Ich sah es heute im Hamburg-Journal, dass es zu wenig Rheumatologen in Hamburg gibt. Viele nehmen keine Patienten mehr auf oder es gibt sehr lange Wartezeiten, da die Ärzte mit ihren Patientenbestand schon am Limit sind. Angeblich fehlen hier in der Stadt 10-15 Rheumatologen wie zu hören war. Und das hier in einer Millionenstadt wie Hamburg wo zwar viele Ärztehäuser gebaut werden, aber die Ärzte fehlen. Und nicht nur Rheumatologen sondern auch andere Fachärzte und Allgemeinmediziner.
Hi, Ein Problem wird sein, das Rheumatologen zu den Internisten gezählt werden. Und von denen gibt es genug. Solange die Rheumatologen keine eigene Gruppe bilden (dürfen )wird sich da nichts ändern. Zum anderen gibt es auch zu wenig Ausbildung, nur 8 Lehrstühle in ganz D.
Strippe, so ähnlich ist es hier auch. Der Fachverband der Rheumatologen sagt, dass Berlin doppelt so viele Rheumatologen bräuchte . Man bekommt hier auch keinen Termin. Also zumindest nicht als Kassenpatient. Ich habe es so aus Interesse mal bei einigen Ärzten probiert bei denen ich bereits angerufen hatte und die keine neue Patienten mehr aufnahmen. Und siehe da als vermeintliche Privatpatientin hätte ich bei allen einen Termin bekommen. Dabei hätte ich zwischen einer und vier Wochen darauf warten müssen. Also so ganz kann es zumindest nicht daran liegen, dass die Rheumatologen mit ihrem Patientenbestand am Limit sind, zumindest nicht in Berlin.
@allina genauso ist es. und offenbar scheint die finanz.seite die lösung des problemes zu sein. denn für priv.patienten kann der arzt ein bis zu x (zwei oder dreif?) fachen satz in rechnung stellen, als für GKV versicherte. von wegen wir haben keine zwei klassen gesellschaft. sauri
saurier, die Ärzte können nichts dafür, dass die Versorgung - u.a. von der Politik gewollt - so auf Kante gestrickt wird. Ich glaube, jeder halbwegs normal denkende Mensch würde die gleiche Arbeit auch lieber für ein ordentliches und sichergestelltes Entgelt tun (so funktioniert Marktwirtschaft - Nachfrage und Preis bedingen sich gegenseitig). Das ist bei Kassenpatienten nicht immer gewährleistet und ist eben gesellschaftlich so geregelt. Viele Ärzte haben daher kapituliert und arbeiten lieber im "geschützten Bereich" der reinen Privatversorgung - ich kann es ihnen nicht verdenken, auch wenn ich das durchaus kritisch sehe. Dass es auch noch jede Menge anderer Aspekte gibt, die durchaus diskutabel sind, trägt zur Verschärfung des Problems bei. Die Zeit, in der "Gotteslohn" zur moralischen Erpressung und als Vergütung genügt hat, ist längst vorbei......
Moin Das scheint eine nicht enden wollende Diskussion zu sein. Ich bin kein Fachmann, aber ich denke, dass wenn alle Rheumatologen Kassen-und Privatepatienten gleich behandeln würde, hätten wir immer noch ein Termin Problem. Außerdem gibt es dies Problem nicht nur bei Rheumatologen, alle Fachrichtungen haben extra Zeiten für Privatpatienten oder sind rein Privatpraxen. Ich denke gerade an die Privatstationen im Krankenhaus. Die muten oft schon wie 5 Sterne Hotels an. Auf den „normal Stationen“ stapeln sich die Patienten und es gibt zu wenig und überlastetes Pflegepersonal und Ärzte. Da ich im Rehazentrum ganz nah am Krankenhaus arbeite, erlebe ich täglich, wie viel die Ärzte arbeiten und wie wenig sie, in Hinblick auf ihre Ausbildung, verdienen. Wenn sie dann zum Chefarzt aufsteigen, nutzen Sie ganz verständlich, die deutlich bessere private Abrechnungsmöglichkeit. Ausbildung und Praxen müssen finanziert werden mit Fallpauschalen kaum möglich. Wie Resi schon schreibt, es ist ein Problem des Gesundheitssystems. Ärzte und Praxen müssen dem entsprechend wirtschaftlich orientiert handeln. Pauschal auf die Ärzte schimpfen, ist wohl nicht zielführend. Unsere Nachbarländer machen es uns eigentlich vor. Es geht auch besser. Anmerkung: wir angestellten Physio verdienen keinen Cent mehr, wenn wir einen privat Patienten behandeln. Wir haben eine sehr schwere und teure Ausbildung, machen viele Fortbildungen (meistens selbst finanziert), arbeiten oft im Schichtwechsel, haben einen streng getakteten Terminplan und arbeiten im Landesdurchschnitt pro Std. für 11,70 Euro Brutto. Danke liebes Gesundheitssystem Sorry, ich bin abgeschweift. Eine schönen Sonntag LG Tusch
@haölo tusch u.resi, das soll gewiss kein pauschales schimpfen auf d.ärzte sein. es sollte nur zeigen warum "privat" immer noch lukrativer scheint. @mehr nicht mehr dazu, sinst wird das thema vergessen. sauri
Moin, in meinem Fall hatte ich hier in HH auch echt Glück. Ich habe mit meinen Werten sehr schnell einen Termin bekommen, musste aber vorher ganz Hamburg abtelefonieren und habe dann letzendlich eine Art Bewerbung an meinen heutigen Rheumatolgen geschrieben. Mittlerweile hat die Praxis (mit 17 Rheumatologen, alle unterschiedliche Fachbereiche) Aufnahmestopp bis min Ende 2019. Von einem Bekannten weiß ich, sein Rheumadoc ist in Ruhestand gegangen und er hat jetzt bei einem neuen mit "freiem Platz", den er nach ewiger Suche gefunden hat, einen Termin in einem 3/4 Jahr bekommen. Unglaublich, da wundert es einen doch nicht das die Leute verzweifeln. Lg und schönen Abend aus Hamburg