Guten Morgen Zusammen, Ich (42, berufstätig, zurzeit krankgeschrieben) habe am Sonntag Abend meine 5. MTX Spritze gegen chronische Polyarthritis gemacht (Pen 15mg) und habe starke Übelkeit die ganze Woche und Erbrechen bis zu drei Tagen nach der Spritze. Seit einer Woche habe ich auch Schmerzen am Brustkorb. Meine Frage an alle: Gewöhnt sich der Körper daran, oder ist es immer so mit der Übelkeit? Wie kommt man klar? Wie arbeitet man in diesem Zustand? Vielleicht bin ich zu empfindlich, vielleicht haben die andere Medikamente, die ich nehme auch Einfluss darauf (Ich habe noch Dopa Responsive Dystonie - eine Parkinson-ähnliche Krankheit, sowie Osteochondrose, Spondylode und drei Bandscheibenvorfälle in der Halwirbelsäule und muss Opioide und Levodopa zusätzlich nehmen). Es tut mir leid, wenn Ihr die Frage schon oft beantwortet habt. Bin verzweifelt
Hallo Rosi, bei MTX kennen meine Kinder mittlerweile alles. Gut vertragen und nur leicht flau im Magen und nun tagelang Unwohlsein mit Kopfschmerzen usw. Ich würde an deiner Stelle nochmal mit dem Arzt reden. Mir persönlich wäre das zu heftig. Bekommst du Folsäure? Trinkst du viel vor und nach der Einnahme? Manchmal hilft Ananasdirektsaft. Haben die Beschwerden stetig zugenommen? Gute Besserung! LG Tina
Ich würde mit meinem Rheumatologen sprechen. Meine Übelkeit ist nur manchmal, nicht immer, und zwar am Tag nach der Spritze. Abends nehme ich dann die Folsäure und tags drauf gehts mir wieder normal. Ich esse am Tag nach der Spritze eine Ananas übern Tag verteilt, das soll helfen. Viel trinken, aber Kaffee mag das MTX nicht.
Ich kenne es andersrum: mit Kaffee und Ingwer ging es mir besser... Ananas kenne ich nur gegen Aphten im Mund. So eine starke Übelkeit ist doch zu viel! Ich hoffe Du bekommst Folsäure. Ich nahm damals Tabletten wenn die Übelkeit zu schlimm war. Auch ich würde an Deiner Stelle Rücksprache mit dem Arzt halten. Evtl.erreichst Du eine Besserung derSymptome auch mit einer geringeren Dosierung. Länger aushalten würde ich nicht... und ständig übergeben ist ganz und gar nicht gesund!!! Liebe Grüße und gute Besserung! Kati
Koffein entweder als Tablette oder mehrere Tassen Kaffe können wohl die Verträglichkeit vom MTX verbessern. Auf NSAR und Pantoprazol sollte man besser verzichten, da sie die Auschiedung vom MTX über die Niere verlangsamen. Ansonsten kann man natürlich noch Dimenhydrinat geben, MCP oder Domperidon sind wahrscheinlich bei Parkinsonähnlicher Erkrankung ungüünstig, aber da im Zweifelsfall noch mal beim Neurologen fragen. Wenn das alles nicht hilft, aber beim Rheumatologen nachfragen, ob man ggf. die Dosis reduzieren kann und dann evtl. in einem zweiten Schritt wieder auf die ursprüngliche Dosis hoch gehen kann. Gute Besserung!
Hallo Tinchen, Chrissi, Kati und Judy, lieben Dank für Eure schnelle Rückmeldungen! Ich hatte im Forum über Ananas gegen Aphten im Mund gelesen und muss sagen, es hat mir schon sehr geholfen Ja, ich nehme Folsäure (48 Stunden nach der Spritze). MCP darf ich icht nehmen, wegen der Bewegungsstörung. Habe jetzt Granisetron bekommen, aber es hilft nicht viel. Ich mach mir Gedanken, wegen der Schmerzen im Brustkorb, die zwar nicht stark sind, aber machen mir Angst. Ich mache mich jetzt auf dem Weg zum Hausarzt. Kann so nicht arbeiten. Lieben Dank und liebe Grüße Rosi
MTX hat bei mir außerdem Herzrhythmusstörungen ausgelöst. Haben wir aber einigermaßen im Griff. Folsäure nehme ich 24 Stunden später. Kaffee soll die Wirkung von MTX herabsetzen, wurde mir gesagt. Ich soll am Tag nach der Spritze möglichst auf Kaffee verzichten. Wenn mir ein Arzt das sagt, denke ich mal, dass er Ahnung davon hat.
ich brauch nur das Wort Mtx lesen, da wird mir schon schlecht. Ich kann mich bei dir vollkommen einfühlen und war auch so übel. Das Mittel kam bei mir auf die Neverever-Liste. LG Lisa
Ich warte immer noch im Krankenhaus (Uni Köln, wo mein Rheumatologe ist). Bin gespannt, was passiert... Lisa:
Chrissi, ich liebe Kaffee, aber versuche am Tag der Spritze und am Tag danach weniger zu trinken. Ich rede nochmal mit dem Arzt darüber.
