Cannabis auf Rezept wenn sämtliche Medikamente erfolglos sind bei Rheuma? Wer hat Erfahrung damit?

Dieses Thema im Forum "Naturheilkunde, Komplementär- u. Alternativmedizin" wurde erstellt von mrymen, 26. Februar 2018.

Schlagworte:
  1. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Es gibt doch genug anderes gegen Übelkeit, wieso muss es dann so was Gefährliches wie MPC sein :confused5:
     
  2. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    nee das wäre ja auch mit Kanonen auf Spatzen geschossen, ich halte Metamizol für ein sehr gutes Mittel und ich hab es früher oft eingenommen,
    meist als Tabletten.Auch das Risiko ein Magengeschwür durch Diclo zu bekommen ist größer als die eventuelle Knochenmarktschädigung duchs Novalgin.
    Nur es ist halt in einigen Ländern verboten, wobei ich glaube Arcoxia in in USA jetzt auch vom Markt genommen worden kann mich aber auch geirrt haben
     
  3. Finn89

    Finn89 Bekanntes Mitglied

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    Oh ich wäre aufgeschmissen wenn Novalgin vom Markt genommen wird es ist nämlich das einzige nicht nsar Schmerzmittel das ich auch in hohen Dosen sehr gut vertrage. Ich hoffe nicht dass es vom Markt genommen wird.
    Von 100 mg tilidin muss ich mich übergeben, 50 mg helfen kaum und irgendwie komme ich mit Opiaten nicht gut klar. Das war auch schon mit tramal so.
    Gibt es Opiate ohne diese Nebenwirkung der starken Übelkeit? Ist daa bei oxycodon auch so?
     
  4. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

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    Bei Arcoxia und co - also bei allen COX-2 Hemmern...
    Meine Erfahrung mit einem davon (weiß den Namen nicht einmal mehr): plötzlich sehr sehr hoher Blutdruck. Über drei Stunden wellte sich der Fußboten vor meinen Augen Meterhoch, ich hatte das Gefühl auf einem schwankenden Schiff mitten in einem Sturm zu sitzen. Ich habe die ganzen Stunden ruhig auf einem Stuhl gesessen und abgewartet, dass die Symptome die extrem beängstigend waren, verschwinden.
    Ein paar Wochen später sagte mir ein befreundeter Arzt, Herzinfarktrisiko sei viel zu hoch.... ich solle es nie wieder nehmen.
    Tja, hielt in der Uniklinik niemanden davon ab, mit wieder einen COX-2 Hemmer aufs Auge zu drücken. Wie ich sagte: würde ich gerne vermeiden, und ruhig und kurz meine Geschichte vortrug... wurde mir gesagt: offenbar hat die Dame nicht ausreichend Schmerzen, sonst würde sie sich nicht so zieren. So was kann ich nicht ab... doch gab mir an einem WE ein junger Assistentsarzt ohne Absprache einfach ein paar Tramaltropfen. Er meinte ich solle es ausprobieren. Mir war übel... aber ich war völlig schmerzfrei. Später mit Ciclosporin wurde es unumgänglich, weil fast alles andere nicht gut kombinierbar war... und Wirkung nach wie vor da.

    Ich komme mit wenig Ibu (dürfte ich eigentlich nicht wegen Allergie) und Tramaltropfen gut hin. Und... nein, ich bin nicht abhängig, obwohl ich es auch über Monate schon in recht hohen Dosierungen eingenommen habe.

    Bezüglich Übelkeit: bei mir vergeht sie bei regelmässiger Einnahme. Hunger habe ich aber nach Tramaleinnahme nicht. Eher so das Gefühl: danke, ich habe jetzt genug zum Thema "Essen" gehört. Was bei mir nicht schlecht ist. Ich bin ein ausgeprägter Frust und Schmerz-fresser. D.h. wenn ich starke Schmerzen habe, esse ich gerne dagegen an. D.h. Tramal ist bei mir ein wirklich gutes Zeugs.

    Bei Novalgin vorsicht... das kann den Kreislauf ganz schön umhauen (mich auch schon!).

    Kati
     
  5. Ray

    Ray Mitglied

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    Der bewusst kritische Einsatz wurde einfach zu lange nicht gelebt. Dann wird irgendwann die Notbremse gezogen, wenn der Einsatz ausufert. Die Leute kaufen sich Unmengen an freien NSARs in der Apotheke und gehen davon aus, dass das ja harmloses Zeug ist. Ärzte machen es oft auch nicht besser. Mir wurden zu Anfang 800er Ibus ohne Magenschutz über Monate verschrieben. Bin dadurch im Krankenhaus gelandet, weil ich übel viel Blut gespuckt hatte. Der Stationsarzt hat sich fürchterlich darüber aufgeregt. Das erleben die dort häufig. Das sind dann die Ärzte, die für ein Verbot sind.

    Wenn man den Missbrauch von Mitteln, die man nur kurze Zeit nehmen soll nicht in den Griff bekommt ... da gibt es nicht viele Lösungsmöglichkeiten.

