Medikamentenliste wird immer länger

Dieses Thema im Forum "Sonstige Medikamente und Schmerztherapie" wurde erstellt von kekes, 12. November 2018.

  1. allina

    allina Bekanntes Mitglied

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    Ja Lisa,

    man muss schon mitdenken. Ich hatte mal eine sehr ausgeprägte Schilddrüsenüberfunktion. Mein Hausarzt hatte Urlaub, die Vertretung total überlaufen. Also ging ich zu einem Internisten, bei dem ich noch nie war. Er war wirklich der Auffassung, dass ich dringend Schilddrüsenhormone bräuchte. Mein Einwand, dass ich ja schließlich eine Schlddrüsenüberfunktion hätte, ließ er nicht gelten. Vollkommen aufgebracht, fragte er mich, ob ich oder er der Arzt sei. So drückte er mir ein Rezept über Schilddrüsenhormone in der Dosierung 125 in die Hand.

    Ich löste dieses Rezept natürlich nicht ein. Das hätte mich umgebracht. Als mein Hausarzt aus dem Urlaub zurück war, ich ihm das Rezpt zeigte und erzählte was vorgefallen war, konnte er es kaum glauben.

    Und war sehr froh, dass ich mitgedacht hatte und die Schilddrüsenhormone natürlich nicht eingenommen hatte.

    Liebe Grüße

    allina
     
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  2. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Zu 1: Zu jeder "Mode" gehört auch die Herde, der sie gefällt....

    Zu 2: Wenn sie ohne die ganzen Medikamente 95 wurde, hat sie diese auch nie wirklich gebraucht. Davon träumen hier viele.
     
  3. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest


    allina,

    so läuft das leider, wenn zu viele Köche am Werk sind. Die Hybris mancher Menschen spiegelt sich leider auch da; hätte der Internist die Werte gehabt (wovon ich nicht ausgehe), wäre die Entscheidung ein Kunstfehler gewesen - so dürfte es einfach das überhöhte Selbst* gewesen sein.....

    *Diese Bezeichnung habe ich mir vor Jahren gemerkt, als sie eine erfahrene Psychiaterin/Psychosomatikern mal äußerte - sie gibt sehr plastisch wieder, wie manche ticken.
     
  4. Tinchen1978

    Tinchen1978 Bekanntes Mitglied

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    Das wäre wirklich ein Traum, Resi...
     
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  5. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Dasselbe bei meiner Mutter Lisa und die ist 82 Jahre. Seit ein paar Tagen nimmt sie jedoch Schilddrüsentabletten, da sie seit vielen Jahren mal wieder beim Arzt war wg. Haarausfall, sonst hat sie auch nie was eingenommen und ist davon überzeugt, dass sie deshalb so gesund ist.

    Ich würde mal sagen, sie hat wahrscheinlich wirklich kaum was gebraucht, doch es spielt eine große Rolle, dass sie nie unter den Auswirkungen von Medikamenten auf ihren Körper ausgesetzt war und das hält fit und gesund.

    Es ist doch so, je öfter man Ärzte besucht, desto mehr Medikamente bekäme man zusammen, die verschrieben werden.
    Ich bin froh, dass ich mit meinem Rheumatologen gut reden kann, der drängt mir nichts auf und ist gar nicht mal so der Chemiefetischist.

    Gruß Mara
     
  6. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Es ist halt so, dass gesunde Menschen keine Medis brauchen. Zu denen wollte ich ursprünglich auch mal gehören.

    Bis ich 67 war hab ich nur mal Antibiotika wegen vereiterter Mandeln gebraucht.
    Und eigentlich wollte ich so weiterleben und mit 95 einfach umfallen und gut ists.

    Leider kann man es sich nicht aussuchen, und anstatt höchstens mal paar Kügelchen zu schlucken darf ich nun genau das einwerfen, was ich niemals wollte.
    Und ich hab gelernt, was sein muss, muss halt sein.
    Dabei zieht ein Mittel wegen der "unerwünschten Wirkungen" mindestens zwei hinter sich her.
    Und so entsteht die lange Liste der Medikamente.

    Aber ich habe Unterstützung und bin dabei wieder einiges auszuschleichen. Hab meine Liste schon halbiert und hoffe, dass es nicht mehr schlimmer wird, sondern besser.
     
