Cortison ausschleichen

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von S70, 21. April 2019.

  1. S70

    S70 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    22. Oktober 2018
    Beiträge:
    10
    Hallo ihr Lieben,

    ich habe eine Frage, was das Ausschleichen von Prednisolon angeht:

    Hatte einen Schub und bekam einen Stoß mit Prednisolon.

    Dosierung:

    20 mg ---- 3 Tage
    15 mg ---- 3 Tage
    10 mg ---- 3 Tage
    7,5 mg ---- 3 Tage
    ...
    dann kam die Entzündung zurück und ich wurde wieder hochdosiert.
    Jetzt:

    20 mg ---- 7 Tage
    15 mg ---- 14 Tage
    12,5 mg ---- 14 Tage
    10 mg ---- 14 Tage
    7,5 mg ---- 5 Tage
    5 mg ---- 3 Tage
    2,5 mg ---- 3 Tage
    Ende

    Ich finde, daß das Ausschleichen ab 7,5 mg zu schnell ist, oder?
    Möchte nicht, daß meine Nebennieren darunter leiden.
    Wie seht ihr das?
    Im Beipackzettel steht eine andere Dosisreduktion, die über einen wesentlich längeren Zeitraum und in viel kleineren Schritten angegeben ist. Das blöde ist, daß ich erst im Dezember wieder einen Termin bei meinem Rheumatologen habe und ich die Anweisungen für die Stoß-Therapie über's Telefon von den Arzthelferinnen (nach Absprache mit dem Arzt) erhalten habe...

    Könnt ihr mir einen Rat geben?
     
  2. kruemel

    kruemel Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    27. Februar 2009
    Beiträge:
    399
    Guten Morgen,
    Ich persönlich schleiche bei einem Cortisonstoß in den Schritten die Du beschrieben hast aus. Allerdings als ich Cortison über Jahre als Erhaltungstherapie bekommen habe ging das nur viel langsamer und ich musste immer mal einen Schritt zurückgehen, eine Weile warten und dann weiter reduzieren.

    Ich rate Dir aber In der Praxis noch mal nach zu haken. Und dort telefonisch nachzufassen. Ansonsten denke ich, wenn die Beschwerden schlimmer geworden sind, müsstest du mal um einen früheren Termin bitten. Ich wurde in diesem Jahr schon zweimal dazwischen geschoben.
    Nimmst du denn Basismittel? Da wird man ja meist engmaschiger kontrolliert. Dezember ist ziemlich lang hin?

    Jedenfalls nicht selbst rumprobieren. Frag deinen Arzt noch mal. Liebe Grüße und ein frohes Osterfest.
    Kruemel
     
  3. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    29. November 2016
    Beiträge:
    12.038
    Ort:
    Nähe Ffm
    Wenn der Arzt das so anordnet wird es schon stimmen. Es ist sein Job und ich vertraue ihm.

    Es gibt auch für ihn Anweisungen dafür. Ich hab gerade einen Stoß gemacht, und bin sogar nach 2 Tagen mit 5 mg gleich wieder auf 1,5 runter. Die Nebennierenrinde produziert was notwendig ist, sie passt sich an. 3 x 15, 3 x 10, 2 x 5 ----ferdisch.
    Lediglich bei langer Prdnisolon-Einnahme muss man viel vorsichtiger runterdosieren. Bei kurzen Stößen normalerweise nicht.
     
    sumsemann gefällt das.
  4. S70

    S70 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    22. Oktober 2018
    Beiträge:
    10
    Danke dir!
    Ich weiß halt nicht, was unter 'langfristige' Einnahme fällt. Im Beipackzettel steht länger als 4 Wochen bei einer Dosierung > 10 mg... das wäre ja jetzt bei mir der Fall bei dem 2. Versuch, durch die mehrmalige Einnahme von 14 Tagen... ich habe auch schon 2x telefonisch nachgefragt und bekomme immer nur eine der Arzthelferin an den Apperat... die eine sagte noch, daß ich die 7,5 mg auch über 14 Tage nehmen soll, die andere meinte nur 5 Tage. Das Problem mit einem früheren Termin ist, daß mein Rheumatologe 4 Praxen in unterschiedlichen Städten hat und immer am pendeln ist - da ist es mit einem Termin dazwischenschieben schwierig... ein Basismedikament habe ich zur Zeit nicht. Hatte vorher über 5 Jahre Resochin, das ich dann absetzen sollte, da ich seit einer Lungenentzündung Herzrhytmusstörungen (Extrasystolen) habe... nun war die Divise 'wait and watch'.
    Nun habe ich nach 6 Monaten den ersten Schub bekommen.
    Mein HA meinte, er fände das Ausschleichen auch etwas zu abrupt, aber meinte ich solle selber gucken... hab nur einfach noch keine Erfahrung mit Cortison.

