Wie sind eure Erfahrungen bei der Antragstellung für die EMR (Erwerbsminderungsrente bei der Diagnose Polyarthrose und Psoriasis Arthrose? Zu mir: Seit 2009 habe ich von meinem Hausarzt (Facharzt Innere Medizin mit Erfahrungen in der Rheumatologie) die Diagnose Psoriasis Arthritis. Seitdem habe ich 2x erfolglos einen EMR-Antrag gestellt. Da ich damals eine Weiterbildung (über RV als Teilnahme am Arbeitsleben) erfolgreich absolviert habe und dadurch einen leidensgerechten Arbeitsplatz gefunden habe, habe ich das Ganze nicht weiter verfolgt. Seit Anfang des Jahres werden meine Beschwerden in mehreren Gelenken immer schlimmer. Ich habe in den Füßen schon seit Jahren immer wiederkehrende Schmerzen, die jetzt dauerhaft sind und von den Ärzten als schwere Arthrose mit teilweiser Versteifung im linken Fuß diagnostiziert wurde. Ich bin nicht mehr schmerzfrei und kann die Füße nicht abrollen. Dazu kommt eine Kniegelenksarthrose beidseits (links mehr als rechts), eine Prothese wird empfohlen. Und in beiden Mittelfingern eine aktivierte Arthrose. Die PsA ist laut Hausarzt im LWS/BWS Bereich zu finden und Schmerzen im Sternum, beiden Ellenbogengelenken und im Iliosacralgelenk. Die Polyarthrose macht mir definitiv die meisten Beschwerden und ich kann mich inzwischen nicht mehr bei der Arbeit vor Schmerzen konzentrieren. Rücksicht wird nicht auf mich genommen. Ich schleiche hinter den Kollegen her, weil ich das Tempo nicht mitgehen kann. Die Fachärzte (internistischer und orthopädischer Rheumatologe ) wiegeln beide ab. Arthritis ist angeblich keine gesicherte Diagnose und mit der Arthrose muss ich leben, kann man nicht therapieren. Deshalb meine Eingangsfrage, weil ich mir jetzt Gedanken mache, wie es weitergehen soll. Habe ich Chancen, die Rente durch zu bekommen? Ach ja, ich bin 54 Jahre alt und arbeite 25 Std./Woche im öffentlichen Dienst (nicht verbeamtet)
Das wird Dir keiner hier beantworten können... Hast Du bereits einen Schwerbehindertenausweis? Wurden schon Rehamaßnahmen durchgeführt?
Ich habe einen GdB von 50. Eine Rehamaßnahme habe ich zuletzt 2013 gemacht, Die war leider sehr ernüchternd. Da ich damals nur die Diagnose Psoriasis Arthritis hatte, hat man mich in die Dermatologie gesteckt, obwohl ich keine Hautveränderungen zu dem Zeitpunkt hatte. Der dort tätige Rheumatologe meinte, dass ich rheumatologisch kerngesund bin.
Hallo Fredy, wie sieht es denn mit Medis aus? Bekommst Du eine Basistherapie gegen die Psoriasisarthritis oder Schmerzmed gegen die Arthrose?
Ich spritze Benepali. Cortison musste ich nach 6 Jahren absetzen Gegen Schmerzen nehme ich Arcoxia oder Novaminsulfon, zur Zeit täglich mit kaum Verbesserung.
Hi Fredy, ich denk, die Chance auf eine EM-Rente ist bei jeglicher, auch mit anderen Menschen vergleichbarer Diagnose immer nur sehr individuell zu beurteilen. Wie Heike schon schrieb, hat hierzu wohl niemand eine Antwort für Dich. Vielleicht stellst Du die Frage anders, z.B. hat schonmal bei .xy.. jemand eine EM-Rente erhalten? Unter dieser Fragestellung könnten Mitglieder des Forums eher ihre persönlichen Erfahrungen mitteilen. Solche Schilderungen sind oft hilfreich. Auch Beiträge zu anderen Rententhemen könnten Dir etwas sagen. Selbst bekomme ich keine Rente und kann nichts dazu berichten. Aber ich stelle mir vor, dass Krankenhausaufenthalte, Reha-Maßnamen, Fehltage bei der Arbeit etc. die "Chance" erhöhen können. Alles Gute. o-häsin
hallo fredy640L, viel.versuche ich es mal von einer anderen seite aus. ein anspruch auf erwerbsminderungsrente, entsteht erst, wenn aus einer erkrankung oder behinderung eine derartige beeinträch- tigung entsteht, dass du auf dauer weniger als 3h am tag arbeitsfähig bist. wobei es sich nicht um deine ausgeübte tätigkeit an sich, sondern um eine ausführbare arbeit handelt. ob diese auf dem arbeitsmarkt vorhanden ist, ist zweitrangig. nicht die anzahl von erkrankungen ist für eine EMR entscheidend, sondern wie sie dich behindern oder beeinträchtigen. hier solltest du dich zu den voraussetzungen und bedingungen bei der drv kundig machen. insbesondere über das SGB IX ( findest du im internet) und den hinweisen der DRV über. www.drv.de da du bereits schon einmal eine erfolgreiche rehamassnahne absolviert hast, müsstest du einen neuen antrag auf rehabilitation stellen. dem antrag solltest du möglichst neue medizin. befunde beifügen. ebenso wie sich die erkrankungen bei dir auswirken. die drv wird das prüfen. in der regel steht nach wie vor der leitsatz "reha vor rente".bedeutet