Arthritis, MTX keine Zahnimplatate möglich?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Maine Coonchen, 30. April 2019.

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  1. Maine Coonchen

    Maine Coonchen Bekanntes Mitglied

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    Liebes Forum,

    benötige Eure Hilfe, Erfahrungen und Austausch! Es wird etwas ausführlicher....

    Nach über 16 Jahren Abstinenz habe ich mich wieder zu einem Zahnarzt getraut. Grund für die lange Pause waren bzw. sind eine Lokale Betäubungsmittelallergie
    ( Diese ist ziemlich heftig und lag deswegen schon 2 Mal im Schock mit Reanimierung und dem ganzen Zenober! Diese wurde dann stationär in einer Klinik bestätigt und ausgetestet.) und weil ich sehr unangenehme Erfahrungen gemacht habe.
    Nun hab ich mir seit langem ein Herz gefasst und bin zum Zahnarzt, nachdem mein Mann diesen auf die Angsthäsin vorbereitet hatte. Toller Arzt! Das Erstgespräch fand in seinem Büro statt und war einfach toll! Das ein Zahnarzt eine so umfangreiche Amnamese macht war mir neu und davon können sich viele andere Ärzte eine Scheibe von abschneiden. So kamen wir auch auf meine Arthritis zu sprechen, welche Auswirkungen ( kann man ja zum Teil auch sehen) und welche Medikamente ich einnehme. Als er mich dann untersuchen wollte sagte ich scherzhaft " Ich war ja ewig nicht beim Zahnarzt und für den schlimmsten Fall möchte ich keine Kauleiste die ich mir von außen anschauen kann, sondern Implantate." Es erfolgte dann im Behandlungsraum die Untersuchung, auch diese war einfach toll. Er ist auf meine Angst super eingegangen, hat jeden Schritt erklärt... nicht umsonst heißt die Praxis " die entspannte Zahnarztpraxis". Danach noch Röntgen und dann wieder zur Besprechung in sein Büro. Gott sei Dank war meine Angst unberechtigt, nur 2 Zähne, welche schon vor Jahren überkront werden müssen, sind behandlungsbedürftigt und ein bisschen Zahnstein.

    Aber kann kam für mich der Hammer! Sie müssen ihre Zähne super pflegen und am besten mit dem Rauchen aufhören, da sie diese ja mit ins Grab nehmen müssen. Sie möchten ja kein herausnehmbares Gebiss!

    Implantate setzt er bei mir nicht ein, weil ich MTX nehme!!!!
    Er sei ehrlich, nur die meisten seiner Kollegen haben nur Dollarzeichen im Kopf und klären über die Risiken bei MTX und Implantaten nicht richtig auf! Bei großen Röhrenknochen wie mein Knie und selbst mein Stahl in der Wirbelsäule sind vom MTX nicht betroffen, aber das Kiefergelenk schon! Es regeneriert sich anders und wenn er Implantate einsetzt entzünden sich diese über kurz oder lang und müssen wieder entfernt werden und das Geld ist bewusst verbrannt worden. Naiv wie ich war, sagte ich dann versuche ich es in Absprache mit dem Rhematogen für einige Zeit abzusetzen, wenn der Fall eintreten würde. Weit gefehlt, er erzählte etwas von Haltwertzeiten und das man die Einnahme vom MTX noch nach 10 Jahren in den Knochen nachweisen kann.
    Nun bin ich bafff!!!!
    Ich persönlich weiß nur von einer Rehabekanntschaft, welche ihre Implantate nach 3 Jahren wegen dauernder Entzündungen entfernen musste mit der Begründung da macht Ihnen Ihre Arthritis ein Strich durch die Rechnung. Im Internet hab ich dazu recht wenig gefunden nur ein Zahnarzt berichtet von besonderen Maßnahmen bei Arthritis und Implantaten.

    Mich interessiert gibt es Rheumis mit längeren Implantaten ohne Schwierigkeiten oder habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Sorry das es so lang wurde, aber ich hab euch gewarnt!