    Dir auch schöne Osterfeiertage!
     
  5. S70

    S70 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    22. Oktober 2018
    Beiträge:
    10
    Danke für deine Antwort!

    Ja, beim ersten Stoß hätte ich ja auch so reduziert wie du... aber das hat leider nicht funktioniert.

    Beim 2. Stoß ist die Einnahme ja nun schon deutlich länger... und ich möchte nur verhindern, daß die Entzündung wieder erneut aufflackert und ich evtl. zum 3. Mal wieder hochdosieren muß oder daß meine Nebenniere eben nicht so schnell ihre Produktion wieder aufnimmt.

    Sind ja auch keine Bonbons die man da täglich schlucken muß...
     
  6. She-Wolf

    She-Wolf Guest

    Hej,

    dass die Nebennierenrinde dermaßen schnell ihre Arbeit einstellt, halte ich für ein Gerücht. Sie hört nicht einfach auf zu arbeiten, nur weil man eine Zeit lang Cortison zuführt.

    Wenn dir die Reduktion zu schnell ist, dann mach einfach langsamer. z.B. 7,5 mg 7 Tage, die nächste Dosis 5 Tage, dann 3 Tage. Und wenn du dich arg unwohl fühlst, dann häng noch 2 Tage 1 mg dran. So würde ich es machen.

    Ich hatte 14 Jahre eine ordentliche Portion Cortison täglich. Die Dosis habe ich immer heruntergeschaukelt zur nächsten Stufe. Damit kam ich am besten zurecht. Finde deinen eigenen Weg, höre auf deinen Körper, nur mach bitte keine Experimente und lass dich nicht von (verständlichen) Emotionen an der Nase herumführen.

    She-Wolf
     
  7. S70

    S70 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    22. Oktober 2018
    Beiträge:
    10
    Vielen Dank für deine Einschätzung, ich werde es einfach mal versuchen...
     
  8. kruemel

    kruemel Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    27. Februar 2009
    Beiträge:
    399
    Hallo S70 bei einer längerfristigen Einnahme meinte ich über Jahre. Asonsten hat she-Wolf das denke ich gut beschrieben. Dir alles Gute.

    Wenn die Schübe vermehrt auftreten, wäre es sicher ratsam wegen einer Basistherapie nach zu fassen.

    LG kruemel
     
    S70 gefällt das.
  9. S70

    S70 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    22. Oktober 2018
    Beiträge:
    10
    Danke, dir auch!
     
  10. hanninanni

    hanninanni Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    11. Januar 2019
    Beiträge:
    205
    Jetzt komm ich selbst mal mit einer Frage zum Ausschleichen.
    Nachdem das MTX (15mg) bei mir erst nach 12 Wochen so richtig angeschlagen hat, bin ich immer noch auf einer kleinen Dosis Predni (3,75 mg).
    Die Blutwerte sind in Ordnung. Nach RS mit meinem HA soll ich jetzt über 10 Tage 2,5, dann 10 Tage 1,25 mg nehmen und dann raus da.
    Aber spätestens am 3. Tag mit 2,5 mg merke ich mein Handgelenk wieder (leichte Morgensteifigkeit - leichte Druckschmerzen).
    Das Handgelenk ist mein persönlicher Indikator - da war der Rheumaschub am schlimmsten
    Was sagt Eure Erfahrung? Übergehen und hoffen, dass der Körper das ausgleicht oder ist das alles doch noch zu früh?

    Bin eben ein gebranntes Kind. Nach dem Ausschleichen letztes Jahr kam der Rheumaschub mit voller Macht.
    Aber ich würde das Predni schon gerne loswerden ;)

    LG
    Inge
     
    Ludovica12 gefällt das.
  11. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

    Registriert seit:
    15. Februar 2011
    Beiträge:
    20.630
    Ort:
    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    So ganz schmerzfrei wirst du vielleicht auch nie werden, aber wenn du Bedenken hast, kannst du die Dosis auch nochmal für ein paar Tage hochsetzen.
    Manche hier haben gute Erfahrungen mit dem 'Schaukeln' gemacht, das heißt, abwechselnd die alte und die neue Dosis nehmen.
    Oder du reduzierst in noch kleineren Schritten. Bei mir hat es auch erst im zweiten oder dritten Anlauf geklappt, mit der langsamen Reduktion in 0,5 mg Schritten.
     
    hanninanni gefällt das.
  12. hanninanni

    hanninanni Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    11. Januar 2019
    Beiträge:
    205
    Danke Maggy!
    Schaukeln tue ich schon, aber ich will ja auch nicht ewig durch die Gegend wippen ;)
    Für noch kleinere Schritte brauch ich erstmal noch kleinere Tabletten - HA Termin steht schon an.