    Im Moment befürchte ich, dass es mit Cannabis so wie mit der Oxycodonflut in den USA laufen wird. Eigentlich ein gutes Präparat, aber inflationär eingesetzt. Am Ende leiden dann wieder die chronisch Kranken.

    Hab bei einem Treffen der Arbeitsgemeinschaft Cannabis in der Medizin nicht schlecht gestaunt, wer da alles Cannabis in hohen Dosen verschrieben bekommt. Das geht nicht mehr lange gut.
     
  6. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    @finn von Tilidin hatte ich die ersten Tage uebelkeit das verging dann von selber.Oxycodon und Subutex sollen die am besten vertraeglichen Opiate sein.Von Oxy ist mir nie uebel geworden auch zu beginn nicht
     
  7. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Um noch mal auf das MCP zu kommen - natürlich gibt es etliche Mittel und Wege, eine Übelkeit zu bekämpfen, aber die nützen mir alle nichts, wenn Magen und /oder Darm oder beides eine Bewegungsstörung haben und wie z. B. bei mir zu langsam arbeiten.
    Wenn du gar nichts mehr essen kannst und das kleine bisschen dann oben wieder rauskommt, wenn du vor Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen fast nicht mehr kannst, dann bist du heilfroh, wenn du ein so bewährtes und hilfreiches Medikament wie MCP an die Hand bekommst.
    Das nur mal zur recht kurz gedachten Auffassung, es wäre der 'letzte Dreck'.
     
    B.one, teamplayer, Sigi und 3 anderen gefällt das.
  8. TriBo

    TriBo Mitglied

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    @Ray: In Deutschland gilt das BtmG nachdem erst ein Btm verordnet werden darf, wenn keine andere Alternative zur Verfügung steht. Das gilt auch für Opioide! Zweitens gibt es in Deutschland erst 14.000 Patienten die Cannabis auf BTM Rezept verordnet bekommen. Ca. 1% der Bevölkerung sind schwer chronisch krank und würden von Cannabis profitieren, das wären 800.000 Menschen in Deutschland! Kein Arzt in Deutschland wird Cannabis leichtfertig an jeden verordnen. Viele Patienten bei ACM treffen haben psychische Erkrankungen z.b. Tourett Syndrom oder ADHS. Solche Krankheitsbilder gehen oft mit einem komischen Auftreten oder Sprache einher, so dass ein Laie der Meinung ist das Hippies Cannabis auf Rezept bekommen. Das Gegenteil ist in Deutschland der Fall!
     
  9. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    Hi TriBo,

    was ist denn das BtmG. Ich bekomme Oxycodon auf einem BTM Rezept und habe einen Antrag auf Kostenübernahme Cannabis gestellt weil mein Schmerzdoc mir die Blüten empfohlen hat. Ich selber rechne auch erst mit einer Ablehnung weil die KRankenkassen noch unglaublich stur sind bzw. das Gesetz sabotieren.

    VG
    Oliver
     
  10. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Oliver!
    BtmG= Betäubungsmittelgesetz
     
  11. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    Hi Josie,

    Dankeschön bin absolut nicht drauf gekommen naja gegoogelt hättes auch können aber bin zu müde;)

    LG
    Oliver:1syellow1:
     
  12. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Den von einem der beiden Probleme Betroffenen hilft die Statistik wenig weiter; es gilt weiterhin die Maxime der Individualtherapie - und die ist weder trivial noch beliebig, weshalb es günstig ist, auf die hier schon einmal beschworene "Eigenmedikation" zu verzichten ;)
     
  13. Amy_777

    Amy_777 Neues Mitglied

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    Hallo Leute
    Bin ich hier richtig im Rheuma Forum Erfahrungen mit Cannabis?
    Komme aus dem Saarland und kenne Dr Prothmann
    Über eine Antwort würde ich mich freuen
     
  14. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    Hallo Amy,

    herzlichen willkommen hier in dem Thread, denke schon das Du hier richtig bist wenn es um Cannabis geht. Ich selber
    habe Morbus Bechterew und mein Antrag auf Kostenübernahme wurde auch von meiner KK genehmigt. Allerdings habe
    ich erst Mitte Januar Termin beim Schmerzdoc da er vor seinem Praxisurlaub nicht mit der Therapie wegen eventuellen Nebenwirkungen
    beginnen wollte. Ich kann laut der KK Blüten als auch die Fertigarznei verschrieben bekommen, der Doc will wohl den Klassiker machen,
    also Vapro + Blüten. Da ich seit Jahren nicht mehr rauche fällt der Joint ja weg und es wird ja auch nicht wirklich empfohlen Cannabis
    mit Tabak zu rauchen.;)

    Also mit praktischer Erfahrung kann ich noch nicht dienen.

    Viele Grüße
    Oliver
     
  15. Ray

    Ray Mitglied

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    Ich bin auch aus dem Saarland. Für dich wär es evtl. interessant mal zu einem Treffen der Cannabis-Patientenhilfe zu gehen, wenn die Strecke nach Sankt Wendel nicht zu weit für dich ist.

