Cannabis auf Rezept wenn sämtliche Medikamente erfolglos sind bei Rheuma? Wer hat Erfahrung damit?

Dieses Thema im Forum "Naturheilkunde, Komplementär- u. Alternativmedizin" wurde erstellt von mrymen, 26. Februar 2018.

Schlagworte:
  1. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    @Mara1963
    wie immer dieser arzt "was" an cannabis verordnet, gibt es eine eindeutige regelung, wann "cannabis" verordnet werden darf. das finde ich auch mehr als i.o. . denn alles andere öffnet der nichtlegalität tür und tor.
    man darf eines nicht vergessen, dass wirklich alles ausgeschöpft sein muss, bevor die kk der vo zustimmen.
    es ist und bleibt im nicht medizinischen bereich in deutschland eben nicht legal.
    jetzt wird der ein oder andere sagen "ja aber, da und dort.....ist so und soviel erlaubt.
    schaut mal hier,
    https://anwaltauskunft.de/magazin/gesellschaft/strafrecht-polizei/cannabis-was-erlaubt-ist
    das finde ich schon recht interessant.

    würde meine kk dem jetzt nicht zustimmen, hätte ich die berühmte a-karte. dann heisst es für mich weiter irgendwelche medis zu finden die mir den irrsinn an schmerzen erleichtern.
    aber irgendwas illegales kommt für mich nicht in frage.
    sauri
     
  2. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Nein, das stimmt so nicht.

    Es liegt im Ermessen des Arztes, ob er dies dem Patienten zumuten will. Es muss lediglich feststehen, dass die bisherigen, üblichen Behandlungen gescheitert sind und lt. Ermessen des Arztes ähnliches für den Rest der zugelassenen Therapien zu erwarten ist.

    So ist der Gesetzestext zu verstehen.
     
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  3. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    @teamplayer,
    ich streite da nicht um eine formulierung.ich hab es so verstanden.
    sauri
     
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  4. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

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    Über diesen Satz werde ich sehr lange nachdenken müssen...
    gefühlsmässig geht mein Gewissen vor.
    Wenn ich vor meinem Gewissen verantworten kann... etwas zu nehmen, was verboten ist, würde ich es wahrscheinlich tun.
    Ebenso würde ich Dinge tun, auch wenn sie verboten sind, wenn mein Gewissen mich dazu treibt.
    Für mich ist die höchste Norm mein Gewissen, nicht der Staat.
    Aber wie gesagt, ich muss nochmal nachdenken, ob das auch im Fall von "Drogen" gilt, wenn ich Schmerzen habe.

    Anders gefragt: darf der Staat darüber entscheiden, wie viel Schmerzen ich habe darf-muss-soll, oder darf/muss/soll ich selbst entscheiden...
    schwierig. Danke Saurier - Denkanstösse gefallen mir gut!
    Kati
     
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  5. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Es ist nicht verboten, Cannabis zu konsumieren. Es ist nur verboten, es zu besitzen, außer, man bekommt es verordnet. Wenn Du den Besitz einer anderen Person konsumierst, ist das völlig ĺegal. Wenn ich jemanden an meinem Vapo ziehen lassen würde, als Nothilfe, wäre es legal.

    Darf er nicht deshalb gibt es Cannabis auf Rezept, hat ein Bundesgericht festgestellt. Das haben die Selbst-Anbauer erstritten.
    Das ist ja ein sehr bedeutungsvoller Unterschied. Der Gesetzgeber hat bewusst dem Arzt den Zeitpunkt der Verordnung überlassen. Es wird nur gern viel zu spät gemacht, weil dieses Missverständnis herumgeistert odr auch als Ausrede genutzt wird.

    Die Ärztezeitung sieht es auch so:
    Code:
    https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=186476
    Seite 1, rechte Spalte oben
     
    #265 12. Februar 2019
    Zuletzt bearbeitet: 12. Februar 2019
  6. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    Hi zusammen,

    @saurier und konntest Du von dem Cannabis denn profitieren, also hat es geholfen?

    Cannabis denke ich wird jetzt immer mehr verschrieben, da immer mehr Patienten das Kraut auf KassenRezept bekommen
    und der Arzt alles protokollieren muss hat man auch mal "echte" Daten bzw. Studien was bisher immer bemängelt wurden.

    Schwer zu sagen ob der Arzt es zuerst mit Cannabis versuchen soll, das "Kraut" wird momentan immer noch
    als "letztes" Mittel angesehn also wenn Opioide auch nicht mehr richtig helfen. Der Patient muss es in der Regel ja noch
    von der Krankenkasse genehmigen lassen und da muss der Arzt schon gut begründen warum die Cannabistherapie sein muss.