    LG
    Inge
     
  13. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

    Registriert seit:
    15. Februar 2011
    Beiträge:
    20.630
    Ort:
    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Dann mal viel Erfolg!
     
  14. S70

    S70 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    22. Oktober 2018
    Beiträge:
    10
    Huhu,

    ich wünsche dir auch alles Gute! Kann dir nur leider nichts raten, da ich selbst erst zum zweiten Mal ausschleiche und nicht wirklich über Erfahrungswerte verfüge, die ich teilen könnte... bin momentan gerade bei 10 mg Predni und werde nun am Mittwoch, nach 14 Tagen, um 1 mg weiter reduzieren... mal gucken, was passiert!
     
  15. lieselotte08

    lieselotte08 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    4. Februar 2019
    Beiträge:
    856
    Hallo, ihr Lieben.
    Jetzt ist es auch für mich soweit, ich soll dass Predni ausschleichen.
    Ich habe jetzt 23 Jahre Urbason 4 mg als Erhaltungsdosis genommen. Das entspricht wohl rund 10mg Cortison.
    Nach einem Schub Anfang Dezember letztes Jahr wurde ich hochgestuft auf dreißig mg, dann langsam wieder runter. Bis gestern war ich bei 5mg Predni, seit heute bei 4mg. Mit ist dusselig im Kopf, kann das am Runterfahren liegen? Ist es vielleicht nach so langer Zeit zu schnell, von 5mg gleich auf 4mg?
    Viele Grüße
    Lieselotte
     
  16. hanninanni

    hanninanni Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    11. Januar 2019
    Beiträge:
    205
    Hallo lieselotte,

    das liegt bestimmt am Runterfahren.
    Ich bin auch gerade dabei, die letzten mg loszuwerden. Frage nicht!
    Nebel im Kopp, leichte Depri, bissel Übelkeit - das alles morgens so bis Mittag rum und dann ist es gut.

    Jetzt will ich den Rest aber auch loswerden.
    Zum Glück bin ich derzeit zu Hause. Bis ich einen neuen Job habe, muss das Teufelszeug weg.
    Habe letztens sogar festgestellt, dass meine Temperatur ein wenig niedriger ist als normal. So 35,5 - 35,7 Grad.
    Das greift also ganz schön ins System.

    Halt durch! (sag ich mir auch immer ;) )
    LG
    Inge
     
    Aggi und lieselotte08 gefällt das.
  17. lieselotte08

    lieselotte08 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    4. Februar 2019
    Beiträge:
    856
    Hallo Inge,
    Ich werd mein bestes geben, hoffe, das es reicht:)
    Aber gut zu wissen, dass man sich den Mist mit anderen teilt...
    Liebe Grüsse
    Lieselotte
     
  18. Savi

    Savi Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    9. Januar 2016
    Beiträge:
    1.235
    Ort:
    Bayern
    Es könnte erstmal eine Wechseldosis von 4 und 5 mg helfen. Dann erst konstant auf vier.
    Ich nehme normales Cortison und musste zwischendurch schon bei einem mg Unterschied ziemlich lange hin testen bis ich runter kam.
    LG
    Savi
     
    lieselotte08 gefällt das.
  19. lieselotte08

    lieselotte08 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    4. Februar 2019
    Beiträge:
    856
    Wie lange hast du dann geschaukelt?
     
  20. hanninanni

    hanninanni Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    11. Januar 2019
    Beiträge:
    205
    So handhabe ich das auch, aber trotzdem tauchen dann so am 4. Tag der niedrigeren Dosis erstmal Probleme auf.
    Mein HA wollte das gar nicht glauben, dass ich bei einem Stand von 2,5 mg immer noch schaukeln will/muss.
    Aber bevor ich riskiere, wieder hochgehen zu müssen, bröckle ich lieber auch die kleinen Mengen.
    Von weiter oben müsste ich dann ja durch die Reduzierung auch wieder durch.
    LG
    Inge
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden