Klar ist die fachliche Kompetenz wichtig. Aber bei meinem Hausarzt muss auch der Rest stimmen. Empathie bedeutet doch, dass er mich und meine Probleme und Gefühle ernst nimmt, und versucht mich zu verstehen. In gewissem Grad sollte er auf mich eigehen, damit ich mich aufgehoben fühle. Wenn mich einer abfertigt, meine Probleme als Nichtigkeit abtut, und mich für meine Ängste auch noch ankackt, dann nützt mir die ganze fachliche Kompetenz garnix. Dieser Mensch kann mich mit meiner Erkrankung als Hausarzt nicht begleiten. Das geht ja mal garnicht.
Chrissi, das wird mir auch immer suspekter,wie manche Ärzte mit Menschen umgehen. Aufgehoben fühle ich mich schon lange nicht mehr, auch nicht von meinem neuen Hausarzt. Da laufen jetzt auch schon die Arzthelferinnen die mindestens 30 Jahre da waren weg und das gibt mir persönlich sehr zu denken. In einer anderen Praxis musste ich mal eine Marke ziehen wie bei der Arge und so etwas habe ich auch noch nicht gesehen. Da kam dann durch den Lautsprecher: "Patient 334 bitte sich in den Trakt 3 zu begeben und dort Platz zu nehmen". Bin ich auf der Titanic ? Werden die Patienten überhaupt noch wahr genommen? Wie ich lese geht es dir ähnlich. LG Lisa
Die Ärzte haben zu wenig Zeit, das ist glaube ich der Hauptgrund. Als ich im Krankenhaus am Mo / Die war, da hatte mein Rheumatologe mal richtig Zeit zum Austauschen, wir haben lange geredet bei den Untersuchungen; das war richtig toll, zum Glück hatte ich alles im Kopf parat auf was ich ihn ansprechen wollte. Auch über meine geplante Reha haben wir gesprochen, über Grippeimpfung, Cannabis und was sonst noch so alles. Das kommt leider selten vor, da er auch oft unter Zeitdruck steht. Die beste Möglichkeit ist immer bei einem Krankenhausaufenthalt, da nimmt er sich mehr Zeit. Es gibt auch gute Erfahrungswerte. Beim Hautarzt werde ich jedoch immer abgefertigt, das ist eine Massenabfertigungspraxis mit 6 Ärzten und Wartesaal wie in der Bahnhofshalle, doch wir haben leider keinen anderen in der Stadt, nur noch einen für Privatpatienten.
Hallo ihr Lieben, Ich bin ja zur Zeit im Krankenhaus und sehr positiv überrascht über die Empathie des Personals. Die Ärzte sind sehr freundlich, nehmen sich Zeit und erklären alles, die Schwestern kommen zwischendurch immer gucken, bieten Tee an und sind sehr bemüht. Das Anästhesieteam war spitze, ich bin mit Panikattacken hyperventilierend in den op gekommen und ganz ruhig eingeschlafen. Ich dachte auch, ich komme in eine Krankenhausmaschinerie rein, aber das ist gar nicht so. Kann es sein, dass die Medien das nur so aufbauschen oder hab ich einfach Glück? Ich kenne aber auch Empathielose Ärzte, darunter Orthopäden die einen gar nicht begrüßen oder mit Namen ansprechen. Meine ehemalige Hausärztin hat auch immer Stress mit den Laborkontrollen gemacht, jetzt hab ich gewechselt. Und als Kind hatte ich ein Trauma nach einer missglückten Narkose und niemand von den Ärzten hat das aufgefangen sodass mein Vertrauen dahin war... Alles in allem sammel ich gute Erfahrungen mit empathischen Ärzten.
Ich bin mit meinem Hausarzt auch sehr zufrieden, die Chemie stimmt einfach. Leider ist mein Ort nicht berühmt für seine Fachärzte und da haben wir gerade in einem bestimmten Bereich natürlich auch einen Mangel aufzuweisen. Bei dem Facharzt graust es mir, wenn ich dort hinmuss. Alles andere als sympathisch. Irgendwie nur husch husch, nuschel nuschel, dann kommt noch immer eine Assistentin mit rein, die sich an den Tisch setzt, aber nichts weiter macht, er selber stellt seine Diagnosen auch nur über MRT oder Röntgen (also auf jeden Fall bei mir). Aber in die nächste Großstadt extra fahren, habe ich auch keine Lust. Also alle 3 Jahre geht´s dann noch. Habe schon versucht, in eine Wirbelsäulenchirugie zu wechseln, in einer Klinik, wo ich mal Reha gemacht habe, aber die brauchen leider eine Überweisung von diesem Facharzt. Also hänge ich fest und traue mich nicht, trotz gefühlter Verschlimmerung, diesen Facharzt aufzusuchen.
Etwas off-topic vielleicht..... Mir geht es manchmal genau umgekehrt, Lisa! Das gilt übrigens sowohl für Deine Feststellung wie auch für die Frage danach...... Zum Thema: es gilt durchaus manchmal die Devise von dem Wald und dem Schall, der zurückkommt
Freut mich Finn, dass du deine OP gut überstanden hast, wo du doch so sehr Angst hattest und nun ist zum Glück alles gut verlaufen. Ich wünsche dir, dass du dich gut erholst und bald wieder nachhaus darfst, Mara
Resi du meinst wie man in den Wald hinein ruft, so kommt der Schall zurück? Oder wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd?(ich nehme mal den Hund) Ich brauche dringend einen neuen Hausarzt Bei meinem jetzigen Arzt der ja neu die Praxis übernommen hat, habe ich nicht das Gefühl das er mir zuhört. Und noch weniger habe ich Verständnis, das ein Hausarzt wenn es Patienten schlecht geht, sich weigert sofort Blut abzunehmen. Das ist mir nämlich letzten Donnerstag passiert. Da musste ich nach der Untersuchung zusätzlich in der Schlange stehen, um mir einen Termin zum Blut abnehmen geben lassen. Obgleich die Arzthelferin die das immer macht, gerade keinen Patienten im Labor hatte. Ich fragte sie ob wir das nicht schnell machen können und sie hat es schlichtweg verweigert. Das wären 2 Minuten gewesen. Und die Blutwerte wären am Montag da gewesen. Jetzt wurde alles hinausgezögert und soll am Montag zum Blut abnehmen kommen und erst Freitag zum Gespräch. Operation gelungen Patient Tod! Hier bleibt nicht viel übrig für Empathie, denn ich sitze jetzt hier mit erhöhter Temperatur von 38. Ich wollte erst doch Bilogika spritzen und man gut das ich es nicht getan habe. Ich möchte hiermit nur mal zum Ausdruck bringen, das es so etwas bei meinem alten Hausarzt niemals gegeben hätte. Der war fürsorglich und besorgt und fühlte mich all die Jahre immer gut betreut, aber von welchem Stern der andere da kommt, ist mir ein Rätsel LG Lisa
Lisa, 1. Ganz genau so meine ich das - im ersten Teil Deiner Frage. Die Wahrheit aus dem zweiten Teil hat immer (mindestens) zwei Seiten. 2. Siehst Du, auch das meine ich: die Indikation für eine sofortige Blutentnahme obliegt dem Arzt und nicht dem googlegebildeten Patienten. Und da der Praxisablauf üblicherweise den Gesetzen des Bedarfs gehorchen muss und nicht dem Wunschdenken einer ganzen Horde von Menschen*, hat sich der Arzt offenbar anders entschieden. Das ist nicht zwingend kritikwürdig. *Glaube mir, es ist abenteuerlich, was Patienten sich manchmal vorstellen - und es sind üblicherweise in einer Hausarztpraxis ja täglich eine hoch zweistellige, wenn nicht sogar dreistellige Zahl von Menschen vor Ort, die (fast) alle eine persönliche Vorstellung davon haben, was sie "brauchen".... 3. Bis jetzt finde ich Dich noch ziemlich lebendig - jedenfalls kannst Du noch gut schimpfen!
Es sind die Menschen wie die Leute... Soll heißen, Jeder hat seine eigene Art, egal welchen Beruf er ausübt. Für mich an erster Stelle wichtig ist die fachliche Kompetenz. - Natürlich, sonst könnte ich ja auch meinen Bäcker konsultieren... An zweiter Stelle eine gewisse Zugewandtheit. - Ich hasse es, wenn der Doc nicht mich anschaut, sondern permanent nur seinen Bildschirm! Und dann kommt an dritter Stelle die Empathie. Die ist dann quasi das Sahnehäubchen. Was nützt mir denn alle Empathie, wenns fachlich nicht weit her ist? Und dann muss man einfach daran denken, dass man nicht der einzige Patient da ist, sondern nur einer von vielen, wenn nicht sogar hunderten. Wie, um Himmels willen, sollte ein Mensch das durchhalten, jedem seiner Patienten jeden Tag empathisch zu begegnen? Klar ist ein Arztbesuch für den Einzelnen ein Ausnahmezustand, für den Doc aber tägliches Brot. Und das sollte man auch vor Augen haben.
Maggy, da sagst Du was Wichtiges: 1. Fachkompetenz 2. Zugewandtheit Empathie als Sahnehäubchen......ist realistischerweise eine besonders warmherzige Einfühlung und daher nicht durchgängig möglich, da auch Ärzte so etwas wie Sym-, A- oder Antipathien empfinden. Ich für meinen Teil kann damit gut leben, möchte aber noch etwas ergänzen: Es ist KEIN Zeichen von fehlender Empathie, wenn Wünsche nicht unkritisch erfüllt werden, sondern ein Zeichen von Persönlichkeit und vielleicht gerade kritischer Kompetenz, und das erfordert manchmal ziemlich viel Stehvermögen und Mut! Ist aber nur meine unmaßgebliche Meinung.....
merkwürdigerweise Resi, hat das aber bei meinem alten Hausarzt wunderbar geklappt. Der tänzelte mit guter Laune durch die Praxis, mit dem habe ich sogar Kaffee getrunken und orderte seine Mädels an ein Tasse zu holen. Der nahm sich die Zeit und war dabei immer gut drauf, auch wenn die Praxis aus den Angeln platzte. Und mit dem Blut abnehmen welches sofort geschah, wenn Handlungsbedarf war. Das ist der Arzt aus Leidenschaft gewesen, den man heute leider suchen muss. Für mich ist das eher ein wirtschaftlicher Aspekt was der neue Arzt da veranstaltet. Ich bestelle mir die Patienten so hintereinander 3x und kann gut abrechnen. So wird das Quartal gefüllt mit einem Patienten 3x kommen, mehr kann er ja auch im Monat nicht abrechnen. An mir verdient er jedenfalls nicht viel,weil ich kaum in der Bakterien-höhle einkehre. Wenn man wie ich so viel Glück hatte einen so tollen Arzt kennengelernt zu haben wie meinen alten Hausarzt,darf ich schon kritisch und sauer sein oder? Ich habe ja den Vergleich und das macht es mir sehr schwierig, sich mit Gleichgültigkeit auseinanderzusetzen. LG Lisa
Das sehe ich genauso. Unsympathisch wirds für mich dann, wenn mir mein Gegenüber mit Ignoranz begegnet. Da hört dann auch bei mir die Freundlichkeit auf.
Lisa, ich glaube Dir gerne, dass der Arzt aus "Leidenschaft" war. Es ist aber ein unzulässiger Schluss, das den heutigen Ärzten abzusprechen. Wie ich schon sagte: was dem Patienten gefällt, ist nicht immer besser oder richtig, sondern ein - im Wortsinne - Placebo (was wörtlich übersetzt nichts Anderes heißt als "ich werde gefallen"). Ob Handlungsbedarf ist, kann der Patient nicht immer beurteilen, auch wenn er dazu eine Meinung hat!
Maggy, davon hatte ich ja auch nicht gesprochen - und da sind wir uns einig. Allerdings ist der Begriff "Ignoranz" auch nicht beliebig....
Das weiß ich. Das war nur noch ein Einwurf meinerseits zum Thema. Hätte ich vielleicht eine Leerzeile dazwischen setzen müssen. Ich denke gerade darüber nach, inwieweit man den Begriff Ignoranz interpretieren kann. Da versteh ich deinen Post jetzt nicht.
Das mit der Marke ziehen kenne ich aus Heidelberg. Fand ich erst befremdlich, aber mittlerweile echt sinnvoll. Dann geht es der Reihe nach und keiner drängelt sich vor und niemand muss sich aufregen . Da sitzt auch mein Arzt, noch recht jung und mit ihm bin ich echt zufrieden. Lustig, nett, kompetent, neugierig, gründlich, kann Fehler zugeben, lässt sich auch auf meine Vorschläge ein. Man ist immer auf einer Ebene mit ihm. Wie mit dem Rheumatologen meiner Kinder, der ist auch so. Mittlerweile kennen wir auch welche, da klappt es nicht oder nicht so wirklich. Aber wenn wir was schätzen an einem Arzt, sagen wir das auch gerne mal. Der letzte hat sich darüber echt gefreut.
Das sehe ich auch so. Und machmal muss man leider Kompromisse machen. Bei den Ärzten, die mich ständig betreuen, da lege ich schon viel Wert, dass es auch menschlich passt. Aber es gibt auch Situationen, da macht es einfach Sinn, Abstriche im Bereicht Zugewandtheit und Freundlichkeit zu machen. Es gibt hier eine Praxis, die bestimmte Spezialuntersuchungen macht. Der Arzt ist alles andere als zugewandt und kommunikativ. Aber, er hat den Ruf, dass er fachlich super ist. Und so tue ich mir in großen Abständen dann einfach mal einen Termin dort an, da ich weiß, dass er sein Handwerk versteht.