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  7. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    hm, wie ich sehe gibt es dazu unterschiedliche Ansichten. Ich werde auf jeden Fall morgen noch mal in der Praxis anrufen uns nachfragen, warum ich alle Schmerzmittel auf einmal nehmen soll oder ob es evtl. auch eine Option ist, dass man eines oder zwei höher dosiert und dafür die anderen weglässt.
     
  8. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    @Rotkaeppchen: Ich weiß was du meinst mit dem Weglassen, und dass sich die Ärzte was dabei denken. Wahrscheinlich hast du recht. WIe gesagt, ich werde nochmal in der Praxis anrufen um nachzufragen. Darf ich dich fragen, welche Medikation du am Anfang hattest? Du hast geschrieben, dass du damit wenigstens mal kurze Zeiten schmerzfrei warst.
     
  9. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Mara,

    1. Der zweite Teil des Satzes ist eine pure Behauptung ohne Substanz.

    2. Dagegen gäbe es ein einfaches Rezept: nicht hingehen......das würde das Gesundheitssystem enorm entlasten!

    Der Haken: leider ist es dann doch so trivial nicht!
     
    #29 14. November 2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. November 2018
  10. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Ich weiß, Tinchen - und der Traum bleibt oft nicht lange einer ;)
     
  11. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Ehrlich gesagt habe ich schon beide Extreme erlebt und achte selbst sehr genau auf die Medikation. Verordnungen, die mich auf die Intensivstation gebracht hätten, wäre ich da nicht schon gewesen, echte Inkompetenz bei der Dosierung (z.B. 10-fach überhöhte Dosis Betamethason, das wäre fatal gewesen), aber: Ohne Medikamente wäre ich tot und ich bekam sie bisher offensichtlich überwiegend passend.
     
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  12. allina

    allina Bekanntes Mitglied

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    Hallo Resi,

    es waren nicht zu viele Köche am Werk.

    Mein Hausarzt war für 3 Wochen im Urlaub. Und die Betablocker waren alle. Und einem Patienten ohne eine Blutuntersuchung vorzunehmen, Schilddrüsenhormone zu verschreiben, ist in jedem Fall ein Kunstfehler.

    Liebe Grüße

    allina
     
  13. Rotkaeppchen

    Rotkaeppchen Bekanntes Mitglied

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    Mein "Höchstleistung" war die Kombination aus: FENTANYL Pflaster 75 μg (Wechsel alle 72 Stunden) + 3 mal 1 Ibuprofen 1000 mg.
    Angefangen hab ich mit Pflaster a 25 μg, dann wurde nach jeweils 10 Pflastern höher dosiert.

    Nach dem ersten 75er Pflaster gabs dann den Mäuseeffekt ;) :D
     
  14. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Nein. Wenn die Schilddrüsenhormone vorliegen, reicht das.
     
  15. allina

    allina Bekanntes Mitglied

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    Berlin
    Und wenn keine Schilddrüsenwerte vorliegen, verschreibt man niemandem Schldrüsenhormone ohne die Schilddrüsenwerte zu haben. Das ist in jedem Fall ein Kunstfehler!
     
  16. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    @Rotkaeppchen: ok, das ist schon eine "gute" Dosis. Welche Medikamente nimmst du jetzt? Hast du denn deine Schmerzen so einigermaßen im Griff? Fetanyl war auch noch als Option im Raum gestanden, aber der Arzt meinte, dass er mit Buprenorphin die besseren Erfahrungen gemacht hat. Fetanyl kenne ich als Pflaster noch von meinem Stiefvater (er hatte das bei seiner Krebserkrankung) - er war damit zufrieden, obwohl das ein ganz blöder Vergleich ist. Was ist deine Meinung? Soll ich lieber mit meinem jetztigen Pflaster aufdosieren oder den Wirkstoff wechseln?
     
  17. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Das solltest du besser mit deinem Arzt besprechen. Nicht jeder Organismus verträgt jedes Medikament gleich und da wäre es unter Umständen fatal, sich an Anderen zu orientieren.
     
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  18. concorde

    concorde Mitglied

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    Könnte ich von mir nicht behaupten.
    Meine Medi- Liste ist sehr übersichtlich was die Dauermedikation betrifft.
    Xeljanz, MTX (+ Folsan), Tilidin 150mg retard.

    Allerdings hab ich ne Menge an BM ( Bedarfsmedikation). Vom Predni über Cerucal (MCP) / Vomex A über Prothazin zum Schlafen, Arcoxia, IBU als Supp, Omeprazol, Buscopan und Diclo als Ampullen zum i.m. injizieren. Wobei vom Predni abgesehen alle anderen BM von meiner Hausärztin auf meinen Wunsch hin verschrieben werden. Muß da auch nie groß was erklären. Mein Vorteil: bin sozusagen vom Fach und das erspart große Diskussionen.