    Liebe Grüße Maine Coonchen
     
  2. Savi

    Savi Bekanntes Mitglied

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    Bei mir mussten die Implantate schon vor MTX raus. Starke Entzündungen und besonders Schäden am Knochen so wie Gelenken.
    Ob das an meiner Arthritis oder den anderen Erkrankungen hing, kann ich dir nicht sagen.
    Auf jeden Fall, bleiben die Stifte draußen.
     
  3. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Maine Coonchen, ich habe mir letztes Jahr Implantate setzen lassen und auch lange überlegt, ob ja oder nein. Mein ZA hat mir gesagt, daß er schon bei einigen Patienten mit Rheuma und der entsprechenden immunsuppresiven Therapie Implantate gesetzt hat, ohne Probleme und auch der Rheumatologe hat sein ok dazu gegeben, sein Frau ist ZÄ und hat auch Rheumapatienten mit Implantaten wo es keinerlei Probleme gab.
    Auch bei mir gibt es bis jetzt keine Probleme, also ich kann deine ZA jetzt nicht beipflichten.
    Letztendlich wirst Du aber bei ihm dann kein Glück haben, wenn er Implantate ablehnt, bei dir wird er sich nicht überreden lassen
     
  4. malchatun

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    Hallo,

    ich möchte mir demnächst auch ein Implantat einsetzen lassen, und zwar aus Vollkeramik. Bei Titan wäre ich sehr zurückhaltend, aber Keramik soll völlig unbedenklich sein. Dies soll in 2 Schritten passieren. Im ersten wird in einer kleinen OP der Kieferknochen an dieser Stelle verstärkt durch Anfügen einer Masse, die mit dem Knochen verwächst. Erst ein paar Monate später wird das Implantat eingesetzt und Krone drauf.

    Meine Zahnärztin hat sich vorsorglich nochmals bei der Deutschen Gesellschaft für Implantologie erkundigt, ob das geht bei meiner Erkrankung und den entsprechenden Medikamenten. Die haben ihr ok gegeben. Ich habe mir dennoch einen Termin bei einem anderen Zahnarzt besorgt, dem meines Lebensgefährten. Der hatte seinem Zahnarzt ml von meinem Problem berichtet, und auch der meinte, das sei unbedenklich. Der Termin ist noch diese Woche. Eventuell lasse ich das dann bei diesem Zahnarzt machen, zu dem müsste ich nicht immer so weit fahren. Ich kann gern berichten.
     
  5. Stine

    Stine Moderatorin

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    @malchatun, ich habe unten im Vaskulitisteil geschrieben, wie es sich bei Implantaten und Vaskulitis verhält, vielleicht interessiert es dich, was das Vaskulitiszentrum dazu sagt.
     
  6. Maine Coonchen

    Maine Coonchen Bekanntes Mitglied

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    Danke fürs Antworten!
    Eure positiven Erfahrungen machen mir Mut. Ich hoffe, wenn es bei mir mal soweit ist, dann auch auf Implantate, aber vorher wende ich mich nochmals an das Forum um mich über eure Langzeiterfahrungen zu informieren. Die Langzeithaltbarkeit wird ja von meinem Zahnarzt in Frage gestellt, er meinte ab dem 4 oder 5 Jahr fangen die Probleme richtig an. Deshalb fänd ich es interessant, wenn sich jemand melden würde, der Implantate der 1. Generation sozusagen hat, da diese ja dann schön länger implementiert sind.
    Wünsche Euch noch einen schönen Abend
    Liebe Grüße
    Maine Coonchen
     
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  7. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    Ich habe auch ewig rumgeiert mit den Implantaten und alle möglichen Leute gefragt, ob das mit Rheuma und den entsprechenden Medikamenten überhaupt möglich ist … alle, Rheumatologe, Zahnarzt, Kieferchirurg, hatte nichts dagegen. Jetzt habe ich sie seit 4 Jahren drin - und bislang noch keine Probleme gehabt. Ich hoffe, dass das so bleibt.
     
