Rheuma oder nicht?

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Claudia1981, 22. August 2019.

  1. Claudia1981

    Claudia1981 Mitglied

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    Und wie bist du dann doch noch zur Diagnose gekommen?
     
  2. Lolobs

    Lolobs Bekanntes Mitglied

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    Ich war ein halbes Jahr später in einem Zentrum für seltene Erkrankungen. Hatte aber vorher auch schon eine Rheumatologin, die sich sicher war, dass es Rheuma war. Nur nicht welches.
     
  3. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    Er kann es sich ja auch vorstellen, nur lässt sich der verdacht eben (noch) nicht beweisen.
     
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  4. Claudia1981

    Claudia1981 Mitglied

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    Aber was nutzt es mir wenn er mir im Gespräch sagt das er es sich vorstellen kann und im Brief was anderes steht! Mein Hausarzt fühlt sich jetzt natürlich bestätigt! Im Brief steht ich soll orthopädisch weiterbehandelt werden. Also ist der Rheumatologe raus aus der Behandlung! Aber es muss doch eine Erklärung geben für die ganzen Beschwerden, ich weiß nicht mehr was ich tun soll!
     
  5. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Claudia,

    Erklärungen für Deine Beschwerden können durchaus auch nicht-rheumatischer Natur sein. Einige Beschwerden, die Du beschreibst, können beispielsweise ausgelöst werden, wenn sich muskuläre Spannungen nicht mehr lösen. Das kann sich im gesamten Organismus bemerkbar machen, denn über unser Skelett, die Muskulatur, unser Nervensystem, die Faszien ist alles miteinander verknüpft.

    Du hast eine OP an der WS hinter Dir - auch das hat massive Auswirkungen auf das Gesamtkonstrukt und kann zu solchen Zuständen führen.

    Ich möchte damit keineswegs ausdrücken, dass es ausgeschlossen ist, dass Du eine rheumatische Erkrankung hast - aber das ist nicht zwangsläufig die einzig mögliche Diagnose. So gesehen bist Du bei einem guten Orthopäden vielleicht gar nicht an der falschen Adresse.

    Wäre ich in Deiner Situation, wäre ich vermutlich zunächst erst einmal erleichtert und würde schauen, was ich selbst verändern kann mit welchen Auswirkungen. Ich würde vermutlich einen Osteopathen hinzu ziehen und schauen, ob ich mit Feldenkrais beispielsweise Veränderungen bewirken kann. Ich würde ausserdem sehr genau darauf schauen, wie ich in Sachen Nährstoffe aufgestellt bin - wie schaut es mit Mineralien beispielsweise aus, wie ist der D3 Spiegel, Selen, die B-Vitamine, Basis Werte wie Eisen und Ferritin, alle Schilddrüsenwerte.

    Man kann Läuse und Flöhe haben - es könnte also eine Kombination aus Mangelsituationen und orthopädischen Problemen beispielsweise vorliegen.

    Ich wäre extrem glücklich, wenn ich KEINE Autoimmunerkrankung hätte.

    Bitte fass das nicht als Kritik auf - ich weiss, wie erleichternd es ist, wenn das Kind endlich einen Namen hat. Bleib am Ball - aber auch offen für verschiedene Möglichkeiten!

    Ich drücke Dir fest die Daumen, dass Du Deinen Weg findest!
     
  6. Claudia1981

    Claudia1981 Mitglied

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    Vielen Dank für deine ehrlichen Worte! Mir kamen die Tränen als ich deine Antwort gelesen habe.

    Ich fasse es keinesfalls als Kritik auf, ich wäre froh wenn ich jemanden hätte (am besten einen Arzt) der mir sagt in welche Richtung es gehen kann.

    Du hast vollkommen recht, die OP am Rücken war nicht ohne und sie hat im Prinzip alles verändert. Nicht das es unnötig gewesen wäre, immerhin war mein Arm teilweise gelähmt und somit war die OP die richtige Entscheidung. Jedoch bin ich seitdem nie wieder richtig auf die Beine gekommen. Ich bin zwar immer noch bei dem Operateur in schmerztherapeutischer Behandlung aber er weiß außer Oxycodon Therapie auch nicht weiter. Einen guten Orthopäden habe ich leider noch nicht gefunden .
    Beim Ostoepath war ich auch und selbst er sagte das er mir nicht so richtig helfen kann. Es liegen Verspannungen und Blockaden vor, die auch immer wieder gelöst werden aber immer wieder entstehen.

