze Zeit, ich hab selbst gemerkt das mir zu viel Ruhe und Schonung der Gelenke auch nichts bringt - viel mehr verschlimmert das meine Beschwerden nur noch. die Schmerzen als Ausrede zu nutzen sich nicht bewegen zu wollen ist somit wirklich ein Betrug an mir selbst und helft mir kein Stück damit besser umzugehen. Mich sportlich abquälen tue ich sicherlich trotzdem besser nicht (hab es schon versucht, bringt mir aber bisher nur starke Schmerzen) aber soweit es mir möglich halte ich mich aktiv und beweglich, versuche das Leben so zu leben wie ich will und mir nicht die - du hast es ja schon geschrieben - Lebensfreude zu nehmen. Mein Vorsatz für 2020 - mein Vorsatz für mein Leben.

    Das betrachten und werten zu wollen sollte ich wohl lieber den Ärzten und Fachleuten überlassen, die verstehen ja wirklich was davon - da hast du wohl recht.

    Danke für die Antworten und frohes neues Jahr euch allen.
     
  16. Benvvv

    Benvvv Neues Mitglied

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    Hallo alle zusammen.
    Ich hab in den letzten 5 Monaten das Kortison immer weiter abgesetzt.
    Kurzzeitig dachte ich ich bräuchte ein weiteres Medikament und hab die Rheumatologin darum gebeten mir eins zu verschreiben, Leflunomid 15mg war das Mittel der Wahl. Doch ich vertrug das Medikament nicht gut und musste mit extremer Übelkeit und Schlaflosigkeit leben - ich fühlte mich nicht gut damit, fühlte mich benommen und setzte es nach 10 Tagen ab.
    Nach dieser Erfahrung hatte ich erstmal keine Lust auf ein neues Medikament und hab das Kortison erstmal weiter laufen lassen.
    Einige Wochen später hab ich wieder angefangen das Kortison weiter langsam abzusetzen, ich muss ja irgendwann runter kommen von dem Mittel.
    und bin nun komplett runter gekommen davon.
    Knappe 5 Wochen nehmen ich kein Kortison mehr ein.
    Doch inzwischen macht sich mein Rheuma doch wieder bemerkbar und meine Schmerzen und Schübe werden immer deutlicher.
    Diese Woche hab ich um einen neuen raschen Termin bei der Rheumatologin gebeten und ihn auch bekommen.
    Ihr hab ich schon das letzte mal erzählt das ich das Leflunomid nicht vertragen habe und sie meinte damals schon das ich dann ein Biologika bekomme wenn ich es dann brauchen würde.
    Ich hab schon gehört das es auch höher dosierte Spritzen vom Methotrexat gibt - 20mg oder gar 30mg - ich denke nicht das ich das allzu gut vertrage, den die momentane Dosis von 15mg Mtx macht mir schon zu schaffen - Übelkeit und so. Was habt ihr für Erfahrungen damit gemacht ?
    Denkt ihr ein Biologika ist nun notwendig oder sollte ich eher ein Schmerzmittel zusätzlich nehmen ?
    Danke für eure Aufmerksamkeit und einen schönen Tag noch.
     
  17. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Hallo Benvvv,

    abgesehen davon, dass über die "Notwendigkeit" ausschließlich deine Ärztin im Verbund mit dir zu entscheiden hat, sagt dir deine RA ja eigentlich schon sehr klar, dass sie "mehr" braucht.

    So, wie es klingt (Übelkeit), glaube ich persönlich auch nicht, dass die Erhöhung von MTX der Weisheit letzter Schluss sein wird, nicht nur, aber vorwiegend wegen der Verträglichkeit.
    Was ich dir aber gerne mitgeben würde: lass dich auf das (neue) Konzept deiner Ärztin - wie es auch aussehen mag - ein, es dürfte dir mit hoher Wahrscheinlichkeit bald besser gehen ;)
     
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  18. kukana

    kukana in memoriam †

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    Wenn ich richtig lese, dann bist du erst seit 2019 erkrankt. Ich kann jetzt nur von mir reden, dass ich Cortison erst reduziert habe als mtx Wirkung zeigte und ich ohne zusätzliche Schmerzmittel auskam.

    Erst als Mtx mit geringer Dosis Cortison nicht ausreichte habe ich Humira dazu bekommen, 11 Jahre später.

    Nun hat ja jeder einen anderen Verlauf, aber innerhalb eines Jahres Cortison schon auf null zu setzen ist ziemlich sportlich.

    Humira, Enbrel und co sind sehr potente Mittel, die manchmal schon nach Tagen wirken. Bei manchen zeigen sie aber eben so schnell Nebenwirkungen.
     
  19. Benvvv

    Benvvv Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Kirrweiler (Pfalz)
    Hallo.
    Ich war gestern bei der Rheumatologin und ich berichtet ihr von meinen Schmerzen nach den das Kortison abgesetzt wurde. Sie hat mich untersucht und keine Schwellung festgestellt, doch meine Schmerzen kann man ja deshalb trotzdem nicht einfach ignorieren.
    Sie hat mir nun ein Biologika verschrieben und ich soll auch das MTX nicht mehr als einen Monat nehmen, sie meint das das Biologika bei mir ausreichend wirken wird und mir die Schmerzen nimmt, so das ich kein weiteres Medikament mehr bräuchten würde.
    Wenn die Schmerzen nicht davon weg gingen dann müsste ich ins MRT um heraus zu finden woher sie wirklich kommen.

    Ich stelle die Therapie meiner Ärztin auch nicht in Frage, ich wollte einfach nur mal hören ob andere was dazu zu sagen haben - der Neugierde wegen und vielleicht um etwas neues zu erfahren das man beachten sollte.

    Ein knappes halbes Jahr hab ich es ja genommen - in der Klinik in der ich als erstes war gab mir einen Einnahme Plan der schon eine komplette Absetzung nach 4 Monaten vorsah. Ich vertraue da einfach den Ärzten, Kortison ist ja nicht geeignet für eine Langzeit Therapie. Die Nebenwirkungen des Kortisons drängten sich mir auch schon auf und ich fühle mich allgemein wieder besser ohne das Mittel, hätte es auch nicht gern länger genommen.

    Danke für die Antworten.
    Einen angenehmen und schönen Tag wünsch ich euch noch.
     
  20. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Das hatte ich auch nicht so verstanden; mein Anliegen war lediglich zu erwähnen, dass die Erfahrungen Anderer für deinen eigenen Verlauf nicht sonderlich hilfreich sein dürften, zumal ja noch gar kein Biologikum im Boot und damit auch nichts über die Art des Biologikums bekannt war ;)
     
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