  8. malchatun

    Aktives Mitglied

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    Ja, @Stine, danke für den Hinweis, ich hatte es vor einiger Zeit gelesen. Mich hatte das ein wenig gewundert, denn ich bin auch in diesem Zentrum in Behandlung und meine, ich hatte das auch schon einmal dort angesprochen, kann aber schon 2 Jahre her sein, so lange schiebe ich das Thema schon vor mir her. Es ging jetzt für mich nicht daraus hervor, ob das ein bestimmter Arzt sagte, oder dies die Meinung des Zentrums ist?
    Du schriebst auch nicht, ob dies prinzipiell für Implantate gilt oder nur für welche aus Metall. Keramik ist ein bioverträglicher Werkstoff, mit dem sollte es eigentlich keine Probleme geben.

    Was die Osteoporose betrifft, würde ich dies, glaube ich, eher mit dem Zahnarzt besprechen. Es wird in jdem Fall vorher ein Knochenaufbau gemacht im Kiefer, wie ich beschrieb.

    Hier kann man es gut sehen:

    https://www.tagesklinik-konstanz.de/meine-gesundheit/implantate-aus-keramik

    Meine Zahnärztin hat dort ihre Schulung bezüglich Keramikimplantaten gemacht.

    Ich werde das Thema aber dann doch auch noch mal bei meinem Rheumaarzt ansprechen.
     
  9. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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  10. Stine

    Stine Moderatorin

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    @ Malchatun, ich habe nur das wiedergegeben was ich im Vaskulitiszentrum erfahren habe auf Nachfrage. Was meine Zahnärztin gesagt hat gilt nur für mich und meine Vaskulitis und meine Zähne. Aber frag doch bitte selbst.
     
  11. Mimmi

    Mimmi Kleine Naschkatze

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    Hallo Malchatun!
    Ich habe meine ersten Implantate 2008 bekommen. Im Oberkiefer ist alles immer noch o.k.
    Jedoch im Unterkiefer hatte ich sehr grosse Probleme. Zudem setzte mir 2015 ein Kieferchirurg ein Implantat zu nahe an den Nerv.....und wollte es nicht wieder entfernen…. Ein Nervenschaden ist Fakt! Das war der Horror.
    Zum Glück kam ich zu einem Prof. aus DE, der 2 Jahre in Schweden lebte und sich meiner annahm. Die Titanimplantate im Unterkiefer hatten starke Entzündungen des Zahnfleisches verursacht und "aßen" den Kieferknochen auf. Dazu muss ich sagen, dass ich allergisch gegen E171 = Titandioxyd bin. Und ich nehme weder Cortison noch MTX oder biolog. Medikamente.

    Inzwischen habe ich 4 Implantate aus Zirkonium total Beschwerdefrei und darauf eine Druckknopfprothese weil auf dem flachen Kiefer so nichts hält! Und nur immer Brei wollte ich nicht essen....
    Die Implantate im Unterkiefer habe ich sehr bereut!

    LG
    Mimmi
     
  12. malchatun

    Aktives Mitglied

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    Ja, das werde ich tun.

    @Mimmi
    vielen Dank für deinen Bericht! Das macht ja wirklich Mut. Ich denke, ich werde es jetzt probieren, aber eben auch mit Keramik. Bei Titan wäre ich auch skeptisch.

    Der jetzige Zustand bei mir ist einfach nicht gut. Ich habe rechts unten eine Zahnlücke über 2 Zähne, wobei der Zahn hinter der Zahnlücke auch raus muss, von dem ist nicht mehr viel da. Ich kaue seit ewigen Zeit nur noch links, was dazu geführt hat, dass mir schon hier und da ein Eckchen von meinen guten Keramikkronen abgebrochen ist.

    Was ich noch nicht verstanden habe - wieso soll MTX negativ sein bezüglich Implantaten?
     
  13. Mimmi

    Mimmi Kleine Naschkatze

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    MTX - Das kann ich Dir auch nicht sagen....

    Ich wäre allerdings skeptisch wegen des Knochenaufbaus. Soll nicht gut sein - hat man bei mir nicht gemacht!
     