    Bei mir hatte mein Doc das damit begründet das selbst eine höhere Dosis Opioide keine wesentliche Besserung gebracht hat.

    Stand jetzt es wirkt sehr gut und ich kann die Oxy-Dosis runterdosieren, von 90mg auf 45mg ohne NSAR und Metamizol.
    Ob ich es komplett absetzen kann wird sich noch zeigen, vielleicht auf Tilidin Retard wieder zurück wäre schon ein super Erfolg.

    Ahso und das mit dem High werden ist mir in der Zeit noch nicht passiert, bin fitter als mit Opioiden und hab auch diese lästige Verstopfung
    nicht mehr.

    Viele Grüße
    Oliver
     
  7. Taz Devil

    Taz Devil Bekanntes Mitglied

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    Ich bekomme seit knapp 1,5 Jahren Cannabis auf Rezept.
    Dronabinol ölige Tropfen hatte ich mal vor Jahren, doch die waren für mich nicht die beste Wahl.

    Wenn wir hier über Cannabis reden, sollten wir auch die Sorten mit ihren THC und CBD Anteilen berücksichtigen, denn das ist entscheidend, wie sie speziell wirken.
    Mittlerweile konnte durch die Sorte Bediol (THC 6,3% zu CBD 8%) bei mir die Dosis von Hydromorphon von 16 auf 8 mg reduziert werden.
    Doch in Streßsituationen hilft mir Penelope (THC 10,4% CBD 7,5%) bedeutend besser, da durch den höheren THC Gehalt auch mein Kopf/Körper besser entspannen kann.
    Trotzdem bleibe ich damit klar im Kopf, kann bei geringer Dosis auch problemlos Fahrzeuge führen.
     
  8. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Mir kommt da eine Frage: Wenn man Cannabis verschrieben bekommt, dann nur eine Sorte? Oder kann man auch kombinieren? Für mich ideal wäre für tagsüber ein Kraut, was mich pusht und für abends / nachts eine Sorte, die mich in den Schlaf wiegt.
     
  9. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    Maggy, das liest sich aber eher nach einem Antidepressiva als nach einem Schmerzmittel......
    ....... aber, das würd ich auch haben wollen :)
    Hast du denn einen Arzt der dir das Cannabis verschreiben würde?
     
    #269 1. April 2019
    Zuletzt bearbeitet: 1. April 2019
  10. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Alles so machbar. Wenn, ja, wenn die benötigten Sorten verfügbar sind. Das ist nicht zuverlässig der Fall.

    Ich arbeite prinzipiell mit mehreren Sorten.
     
  11. Ray

    Ray Mitglied

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    Bei der Beantragung der Kostenübernahme kann man mehrere Sorten angeben, die der Arzt im Rezept angeben kann. Manche Krankenkassen erlauben auch eine Beantragung für "Cannabisblüten für Inhalation/Teezubereitung". Dann hat der Arzt komplett freie Wahl. Ist aber eher selten. Kann man mit einem Anruf bei der Kasse erfahren.

    Cannabis gibt es in verschiedenen Sorten. Je nach Genetik wirken Sie auch sehr unterschiedlich. Sativa-Sorten sind eher belebend, während Indica-Sorten eher dämpfen. Ein hoher CBD-Gehalt entschärft die Wirkung auch etwas.

    Mit 2 verschiedenen Sorten kann man dann die Wirkung an den Tagesablauf anpassen. Abends kann man ja ruhig mal auf der Couch versacken, während das oft nicht so doll ist, wenn man morgens um 7 Uhr schon halb in Narkose liegt.

    Falls Du das finanzieren kannst .. Der Arzt könnte dir auf einem BTM-Rezept mehrere Sorten in geringer Menge verschreiben und dann kannst Du erst mal testen, was dir am besten bekommt.

    Der THC-Wert alleine sagt nicht unbedingt sehr viel über die Wirkung aus. Ich habe bei Bedrocan (23,5% THC) nicht besonders viel gemerkt, wärend mich Bedica (16,5% THC) auf die Bretter geschickt hat. Bei anderen wirkte es aber ganz anders. Man muss sich durchprobieren.