    Übrigens hab ich bei fremden Ärzten und beim Zahnarzt auch immer erhöhten Blutdruck. Bei meiner HÄ komm ich nach 20 min Fußweg steil bergauf auch mit 135/90 an. Zuhause immer 90- 100/ 60. Daher fällt das Thema erhöhter RR schon aus.

    LG
    Sabine
     
  19. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    @kekes
    wenn ich das aus deinen zeilen richtig herrausgelesen habe,bist du noch am anfang deiner erkrankung bzw. einige diagnosen stehen noch nicht ganz ?
    ich kann dir nur raten immer wieder mit den ärzten reden,ein schmerztagebuch zu führen.........evt. auch andere dinge wie bewegung,entspannung ,physio,ernährung,hobbies gegen die schmerzen auszuprobieren.............du wirst deinen weg schon finden.
    der anfang ist schwer,als ich in deinem alter war,habe ich versucht die krankheit zu verdrängen ...........alle andern waren beschäftigt mit ihren karieren oder der familienplanung.........da passten medikamente und krankheit nicht wirklich ins bild.
    wichtig finde ich auch,dass alle ärzte von den jeweiligen medikationen wissen..........zb. deine schmerzmittel,sind die alle von deinem schmerzarzt ? weiß er wie du was einnimmst , das du auch mit einigen "spielst" ? ich meine zb hier gelesen zu haben,das ibu bei kollagenosen nicht indiziert ist.
    bei mir geht es ohne basis, schmerzmittel und blutdrucksenker nicht...............aber ich finde mein leben trotzdem schön (und zähle nicht meine medikamente).
    die medikamente,die ich täglich nehme sind mittlerweile überschaubar,an bedarfsmedikation habe ich auch einiges hier stehen.........aber das zeigt sich alles im laufe der zeit,was und ob, du wirklich benötigst.

    und zur nebendiskussion mit oder ohne medikamente alt werden,es gibt sone und sone.........zu wem man gehört,weiß man erst am schluß.

    alles liebe dir,
    katjes
     
    #39 15. November 2018
    Zuletzt bearbeitet: 15. November 2018
  20. Rotkaeppchen

    Rotkaeppchen Bekanntes Mitglied

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    Meinst du Schmerzmittel? Da nehme ich als Bedarfsmedikament Novaminsulfon-Tropfen 500 mg/ml, weil ich die je nach Schmerzstärke besser dosieren kann. Mal brauch ich 25 Tropfen, mal nur 10. Die helfen bei mir gegen alles ;)
    Ansonsten sieht meine Medikamentation derzeit so aus:
    Quensyl 200 mg
    Enbrel 25 mg (2*pro Woche)
    Levodopa 100 mg/25 mg
    Lodotra 2 mg (davon will ich noch ganz weg)
    Vigantol 1000
    Jodid 200 μg
    Nicht nur einigermassen, sondern sehr gut.
    Die Frage kann ich dir nicht beantworten, ich kenne weder deine Schmerzen, noch deine Erkrankungen und vor allen Dingen, ich bin kein Arzt. Ich kann dir nur empfehlen, das Gespräch mit deinem Arzt zu suchen und mit ihm gemeinsam eine Lösung für dich zu finden.
    Ich habe meinem Schmerztherapeuten (Anästhesist) auf seine Frage, was er für mich tun könne, geantwortet, dass ich nur ein einziges Mal morgens ohne Schmerzen aufwachen möchte (also ohne dass ich tot bin :D ), weil ich mich nach 8 Jahren mit Schmerzen überhaupt nicht mehr erinnern kann, wie das ist. Seine Antwort war, das kriegen wir hin und nicht nur für einen Morgen.
    Dann wurde an meinen Basimedikamenten bezüglich der RA so lange gefeilt, bis die für mich optimale Kombination gefunden war. Dazu kam eine einjährige psychotherapeutische Behandlung zur Schmerzbewältigung bzw. dem Umgang mit Schmerzen. Mittlerweile bin seit ca. 2 Jahren in Remission und hoffe, dass das noch eine Weile anhält.
    Schmerztherapie ist ein längerer Prozess, gut Ding will halt Weile haben.
     
    Ducky, -Tweety- und Katjes gefällt das.
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