  14. malchatun

    Aktives Mitglied

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    Oh, ok...
    Und warum genau?
     
  15. Maine Coonchen

    Maine Coonchen Bekanntes Mitglied

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    Mein Zahnarzt hat mir ausführlich den Zusammenhang zwischen MTX und Implantaten im Kiefer erklärt.
    Nur leider stand ich wegen des Zahnarztbesuches völlig unter Stress und habe somit nur die Hälfte verstanden bzw. Bruchstücke!
    Zum einen hat es mit der kürzeren Regenerationszeit des Kieferknochens, zudem mit der Beschaffenheit des Kieferknochens im Gegensatz zu Röhrenknochen wie Knie oder Oberschenkel zu tun. Und des weiteren sind im Mund eines Menschen die meisten Bakterien etc. zu finden ( Als mir ein Knie TEP eingesetzt wurde hatte mich der operierende Chefarzt darauf hin gewiesen bei Zahnarztbesuchen darauf hinzuweisen, dass ich sowohl ein Knie TEP als auch Arthritis mit reduziertem Immunsystem habe und somit nach Behandlungen bitte Antibiotika bekomme, da sich die dadurch frei gewordenen Bakterien gerne an Implantaten wie Knie oder Hüfte andocken würden und es leichter hätten dort an den Knochen Schäden anzurichten zumal bei Rheumis mit Basistherapie das Immunsystem runtergefahren wird. Dieses wurde mir in der anschließenden Reha und von verschiedenen Ärzten u.a. Hausarzt bestätigt. Des Weiteren habe ich im Gedächtnis das es zu häufigeren Entzündungen an den Implantaten kommt da sich die Mundbakterien dort andocken können.
    Aber beim nächsten anstehenden Zahnarztbesuch werde ich ihn nochmals vorher darauf ansprechen und hoffe dass ich dann nicht mehr so nervös bin, dann kann ich ja noch mal berichten.

    Für mich ist es tröstlich, dass es hier Menschen mit Arthritis und MTX Behandlung gibt, die ihre Implantate schon seit 2008 haben! Für mich ist es unvorstellbar seine Zähne heraus zunehmen, liegt vielleicht daran dass ich in der Jugend eine Zahnspange hatte und dieses äußerst unangenehm fand. Somit habe ich noch die Hoffnung durch Implantate versorgt zu werden, wenn es soweit ist. Laut Zahnarzt habe ich ja bis auf die 2 Zähne, welche überkront werden müssen (wird wohl leider in Vollnarkose in einer Zahnklinik erfolgen, wegen dem hohen Allergierisiko, wo bisher jeder Arzt Angst hat mich wieder zu reanimieren und ich selber finde es auch nicht spaßig keine Luft mehr zu bekommen und plötzlich weg zu sein und wach zu werden wo gefühlte 12 Menschen an dir rum machen.) gute Zähne.
    Also werde ich diese noch mehr pflegen wie vorher, obwohl mein Mann meint mehr geht eigentlich nicht. Habe mit meiner Verwandschaft in Holland heute über das Thema geredet. Zumal meine Cousine ebenfalls an Arthritis erkrankt ist und der hat ihr Zahnarzt das selbe gesagt. Sobald ich von ihr oder meinem Zahnarzt mehr Infos habe, melde ich mich wieder.

    Wünsche allen einen schönen Abend!

    Maine Coonchen

    PS: Liebe Münchener Mädels ich freue mich schon auf Freitag!
    Und hoffe, dass die oder der andere Neue dazu stößt!
     
  16. Hibiskus14

    Hibiskus14 Bekanntes Mitglied

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    Ich hab bei primärem Sjögren 2 UK-Implantate seit 14 und 2 seit 2 Jahren und habe keine Probleme. Die Zahnfleischentzündungen sind weg. Das Titan vertrage ich auch, offenbar. Nehme keine Medis gegen Sjögren ein.
     
