Auch wenn ich kein Rheuma habe, auf meine andere Krankheit wirkte es sich sicher auch nicht gut aus. Ich habe früher geraucht, in den Schwangerschaften nicht und dazwischen hatte ich auch immer wieder Phasen ohne Zigarette. In der letzten Zeit habe ich ganz wenig geraucht und vor allem bei nervlichem Stress. Lassen konnte ich es aber nicht. Und nun kam ich mir echt doof vor, mein Kind bekam keine Luft wegen ihrer Lungenentzündung und ich qualme, wenn auch nicht viel. Darum habe ich es nun seit drei Monaten ganz gelassen. Und dieses Mal fällt es mir richtig schwer, aber ich halte durch. Vor allem, weil die Kinder ganz stolz auf mich sind und sich sehr darüber freuen . Finde es auch schrecklich, wenn sie mit Infusionsständer oder abgenommenem Bein und im Rollstuhl (erst wieder im Krankenhaus gesehen) in der Raucherecke stehen...
Eine Bekannte von mir lag 2 Wochen stationär wegen COPD und Wasser in der Lunge. Kommt heim und qualmt weiter. Da hört bei mir jegliches Verständnis auf.
Ich habe nie geraucht, deshalb kann ich dieses Verlangen wahrscheinlich auch nicht nachvollziehen. Aber als ich das letzte Mal im KH war fiel mir auf, dass Patienten vor der LUNGENKLINIK geraucht haben. Also, da hört es bei mir auf und da müsste eigentlich die Behandlung abgebrochen werden.
Sumsemann, wo will man denn da die Grenze setzen? Jemand wiegt 150 kg und hat Diabetes Typ2 oder Bluthochdruck.... Behandlung abbrechen? Und wer soll das im Einzelfall entscheiden? Ich finde, sowas geht nicht.
sumsemann, ich verstehe diesen Impuls gut. Ist aber ethisch nicht vertretbar, denn dann müssten wir die Behandlung von allzu vielen Erkrankungen abbrechen - nicht zuletzt die eines erklecklichen Anteils an Rheumatikern, Diabetikern, Alkoholkranken und Übergewichtigen. Wir finden sicher noch zahlreiche Erkrankungen mehr......
Rauchen ist schlecht, da gibt's nichts dran zu rütteln. Doch wie kritisch hier damit umgegangen wird und wie wenig im Vergleich mit Impfungen und Medikamenten; das wundert mich wirklich sehr. Liegt das vielleicht daran, dass Medikamente von der Gesellschaft anders bewertet werden. Was ist mit den ganzen Krankheiten, die Medikamente nach sich ziehen? Manche wundern sich weshalb es plötzlich Probleme mit den Nieren gibt, mit der Leber oder dem Herz- Kreislaufsystem oder mit dem Blutdruck wo man doch nicht raucht oder trinkt, doch auf der anderen Seite werden so viele Medikamente konsumiert, in Zusammenhang wird das dann nicht gebracht, weshalb ist das so? Gruß Mara
Rauchen tu ich nicht, bin aber 30 Jahre Passivraucher gewesen, mein Vater rauchte Kette und meine erste lange Beziehung ebenso. Dank Röntgenkontrolle wegen Humira und einer wegen hartnäckigem Husten vor zwei Jahren weiß ich, das meine Lunge trotzdem super aussieht. Meine Befürchtung war wirklich das das Passivrauchen Schaden verursachte.
Mara, ich glaube, Du würfelst hier Äpfel mit Pflaumen und manchmal auch noch mit Legosteinen zusammen. Es ist ein großer Unterschied, ob jemand GENUSSmittel (dazu gehört Nikotin ebenso wie Alkohol beispielsweise) zu sich nimmt oder Medikamente, die er benötigt, um eine relevante gesundheitliche Beeinträchtigung ursächlich oder symptomatisch anzugehen. Wir sind uns einig, dass es zahlreiche hausgemachte Probleme gibt, die nicht zuletzt den Bedarf an Medikamenten fördern oder steigern. Ich finde es aber - wenn das sprichwörtliche Kind bereits im Brunnen liegt, also eine Erkrankung bereits besteht - völlig fehl am Platz, mit Schuldgefühlen oder sonstigen Belehrungen die Betreffenden noch weiter in die Enge zu treiben (das ist etwas Anderes als eine Beratung zur Lebensstiländerung!!), weil das bestenfalls eher mittel- bis langfristig zu Änderungen führen kann und die Medikamente eben NICHT kurzfristig entbehrlich macht. Gar nicht sprechen will ich von all den Dingen, die mit Lebensstiländerungen wenig bis überhaupt nicht zu beeinflussen sind, und das sind viele! Für Rauchen und Alkoholgenuss (ich spreche als jemand, der bis vor 35 Jahren auch ein paar Jahre lang geraucht hat und dies aus Einsicht nicht mehr tat und als jemand, der gerne ein Glas Wein oder Sekt trinkt und daraus durchaus Lebensqualität zieht) gibt es keinen vernünftigen Grund außer dem "Genuss" - und den kann man dann mindestens so fragwürdig finden wie Du Medikamente und Impfen. Die Rationale ist aber aus meiner Sicht nicht einmal ansatzweise vergleichbar, und deshalb hinkt Deine Argumentation ein wenig.....