    Ich habe seit Januar extra meine Arbeit aufgegeben um Stress zu reduzieren und mich um mich und meine Kinder zu kümmern. Ich gehe regelmäßig Walken und mache Yoga. Ich laufe im Durchschnitt 10 km am Tag. Ich gehe öfters ins Thermalbad und versuche so ausgeglichen wie möglich zu leben aber es geht schleichend bergab.
    Der Rheumatologe hat ja auch Blutwerte genommen und einen Vitamin D Mangel festgestellt, kann das so krasse Auswirkungen haben? Ich dachte das liegt an der fehlenden Sonne, im Sommer wurde schon mal ein Test beim Hausarzt gemacht, da lag noch kein Mangel vor.
    Der Hausarzt ist auch so ein Problem, vor der OP war ich so gut wie nie beim Arzt und als ich nach der OP dann da hinkam fühlte sich von denen ( Gemeinschaftspraxis 3 Ärzte) niemand so richtig zuständig. Bei jeglichen Problemen wurde ich an den Operateur verwiesen. Bisher musste ich von mir aus immer nach Untersuchungen oder Therapien fragen, sie sitzen immer nur mit zuckenden Schultern vor mir.
    Ich habe mir auch schon überlegt den Hausarzt zu wechseln allerdings habe ich Angst das mir auch da niemand helfen kann/will.

    Ich möchte definitiv keine Autoimmunerkrankung haben auch nicht irgendwas anderes. Ich würde alles dafür geben einfach gesund zu sein. Aber ich bin es nicht. Ich war immer ein aktiver Mensch , ein „Macher“ sozusagen aber mittlerweile fühle ich mich ständig schlapp.
    Ich hatte nachdem Gespräch mit dem Rheumatologen zumindest gehofft das er mir weiterhin helfen wird aber nun stehe ich wieder am Anfang.

    Im Moment bin ich einfach sehr traurig und hilflos.
    Nächste Woche habe ich einen Termin bei meinem Neurochirurgen ich hoffe das er mich ein wenig aufmuntern kann.

    Lieben Dank fürs lesen, es tut sehr gut sich den Frust mal von der Seele zu schreiben!

    LG Claudia
     
  7. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    abwechselnd Husum und NRW (Essen)
    Liebe Claudia,

    ja, auch wenn es seltsam scheint: Mangelerscheinungen können durchaus massive Probleme hervor rufen, darunter Schmerzen, Taubheitsgefühle / Mißempfindungen, nicht heilende Wunden, eine durchlässige Darmwand, die ihrerseits Entzündungen begünstigt, Atrophien von Schleimhäuten, die ihrerseits weitere Konsequenzen nach sich ziehen. Der Organismus ist ein extrem komplexes System, die Reziprozitäten sind daher weitreichend. Und wir verstehen viele Zusammenhänge bis heute nicht.

    Auch ein Zuviel bestimmter Stoffe kann den Organismus so überlasten, dass er krank wird, weil er das allein nicht mehr regulieren kann, ebenso wie Unverträglichkeiten, die oft schwer zu entdecken sind.

    Wichtig wäre, dass Du Dir einen Arzt suchst, der bereit ist, mit Dir erst einmal zu schauen, wie Du überhaupt aufgestellt bist. Wichtige Anhaltspunkte habe ich oben genannt. Erst messen - dann essen, so sollte die Devise lauten. Also nicht aufs Geratewohl etwas einnehmen, sondern zielgerichtet behandeln.

    Und: ein Schritt nach dem anderen! Nährstoffmängel, eine veränderte Ernährung, die DIR entspricht, all das braucht ein wenig, um zu greifen.

    Ein Beispiel: Ich liebe Milchprodukte! Ein Leben ohne - schwierig. Ich musste erst über einige Auslassversuche heraus finden, dass sie tatsächlich bei mir einen nachteiligen Effekt haben. Dieser zeigt sich erheblich zeitverzögert - also nicht in Form von: Ich esse ein Käsebrot und bekomme im Anschluss Probleme. Ich kann drei, vier Wochen Milchprodukte essen. Und dann plötzlich, ab irgendeinen Punkt, läuft eine Kaskade, die mir Gelenkschmerzen beschert. Ich habe das jetzt mehrfach ausprobiert, immer mit demselben Ergebnis. Ich muss also einsehen, dass ich diesbezüglich ANDERE Wege gehen sollte, will ich nicht riskieren, dass ich über einen bestimmten Punkt nie hinaus komme.