  17. malchatun

    Aktives Mitglied

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    Nun hatte ich heute den Termin beim neuen Zahnarzt, um ihn nach seiner Meinung zu fragen. Noch auf dem Hinweg dachte ich, dass ich eigentlich meine zahnwurzelbehandelten Zähne als die größere Gefahr betrachte als ein Implantat. An toten Zahnwurzeln bzw. den organischen Resten, die der Zahnarzt nicht abtöten und ausfüllen kann, siedeln sich leicht Bakterien an und erzeugen hochtoxische Stoffe. Da hatte ich wohl die richtigen Gedanken. Das Ergebnis war niederschmetternd.

    Er hat erst einmal nur den Unterkiefer betrachtet, wo mir 2 Brücken Beschwerden bereiten mit ständigen Zahnfleischentzündungen und weil sie inzwischen wackeln. Beide auf jeweils einem zahnwurzelbehandelten Zahn, und gerade da tut es immer weh und ist geschwollen. Bei dem einen hat sich unter der Wurzel bereits eine Zyste gebildet und der Zahnstumpf ist komplett weggebrochen oder gefault. Bei der anderen Brücke sitzen beide Zähne locker, da ist Luft zwischen Knochen und Wurzel, und auch da Entzündung. Beide Brücken sollten so schnell wie möglich raus. Rechts wäre dann eine sehr große Lücke, welche 3 Implantate erfordern würden, links wären es 2 Implantate. Wenn ich also fest sitzenden Zahnersatz haben will, bräuchte ich 5 Implantate. Das war ein Schock...

    Der Zahnarzt hat sich mind. 1 Stunde Zeit genommen, mir alles erklärt, wir haben über meine Krankheit und meine Bedenken bezüglich Tintan gesprochen. Er selbst hätte keine Bedenken. Er setzt mir aber auch gern Keramik ein, wenn ich mich damit wohler fühle. Er hat mir von einer Patientin mit Autoimmnerkrankung erzählt, die ihre Titan Implantate seit 8 Jahren ohne Probleme trägt. Ok, das muss ja nicht auf jeden zutreffen... Er sagte mir auch, dass Titan ja oft bei Gelenksersatz im Körper eingesetzt würde. Und wenn sich im Mund das Zahnfleisch an einem Titanimplantat entzündet, kann das viele Faktoren haben, außer man reagiert tatsächlich allergisch. Es spiele auch die Ernährungs- und Lebensweise eine Rolle (rauchen).

    Er hat mich jedoch zunächst an die Implantologie einer Zahnchirurgie in der Nähe überwiesen, um eine weitere Meinung einzuholen. Da hab ich übernächste Woche Termin und soll meine Medikamentenliste mitbringen. Weiterhin möchte er meinen behandelten Rheuma-Arzt mit ins Boot holen und das mit ihm besprechen. In jedem Fall sollte erst mal alles entzündete und lockere raus und ein Provisorium rein, das muss man eh paar Monate tragen, bevor man die frisch eingesetzten Implantate aufbauen kann.

    Einen Knochenaufbau, wie meine bisherige Zahnärztin wollte, hält er für nicht nötig, mein "Knochenmaterial" sei gut, wie in der Aufnahme zu sehen sei. Ich soll aber das Ergebnis meiner Knochendichtemessung mitnehmen. Grundsätzlich sei es so, dass das Implantat, anders als der echte Zahn, mit dem Knochen verwächst, so dass sich der Knochen da nicht mehr zurückziehen oder - bilden könne. Ein Implantat wirke also knochenschützend. Ok, diese Aussage erscheint mir sehr abenteuerlich, aber ich weiß es nicht...

    Es kommt also mal wieder was auf mich zu, vor allem auch Kosten... Leider bin ich in einer Zahnzusatzversicherung, die keine Implantate berücksichtigt. Ich hab mir aber auch da einen Termin geholt, will versuchen, den Vertrag zu wechseln. Mache mir aber nicht viel Hoffnung.
     