    In dieser Aufstellung ist die Genetik (Indica oder Sativa) angegeben:

    https://www.cannabis-med.org/nis/data/file/cannabissorten_inhaltsstoffe.pdf

    Hybrid bedeutet dabei, dass beide Genetiken gemischt wurden und teilweise noch eine 3 Genetik (Ruderalis) eingekreuzt wurde, um besonders viel CBD zu erhalten.
     
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  12. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Oder gar keine, so hat es mein Arzt gemacht. Mir können alle Sorten in jeder gewünschten Kombination verordnet werden. Nur die Gesamtmenge darf nicht überschritten werden.
     
  13. Ray

    Ray Mitglied

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    Hängt immer von der Krankenkasse ab. Bin bei der Pronova und die bestehen explizit auf die Angabe der Sorte(n). Wenn man wechseln will muss man einen komplett neuen Antrag stellen. Aber ein Anruf bei der Kasse und das ist geklärt, wie die das handhaben.

    Es gab in der Vergangenheit schon öfter mal Lieferengpässe ... Man sollte also immer ein paar Alternativen kennen und die gleich mit beantragen, wenn die Kasse auf eine explizite Angabe besteht.

    Hab sowieso nicht viel Glück mit der Kasse. Bei 20g pro Monat haben die schon rumgemault. Und dann bekomme ich vor kurzem eine Nachricht von einem Leidensgenossen, der satte 100g pro Montat ohne geringste Probleme bekommt.
     
  14. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    Ort:
    wo es schön ist :-)
    Hab sowieso nicht viel Glück mit der Kasse. Bei 20g pro Monat haben die schon rumgemault. Und dann bekomme ich vor kurzem eine Nachricht von einem Leidensgenossen, der satte 100g pro Montat ohne geringste Probleme bekommt.[/QUOTE]

    dein genosse hat bestimmt nicht nur eine andere kasse sondern auch eine andere erkrankung,oder ?
     
  15. Taz Devil

    Taz Devil Bekanntes Mitglied

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    Diese extrem schwankenden Liefermöglichkeiten beeinträchtigen schon ganz schön.
    Ich muß jedesmal in der Apotheke anrufen, um zu fragen, welche Sorten lieferbar sind.
    Letzten Mi hab ich z.B. ein Rezept für Penelope abgegeben. Es wurde schon im Vorfeld zwei Wochen vorher geklärt, daß es lieferbar ist.
    Tja, ist bestellt … bis heute noch nicht in der Apotheke.
    Ich erhalte die Blüten zur Tee Zubereitung.
     
  16. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    bekommt ihr das canabis vom schmerztherapeuten oder vom rheumatologen verschrieben ?
    ich entschuldige mich jetzt schon,falls es hier schon irgendwo drin steht........habe 3 seiten zurückgelesen,ein user bekommt es vom schmerztherapeuten verschrieben und ihr anderen ?
     
  17. Taz Devil

    Taz Devil Bekanntes Mitglied

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    Jeder Mediziner, der auch BTM verschreiben darf.

    Ich bin bei der TKK und da steht auch nur Blüten zur Teezubereitung drin.
     
  18. Ray

    Ray Mitglied

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    Bei Penelope musste der Hersteller eine komplette Charge "entsorgen", weil der THC-Gehalt ausserhalb des Toleranzbereichs war (hatte leider zu viel).

    Das ist halt das Problem bei den Hybriden. Ab einer gewissen Generation der Clone ändern die leider ihre Eigenschaften. Der eingekreuzte F1-Hybrid der enthaltenen Ruderalis sollte eigentlich das Gegenteil erwarten lassen ... aber so ist nun mal die Natur.

    Ist nicht das erste mal, dass denen das passiert. Tweed findet irgendwie nicht das Top-Personal für die Züchtung und die sind auch extrem auf Kommerz ausgerichtet.

    Green No. 3 sollte vergleichbar sein. Aber die Wirkung ist schon deutlich anders (subjektive Meinung).

    Gleiche Erkrankung (CP). Er wollte von den NSARs weg und ich von den Opiaten/Opioiden. Gesundheitlich sind wird recht ähnlich kaputt.

    Die eigentliche Entscheidung macht ja der Medizinische Dienst, der für mehrere Krankenkassen arbeitet. Aber die Kasse kann sich trotzdem noch quer legen.
     
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  19. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Man kann auch bei dieser Kasse null Probleme haben.
     
  20. Taz Devil

    Taz Devil Bekanntes Mitglied

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    Ray, danke für Deine Info.
    Dann frag ich mal nach Green Nr 3.

    Warum haben sie die Penelope nicht bei uns entsorgt?
    Ich würde es auch so nehmen. :anim jjd:
     
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