    Thema Osteopath: Der Osteopath kann nur das angehen, was da ist. Er zeigt Dir nicht, was Du selbst tun kannst, um die Blockierungen, die er löst, nicht wieder hervor zu rufen. Damit das passieren kann, musst Dir erst einmal bewusst werden, wie Du diese Blockaden hervor rufst. Mit anderen Worten: Wenn Du etwas ändern willst, musst Du erst einmal heraus finden, wie Du es tust. Und welche anderen Möglichkeiten es gibt. Du musst also Deine Bewegungsmuster, Deine Gewohnheiten kennen lernen und heraus finden, wie Du sie verändern und erweitern kannst.

    Das kann eine spannende und auch entspannende Reise sein, denn gleichzeitig fährst Du Deine Amygdala herunter, reduzierst also Stress. Das kennst Du aus dem Yoga über die Bodyscans.

    Eine Möglichkeit, Dich auf diese Weise kennen zu lernen, Deine Wahrnehmung zu stärken und auch etwas für Dein Gehirn zu tun, wäre Feldenkrais. Es gibt Gruppenstunden, die nennt man ATM und Einzelstunden (FI). Über den Feldenkrais Verband findest Du Lehrer in Deiner Region, falls Dich das interessiert.

    Osteopathie kann dann ergänzend helfen - aber DU sitzt am Drücker, wirst aufmerksamer für Blockaden und kennst nach einer Zeit auch Möglichkeiten, diese zu lösen. Bei Patienten wie Dir würde ich immer auch zu Einzelstunden raten, denn gerade dabei kann ganz gezielt dazu beigetragen werden, dass Muskulatur, die sich nicht mehr lösen lässt, sich entspannen kann. Falls Dich das Thema interessiert, könntest Du bei Thomas Hanna beispielsweise nachlesen, er erklärt sehr anschaulich Zusammenhänge.

    Fallst Du weitere Fragen dazu hast, beantworte ich sie Dir gern.

    Wichtig finde ich, dass Du den Mut nicht verlierst! Wir alle kennen das so gut. Der Berg scheint riesig - wo soll man nur beginnen? Aber auch dabei gilt: Ein Schritt nach dem anderen. Es ist egal, wo Du anfängst. Hauptsache, Du fängst an, bleibst hartnäckig und gibst auch bei Rückschritten nicht auf. Und: es gibt sie, die Wegbegleiter! Man muss manchmal nur etwas länger nach ihnen suchen.
     
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  8. Claudia1981

    Claudia1981 Mitglied

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    Ich danke dir von Herzen!

    Ich denke ich werde mir tatsächlich als nächsten Schritt einen neuen Hausarzt suchen....
     
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  9. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    Zurück zum Alten kannst du zur Not immer noch
     
  10. Claudia1981

    Claudia1981 Mitglied

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    Ja das stimmt wohl....
     
  11. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    Drücke die Daumen, dass du einen guten Arzt findest.
     
  12. Claudia1981

    Claudia1981 Mitglied

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    Ihr seit so lieb....danke
     

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  13. Lolobs

    Lolobs Bekanntes Mitglied

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    Die Tipps finde ich auch super. Habe vorher auch alles mit Physio, orthopädisch und auch Ostheopathie probiert.
     
  14. Claudia1981

    Claudia1981 Mitglied

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    Hallo ihr Lieben,

    ich wollte mich gern noch mal melden. Und das mit einer tollen Nachricht. Ich habe tatsächlich einen neuen Hausarzt gefunden.

    ich war am Donnerstag bei ihm. Er hat sich sehr sachlich alles angehört und auch Fragen gestellt. Er wirkte durchaus interessiert und ich habe das Gefühl bei ihm gut aufgehoben zu sein.

    Er hat mir empfohlen eine Beißschiene für nachts zu tragen und hat mir Vitamin D verordnet. Er meinte ich soll ab jetzt auf jeden Fall regelmäßig zur Physiotherapie und da er eine Ausbildung in manueller Medizin hat, hat er mir auch gleich die Blockaden in der BWS gelockert und den Altlas etwas freier gemacht.

    Seit gut drei Wochen ernähre ich mich nun Vegan was mir sehr gut bekommt.

    Alles in allem habe ich noch die gleichen Schmerzen wie immer allerdings fühle ich mich nicht mehr so hilflos.

    Ich hoffe das ich auch ohne sicher diagnostiziertes Rheuma bei euch sein darf denn ihr seit sehr hilfreich für mich.

    Einen angenehmen Abend wünsche ich euch.
     
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  15. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    Klar darfst du bleiben ;)
     
    stray cat gefällt das.
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