    Die Treffen finden an jedem 2. Dienstag im Monat, von 18:30 bis 20:30 Uhr im Landratsamt St. Wendel, Mommstraße 31, 66606 St. Wendel statt. Die Gruppe trifft sich in einem Raum, der von der Rückseite des Gebäudes zugängig ist.

    Dr. Prothmann habe ich auch kennengelernt. Einer der wenigen Ärzt hier in der Gegend, die sich in dem Bereich auskennen. Dauert leider ewig, bis man einen Termin bei ihm bekommt.

    @Oliver70
    Denk bitte daran, die Kostenübernahme für den Vaporizer schon frühzeitig zu beantragen. Selbst der kleine kostest 270 Euro, aber die Krenakenkasse muss zum Glück die Kosten übernehmen.

    Gruß
    Ralf
     
  16. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    Bitte fühle sich keiner angegriffen - darf ich mal eine naiv doofe Frage einwerfen?

    Ich "kenne" Cannabis nur als zuguckendes Kloster-Mädel mit kiffenden Klassenkameraden. Ich erinnere mich an deren dümmliches Grinsen, langsames Reagieren und deren Freßattacken.

    Ich meine ich hatte echt Schwierigkeiten mit deren Konsum und den Wesensveränderungen wenn die das geraucht haben damals. Ist das bei so einer medizinischen Behandlung auch so ähnlich? Macht es eigentlich einen Unterschied aus wie man das zu sich nimmt? Beim Überfliegen hab ich Gabe als Tropfen gelesen - ich dachte man müsste es per se rauchen.

    Danke euch.
    Kira
     
  17. Ray

    Ray Mitglied

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    Ist doch keine doofe Frage.

    Bei der medizinischen Anwendung wird erst mal mit sehr kleinen Mengen angefangen. Da kommt es noch zu keiner Rauschwirkung. Es gibt aber auch Patienten, die Mengen konsumieren, die einen "Spasskiffer" auf die Bretter schicken würden. Da ist aber oft der Rausch kein "Übel", sondern gewollt. Manche mögen die Rauschwirkung halt.

    Bei Cannabis ist es wie bei den Opiaten/Opioiden. Man soll eigenlich nie eine Rauschwirkung verspüren. Bei der Hochphase eines Schubes wird aber auch bei den Sachen schon mal so viel gegeben, dass man den Kopf ordentlich in den Wolken hat.

    Hab selbst in meiner Jugend ordentlich gekifft, aber das kann man nicht mit dem vergleichen.

    Man muss Cannabis nicht rauchen. Soll man sogar nicht machen, weil diese Konsumform sehr ungesund ist. Man kann aus den Blüten mit einem Vaporizer die Wirkstoffe verdampfen und dann inhalieren. Das ist die effizienteste Form, da der Körper bei dieser Anwendung sehr viel Wirkstoff aufnehmen kann.

    Es gibt Cannabiswirkstoffe auch als Tropfen und Mundspray. Da gelangen die Wirkstoffe über die Mundschleimhaut ins Blut. Nicht ganz so effizient wie das Inhalieren. Aber auch gut dosierbar.

    Über den Weg Magen/Darm geht sehr viel der Wirkung verloren. Wird aber trotzem oft so konsumiert. Beispielsweise als Teezubereitung oder mit Lebensmitteln vermischt. Man braucht da relativ viel, aber die Wirkung ist dann lang und gleichmässig. Wie bei einem Ratardpräparat. Ist dann aber mies, wenn man mal zu viel genommen hat. Da ist man dann elend lang neben der Spur.

    Jeder hat da seine Vorlieben und manchmal werden auch die Konsumformen gemischt. Grunddosis "schlucken" und dann je nach Bedarf zusätzlich inhalieren.

    Gruß
    Ralf
     
  18. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    Grüß dich Ralf,

    vielen Dank für die Erklärung. "Opiaten/Opioiden ... soviel gegeben, dass man den Kopf ordentlich in den Wolken hat."

    Eben drum les ich mich mal ein, zuerst mal nur Interesse halber.

    einen schicken Abend dir
    Kira
     
  19. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    Hi zusammen,

    @Ray bei der Techniker lässt man sich den Vapro verschreiben auf normalen Kassenrezept,
    Also wie Schuheinlagen, Gehhilfen etc
     
  20. Ray

    Ray Mitglied

    Registriert seit:
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    71
    @Oliver70 Gut dass Du schon Bescheid weisst. Hab einige getroffen, die nicht wussten, dass bei der gestatteten Kostenübernahme auch der Vaporizer übernommen werden muss. Da haben ein paar satte 500 Euro aus eigener Taschen bezahlt.

    Noch ein paar Tage die Zähne zusammenbeissen. Drück dir die Daumen, dass Du eine ordentliche Wirkung bekommst.

    Gruß,
    Ralf
     
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