  18. malchatun

    Aktives Mitglied

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    Was ich mir noch vorstellen kann, sind Bedenken bezüglich Wundheilung. Und auch da scheint die Meinung der Ärzte auseinander zu gehen. Ich musste mich im November einer HNO OP in der Uniklinik Tübingen unterziehen. Dort bekam ich die Anweisung, 3 Wochen vor der OP das MTX abzusetzen. Als ich das mit meinem Rheumaarzt im Vaskulitiszentrum Süd besprach, meinte er, das kann ich tun, wenn mir das lieber ist, sei aber nicht nötig. Nach neusten Studien (die ich leider nicht mehr benennen kann) beeinträchtigt MTX die Wundheilung nicht. Ich habe denn nur die Tablette direkt vor der OP weggelassen, damit ich nicht ganz so platt bin, danach gleich wieder genommen. Ich hatte 3 Wochen starke Schmerzen, aber die HNO-Ärztin meinte, das sei eine wirklich große Wunde innen (Stirn-, NN- und Kiefernhöhle betroffen) und alles im Rahmen. Es ist alles gut geheilt.
     
  19. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Zahnärzte und Implantologen sprechen für die Implantate, schließlich ist das ein großes Geschäft.
    Ich vermute nicht, dass sie vertrauenswürdig beraten, zumindest gibt es sicherlich einige unter ihnen für die der Verdienst erste Priorität ist.
    Ich ließ mich auch beraten und der Implantologe hatte überhaupt keine Bedenken und hätte sofort mit der Arbeit los gelegt.
    Das Beratungsgespräch hat mich bereits 77 € gekostet.
    Am Preis ist es bei mir gescheitert, jedoch hatte ich auch große Bedenken, wegen der Autoimmunkrankheit,
    ist halt doch ein Fremdkörper der in Fleisch und Knochen manifestiert wird.

    So musste ich mich, obwohl ich "erst" 56 J. bin für herausnehmbaren Zahnersatz (oben hinten) entscheiden, mittlerweile ist das okay für mich bzw. habe ich mich damit abgefunden, was bleibt mir schon anderes übrig; das ist jetzt in Arbeit, trage ein Provisorium, mit dem ich jedoch überhaupt nicht beißen kann, so wird halt weich gekocht.

    Ich wünsche dir alles Gute für deine Entscheidung malchatun!

    Grüße von Mara
     
  20. malchatun

    Aktives Mitglied

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    Hallo @Mara1963
    ich bin da jetzt nicht ganz so misstrauisch gegen die Zahnärzte, klar gibts da sicher welche, die nur das Geld wollen, ich denke aber nicht, dass man das verallgemeinern kann.
    Ich selbst kam ja zu ihm mit dem Wunsch nach einem Implantat. Ich habe da selbst keine Bedenken, allerdings nur, wenn es aus Keramik ist. Bei Titan habe ich Bedenken. Und immerhin will er erst meinen Rheumaarzt befragen.

    Aber ich ging von 1 Implantat aus. Nun da es so viele sein sollen, wird mir das Ganze auch etwas ungemütlich. Ich muss das erst mal sacken lassen. Ja, ich denke jetzt auch über ein herausnehmbares Teil nach.

    Denkst du denn, dass du dann mit deiner Prothese besser wirst kauen können?
    Wie genau wird die fest gemacht, wie hält sie dann, ist sie am Nachbarzahn befestigt? Dieses Modell hatte mir meine letzte ZÄ auch beschrieben, dass es irgendwie am Nachbarzahn per "Druckknopf" festgemacht werden kann.
    Gibt es da unterschiedliche Qualitäten?
    Musst du jetzt noch drauf zahlen für den Zahnersatz?

    Beim Provisorium gibt es wohl auch verschiedene Qualitäten. Er hat mir 2 Modelle gezeigt - eins, was die Kasse zahlt und total hart und ungemütlich aussah und eins aus einem weicherem Material, wo man drauf zahlt.

    Ich wünsche dir auch gutes Gelingen!

    Ich bin übrigens auch 56 und sagte zum Zahnarzt, ich fühle mich gerade wie 80. Da erwiderte er: Ach das ist normal und hatte gleich ein ähnliches Beispiel bereit von letzter Woche. :p
     
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