das die drv deine arbeitsfähigkeit erneut prüfen wird. ggf.steht eine erneute umschulung an oder aber die prüfung auf eine teilweise EMR, bzw.teilweise oder voll befristete EMR. eine frage: als was arbeitest du derzeit? gibt es dort ein betriebsrat/schwer- behindertenvertretung die du mit ins boot holen kannst? dann wäre es ratsam dich an den integrationsfachdienst zu wenden um hilfe u.unterstützung zu bekommen. das steht dir als schwerbehinderter ab einen gdb von 50 zu. hier gibt es arbeits- platzunterstützung in verschied.form. das schreibe ich dir, weil es s.g.arbeitsplatz hilfen gibt, die dich entlasten können. das können hilfen in form von geldleistungen, technischen arbeitshilfen usw. sein. noch ein eigener hinweis zur EMR: mit novelierung des schwerbehinderten- gesetzes ist ein leben mit einer erwerbs-minderungsrente heut kaum möglich. heisst, oft ist man auf ein zuverdienst angewiesen, wenn man noch kann. bei voller EMR sind es ein hinzuverdienst von 12x450 € + 2x450 € im jahr. bei teilweiser EMR wird der hinzu- verdienst aus dem eigentl.monatl.verdienst errechnet. solltest du noch fragen haben, dann bitte her damit.gern auch per pn. saurier
Hallo, An deinem Alter oder der Zeit die du arbeitest kann man das nicht fest machen Wichtiger sind deine Einschränkungen am Arbeitsplatz und auch privat. Wenn du viel am PC arbeiten musst, dann sind Probleme an Fingern, Händen, Handgelenke, Ellbogen und Schulter sogar Hws zu begutachten. Musst du viel unterwegs sein, dann Füße, Sprunggelenk, Knie und Hüften die Problemzonen. Und da ist es unerheblich ob Arthrose oder Arthritis. Entscheidend sind deine Einschränkungen. Einen Antrag stellen kannst du jederzeit. Du wirst dann einen Gutachter Termin bekommen. Der gibt dann eine Empfehlung.
Hallo, da ich eine unbefristete Teilerwerbsminderungsrente beziehe, kann ich kurz auch paar Infos geben @saurier früher gab es die Regel Vollrente + 450 Euro Job, seit Juni 2017 ist das Ganze reformiert worden, die Hinzuverdienstgrenzen sind auf 6300 Euro angehoben worden https://sozialversicherung-kompetent.de/rentenversicherung/zahlen-werte/826-hinzuverdienstgrenzen-em-renten-2018.html Ich war wegen Morbus Bechterew 2004 in Reha und das ist bei sowas der springende Punkt, als arbeitsunfähig entlassen worden. Ansonsten finanziell machst Du einen Riesenverlust deswegen bin ich auf Teilrente (Enbrel sei Dank) umgestiegen um als Freelancer tätig zu werden, bis maximal 30h kannst Du problemlos tätig werden, die Hinzuverdienstgrenzen sind auch wesentlich größer und Du tuts noch etwas für die Altersrente. Vielleicht wäre das, da Du 25h/Woche arbeitest eine Option zunächst Teilrente zu beantragen und die Wochenarbeitszeit etwas zu reduzieren. Solange Du aktiv einen Job hast werden die Dich nicht in Rente schicken, dafür ist der demographische Druck zu groß geworden. Ansonsten wegen Knochensachen ist es faktisch nicht möglich, kenne genug Leute aus meiner MB-Gruppe die erfolglos versucht haben EM-Rente zu bekommen und das waren keine Büromenschen sondern Arbeiter, also körperlich anstrengende Tätigkeiten. Denke mit Burn-Out, Depris und Psychosachen hat man momentan die besten Chancen in volle EM zu kommen zumal solche Renten zeitlich befristet sind. Selbst wenn Du die volle EM auf 5 Jahre hast, also praktisch Rentner ohne Job bist und die Dich nach 3 oder 5 Jahren prüfen und für fit halten dann bist Du 59 Jahre alt, denke dann was Neues auf dem Arbeitsmarkt finden wird sehr schwer. Hoffe ich konnte etwas helfen! Viele Grüße Oliver
sorry hatte den kleinen Anhang übersehen das nochmal 2 mal 450 Okken dazukommen praktisch Urlaubsgeld!
Zur Ausgangsfrage: Vielleicht. In deinem Alter, bei Teilzeitarbeit und dem öffentlichen Dienst als Arbeitgeber würde ich dir aber empfehlen, das so lange wie möglich herauszuzögern. EU-Rente ist nicht üppig und ob man dauerhaft fit genug für einen Zusatzjob ist, ist ja auch die Frage. Lass dich krank schreiben, wenn du nicht mehr kannst. Verfolge das mit der PSA-Diagnose noch mal weiter, evt. auch mal eine Zweit- oder Drittmeinung einholen. Die Arthrose kann auch eine Folge der Arthritis sein. Lass die Knieprothese machen, fahr zur Reha. Für einen Rentenantrag ist es enorm wichtig, die Ärzte mit an Bord zu haben. Sicher kannst du immer einen Antrag stellen - aber man muss sich selbst schon sicher sein, nicht mehr arbeiten zu können. Falls noch nicht geschehen, unbedingt den Grad der Behinderung feststellen lassen und Merkzeichen "G" beantragen. LG, Birte