Wie kommst du denn zu dieser Erkenntnis? Ich kenne aus meinem familiären Umfeld schon zwei Fälle, bei denen vermehrte Eiweissaussscheidungen im Urin eindeutig auf jeweils ein bestimmtes Medikament zurück zu führen war und wurde. In beiden Fällen wird das jeweilige Medikament nicht mehr verordnet. Da muss dann halt auch der Patient sich mal Gedanken machen, nicht nur der Arzt.
ich würde mich nie unter Hypnose setzen lassen und denke es muss auch alleine zu schaffen sein. Da wird der Mensch ja fremd suggeriert und kenne das mit einer Hypnotherapie. Aber diese CD war fachmännisch auf mich zugeschnitten. Heute Morgen habe ich schon mal weniger geraucht,weil mich das auch beschäftigt. Auf der anderen Seite hatte hier wer erwähnt,es wäre ihm auch egal bei den vielen Medis und rauchen woran er stirbt. LG Lisa
Das Rauchen ungesund ist, weiß jeder Raucher. Und jeder Raucher weiß auch, dass es nicht so einfach ist, damit wieder aufzuhören und dass jemand, der noch nie ernsthaft geraucht hat, keinen Schimmer davon hat. Zum Thema Rauchen und Rheuma - bisher habe ich noch von keinem mir logisch erscheinenden Zusammenhang gelesen, der über dem Niveau "Wissenschaftler haben festgestellt, dass..." liegt. Ich kann mir vorstellen, dass es Zusammenhänge gibt, da das Rauchen in den Stoffwechsel eingreift (wie jeder feststellt, der damit aufhört). Dass sich diese so gravierend wie manchmal berichtet auf das Krankheitsgeschehen auswirken können - da bin ich nicht sicher. Ich denke, man muss auch den "Es ist modern, auf Raucher einzuschlagen"-Faktor berücksichtigen. Man weiß einfach noch viel zu wenig über die Funktionsweise des Immunsystems, um genauere Aussagen treffen zu können. Wie gesagt, ich hatte nach dem Umstieg aufs Dampfen zwar keine Verbesserung der RA, aber z. B. meine Erkältungen verlaufen jetzt ganz anders.
Birte, hier: https://www.researchgate.net/publication/260524282_Cigarette_smoking_and_risk_of_rheumatoid_arthritis_A_dose-response_meta-analysis Vielleicht reicht das ja..... Und hier: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4284707/
Mir ist schon klar, dass das nicht geht, deswegen schrieb ich ja im Konjunktiv. Der Diabetiker, der Sahnetorten isst und dann einfach sein Insulin anpasst, bekommt sein Medikament ja auch weiterhin. Trotzdem finde ich es einfach unangebracht, ärztliche Leistung, Hilfe und Mühe vom Pflegepersonal und auch Geld aus der gemeinschaftlichen Krankenkasse zu bekommen und dann derart fahrlässig und provokativ mit der Gesundheit umzugehen. Gut, man könnte es mit Sucht begründen, aber trinkt ein Alkoholiker öffentlich vor einer Entzugsklinik? Es ist schon richtig, dass bei uns jeder die ihm zustehende medizinische Behandlung bekommt, ich profitiere ja auch reichlich davon. Aber man muss sich auch ein bisschen selber bemühen, dazu beizutragen. LG Sumsemann
Letztes off-topic: Ich weiß doch, dass Du das weißt. Wir sind uns auch einig, dass Eigenverantwortung richtig und wichtig ist - sie kann aber nicht eingefordert oder erzwungen werden
Quelle Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie Kompletter Text hier: https://dgrh.de/Start/DGRh/Presse/Pressemitteilungen/Pressemitteilungen/2018/Pressemitteilung-Nr.-4-2020.html
Ah, danke @Resi Ratlos - das ist doch schon mal etwas Greifbares und Belastbares. Also das Risiko zu erkranken, erhöht sich durchs Rauchen, obwohl man noch nicht ganz genau weiß, warum. Ein Grund mehr, den Beginn des Rauchens für Kinder und Jugendliche zu erschweren. Der Einfluss des Rauchens auf eine bereits vorhandene RA wäre natürlich für uns hier interessant - ob die beschriebenen Faktoren sich durch einen Rauchstopp wieder abmildern lassen.
Leider deuten die Daten darauf hin, dass die vergangenen zwanzig Jahre entscheidend sind - nicht der aktuelle Nikotinkonsum. Was aber unbestritten ist: Nikotinkonsum verengt Arterien, ist ein zusätzlicher Stimulus für Entzündungen (vor Allem im Endothel der Gefäße) und damit arteriosklerosefördernd und tumorfördernd und damit natürlich auch ein potenzieller Faktor, der RA und Co. sozusagen "bei Stimmung" hält. Die Wirkung von TNF-Inhibitoren ist übrigens nach der aktuellen Datenlage nicht sicher vermindert, was aber kein Argument FÜR Rauchen sein kann, sondern lediglich die Argumente dagegen etwas milder gestaltet - sie sind immer noch überwältigend!
Es gibt 1,9 Mio Medikamentenabhängige im Land, und dann noch die alle, die sich dessen nicht bewusst sind, das ist meiner Meinung nach schlimmer und denen wird auch geholfen, sie bekommen sogar auf Rezept Nachschub. Klar Rauchen ist schlecht, doch einige Verhaltensweisen die Patienten an den Tag legen sind ebenfalls schlimm; all die Schäden, die auf kassenärztliche Leistung verursacht werden sind bedenklich, nur machen sich darüber weniger Menschen Gedanken. Es ist demnach fehl am Platze einem Menschen der einen zu hohen Medikamentenkonsum hat Schuldgefühle zu machen, doch beim Raucher ist das erlaubt. Gruß Mara