Ich glaube das hat hier mal jemand ausgerechnet: ich glaube um die Wirkung herabzusetzen müsste man einige Liter Kaffee trinken... Kati
Hi Rosi, das glaube ich dir und die Angst vor der Zukunft haben wohl viele,wer noch nicht das richtige Mittel gefunden hat. Nur kann das ja kein Dauerzustand sein diese Übelkeit? Ich hatte damals auch 15 mg bekommen und war für mich zu hoch und somit überdosiert. Das sagte mein Hausarzt und der ist Toxikologe. Hätte ich mit 7,5mg angefangen wäre das vielleicht anders gelaufen. Aber immer gleich die volle Dröhnung! Vielleicht kommst du mit vorerst 7,5mg besser klar? Und dann kannst du immer noch steigern. Unter anderem gibt es noch viele andere Mittel und bevor du dich kaputt machst,würde ich das Arztgespräch suchen. LG Lisa
Das verträgt sich auch nicht mit dem Levodopa. Ich durfte das Mtx wegen der Übelkeit absetzen und nehme jetzt schon sehr lange Leflunomid (Arava). Damit hab ich überhaupt keine Probleme. Hoffentlich musst du jetzt nicht mehr so lange warten. Alles Gute!
@Chrissi50 man dachte lange, dass Koffein die Wirkung von MTX vermindert, da das pathophysiologisch so sein müsste. Untersuchungen mit Rheumatikern/Psoriatikern haben jedoch keinen Zusammenhang zwischen Koffeinkonsum und Wirkung von MTX zu Tage gefördert https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16821266 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17269967 Den positiven Nutzen von Koffein und anderen Metylxanthinen wie bspw. Theobromin in dunkler Schokolade auf die Verträglichkeit von MTX konnte jedoch von einer indischen Studiengruppe gezeigt werden. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27596742
Der Witz ist, eigentlich sollte man vor MTX einen Kaffee trinken, wenn man Nebenwirkungen wie Übelkeit und Kopfschmerz bekommt. Hat was mit der Hirnschranke zu tun. Den Tip hab ich von einer ehemaligen MTA die eine Lupusselbsthilfe leitet. Was gehen würde ist MTx mit 7,5 teilen also 2 mql die Woche statt einmal nehmen. Bei mir war es schlußendlich so das MTX ganz abgesetzt werden musste und ich einiges anderes ausprobiert habe.
Ja, die Übelkeit kenne ich auch. Bei mir ist’s psychisch, da es mich lupft noch bevor ich überhaupt spritze. Seither vertrage ich auch keine Gerüche mehr, die irgendwie mit Alkohol oder Desinfektionsmittel- oder Reinigungsmitteln oder Deos aus der Sprühdose zu tun haben. Ich habe sogar das Gefühl, dass sich mein ureigenster Körpergeruch verändert hat und ich den überhaupt nicht riechen mag. Motilium darf ich nicht mehr nehmen, hat bei mir eine QT-Zeit-Verlängerung ausgelöst. Was mir sehr gut hilft (Welch eine Überraschung für mich, die ggü. Homöopathischen Globuli skeptisch eingestellt bin!) Nux vomica D6! Jeweils morgens 7 Globuli oder wenn’s ganz schlimm ist.
Hallo Rosi, bekam MTX 1990 als erstes Basismedikament gegen Morbus Bechterew und konnte es auch nicht vertragen, bekam es allerdings direkt in die Vene gespritzt. Macht man heute wohl nicht mehr aber im Grunde ist es ja ein Krebsmittel welches bei der Chemo in hohen Dosen verabreicht wird. Vielleicht waere ein TNF Blocker besser zumal Du ja eine Bssistherapie gemacht hast.
Hallo zusammen, vielen Dank für Eure Tipps! Es ist wirklich sehr schön on, solche Unterstützung zu finden Ich musste über Nacht im Krankenhaus bleiben, weil meine Leber vergrößert war/ist. Außerdem ist das LDH erhöht und der Hausarzt soll es wieder nächste Woche kontrollieren. Fühle mich echt krank zurzeit, aber bin mir sicher, dass es nur eine Phase ist. Viele liebe Grüße Rosi